Top10 Bedeutung modularer Komplett-Synthesizersysteme

Re: Bedeutung - Modulare Synthesizer Teil 2 / Top 10-12

So wie mir Kazike bei einem persönlichen Gespräch versicherte, wurde er von Bob Moog autorisiert, als einziger Hersteller die Moog Studiosynthesizer in Neuauflage unter dem Label "Club of the knobs" herzustellen und zu verkaufen, vielleicht ein klitzekleine Möglichkeit, eine gewisse Kontinuität rein aus dem Betrachtungswinkel der Produkte zu konstruieren. So mal als Idee ...
 
Re: Bedeutung - Modulare Synthesizer Teil 2 / Top 10-12

Danke für die Information, dieser "Ritterschlag" war mir neu und wirft nochmal ein anderes Licht auf diesen Teil der Diskussion.
 
Re: Bedeutung - Modulare Synthesizer Teil 2 / Top 10-12

serge schrieb:
Aber sie wurden gebaut und verkauft (wenn auch in teilweise einstelligen Stückzahlen) – ob es aber ein Zuschussgeschäft gewesen war, wird wohl nur Herr Buchla selbst beantworten können. Es muss doch aber immerhin soviel hängen geblieben sein, dass es ihm möglich war, das nächste Projekt in Angriff zu nehmen. Ich gehe also davon aus (ohne es belegen zu können), dass sich Entwicklung und Fertigung dieser teilweise wagemutigen recht und ihrer Zeit deutlich voraus gewesenen – Instrumente selbst getragen hat. Für einen der Avantgarde zuzuordnenden Instrumentenbauer – und als solchen versteht sich Buchla – ist das wohl schon ein "Erfolg".
Don war sicherlich auch ein Visionär und war seiner Zeit in vielen Dingen voraus. Ähnlich war das ja auch mit PPG, die meisten konnten überhaupt nicht abschätzen, welches enorme Potential in den damaligen Kisten steckte.
 
Re: Bedeutung - Modulare Synthesizer Teil 2 / Top 10-12

Sugar Baby schrieb:
So wie mir Kazike bei einem persönlichen Gespräch versicherte, wurde er von Bob Moog autorisiert, als einziger Hersteller die Moog Studiosynthesizer in Neuauflage unter dem Label "Club of the knobs" herzustellen und zu verkaufen, vielleicht ein klitzekleine Möglichkeit, eine gewisse Kontinuität rein aus dem Betrachtungswinkel der Produkte zu konstruieren. So mal als Idee ...
Ich bezweifle das, zumal die Systeme ja auch technisch nicht identisch sind..
Die Leut Babbeln viel - un wenn mer lang lebt, werd mer alt.
 
Re: Bedeutung - Modulare Synthesizer Teil 2 / Top 10-12

Worsel schrieb:
Moogulator schrieb:
Kyma,…
Ich könnte mal spekulieren: Die Klangqualität und die Art, wie Kyma "denkt"? Denn diese ist anders als bei den anderen - wenn auch doch reichlich akademisch.
Reaktor weit höher wegen der kommerziellen Erfolgschaft oder Konzept? Kyma gibt es ja auch schon ziemlich lange und ist ja technisch mit dem Nord vergleichbar, aber konzeptionell so gar nicht. Mich würde grade deine Sicht da interessieren, da du dich damit gut befasst hast (Also mit speziellen Systemen).
Reaktor habe ich so weit vorne, weil es etwas Neues war ein Modularsystem im Rechner abzubilden bei dem auch die Module modular sind und gleichzeitig eine Community-Plattform dafür zu schaffen.

Im professionellen Bereich gibt es mehr Kyma-Systeme als man glaubt. Ich hatte selber nicht ausreichend Zeit als ich mal Gelegenheit hatte Hand an ein Kyma zu legen, was ich allerdings gesehen habe treibt die Modularität auf die Spitze, hier ist wirklich alles mit allem verknüpfbar. Vielleicht schaffen wir es ja einen Nutzer aus dem Forum in diese Diskussion einzubeziehen. haesslich?
Moogulator schrieb:
Erfolglos? Also bei Nerds ist Buchla Gott oder iGott, fast, oder? Also viele pilgerten um zB deinen 200e zu sehen, ich auch. ICh finde diese Funktionsweise faszinierend und mag deshalb auch Aalto, hab es deshalb auch ins Heft gebracht, das MUSSTE da rein, so was von einer geilen Möglichkeit gibts nicht täglich, ich denke ein vergleichbares Patch auf dem G2/NM würde viele lange beschäftigen.


Kyma liegt mir vor, ist modular und die Module werden über eine Scriptsprache verbunden, also sicher etwas komplexer als klassische modulare Systeme. Hatte es selbst nicht mit aber Aca.

Kann also helfen..

@serge: sehe mich nicht als jemand "in einer Position" , allerdings bin ich in einem eigenen thread gern bereit das genauer zu verfummeln, ein Problem mit auseinandergenomme. werden habe ich nicht, bin aber auch keine Enzyklopädie, sowas können andere besser. Denke aber das meine Def , wenn man sie nicht missbräuchlich mit diesem Threadansinnen vermischt durchaus in sich geschlossen ist, bitte gern extra, .. Hier im Thread solls nicht um Def Diskussion gehen, hab ich absichtlich so.. Hab grad keinen Bock auf sortieren.
 
Re: Bedeutung modularer analoger Kompl-Synthesizersysteme, T

Zotterl schrieb:
Moogulator schrieb:
... oder inspiriert es Lute, weil ein Instrument so gebaut ist?
Gut, dass Du den "Inspirationseffekt" aufnimmst ;-)
Beispiel: Step-Sequencer; natürlich kannst Du damit komplexe Hüllkurven und anderes
Zeugs machen, in erster Linie wurde es aber für das klassische Sequencergetacker der BS verwendet...
(war wohl das Naheliegendste)
Ferner: Man nutzt ann aber doch lieber das, wo bestimmte Ergebnisse scheinbar oder objektiv oder subjektiv keichter von der. Hand gehen?
...für die Hüllkurven greift man dann doch eher auf das (inzwischen nicht nur) klassische Angebot der Modul-Hersteller
zurück, weil sich zwei bis 4 Parameter als praktisch erwiesen haben.
Für mich ist es schon som dass manche Ergebnisse leichter mit dem System xy. machbar sind, die semimodularen sind oft so ein Ansatz der einacheren Übersicht? Prepatching könnte das ggf auch leisten?
Soisses

Naja, von den sehr akademischen bis zu clubbigen Herstellern von Musik gibt es so viele Ansätze, sicher aber gibt es die beiden:
Ich entwickle eine Idee und führe sie im Kopf zue de und führe sie dann an einem System aus, sehr diszipliniert.

Die amdere ist ich drehe hier ind da und was ganz ok ist, nehme ich auf oder erstelle Teilaufnahmen

und alles dazwischen.

Moog 960 war ein Sequencial acontroller Memory, also ich glaube nicht, dass man an Bullshit (BS) dachtem sondern sehr akademisch technisch wie Herr Moog so war, eine Möglichkeit der universellen "Speicherung" bedacht war und konnte ja beides, abfahren und kleine Eeignisketten ablaufen lassen, nicht zwangsweise tonal (vcos), sondern vollkommen frei definierbar.

Hüllkurven sind bei vielen historischen Modulars Adsr, aber Arp hatte auch oft nur ar, was zb keinen "Zapp" macht, wenn man nur diese nutzt, ..
Es gab und gibt sogar reine ad oder ar Angebote, aber klar, heute ist es adsr und ggf mal mehr, für fm wärs was und als Mutisegment könnte es ein bindeglied zum Seq. sein, der ja nur von Schritt zu Schritt geht und bestenalls glättet, damit ist er nicht ganz eine Hüllkurve..

Aber das sind eher die Details, die von weiterem gar nicht so ins Gewicht fallen, meine ich..

Bei den kleineren Volksmodulars dürfte allerdings die Inspiration eine größere Rolle gespielt haben, die anderen stande. ja meist in entsprechenden Instituten, da "musste" man den Königsweg gehen, welche sicher auch viel für sich hat, zb machbarkeit und unwichtigkeit von eigenschaften, wie wir sie heute hier als nerds gern ansprechen - ausdünnen der filter bei hoher resonanz zb oder der "fette klang" spielt dann s hnell weniger rolle..

mal so gesagt.
 
Re: Bedeutung modularer analoger Kompl-Synthesizersysteme, T

Roland SH-101 schrieb:
wurde der minimoog damals auch mit patch sheets ausgeliefert?
ja
Roland SH-101 schrieb:
helicopter, presslufthammer und pingplonjk?
ja, zumindest so ähnlich
Roland SH-101 schrieb:
oder evtl auch mal ein cello sheet oder flute, usw?
ja, auch; aber auch anderes, z.B. den Leadsound von Emersons Aquatarkus
 
Re: Bedeutung modularer analoger Kompl-Synthesizersysteme, T

Vor den 90ern wurde faktisch immer akustische Instrumente als Referenz genutzt, dann eine kleine Ecke "Synth Bässe" und 3-4 "Effekte", man dachte halt so, bis in die 80er rein.
Guck dir mal die Presets und Namen auf dem Alpha Juno an, da hat sich nichts geändert - biissss Techno kam.
 
Re: Bedeutung modularer analoger Kompl-Synthesizersysteme, T

also, wenn das kein eindeutiges indiz fuer ein musikinstrument ist? :)

b.moog war ja damals schnell dabei die urspruenglich rein" elektronischen "systeme daraufhin zu optimieren das man die typischen orchesterklaenge nachbilden konnte. fuer studiozwecke beim film zb.
sicherlich war moog eher techniker,
aber im backround waren dann doch akademisch ausgebildete musiker an bord...
da kommt das eine zum anderen.

und der minimoog wurde gebaut,
da ueberraschenderweise die studiosysteme von livemusikern mit auf die buehne geschleppt wurden,
weil diese eben die grandiosen klanglichen moeglichkeiten fuet sich entdeckten,
ohne grossartig cello, obor, flute usw zu erlernen.
was heute ja gerne den mousemusikern unterstellt wird, gabs frueher auch schon,
das wegrationalisieren durch technik.
 
Re: Bedeutung modularer analoger Kompl-Synthesizersysteme, T

yepp :supi:

Allerdings kann es an der Herangehensweise liegen, wie man das sieht, eine Ausführungsapparatur wie hier angesprochen viewtopic.php?f=36&t=70010&p=732424#p732399
ist ggf. von der SICHTWEISE dann kein Instrument sondern sowas wie ein Großapparatus, der das dann nach Idee "theoretich" umsetzt. also wird er nicht "gespielt" sondern irgendwie eher programmiert, verkabelt und so wie ein Mischpult, was bei manchen Musiker auch fast zum Instrument werden kann, dennoch aber eher "so ein Produktionsapparat" ist/war.
 
Re: Bedeutung modularer analoger Kompl-Synthesizersysteme, T

@mic
Ich entwickle eine Idee und führe sie im Kopf zue de und führe sie dann an einem System aus, sehr diszipliniert.

Die amdere ist ich drehe hier ind da und was ganz ok ist, nehme ich auf oder erstelle Teilaufnahmen
*

1) Ich behaupte, dass die meisten Leute heutzutage über das Schrauben zu neuen Klängen kommen und nicht über ein Gedankenmodell im Kopf. Nicht alle Klänge existieren im Kopf sondern sind auf Unterstützung (Inspiration) von außen angewiesen. Und viel Musik – sicherlich auch gute – ist durch Zufall entstanden. Egal, wie das hier nun bewertet wird. Und weiter:

2) Manchmal ist es mir nicht wichtig einen bestimmten Klang, den ich vielleicht im Kopf habe,
zu suchen und zu finden. Das geht sicherlich: Analogsynths sind relativ einfach gestrickt und man kann mit den Grundkenntnissen tatsächlich einen bestimmten Klang schnell erreichen. Aber:
will ich das? Warum nicht klangforschen, den neu gefundenen (nie zuvor gehörten) Klang DANN
gezielt für die Musik einsetzen (also inspiriert durch den neuen Klang auch einen neuen Weg in der
Musik finden – es zumindest versuchen).

Das heutige (eher nichtanaloge) Equipment ist doch dazu prädestiniert Klangforschung zu betreiben und nicht auf alte Muster zu beharren. Sonst kann ich tatsächlich bei meinem bewährten Analog-
synth bleiben (wobei ich immer noch für Koexistenz von analog + digital plädiere).
 
Re: Bedeutung modularer analoger Kompl-Synthesizersysteme, T

Roland SH-101 schrieb:
also, wenn das kein eindeutiges indiz fuer ein musikinstrument ist? :)
Möchte man der Einlassung von Prof. Humpert folgen, dann ist der Minimoog eben kein Synthesizer im ursprünglichen Sinne. Aber das wissen wir ja alle.

Das Kunststoff-Zeitalter in der Weltgeschichte der Töne und Klänge hat begonnen, in dem, wie in jeder Entwicklung, am Anfang der Mißbrauch steht, die Imitation von bereits Dagewesenem bis mit dem neuen Stoff auch die neue Form entsteht. Der Synthesizer ist kein Musikinstrument, das auf Knopfdruck eine Vorstellung realisiert. Was bei der elektronischen Orgel einst Ziel allen Wunschdenkens war, das fertige Musikinstrument mit den fertigen Klängen, leicht zu bedienen und zu verstehen, das wurde beim Synthesizer zum Tabu.

Sicherlich müssen zugunsten leichter und schneller Bedienbarkeit auf der Bühne Kompromisse mit Einschränkungen der Vielseitigkeit erkauft werden, und sicherlich werden im Zuge der Sucht nach neuen, musikalischen Ausdrucksmitteln "Quasi Synthesizer" mit ein paar vorgefertigten Klangfarben und Effekten den Markt in zunehmendem Maße beleben, in allen möglichen Varianten, wie wir sie bei Orgeln zwischen 100 DM und 100.000 DM schon zu unterscheiden vermögen. Der echte Synthesizer aber ist kein Musikinstrument in diesem Sinne, er ist vielmehr ein System der Entfesselung und des Sezierens, der operativen Auftrennung aller nur denkbaren Nervenpunkte am komplizierten Organismus eines Tones oder Schallereignisses, und ihrer Wiederzusammenfügung in beliebiger Gesetzlosigkeit. Je willkürlicher, je komplizierter, je unberechenbarer dieses System arbeitet oder bearbeitet werden kann, desto reizvoller und interessanter ist es. Zumindest für den, der das sucht, was bisher noch kein Musikinstrument zu bieten vermochte, den Vorstoß in einen unbegrenzten Raum von Möglichkeiten, in dem man fasziniert und resigniert zugleich die Hilfslosigkeit unserer Vorstellungskraft erkennen muß.
http://www.elektropolis.de/ssb_story_heinz_funk.htm
 
Re: Bedeutung modularer analoger Kompl-Synthesizersysteme, T

Moogulator schrieb:
10. Doepfer A100 (Vorreiter und faktisch Namensgeber für ein Format und Vielfalt der Module sowie preislich Systeme für Jedermensch eingeführt, gab es das vorher in der Art außer beim 100m?)

Aber natürlich. Früher als Doepfer war schon Hans Peter Baumann, damals noch in Aichach (D) mit seinem BME PM10-System am Start. Die Module waren steckbar und passten prima in die normierten 19" Systemgehäuse. Die Qualität war sehr sehr gut, was der "Pingeligkeit" des Entwicklers zu verdanken war und die Preise waren trotzdem unschlagbar niedrig. Doepfer war mitnichten ein Vorreiter, ginge auch nicht weil er erst nach BME "startete"
 
Re: Bedeutung modularer analoger Kompl-Synthesizersysteme, T

Roland SH-101 schrieb:
und der minimoog wurde gebaut, da ueberraschenderweise die studiosysteme von livemusikern mit auf die buehne geschleppt wurden, weil diese eben die grandiosen klanglichen moeglichkeiten fuet sich entdeckten,
ohne grossartig cello, obor, flute usw zu erlernen. was heute ja gerne den mousemusikern unterstellt wird, gabs frueher auch schon, das wegrationalisieren durch technik.

Für Cello, Oboe, Flute usw. wurde in der Regel das Mellotron eingesetzt, pardoxerweise auch der Modular. Tanzmucker hatten ihre fiesen Orgeln und als Aufsatz allenfalls einen Krüppelsynth mit "Festregistern". Der Minimoog klang eigentlich immer wie ... ääh .. der Minimoog.
 
Re: Bedeutung modularer analoger Kompl-Synthesizersysteme, T

Cyborg schrieb:
Moogulator schrieb:
10. Doepfer A100 (Vorreiter und faktisch Namensgeber für ein Format und Vielfalt der Module sowie preislich Systeme für Jedermensch eingeführt, gab es das vorher in der Art außer beim 100m?)

Aber natürlich. Früher als Doepfer war schon Hans Peter Baumann, damals noch in Aichach (D) mit seinem BME PM10-System am Start. Die Module waren steckbar und passten prima in die normierten 19" Systemgehäuse. Die Qualität war sehr sehr gut, was der "Pingeligkeit" des Entwicklers zu verdanken war und die Preise waren trotzdem unschlagbar niedrig. Doepfer war mitnichten ein Vorreiter, ginge auch nicht weil er erst nach BME "startete"


ah, interessant. Das System ist bei mir gedanklich immer wieder rausgefallen, da es halt doch eher weniger bekannt war.

an alle: Habe die beiden Threads zusammengebaut, da wir eh eher generell über das Thema sprechen und das auch meine Intention war, habe einfach mal 3 Listen an den Anfang gestellt. Es wäre sogar sehr interessant, welche Semimodularen Synthesizer Bedeutung haben und warum. Soll ja nicht zu sehr um Definition gehen, sondern um die Gedanken dazu, ich merke dass diese nun sehr grundsätzlicher Natur sind und weiter weg von Gerätenamen gehen.
@serge: bin natürlich gern bereit dennoch die Modular-Def nicht auszuklammern, sondern ggf. sogar separat zu besprechen, damit hier normal weiter diskutiert werden kann, okay? Öffne einfach was ich werd dann sehen, welche Worte ich da noch verdrehen kann, damit ich halbwegs mein Gesicht behalte ;-)

Mich würde noch die genaueren Gedanken zu Max oder Serge / Buchla zu konventionelleren Systemen interessieren und was sie bedeuten.


@Reader: Hmm, ja. Das war sicher der gedankliche Ansatz damals. Pure Synthese vs. "Sampling", denn puristisch gesehen ist Synthese "edler", so erinnere ich mich jedenfalls an die entsprechenden Diskussionen. Heute vergl. Sampling und ROMpler zu anderen Synthesizern. Man hat einfach versucht verschiedene "Angriffspunkte" zu finden, wie man einen Klang fassen und ggf. über versch. PArameter "Anfasser" bewegen kann, so auch zB bei einem Synth wie dem Neuron, der zumindest implizit versuchte, die typischen Elemente eines Klanges zu erfassen und einem spezifischen Sound in wenigen Parametern dann aufzustülpen, um diesen musikalisch einfach formen zu können. Dirk nahm für diese Idee stets die Vorstellung "Klospülung", man kann aber auch eine Geige oder einen Synthbass oder sowas nehmen. Man kann aber auch sagen: Es gab eine Menge Versuche, Sounds mit normalen Kompaktsynths nachzustellen. zB im NordLead Demo "Mjjuuusiiik" und es gab div. nicht schlechte Simulationen, die zeigen, wie reizvoll auch eine solche "Kopie" eines Klanges über Synthese sein kann: TR808 vs. SChlagzeug, Stimme vs. Synthese, und div. Stringemulationen und Stringmachines (dazu der nächste technische Teil im kommenden Synthesizer-Magazin #33 übrigens).
 
Re: Bedeutung modularer Komplett-Synthesizersysteme, Top10

Ich halte bisher übrigens keinen der Cloner für besonders bemerkenswert in einer Liste wie den hier geführten. Nur dann ,wenn sie eigene Innovationen brachten, seien sie technischer oder wenigstens preislicher Natur. Aber dem Cwejman S1 gestehe ich eine besondere Rolle zu, weil er sehr vieles sehr praxisnah umsetzt und die Komponenten sehr gut gelungen sind: Sehr zeitgemäß sowohl technisch (kompakt, SMD) als auch klanglich-funktionell (filter typen, FM, VCA Modes, ENV Speed), und alles recht sauber, allerdings erstaunlich eigenständig, wenn man sich die Filter mal genau anhört, die sind nämlich alles andere als clean und analytisch, sie wirken nur so. Aber ich finde er ist würdig für einen Listeneintrag..
Sicher offener als ein MS20 und extrem vielseitig. Wäre durchaus wunschzettelkompatibel.

Das würde ich auch über den Tinysizer sagen für sein wirklich pfiffiges Konzept und seine kompakten Maße. Das ist wirklich nicht ungenial.
Ich finde dieses Design durchaus von Bedeutung, da es eigentlich alle wichtigen Baugruppen in analoger Technik auf wirklich bemerkenswerte Weise bereit stellt, ähnliches gilt für die Kraftzwerg-Reihe von MFB, die nicht ganz so elegant ist, dafür jedoch günstig ist und damit für das klassische Bedeutungsgrund-Argument sorgt: Verbreitung durch kleine Preise. Denn die günstigeren sind ganz offensichtlich in der Musik überdurschichnittlich von vielen wichtigen Musikern verwendet worden. ARP2600, MS20, aber auch EMS VCS3 /Synthi AKS (noch mehr) könnte man allesamt als vereinfachte Konzepte sehen, die dies geschaft haben. Ok, der Tinysizer ist nicht günstiger, aber die anderen waren nicht selten ein Kombination von Modulsystem-Slim-Down und günstiger als größere Modelle, welche in den Akademien standen und kein normaler Mensch hatte sowas, nur große Studios.



Und Max/MSP (MSP ist der Klangteil, kam später!!)? Das ist für mich DIE Software, die jene von mir erwähnte Arbeitsweise der theoretischen Vorarbeit und ANSCHLIEßENDER UMSETZUNG und ggf. auch mit ABSCHLIEßENDER PERFORMANCE mit und zunehmend ohne einwirken eines Bedieners aber ggf. durch andere Eingabequellen laufen sollen. Sie ist also der verlängerte Arm der Idee, die Buchla auch verfolgt hat und seine Systeme auch deutlich mehr dafür optimiert hat als zB Moog.

Sprich: Der eine ist durch fummeln und Zufall und Intuitiion zum Ziel gekommen, der andere hat sehr eindeutig klare Ideen und setzt diese um, dafür ist Max super, für ersteres eher nicht bis gar nicht, Kyma ist übrigens auch eher in dieser Liga. Rumspielen geht da nur bedingt.
 
Re: Bedeutung modularer Komplett-Synthesizersysteme, Top10

Alles scheiß egal, nur das Ergebnis zählt: die Musik.
Da, da, da, da. Du liebst mich nicht.
Der Thread kann weg.
 
Re: Bedeutung modularer Komplett-Synthesizersysteme, Top10

Wem interessiert das?
 
Re: Bedeutung modularer analoger Kompl-Synthesizersysteme, T

Moogulator schrieb:
Mich würde noch die genaueren Gedanken zu Max oder Serge / Buchla zu konventionelleren Systemen interessieren und was sie bedeuten.
Ich glaube das 200e-Thema haben wir hier schon ausführlich behandelt, aber Erfahrungen zu MAX/MSP würden mich sehr interessieren.

OT: Wenn ich eine Hitliste der Komplettsystem machen müsste, die mir gefallen und die ich gerne hätte:
1 Buchla 200e
2 Buchla 200 oder wenigstens ein Easel
3 Fenix II&III
4 Wiard 300
5 Serge
6 MacBeth M5
 
Re: Bedeutung modularer analoger Kompl-Synthesizersysteme, T

Zotterl schrieb:
1) Ich behaupte, dass die meisten Leute heutzutage über das Schrauben zu neuen Klängen kommen und nicht über ein Gedankenmodell im Kopf. Nicht alle Klänge existieren im Kopf sondern sind auf Unterstützung (Inspiration) von außen angewiesen. Und viel Musik – sicherlich auch gute – ist durch Zufall entstanden. Egal, wie das hier nun bewertet wird. Und weiter:

die "Kopfmethode" dürfte wirklich die Ausnahme sein und ich glaube es auch nicht so ganz. Allerdings schadet es nicht (ironisch gemeint), wenn man Grundlagenwissen hat und sich das Zustandekommen der Klänge beim "schrauben" auch erklären kann. Krass gesagt: "irgendwas" rumschrauben und dabei "irgendwas" bewirken, das kann wirklich jeder Depp nach einer kurzen Zeit. Der springende Punkt ist aber, ich denke dabei die vielen, die sich gerne als Künstler verstehen, dass man kreativ sein und sich von einem neugierigen Affen unterscheiden kann. Das geht aber nur wenn man die Werkzeuge, derer man sich bedient kennt und deren Handhabung versteht. Ansonsten ist man nur ein Spielkind das von Zufällen gebeutelt wird.
Nichtwissen, Künstler sein und sich nicht von Wissen verbilden lassen, das ist eine der ältesten Rechtfertigungen für Faulheit und ebenso durchsichtig ;-) Ich habe mich z.B. lange mit solchen Ausreden selbst belogen weil ich keine Musiktheorie lernen wollte. :)
 
Re: Bedeutung modularer Komplett-Synthesizersysteme, Top10

Doppelpluseins
 
Re: Bedeutung modularer Komplett-Synthesizersysteme, Top10

Cyborg schrieb:
Grundlagenwissen...
Soweit keine Einwände.

Als Kind drückte man mir 2 Jahre klassischen Klavierunterricht auf. Damals hätte ich
lieber was Anderes gemacht. Heute bin ich dankbar dafür. Von "Kleinigkeiten", wie
u. a. die richtigen Fingersätze zu verwenden, profitiere ich noch heute.

Weiterhin würde ich jedem empfehlen einmal in einer Band zu spielen, in der "normale"
Instrumente (Git, Bass, Drums) dabei sind.
 
Re: Bedeutung modularer Komplett-Synthesizersysteme, Top10

korrekt, und jammen mit genau denen, nicht nur "reproduzieren". Das kann eine wundervolle Vorstufe sein.
Aber irgendwie referenziert es doch immer wieder hinter das, was es bedeutet eine Idee klar zu haben und diese von vorn bis hinten umzusetzen im Vergleich zu "random ideas" einfach so zu machen, bis es sich gut anhört. Die Schlussfolgerungen davon liegen vermutlich auf der Hand. Gründe waren sicher durchaus AUCH die Verfügbarkeit und damit sowas wie der "Respekt" vor der Zeit und der wertvollen Möglichkeiten mit einem Modulsynthesizer zu arbeiten bzw. einem musikalischen Labor. Ob es unbedingt eine Wertung geben muss, welches und wie viel davon "besser sei" mag dahingestellt bleiben, würde davon aus gehen, dass dies jeder hier in der Lage ist zu tun.

Die Fraktion Neue Musik hat sicher oft vorher noch deutlich mehr Gedanken investiert, welche Grundidee überhaupt hinter einem Ton, einem Klang oder … steckt und diese auf diesem Grundbaustein entwickelt als eigene musikalische Welt, in die man die anderen lässt, wenn es fertig ist.

Gibt es Synthesizer, die mehr diese oder mehr jenen Ansatz haben?
 
Re: Bedeutung modularer Komplett-Synthesizersysteme, Top10

Moogulator schrieb:
Ob es unbedingt eine Wertung geben muss, welches und wie viel davon "besser sei" mag dahingestellt bleiben, würde davon aus gehen, dass dies jeder hier in der Lage ist zu tun.
Ich sehe hier schon bei einigen eine Wertung: nur wer vorher genaue klangliche Vorstellungen hat,
gehört wohl zu den Guten; überspitzt ausgedrückt. Wenn man eine zeitlang mit einem Minimoog gearbeitet hat, kann man ihn tatsächlich blind einstellen. Bei komplexen moderneren Synths ist eine intensivere Beschäftigung notwendig und es gibt eher klangliche Überraschungen beim Experimentieren.
In der Tat: Es ist gut genaue Vorstellungen zu haben. Genauso wichtig ist es, offen zu bleiben
und sich auch mal auf neue Klangwege zu begeben, bzw. ablenken zu lassen. Eine klassische
Grundausbildung bringt Dich bis zu einem bestimmten Punkt. Danach mußt Du Deinen eigenen
Weg gehen/finden. Evolution findet nicht statt, wenn man nur Inzucht betreibt.
Die Fraktion Neue Musik hat sicher oft vorher noch deutlich mehr Gedanken investiert,
Interessanterweise - und das ist meine subjektive Meinung - finde ich die rein klangliche
Entwicklung bei der NM im Allgemeinen nicht so prickelnd. Das Krabbeln am Cello, das Klopfen
und Bürsten der Violine etc. haben wir auch schon seit vielen Jahren. Anders natürlich in den
Studios der elekt. Musik, wo ein anderes Equipment zur Verfügung steht.
Rein musikalisch gesehen ist die NM auf jeden Fall bereichernd und ein Lichtblick.
Edit
Gibt es Synthesizer, die mehr diese oder mehr jenen Ansatz haben?
Der Hersteller will mit seinem Produkt ein breites Spektrum abdecken, sprich möglichst
viele Musiker erreichen. Die NM-Leute gehören sicher nicht dazu ;-)
Das eine ist Mainstream, das andere Nische. Was aber nix über Qualität aussagt, wie wir
wissen. Nee, kann da nicht weiterhelfen.
 
Re: Bedeutung - Modulare Synthesizer Teil 2 / Top 10-12

Moogulator schrieb:
Kyma liegt mir vor, ist modular und die Module werden über eine Scriptsprache verbunden, also sicher etwas komplexer als klassische modulare Systeme. Hatte es selbst nicht mit aber Aca.

Kann also helfen..


Wegen Kyma... Hast du Erfahrung mit Max/MSP? Kannst du die beiden miteinander vergleichen? Flexibilität, Modularität, Stabilität, Spielbarkeit, Klang... Ähnliche Möglichkeiten? Oder geht bei Kyma mehr... Die Klangbeispiele von Kyma fand ich bisher alle sehr gut, wirklich sehr gut... Aber es wird ja auch in wirklich professionellen Studios verwendet, während Max im Vergleich dazu eher ein experimentelles Studentending ist... Und Kyma kommt auch mit Presets, Modulen usw. Trotzdem gleiches Potential?

Kyma/Max zu analogen Systemen? Da du wohl einer der wenigen hier bist, die es vergleichen können, was sind deine Gedanken dazu?
 
Re: Bedeutung modularer Komplett-Synthesizersysteme, Top10

Nochmal die Frage... Ist glaube ich untergangen... Aber immer mit der Ruhe, bei Gelegenheit mal...
 
Re: Bedeutung modularer analoger Kompl-Synthesizersysteme, T

Reader schrieb:
Für Cello, Oboe, Flute usw. wurde in der Regel das Mellotron eingesetzt, pardoxerweise auch der Modular. Tanzmucker hatten ihre fiesen Orgeln und als Aufsatz allenfalls einen Krüppelsynth mit "Festregistern". Der Minimoog klang eigentlich immer wie ... ääh .. der Minimoog.
Die Grundidee bei der Entwicklung von Synthesizern war eigentlich, das man nicht immer gleich ein ganzes Orchester einsetzen muß. Man hat also zuerst versucht, Instrumente zu imitieren. Der Minimoog war ja nur eine abgespeckte und transportable Kompaktversion eines Moog Synthesizers. Zu dieser Zeit gab es noch kein Mellotron, das kam ja erst viel später.
 


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