Womit wurde der Soundtrack für dieses Werbevideo produziert? (Anfang 2000er Jahre)

Minimops 7

Er bekommt ständig Botschaften
Hört mal rein an verschiedenen Stellen und schreibt, welche Geräte Euch zu diesem Sound einfallen. Ich habe eine Vermutung, aber lasse es ertsmal offen.

Das Video ist wohl von 2001, Thyssen Krupp wollte damit einen Käufer für ein Stahlwerk in Dortmund-Hörde finden.

 
Ich höre ein Synclavier Sample -- der FM-Gong aus Beat It oder Mojave Plan.

Eigentlich nichts Spektakuläres, weder klanglich noch musikalisch -- aalglattes Werbegedudel, mit dem man seinerzeit unglaubliches Geld verdienen konnte, wenn man sein Handwerk ein wenig verstand und als Dienstleister die eigenen Ansprüche komplett hintenan stellen konnte.

Der Mensch, von dem ich einst einen CS80 kaufen durfte, machte genau das, um die Haushaltskasse zu füllen. Mit 50 schnürte er sein Bündel, haute in den Sack und emigrierte nach Down Under.

Ist das Birdy bzw. Eddy F. Müller? Heute würde sowas als elektronische Musik bestimmt in den vorderen Rängen bei den schwallwelle-Wahlen stehen. Bei 06:30 klingt es ein wenig nach Moroders Die Welt, in der wir leben -- müssen, was er einst für das ZDF produziert hatte.

Stephen
 
Ich tippe insgesamt auf einen Sampler mit entsprechender Library. Alles sehr starr und viele übliche Verdächtige. Synclavier ist beispielsweise auch zu hören (und das Sample ist ziemlich identisch zu dem, was später im Zero-G Nostalgia* herumbratzte).

*edit: oder war's Cult Sampler von BS? Egal, diese Sounds gab es spätestens seit Mitte der 90er wirklich überall.
 
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Sehr interessanter Input! Der "Beat It" Gong war mir auch aufgefallen, und die Ähnlichkeit mancher Sounds zu PPG/Microwave höre ich jetzt auch.

Ich ging bisher davon aus, dass das Gedudel ausschliesslich (oder zumindest grösstenteils) mit einem einzigen Gerät produziert wurde, nämlich mit einem

Roland RA-95 Arranger:

 
Ich tippe insgesamt auf einen Sampler mit entsprechender Library. Alles sehr starr und viele übliche Verdächtige. [...]

Sampler und streng durchquantisiert am Steinberg 24. Da rührt sich nix!

Sehr interessanter Input! Der "Beat It" Gong war mir auch aufgefallen, und die Ähnlichkeit mancher Sounds zu PPG/Microwave höre ich jetzt auch.

Ich ging bisher davon aus, dass das Gedudel ausschliesslich (oder zumindest grösstenteils) mit einem einzigen Gerät produziert wurde, nämlich mit einem

Roland RA-95 Arranger:



Möglich ist alles -- das Zeug ist so beliebig, weil ihm jegliche klangliche oder musikalische Handschrift fehlt, das kann alles sein.

Vielleicht der Arranger als MIDI-Zentrale für ein paar externe Geräte? Ich kenne mich mit diesem grausigen Roland-Kram nicht aus und kann zu seinen MIDI-Möglichkeiten nichts sagen.

Stephen
 
Ich habe auch keinen blassen Schimmer davon, inwieweit so ein Roland (oder besser gesagt SIEL) Arranger überhaupt programmierbar ist, d.h. ob man da nur die schönen Preset-Arrangements abfeuern oder auch eigene Rhythmen/Begleitungen erstellen kann. Der gesamte Sound dieses Werbevideos erinnerte mich jedenfalls an den RA-95. Könnte eventuell auch ein Keyboard aus der E-Reihe sein, die haben z.T. identische Sounds.

Und ja, das ist musikalisch völlig anspruchslos und beliebig, aber es müsste sich dennoch auf bestimmte Instrumente/Geräte zurückführen lassen, zumal es über 20 Jahre alt ist.

Edit: Wie Cyclotron schreibt, aufgrund der "üblichen Verdächtigen" wohl auch zumindest teilweise ein Sampler. Aber stehe ich mit meiner Ansicht, dass der Grundsound End-90er-Roland/SIEL ist, alleine da?
 
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wo hört ihr denn da ein ppg... den synclavier sound halte ich auch nicht für "echt" ... sowas macht man mit einer wersi orgel oder einem technics expander... das zeug kommt alles aus dem gleichen gerät... jedenfalls machen das die leute so, die solche firmenvideos vertonen.


nur mal so... falls das jemand jetzt für einen witz hielt:



 
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So ein Arranger ist doch auch nur eine Orgel im kleinen Gehäuse. PPG höre ich übrigens auch nicht. Der Synclavier-Sound ist der einzige Trademark-Sound. Der Rest klingt beliebig.
 
ich hätte spontan auch auf eine Mischung aus D50 und M1 getippt - Sampler mag auch dabeigewesen sein.
 
ja, in der tat, das klingt wie die presets des originals. sampling CDs gibt es da wohl dutzende, aber bei konkreten beispielen für y2k workstations, die dieses synclavier sample drin haben wäre ich komplett überfragt.
 
... das zeug kommt alles aus dem gleichen gerät... jedenfalls machen das die leute so, die solche firmenvideos vertonen.

Das war mein erster Gedanke, als ich das Video vor Jahren zum ersten mal sah. Vor allem der Part mit dem nervtötenden Synthbrass-Sound klingt für mich wie ein Demosong von einem 90er Jahre Keyboard/Arranger. Ich stecke nicht in der Materie, aber es klingt plausibel, dass man als Produzent solcher Werbemusik (zumindest damals?) einfach einen "guten" Arranger hernimmt und sich dessen Presets (Sounds und eventuell auch Styles) bedient, anstatt einen Fuhrpark an Synths etc. im Studio zu haben. Der Auftraggeber hat sowieso keine Ahnung, wie die Musik zustande kam, hauptsache es klingt modern und einprägsam.

Im Bereich Arranger(-Keyboards) kenne ich mich nicht besonders aus, habe aber einige 90er-Jahre Yamaha-Keyboards, und die klingen anders. Technics, GEM, Wersi etc. kenne ich vom Klang her nicht. Als ich mich vor einiger Zeit mal für die Roland RA Arranger interessierte (die zumindest teilweise, wie oben schon geschrieben, in der früheren SIEL-Fabrik in Italien gebaut und wohl auch entwickelt wurden), dachte ich bei Videos zum RA-95 sofort, dass es die gleichen Sounds wie aus dem Stahlwerk-Video sind. RA-50 und RA-90 klingen zum Beispiel etwas anders.

Von den Arranger-Keyboards könnte das E-86 das Äquivalent zum RA-95 sein, es klingt jedenfalls sehr ähnlich. Beide Geräte sind zwar wohl von ca. 1993, aber der Musikproduzent kann dem Kunden ja auch irgendwas älteres aus seinem Archiv verkauft haben. Oder die Musik wurde lange vorher und nicht speziell für dieses Werbevideo produziert (siehe Library Music), und der Videoproduzent hat damit sein Filmmaterial unterlegt.

Vielleicht wäre meine Frage auch besser in einem Forum für Akkordeonspieler oder Alleinunterhalter aufgehoben, da hier wohl kaum jemand solche Kisten benutzt (will mich dafür aber nicht extra in solch einem Forum anmelden). Manchmal habe ich jedenfalls Lust, solche leicht nervige, billig klingende Musik aufzunehmen (irgendwo zwischen 90er-Jahre-Infomercial und Softporno), und die Sounds aus dem Stahlwerk-Video fände ich dafür perfekt.
 
Nach Arrangerkeyboard klingt das Arrangement nicht.
Ich tippe Nach wie Vor auf ein kleines Arsenal aus Romplern und Samplern, von einer MIDI-Sequenzer Software gesteuert.
 
Nach Arrangerkeyboard klingt das Arrangement nicht.
Ich tippe Nach wie Vor auf ein kleines Arsenal aus Romplern und Samplern, von einer MIDI-Sequenzer Software gesteuert.

Berechtigter Einwand. Wie ich weiter oben schon schrieb, weiss ich halt nicht, inwieweit man an so einem Arranger(-Keyboard) eigene Styles erstellen und arrangieren kann. Falls das geht, ist es am Gerät wahrscheinlich recht kompliziert. Und nach Preset-Styles klingt die Musik eher nicht, das stimmt.

Könnte dann also doch am PC arrangiert worden sein. Als Haupt-Soundquelle würde ich da weiterhin etwas wie Roland RA-95 oder E-86 sehen (die dürften, wie damals üblich, eine gute MIDI-Implementation gehabt haben), weil die Sounds halt m.E. genau so klingen.

Und dann könnte es, wie wellental schreibt, wohl auch ein Sound Canvas Modul aus der gleichen Generation sein, das die gleichen Sounds beinhaltet wie die o.g. Arranger*. Da höre ich später mal rein.

*Edit: Plus Sampler für die Sounds, die der Roland nicht kann (Synclavier-Samples).
 
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Ich bin ja „so Leute“ und nutzte dafür auch gerne mehrere Synthesizer..
Darunter war natürlich auch das Synclavier.

als "synthesizer" habe ich das synclavier nie gesehen - weil ich für die siebziger einfach zu jung bin. für mich ist das eher ein sampler oder ein recordingsystem.

und ein >100,000 system zu verwenden um so ein quatschfilmchen zu vertonen machen auch wohl auch echt nur nerds.

in anbetracht der tatsache, dass das video von 2001 ist gibt es leider unheimlich viele verschiedene möglichkeiten wie das gemacht sein könnte. ganz neu oder 1980 wäre sicher einfacher zu erraten.
 
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als "synthesizer" habe ich das synclavier nie gesehen - weil ich für die siebziger einfach zu jung bin. für mich ist das eher ein sampler oder ein recordingsystem.
Etwas später, so Mitte der Achtziger (ab 1983).
Das Synclavier war hauptsächlich ein leistungsstarker FM-Synthesizer mit Sequenzer, also der Vorläufer einer Workstation.
Der Sampler war dann mehr eine Option.
und ein >100,000 system zu verwenden um so ein quatschfilmchen zu vertonen machen auch wohl auch echt nur nerds.
Nicht Jeder Musikproduzent hat das Synclavier damals neu gekauft, ich auch nicht.
Als Gebrauchtgerät waren die Systeme auch durchaus erschwinglich.
Und du solltest dich vielleicht nicht so abgehoben darüber auslassen, ich produziere nämlich die Musik für solche "Quatschfilmchen" und kann, ohne weitere Nebenjobs, recht gut davon leben.
 
Und du solltest dich vielleicht nicht so abgehoben darüber auslassen, ich produziere nämlich die Musik für solche "Quatschfilmchen" und kann, ohne weitere Nebenjobs, recht gut davon leben.

du schließt daraus, dass du im jahr 2001 ein gerät aus den siebzigern benutzt hast, dass das die meisten anderen auch so machen... das überzeugt mich nicht.

dass man geräte auch gebraucht kaufen kann ist richtig. aber das synclavier ist doch ein absolutes nischenprodukt und schlichtweg nicht weit genug verbreitet dazu um mit überwiegender wahrscheinlichkeit für werbe- und imagefilmchen verwendet worden zu sein.
 
du schließt daraus, dass du im jahr 2001 ein gerät aus den siebzigern benutzt hast, dass das die meisten anderen auch so machen... das überzeugt mich nicht.

dass man geräte auch gebraucht kaufen kann ist richtig. aber das synclavier ist doch ein absolutes nischenprodukt und schlichtweg nicht weit genug verbreitet dazu um mit überwiegender wahrscheinlichkeit für werbe- und imagefilmchen verwendet worden zu sein.
Es ist nur ein Synthesizer von mehreren im Studio. Damals hatte ich auch sehr viel mit dem Kurzweil 250 gemacht. Heute nutze ich überwiegend Kronos, Montage und Iridium dafür.
 
die Bläser klingen ziemlich nach D50 Horn Section

Ja, absolut! Ich gehe aber auch davon aus, dass Roland einige Sounds z.B. aus dem D-50 in späteren Romplern wieder verwurstet hat. Mir fiel z.B. auf, als ich kürzlich durch Zufall an einen JV-1010 kam, dass einige Sounds darin mich stark an meinen JD-800 erinnern.

Könnte also sein, dass für das Video ein Roland Rompler aus den 90ern verwendet wurde, oder (wie jetzt schon zweimal vorgeschlagen wurde) zumindest teilweise ein D-50. Das nun herauszufinden, vor allem ohne zu wissen, wer das Gedudel eigentlich aufgenommen hat, dürfte wohl schwierig werden.
 


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