also Produktion, mastering, Sounddesign ,Instrumente spielen ... eben alles was man braucht
"alles was man braucht" trifft aber eben auch nur auf die Leute zu, die elektronische Musik von der Idee bis zum Master selbst produzieren.
Weil sich hier aber doch eine relativ heterogene Mischung tummelt, macht es die Sache so schwer vergleichbar:
Der "Synthkenner" schlechthin, der 200 Vintagekisten zuhause hat, und die alle Baureihen mit den verwendeten Filterchips runterbeten kann, ist in dem Bereich Profi, hat aber vielleicht noch nie einen Track produziert.
Der nächste kann weder Noten lesen noch ein Instrument spielen, aber klickt in Ableton mit Softsynths seit Jahren Tracks zusammen, die Großraumdiskotheken füllen ...
Wieder einer ist Tastenvirtuose, Posaunist und Sänger und verdient sein Haupteinkommen mit Livegigs am Nord-Stage 3, programmiert aber kaum einen Sound selbst, und hat mit Produktion nix am Hut ...
Und dann gibt es möglicherweise auch professionelle Tontechniker und Mastering-Engineers, die aber noch nie was selbst komponiert haben (von den Elektronikern und Modulargeeks mal ganz abgesehen ...).
Obwohl die Schnittmenge der Homestudioproduzenten sicher nicht gerade klein ist, sind die wenigsten Leute wirklich eierlegende Wollmilchsäue und in allen Gebieten gleich fit, um sich hier zielsicher einzuordnen.
Ich habe mich letztendlich für "Semiprofi" entschieden, obwohl ich kein Geld mit Musik verdiene und mich als Instrumentalist und Komponist bestenfalls für Mittelmaß halte, weil
- der Nachsatz "hab schon jahrelang Erfahrung und weiß was ich will" zutrifft: Ich mache seit Anfang der 90er Musik, habe klassisch Klavier gelernt und einige zeit hobbymäßig aber bezahlt in einer Liveband gespielt, und weiß inzwischen auch was ich will: nämlich nach eigener Lust und Laune Synthmusik ohne (aktuell) kommerziellen Anspruch produzieren und besser darin werden.
- ich mich - abseits der Elektronik - doch relativ gut mit vielen Synths und Syntheseformen der letzten 30 Jahre auskenne.
- halbwegs gute Kenntnisse der klassischen Studiotechnik habe (allerdings nicht (mehr) auf Vollprofi-Niveau), und die gängigen Workflows in den DAWs kenne.
Vermutlich wäre auch "engagierter Hobbyist" passender gewesen ...