Wenn wegen der GEMA auf dem Volksfest keine Musik läuft

Hmmm...

Verkauf doch die Hotrods und hol Dir stattdessen so ein Crystal Ship à la Walter White zum Rumtouren und Übernachten.
Die Hotrods sind schon ein paar Jahre Geschichte, die ganze Schrauberei war mir zu viel Arbeit. Irgendwann hatte ich keinen Bock mehr ständig ölverschmiert unterm Auto zu liegen.
Habe meinen ganzen Fuhrpark drastisch verkleinert. Kein Motorrad und keine fetten Amis mehr, nur noch meinen Transporter für die paar Gigs, bzw. Fahrradtouren und das kleine Golf Cabrio zum Cruisen -das reicht mir.
 
Ich bin als Label und als Künstler Mitglied und verfüge über einen von der GVL ausgestellten LC-Code. Der bringt mir zwar nichts, da meine Musik in den Massenmedien nicht präsent ist, aber irgendeinen Nutzen muß der Gewerbeschein ja haben (neben dem für meinen Steuerberater und das örtliche Finanzamt).
In der GVL bin ich seit 1997 mit dem Label "Elektro-Kartell Recordings" Mitglied, einen Labelcode haben wir natürlich auch.
 
Deine Alternativen sind schön und gut. Aber wem sollen die helfen?

deine anforderungen sind aber auch sehr außergewöhnich.

du bekommst einen raum, der woanders 1000 euro kostet für umsonst, willst unbedingt gema material spielen, und dann kommen aber nur 6 leute, so dass du draufzahlst.

und offenbar willst du auch nichts bei dir ändern sondern wünschst dir stattdessen einen speziellen gema tarif für genau deinen speziellen fall.


nur damit wir uns richtig verstehen: ich bin auch kein freund von dem scheiß mit der raumgröße. aber dann schlag doch mal selbst eine alternative vor, wenn dir meine nicht gefallen.

Dann mache ich die Party ganz nebulös über irgendwelchen Social Media-Gruppen, lasse mir von meinen "Freunden" ein schönes Geldgeschenk machen. Das Konzept geht auf, das mache ich einmal im Monat mit irgendwann 50 Leuten. Kein Urheber sieht auch nur einen Cent. Das ist die Lösung?

ja klar ist das eine lösung.

Was ich hier anprangere, ist, dass der Berechnungs-Schlüssel nach Fläche die Veranstaltungen bevorteilt, die sehen, dass sie die Hütte (oder die Straßen beim Straßenfest) vollbekommen. Die Lösung (auch von GEMA-Mitgliedern hier) ist, die GEMA zu umgehen?

bei 6 gästen: ja.

bei volksfesten mit 20 millionen euro gewinn: mir doch egal, was zahlen müsst.

in kindergärten oder subkulturellen kneipen hingegen ist natürlich alles ein problem, was mit clearing und abgaben zu tun hat. man kann aber meines erachtens nicht sinnvollerweise darüber reden, was die gema ändern müsste und wie schön ed doch wäre, wenn alles anders wäre.

man muss ja erst mal damit klarkommen, wie es halt ist. selbst dann wenn man sich engagieren und protestieren will, muss man immer auch eine konkrete lösung finden.

wenn eine party als unternehmung wirtschaftlich nicht darstellbar ist, dann macht man sie hat privat oder gemeinnützig. das haben schon sehr viele leute genau so mit erfolg gemacht. und wir reden hier über veranstaltungen mit 1000 gästen.


Edit: Vielleicht reden wir gerade auf unterschiedlichen Ebenen. Mir geht es nicht darum, eine Lösung zu finden, wie ich jetzt eine kleine Veranstaltung aufziehen kann.

ich will immer konkrete lösungen für konkrete probleme finden. :)

den kopf der gema muss sich die gema selbst zerbrechen, ich vertrete nur meine eigenen interessen.
 
Ich bin als Label und als Künstler Mitglied und verfüge über einen von der GVL ausgestellten LC-Code. Der bringt mir zwar nichts, da meine Musik in den Massenmedien nicht präsent ist

der sinn eines LC code ist äh... war... im handel überhaupt erst mal gelistet werden zu können... und mit der GVL einen industrievertrag abzuschließen, mit dessen hilfe du dann das mechanische zurückbekommst, wenn du eine fehlpressung oder rückläufer einstampfen musst.


es war ausführlich, klar verständlich, es waren auch keine verschwörgungstheorien oder behringer bashing erhalten, insgesamt also... fast perfekt.

ich würde mal sagen.... note 2+ und thanks for the fish!
 
Ist leider so. Und die GEMA ist ja nicht der einzige Faktor. Es ist für Veranstalter allgemein nicht einfacher geworden.
Bei uns verlagert es sich jetzt auch. Es sind halt ein paar große Parties und der Rest verlagert sich in den privaten Raum. Da trifft man sich halt öfters mal zum Essen gehen mit anschließendem Sit In bei guten Getränken und ordentlicher Musik (wobei es mitunter schwer ist, für 20 Leute einen Tisch zu bekommen 😁).
 
Ist leider so. Und die GEMA ist ja nicht der einzige Faktor.

die piratenpartei hatte mal ein kostenfrei zu kopierendes weihnachtsliederbuch für kindergärten gemacht, weil beim kopieren solcher bücher ansonsten oft das problem auftritt, dass der verleger des schriftsetzers, der die noten arrangiert hat, sonst schadenersatz fordern kann, weil die leistungsschutzrechte des schriftsetzers verletzt wurden.

einerseits verständlich, dass jemand für seine leistung auch geld haben will, aber von der anderen seite betrachtet ist es ein vollkommen irrer zustand, da ja der schriftsetzer letztlich das meiste davon auch nur irgendwo abgeschrieben hat.

man müsste also in öffentlichen einrichtungen für 30 kinder 15-30 gleiche notenbücher kaufen, die man zwei mal pro jahr im einsatz hat. weil man sie nicht kopieren darf.

aber es wurde dann halt einfach eine konkrete lösung gefunden und ein eigenes buch herausgebracht. (du merkst schon, darauf läuft es hier immer hinaus, das ist bei mir pathologisch.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mehr als das Beste draus machen kann man eh nicht.
Der GEMA wird auch egal sein, was ich hier schreibe. Außerdem kann ich es eh nicht durchblicken. Dafür bin ich nicht genug in der Materie, sehe garantiert nicht alles, und das was ich sehe wird dann auch durch meine Weltsicht eingefärbt sein.
Aber drüber reden können wir hier ja, ist ja auch eine Diskussionsplattform hier. Am Ende hat manch einer auch noch was gelernt oder mal einen anderen Blickwinkel gesehen. Hab ich definitiv hier 😊
 
Das Problem ist ja nicht, dass man Musik verwertet haben will. Das Problem ist der Verteilschlüssel der GEMA, dass sich die 1% bestverdienenden und ein paar fettgefressene Funktionäre eine fünfte Yacht zu Weihnachten kaufen können, der Rest einen Scheissdreck bekommt, aber als Künstler unfrei ist, und man dem hörenden Part der Gesellschaft Musik als kulturelles Mittel zur Verständigung untersagt.

Na ja, dann eben Kevin McLeod auf den Weihnachtsmärkten, mir solls recht sein, ich bin da eh nicht...
 
Es gibt doch genug Hobbymusikanten, die gemafreie Musik liefern könnten.
Aber das will ja Niemand von den Besuchern hören.
Auf der Bühne traten nur irgendwelche Laiengruppen auf, mit nachgespielten Nummern. Da fällt dann Gema- Gebühr an. Eigene Nummern: vielleicht. Eigene weihnachtliche Nummern: Wer hat solche Nummern im Programm?
 
Haben manche von euch jemals live gespielt? Dann wüsstet ihr, dass Unbekanntes quasi keine Chance hat. Wenn unsere monatlichen Jams in der warmen Jahreszeit draußen stattfinden, kann man noch so professionell eigene Stücke oder groovende, improvisierte Sachen spielen, die qualitativ den von TV total bekannten Heavytones in nichts nachstehen ... Reaktion des Publikums: halbherziger Applaus.

Geht aber jemand auf die Bühne und spielt dilettantisch "König von Deutschland" oder Wolle Petrys "Wahnsinn (Hölle, Hölle, Hölle)", wird begeistert (und angetrunken) lauthals mitgegrölt, gejubelt und nach Zugabe geschrien.

Die Leute gehen nur zu dem Zeug ab, das sie hundertfach gehört haben.
 
ist ja auch verständlich. Bekannte Lieder schaffen Gemeinsamkeit, man kann sich gemeinsam drüber freuen - ach, das hab ich ja schon lange nicht mehr gehört... Weisste noch, damals? ....
 
Geht aber jemand auf die Bühne und spielt dilettantisch "König von Deutschland" oder Wolle Petrys "Wahnsinn (Hölle, Hölle, Hölle)", wird begeistert (und angetrunken) lauthals mitgegrölt, gejubelt und nach Zugabe geschrien.
Also liegt es gar nicht an mir, wie gut ich spiele, sondern an dem was ich spiele. Nur dann werde ich nächstes Jahr wieder genommen und kriege Gage. Warum sollte der Komponist, der mir zur Gage verhilft, nicht was abhaben davon?
 
https://www.hessenschau.de/kultur/s...eihnachtslieder-weihnachtsmarkt-gema-100.html

Selbstkritisch stellt die Verwertungsgesellschaft aber auch fest: "Wir hätten unsere Kundinnen und Kunden umfassender darüber informieren müssen, dass der bestehende Tarif aus dem Jahr 2018 konsequent angewendet wird, wir parallel dazu eine Überprüfung der gemeldeten und tatsächlichen Flächen vorgenommen haben und 2022 auf Basis dieser Berechnungen lizenzieren werden.
Man muss Kunden darüber informieren, dass man entsprechend des offiziellen Tarifs abrechnet und dass man ab und zu mal nachprüft ob man nicht beschissen wird? Echt jetzt?
 
Aber das will ja Niemand von den Besuchern hören.
ich denke wenn die Musik gut ist ,ist es den Leuten egal ob Gema ja oder nein. Klar du hast schon Recht, die erwarten wohl bestimmte Klassiker. Tja..auf die müssen sie wohl verzichten.
Aber ich verstehe nicht warum man nicht einfach die Preise fürs Stöffche und Gebäck ein wenig erhöht und dann halt Gema latzt! Die Leute kommen und saufen und fressen doch sowieso.
Die merken nicht wenn das Schöppche 10 ct mehr kostet. Naja mas mach ich mir überhaut'n Kopp? Ich geh eh nicht auf solche Besäufnisse ;-)
 
Weil es einträglicher ist, den Preis zu erhöhen und das Geld selber zu behalten.
Tja ,dann brauchen die sich auch nicht mehr zu wundern wenn vieleicht doch keiner mehr kommt. Ein Whynachtsmarkt ist ja schon mit Musik nur im Suff erträglich ;-) Ne Quatsch...vieleicht vermisst auch keiner die Musik
und die Leute fangen plötzlich an zu singen :cool:
 
Tja ,dann brauchen die sich auch nicht mehr zu wundern wenn vieleicht doch keiner mehr kommt.
Steht auch im oben verlinkten Artikel. Aussage des Veranstalters dass die Musik ein ganz wichtiger Anziehungsfaktor ist. Aber 1,6 ct pro Besucher sind dann doch zu teuer.
und die Leute fangen plötzlich an zu singen :cool:
dann hab ich ja noch einen weiteren Grund, da nicht hinzugehen
 
Tja ,dann brauchen die sich auch nicht mehr zu wundern wenn vieleicht doch keiner mehr kommt. Ein Whynachtsmarkt ist ja schon mit Musik nur im Suff erträglich ;-) Ne Quatsch...vieleicht vermisst auch keiner die Musik
und die Leute fangen plötzlich an zu singen :cool:
Ich denke, dass es oft auf den Weihnachtsmärkten nicht um das Hören der Musik geht. Einerseits ist für viele Leute der Weihnachtsmarkt mit vieeeelll Alkohol verbunden. Da geht es darum, irgendwas mitzugröhlen. Andererseits sind Traditionen wieder im Kommen. Da kommt jetzt das Weihnachtslieder-Rudelsingen auf. Und soweit ich gesehen habe füllt das teilweise Stadien. In beiden Fällen ist geht es mehr um die Interaktion der Feiernden als um die Musik. Die ist Hintergrund, bzw. die Leinwand. In beiden Fällen müssen es aber bekannte Stücke sein.
 
Echt? Auf Weihnachtsmärkten? :) Hm...Ich kenn mich da nicht aus. Muß ich leider passen. Ich selbst singe nicht. Meine Stimme ist nicht schön. Ich benutze immer Vocoder wenn ich in meiner Musik eine Message
unterbringen will.
Es sind hier auf dem Weihnachtsmarkt teilweise auch schon Leute mit Bollerwagen voller Alk unterwegs.
 


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