Re: Neuer Clavia Synth @ Messe FFM 2013
Xpander-Kumpel schrieb:
Fatar könnte sich sein Geschäftsmodell auch nochmal überlegen.
1. Tastaturen normen.
2. Für den Endkunden hochwertige Austauschtastaturen anbieten.
= netter Zusatzverdienst
Warum sollten sie? Die haben genug Aufträge und bedienen vor allem die Abnehmer von Stückzahlen, incl. Sonderfertigungen wie zB der 25er TP/9S für den SubPhatty von Moog. Es gibt ja nur noch eine Handvoll Hersteller solcher Tastaturen weltweit, neben Fatar sind das Matsuhita (besser durch ihre Marken Panasonic und Technics bekannt), Yamaha, Medeli und auch V-Tech. Dann hat es noch ein paar Kleinere, die Holztastaturen fertigen, den Rest von früher gibt's nicht mehr.
Was die wenigsten wissen: Fatar fertigt nicht nur Tastaturen, sondern bietet, ähnlich HMT Rüffel hier im D, Gehäuse und die Fertigung kompletter Geräte an.
Die werden also das Geschäftsmodell erst dann überdenken, wenn die Konkurrenten sich zu sehr breitmachen.
Die Idee mit den hochwertigen Austauschtastaturen könnte ein anderer Anbieter umsetzen, der bei Fatar die Tastaturen in Stückzahlen einkauft und sich dann die Kontaktplatinen passend für den Austausch fertigt, ebenso wie Teile für die mechanische Adaption. Da dürfte nur der Markt nicht genug dafür hergeben, als daß es sich lohnen würde, zumal das ja erstmal eine Menge Arbeit bedeutet, wie Bedarfsermittlung, entsprechende Geräte (zu horrenden Preisen) besorgen, Maße nehmen, Platine entwickeln und entsprechende mechanische Anpassungen ausdenken.
Erschwerend kommt hinzu, daß sich ja nicht alles adaptieren läßt. Eine Tastatur, die mit zwei Sammelschienen arbeitet (Ruhekontakt und Taste gedrückt), geht nur mit mechanischen Kontakten, und für die sind aktuelle Fatars nicht vorgesehen, das muß dann die Platine darunter leisten, mit entsprechendem mechanischen Aufwand. Das ist ein Markt für Liebhaber, die bereit sind, entsprechende Preise für eine solche Anpassung zu bezahlen. Sicher kann man die Platinen so geschickt entwerfen, daß sie möglichst viele Varianten abdecken können, was die Matritzen betrifft, aber man braucht trotzdem eine für Sammelschiene-mechanisch und eine für Doppelschließer-Gummi. Und dann wären da noch so Exoten wie Ensoniq mit kapazitiver Tastatur bei einigen Modellen.
@Tonerzeuger: was den Solaris betrifft, so geht mir das genauso, für mich neben dem Prophet 12 mal wieder ein wirkliches Instrument und keine Cache-Cow. John Bowen hat nicht umsonst jede Menge Geld und auch Herzblut da reingesteckt, mußte mit Widrigkeiten kämpfen, hat es aber dann doch geschafft, und herausgekommen ist ein wirklich beachtenswertes Instrument. Andere kaufen sich vom gleichen Geld einen Kronos und ärgern sich dann bunt im Gesicht.
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