Besuch 17.2.18, Köln, WDR Studio für Elektronische Musik zieht um

Also doch elitär, nicht einfach so vermitteln. Ich finde das schon eine bessere Haltung, aber niemand verlangt das jetzt speziell von dir.
Das ist also nicht böse gemeint - aber ich denke, die die dort vermitteln - haben im besten Falle solche Leute und können das erklären, ich denke nicht, dass man die angedeuteten Dinge in wenigen Sekunden wissen muss oder kann, auch nicht um später Musik zu machen - das Wissen oder die Faszination daran kann darüber vermittelt werden, wenn man das eben auch machen kann - und heute geht das, es ist ja alles da. Und ich glaube wenn man das weiss, was noch nicht so ausgefahren ist kann manche ggf. begeistern.

Wer auch immer das machen mag - ich fänds super. Mehr würde ich dazu auch nicht sagen wollen, am Ende eben Zugang zu diesen Mitteln immer für alle - das war früher wegen Geld schlecht oder fehlender "Connections" - das ist nicht cool - dann doch lieber wegen fehlenden Interesses nichts tun - die muss man auch nicht umstimmen - es geht um die, die Lust dazu haben und die die das fasziniert. Mensch - weißt du wie viele Leute zB wegen Star Trek Wissenschaftler wurden? Das ist eine so positive Sicht mit vielen Möglichkeiten - und so meine ich das auch hier. Ggf. nicht speziell dein Ding, aber wer es macht - ist für mich auf dem richtigen Wege und hilft der Menschheit™ insgesamt. Super. Wer auch immer das tut.
 
Wieso "elitär"? Bildungsphobie? Ich bin auf jeden Fall froh die Möglichkeit zu haben, jeden Tag etwas dazu lernen zu können und verteidige nicht meine aktuelle Dummheit.
Wer Interesse hat, kann sich im Vorfeld informieren, dazu habe ich über Jahre entsprechende Hinweise gegeben, war aber wohl zu anstrengend, sich damit ernsthaft zu beschäftigen. Bin kein Elektro-Jesus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, elitär ist eine Kurzform von - "man muss nicht alles studiert haben um daran Interesse zu bekommen" - man könnte vielleicht angeregt werden mehr zu erfahren, WENN das passiert ist - also umgekehrt. Also angefixt sein und dann machen. Das du das nicht machen musst oder solltst habe ich nicht gesagt, es ist eindeutig, dass das nicht dein Ding ist.

…ging hier wirklich mehr um die Sache "Elektronische Musik" ansich. Es ist auch nicht jeder da um die "welt zu retten", aber ich finde es ist ein legitimer Wunsch an die Verantwortlichen dort..
Das ist alles.

…weitermachen…
 
Ja nun, um die Diskussion mal ins Positive zu drehen:

Ich kann mich gut an ein sehr schönes Erlebnis im Kölner Dom erinnern: Vor ein paar Jahren, im Rahmen der Acht Brücken Veranstaltung, wurden dort zwei Stücke von Stockhausen aufgeführt. Soweit ich mich erinnern kann, war eins der Stücke der Gesang der Jünglinge sogar als Uraufführung im Dom. Ein Privileg welches man Stockhausen zu Lebzeiten nie gewährt hatte. Das war ein wunderbarer Abend und, ohne religiös zu sein, spürte man eine sakrale Komponente mitschwingen.

Es wäre sicherlich extrem begrüßenswert, wenn man den Besuch des Studios mit einer kompetenten Einführung in die Materie begleiten könnte. Das man da nicht in die Tiefe gehen kann, ist klar, aber man könnte es den Interessierten "schmackhaft(er)" machen.
Schönen Abend.
 
Liebe Synthesisten,
Ich habe aufmerksam eure Korrespondenz zum WDR Studio durchgelesen. Toll, dass ihr euch damit konstruktiv auseinandersetzt und hoffentlich klappt es/hat es geklappt mit dem Besuch bei Volker Müller. Ich war gerade mit Unikollegen da, um mich intensiv mit „vintage“ Equipment und seiner Verwendung bei der elektronischen Komposition auseinanderzusetzen – poste (leider keine Zeit für richtige Doku) auch mal kleine Videos zu Aspekten und Technik, die ich interessant fand. Zu Vor- Nachbereitung kann ich euch zwei alte Bücher empfehlen: Morawska-Bügeler: Schwingende Elektronen und HansUlrich Humpert: Elektronische Musik. Für mich war es sehr emotional, da mich das ein Leben lang begleitet. Mir bekannte Kompositionen in diesem Umfeld im Original-12p Surround zu hören (Herr Müller hat ja tollerweise alles digitalisiert) sowie auch mal musique concrete auf Bandmaschinen realisiert zu sehen/hören ist einfach umwerfend. Aus meiner Sicht ist dieses Studio Weltkulturerbe und gehört extrem gepflegt. Der WDR wollt es ja unglaublicherweise schreddern und Köln erkennt indentitätsstiftende Dinge offenbar gerne erst, wenn sie weg sind. Glaubt mir- wäre ich an der MHK stätig, würde es dahin wandern und Studis damit ausgebildet, was ich mit unserem Analogequipment an meiner Uni im Norden massiv mache und gerade aktuell völlig überbelegt ist.

Ich fühle mich bei solchen Highlights immer wieder wie ein Anfänger und freue mich, dass man von solchen Dingen endlos dazulernen kann (muss ich trotz über 40 Jahren Audiotechnologien auch immer noch).
Danke und Grüße

P.S. Schnuffis (s.u.) Anmerkungen sind nachvollziehbar und guter Diskussionsstoff. Vielleicht sollte ich ergänzend sagen, dass aus Urheberrechtsgründen wunderbare Demos von Originalaufnahmen aus den Sechzigern in den daraufhin von mir rigoros geschnittenen Videos nicht vorkommen und ich Volker Müller repektiere, der nicht möchte, daß er selbst in den Videos mit Erläuterungen etc. auftaucht. Schade, aber nach Erläuterung seiner Erfahrungen auch nachvollziehbar, zumal er meint, er sei halt "nur" Techniker und nicht Musiker gewesen - was ich für untertrieben halte Angesichts seiner Tätigkeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schade, dass die Vorführungen rein gar nichts mit dem Wesen der dort produzierten Musik zu tun haben. Die auf der Tonbandschleife aufgebrachten Schnipsel waren mit Sicherheit nicht dazu da, wiederkehrende rhythmische Ereignisse, quasi wie ein Rhythmusgerät, zu erzeugen. Und das permanente Glissando wurde anders als demonstriert erzeugt. Das erste in Zusammenarbeit mit Herrn Müller realisierte Musiksuück von Ladislav Kupkovic nervt nur - und vor dem Hintergrund der von Herrn Müller vorgetragenen Geschichte dazu kann man nur auf den folgenden Text verweisen, der in Band 4, Texte zur Musik von Karlheinz Stockhausen zu finden ist. Das Buch steht dort im Regal.

Frage: Was schlagen Sie vor, wie wir zwischen Elektronischer Musik und musikalischem Abfall unterscheiden sollen?


Stockhausen: Die meiste Elektronische Musik ist Abfall: Das steht außer Frage. Die untalentiertesten Komponisten sind in Studios aufgetaucht, weil sie keine Chance hatten, irgendwo anders zu komponieren, und so sitzen sie also in den Studios herum und sagen sich: »Nun gut, schau Dich um, versuch Dein Glück« - und da sind sie also. Denn sie glauben mehr an die Mittel als an sich selbst: sie meinen, wenn sie moderne Mittel verwenden, so würde das Ergebnis interessant sein wegen der Mittel - was ein fürchterlicher Irrtum ist.
 
Mal naiv in die Runde gefragt: Typischerweise haben große Musiker im Klassikbereich sowas wie einen (Meister-)Schüler, der dann in gewisser Art und Weise in die Fussstapfen treten kann, wenn er gut genug ist. Wie schaut es hier bei KHS aus? Mehrere Leute geben ja eine Ausbildung bei ihm als Referenz an, nur wirklich auffällig sind sie alle nicht damit geworden. Ist da wirklich keiner? Ich bekomme leider den Eindruck, dass es im Sinne des Werks von KHS eigentlich keinen Nachfolger gibt, der den eingeschlagenen Weg mit Leben ausfüllen könnte. Dies mag auch daran liegen, dass KHS sich zunehmend isoliert hat?
 
Mein Like bezieht sich auf das Stockhausen Zitat. Ich glaube auch, dass ich in einem Studio, wo am Mischpult die Geräte anliegen, aber da nicht steht welches Gerät an welchem Kanal anliegt wohl irre werden würde. Sehe aber ansonsten auch die Mittel, als Mittel zum Zweck. Die nötige Zeit für die Einarbeitung setze ich mal voraus, sonst wird das wohl nichts werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da Stockhausen seine Partituren bis ins kleinste Details notiert hat, wird die damalige Arbeitsweise sicherlich auf sehr präzise Organisation optimiert worden sein. Im Orchester sitzt die 1. Geige ja auch nicht plötzlich rechts vom Dirigenten (vom Publikum aus gesehen).
 
... Wie schaut es hier bei KHS aus? Mehrere Leute geben ja eine Ausbildung bei ihm als Referenz an, nur wirklich auffällig sind sie alle nicht damit geworden. Ist da wirklich keiner? Ich bekomme leider den Eindruck, dass es im Sinne des Werks von KHS eigentlich keinen Nachfolger gibt, der den eingeschlagenen Weg mit Leben ausfüllen könnte. Dies mag auch daran liegen, dass KHS sich zunehmend isoliert hat?
Wenn Du Dich mit der sogen. Neuen Musik beschäftigst wirst Du auf einige Komponisten stoßen,
die "den eingeschlagenen Weg mit Leben ausfüllen können": Wolfgang Rihm oder H. Lachenmann
(um nur 2 Beispiele zu nennen) triffst Du immer wieder auf den Neue Musik-Festivals an; sei es
als musikalischer Beitrag oder eben höchstselbst. Die versuchen aber nicht Stockhausen fortzuführen oder nachzueifern, sondern ziehen ihr eigenes Ding durch.

Ansonsten schmücken sich - insbesondere in der Rock- und Popmusik - die Leute gerne mit
Stockhausen. Nur bei wenigen schlägt sich das auch in der Musik nieder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Peter Eötvös ach, super. Rihm und Lachenmann sind meiner Ansicht nach keine Stockhausen-"Schüler", aber da recherchiere ich gerne mal nach. Das sind alles sehr prominente Leute. Gut, gut. Ich wäre für eine regelmässige Stockhausen-Reihe an der Philharmonie, gerne mit Interpretationen der erwähnten Personen. Weiß nicht, wenn man dafür bei der Stadt Köln bestechen muss. Hier werden nur so schwachsinnige Elektropop meets Klassik Hybride aufgeführt die totale Zeit- (und Geld-)verschwendung darstellen.
 
Indessen, nicht die Produktionsmethoden, sondern die sie bestimmenden Kompositionsmethoden machen das „Gesicht“ einer Musik aus. Eimert/Humpert – Das Lexikon der elektronischen Musik, Seite 340
 
Scheint ja wenig Interesse zu bestehen.


Wenn mir die ernsthaft gemeinte Frage erlaubt ist: Wie meinst Du das?

A.) Weil ich auf Deine Antwort vom vergangenen Freitag um 09:53 Uhr nicht antworten will?

Deshalb: https://www.sequencer.de/synthesize...che-musik-zieht-um.124324/page-3#post-1502621


B.) Weil hier im Forum niemand das Zepter in die Hand nimmt?

„Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind, andere gibt's nicht.“ Konrad Adenauer

C.) Weil Du Dich mittlerweile vor Ort erkundigt hast, aber leider noch niemand aus dem Forum einen Besichtigungstermin angefragt hat, Du aber selber nicht bereit bist „einen Knopf dran zu machen“?

Meine Bemerkung oben bezog sich insbesondere auf das Stichwort direkter Kontakt und weil das Thema schon seit Juli hier vergammelt: https://www.sequencer.de/synthesize...tronische-musik-zieht-um.124324/#post-1471441

D.) Weil… sonst irgendwie enttäuscht?
 
Einfach eine Feststellung, dass offensichtlich wenig Interesse an einem Besuch besteht. Ich muss da nicht zum 10. Mal hin, kenne die Ausführungen schon auswendig und stehe denen zum Teil auch wie oben beschrieben kritisch gegenüber. Also: Punkt B. kann ich unterschreiben. Wer etwas will, möge seinen Allerwertesten bewegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ahoi, ...um mal wieder zum Punkt zu kommen, ich bin weiterhin extremst interessiert an einem Studiobesuch....
vielleicht können sich ja zeitnah nochmal alle wirklich Interessierten hier mit einem kurzen Post kundtun ?
- ich schaue mal was ich machen kann (kenne VM jedoch nicht persönlich) - bin auch bereit die Organisation zu übernehmen falls VM sich überhaupt noch dazu bereit erklärt nach all dem vermutlichen Andrang durch das Google-Doodle
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wäre dabei, bin allerdings im Moment ziemlich eingebunden. Aber wenn's passt, dann gerne.
 
Ich wäre auch dabei! Ein Forenuser-Gruppenbesuch ist ja auch was Besonderes... :)
 
Hat schon einmal jemand nachgefragt, ob noch die Möglichkeit eines Besuchs besteht und wenn ja, unter welchen Bedingungen Herr Müller das macht?
 
Hat schon einmal jemand nachgefragt, ob noch die Möglichkeit eines Besuchs besteht und wenn ja, unter welchen Bedingungen Herr Müller das macht?

Ich habe heute Herrn Müller angerufen und mich länger mit ihm unterhalten. Eine angenehme Person, soviel zu meinem Eindruck. Fazit: Ein Besuch ist weiterhin möglich. Ich bin folgendermaßen verblieben: Anfang 2018 werde ich mich erneut bei ihm melden, denn in 2017 wird er keine weiteren Termine mehr annehmen.

Bedingungen:

1.) Er nimmt eine Aufwandsgebühr pro Stunde welche mir in Höhe auch benannt wurde
2.) Eine Besichtigung wird sich in einem Zeitrahmen von ca. 4 Stunden belaufen
3.) Es können maximal 10 Personen empfangen werden

Mein Vorschlag:

Keiner im Forum behelligt Herrn Müller aus gleicher Richtung, sprich das Synthesizer Forum will was. Das verwirrt ab jetzt nur und führt zu organisatorischen Überschneidungen. Das wollen wir NICHT!

Nach meinem zweiten Anruf, versuche ich verschiedene Terminvorschläge zu erhalten. Da ich davon ausgehe, dass auch hier einige berufstätig sind, werde ich bei den Vorschläge entsprechen anfragen.

Wir organisieren uns direkt danach hier im Forum und wir stellen eine Gruppe zusammen, welche zwischen 3-9 Personen groß sein sollte. Meiner Einschätzung nach, wird ohnehin die Mehrzahl der Interessierten ihren Hintern nicht hochkriegen.

Wir beteiligen uns dann an der Aufwandsgebühr entsprechend der Anzahl der Personen. Wenn hier im Forum die totale Lähmung stattfindet gehe ich eben alleine. Da ich in Regel fast immer das umsetze was ich mir vornehme, kann also von einer Besichtigung in 2018 – wenn Herr Müller Wort hält – ausgegangen werden.
 


Neueste Beiträge

Zurück
Oben