Wenn wegen der GEMA auf dem Volksfest keine Musik läuft

Es gibt doch genug Hobbymusikanten, die gemafreie Musik liefern könnten.
Aber das will ja Niemand von den Besuchern hören.
Vor allem will das niemand spielen, weil ja am Glühweinstand die Musik und nicht das sinnlose Massenbesäufnis die Hauptsache ist.

Würden die Veranstalter/Standbetreiber endlich einmal auf die Idee kommen, gemafreie Musik zu spielen, könnte das mit viel Glück dazu führen, dass anspruchsvollere Musik wieder interessant für die Hörer und das ewig gleiche 08/15-Gedudel weniger gekauft wird. Dagegen werden die Labels schon zu intervenieren wissen. Zur Not bezahlen sie die GEMA-Gebühren für die Veranstalter/Standbetreiber und legen noch eine Kleinigkeit drauf, damit nur ihr Mist gespielt wird.

Würde ich meine Musik veröffentlichen, wäre ich jedenfalls froh, sie einmal in der Öffentlichkeit zu hören (immer unter der Prämisse, dass ich nicht davon leben muss). Meine Musik passt jedoch sowieso nicht auf Stadtfeste und schon gar nicht auf Weihnachtsmärkte.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Frankfurt kamen in 2022 über 2,2 Millionen Besucher, da ist die GEMA Peanuts.
Da ist die Frage, wie man das Geld eintreibt. Es zahlt ja keiner Eintritt. Aber ich denke, dass das absolut machbar wäre, das auf die Stände umzulegen, ohne dass die groß was von merken würden.
Eine andere Möglichkeit, die wir hier auf dem Send (unserer Kirmes) zu Corona zur Kontrolle der Besucher pro Fläche hatten, ist, Eintritt zu nehmen (war hier ein eigentlich eher symbolischer Euro). Das fände ich allerdings dämlich, da hier viel zu viel drumherum gemacht werden muss (Abzäunung, Personal etc.). Auch wenn es finanziell kein Problem wäre und auch keinem wirklich wehtäte finde ich, dass das jedem Nachhaltigkeitsgedanken widerspricht.
 
Hab auch einen LC seit 1997.
Man weiß ja nie, wozu es gut ist.

Das war auch mein Gedanke.

Außerdem ist es ein Mosaiksteinchen mehr beim professionellen Muckertum.

[...] Eigene weihnachtliche Nummern: Wer hat solche Nummern im Programm?

Wenn dem Christkind steht der Ständer, / dann ist Weihnacht im Kalender.

Liegt weißes Pulver auf des Baumes Wipfel, / spielt der Niklaus sich am Zipfel.

Oh Weihnachtszeit, / oh Heiterkeit, /

Dich ertrag ich nur noch breit.



Ist aber GEMA drauf.

Wegen der Sicherheit.

Stephen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz früher 70er -80er Jahre war doch am Whynachtsmarkt immer ein Leierkastenspieler. Der hat doch völlig gereicht. Ich weiß nicht wie das heute ist von wegen Gema und so.
Diese Märkte haben mich seit meiner Kindheit in den 70er und ganz frühen 80er nicht gesehen. Wir sind da immer rumgerannt und haben ganz unbefangen fangen und verstecken gespielt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz früher 70er -80er Jahre war doch am Whynachtsmarkt immer ein Leierkastenspieler. Der hat doch völlig gereicht. Ich weiß nicht wie das heute ist von wegen Gema und so.
Diese Märkte haben mich seit meiner Kindheit in den 70er und ganz frühen 80er nicht gesehen. Wir sind da immer rumgerannt und haben ganz unbefangen fangen und verstecken gespielt.
Gema wäre beim Leierkastenmann dann wohl nur fällig, wenn er keine klassischen Weihnachtslieder von anno dazumal spielen würde sondern irgendwas halbwegs modernes oder gar Popmusik.
Wenn ich da richtig informiert bin, wird Musik in D 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers lizenzfrei. Bei Last Christmas dauert es also noch knapp 65 Jahre, bis das jemand gebührenfrei auf dem Weihnachtsmarkt spielen darf (mal angenommen, dass nur GM der Komponist ist, das werde ich jetzt nicht prüfen).
Ob die Stiftwalze, Lochband etc. selbst als Tonträger gilt und beim Abspielen durch die Drehorgel dafür auch Gebühren fällig werden, darüber will ich lieber nicht nachdenken... 😄

Wenn ich mich an die Weihnachtsmärkte meiner Kindheit am Niederrhein erinnere (frühe 80er), da kann ich mich auch gar nicht an viel Musik erinnern. Gab eine Bühne, auf der alle paar Stunden eine Gesangsgruppe oder Blaskapelle mit Weihnachtsliedern auftrat. Sonst war das eher ein Kunsthandwerkermarkt (beim Weihnachtsmarkt in Moers gab es damals sogar eine Gebraucht-Plattenbude, wo ich meine erste LP gekauft habe (das weiße Album natürlich in weißer Pressung... weiß passt ja wiederum zu Weihnachten... die Musik eher nicht 😅).
Fressbuden und Glühweinstände waren damals ja kaum verbreitet - oder sie sind mir einfach nicht so aufgefallen, weil ich dafür zu jung war. Na ja, the times they are a-changing, wie der Meister vor langer Zeit mal sang....
 
Ob die Stiftwalze, Lochband etc. selbst als Tonträger gilt und beim Abspielen durch die Drehorgel dafür auch Gebühren fällig werden, darüber will ich lieber nicht nachdenken...
Selbstverständlich wird da auch Gema fällig, wenn es sich um geschütztes Material handelt.
Wenn ich mich an die Weihnachtsmärkte meiner Kindheit am Niederrhein erinnere (frühe 80er), da kann ich mich auch gar nicht an viel Musik erinnern. Gab eine Bühne, auf der alle paar Stunden eine Gesangsgruppe oder Blaskapelle mit Weihnachtsliedern auftrat.
Die Chöre mussten auch Gema bezahlen.
 
[...] Wenn ich mich an die Weihnachtsmärkte meiner Kindheit am Niederrhein erinnere (frühe 80er), da kann ich mich auch gar nicht an viel Musik erinnern. Gab eine Bühne, auf der alle paar Stunden eine Gesangsgruppe oder Blaskapelle mit Weihnachtsliedern auftrat.

Oder einfach nur eine Band, die die Gelegenheit zum Auftritt nutzte -- in einer davon spielte mein damaliger Politiklehrer Bass, während an den Keyboards der spätere Mind Over Matter Keyboarder herumwerkelte (der immer fürchtete, ich könnte ihm den Job bei MOM streitig machen, glaube ich).

Sonst war das eher ein Kunsthandwerkermarkt (beim Weihnachtsmarkt in Moers gab es damals sogar eine Gebraucht-Plattenbude, wo ich meine erste LP gekauft habe (das weiße Album natürlich in weißer Pressung... weiß passt ja wiederum zu Weihnachten... die Musik eher nicht 😅). [...]

Das war in Moers immer ein Typ aus Baerl (oder Walsum?), der auch auf Plattenbörsen herumrannte und berüchtigt war für seine extrem kühnen und realitätsfremden Preisvorstellungen.

Ich habe da mal ein paar Kraftwerk-Singles stehenlassen. Dafür reichte mein Taschengeld nicht.

Stephen
 
Wie kommst du darauf, dass olle Weihnachtslieder lizenz- oder sagen wir lieber gemeinfrei wären? Oder beziehst du dich auf die definite Gruppe derjenigen Lieder, die alt sind und gemeinfrei? Ein Hoch auf die Mehrdeutigkeit deutscher Relativsätze.
 
Oder beziehst du dich auf die definite Gruppe derjenigen Lieder, die alt sind und gemeinfrei?

Es sind aber längst nicht alle Weihnachtslieder älter als 70 Jahre, das muss im Einzelfall dann geprüft werden.
Genau den Fall meinte ich: ein Chor, der Weihnachtslieder aufführt, welche lizenzfrei sind, weil sämtliche Urheber seit mindestens 70 Jahren verstorben sind.
Mit "Weihnachtslieder" meine ich auch in erster Linie kirchliche Weihnachtslieder - aber wie ich gerade feststelle, gibt es auch da eine ganze Menge, die noch gar nicht so alt ist...
 
Auch in dem Fall gilt: Dadurch, dass der Chor mit egal welchen Liedern in die Öffentlichkeit tritt, macht er sich grundsätzlich gemapflichtig und muss der Gema gegenüber nachweisen, bzw. diese kann ihren Auskunftsanspruch gegenüber dem Chor geltend machen, von wem das gesungene Liedgut ist und ggf. dessen Sterbedatum.

Disclaimer: Angelesen aus der Wikipedia. Missverständnisse und mangelnde Wahrheitstreue des Gelesenen möglich.
 
Also Chor Mitglieder sind schon aufgrund ihrer Tätigkeit potenzielle Straftäter, da sie eventuell nicht nachweisen können wer, warum und wann gestorben ist.
 
Wir brauchen gemeinfreie Weihnachtslieder!
Ich fang mal an:
Breaking the law for christmas
Gema has criminalized us
 
  • HaHa
M.i.a.u.: oli


Zurück
Oben