Welches war die wichtigste und prägendste Dekade in der elektronischen Musik?

Da wiederspreche ich. KW mag ein großer Einfluss für Leute gewesen sein, die schon Techno gemacht haben, aber die Herkunft von Techno ist in Europa die Kombination aus elektronischen Instrument der New Wave, der Befreiung vom Song-Zwang die Disko brachte, plus eine Art Punk Attitüde.
In Detroit fehlt die Punk Attitude, da kam das mehr aus der Electro-Soul Szene (wobei da natürlich mit Planet Rock Kraftwerk als Einfluss dick mitmischt).
Ja, das wissen wir beide, KW-Fans sehen das jedoch anders.
 
Kommt aufs Alter an :D Wer die 70er oder 60er aktiv miterlebt hat, wird das wohl nennen. Für mich persönlich sind's die 90er mit Acts wie Massive Attack, DJ Shadow, Radiohead und sowas. Boards of Canada haben da auch losgelegt, Mouse on Mars in Deutschland. Die ganze Techno-Szene war nie so meins... Für mich persönlich war es dann wohl die kreative Nutzung der Sampler, die die Musikrichtung für mich interessant gemacht hat. Mit den elektronischen Sachen davor (bis auf ein paar Ausnahmen) kann ich persönlich nicht allzu viel anfangen.
 
In den 70ern ging es so langsam los mit elektronischer Musik, aber geprägt haben sie das Jahrzent nicht. Das war doch noch mehr die Rock,Funk und Disco Era.
Erst Ende der 70er nahmen die Synthi Mucke Fahrt auf.
Geprägt haben sie die 80er.
Anfang der 90er wurde es dann etwas monotoner Durch Techno, aber immer noch Synthlastig u.a. auch Eurodance.
Dann kam Grunge und Rap startete auch richtig durch. Danach wurde meistens nur noch am Rechner produziert.
 
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In den 70ern ging es so langsam los mit elektronischer Musik, aber geprägt haben sie das Jahrzent nicht.
Die Anfänge der Elektronischen Musik liegen ja bereits in der Mitte der 50er Jahre und die Komponisten der 60er
schufen die Blaupausen für Vieles was danach kam.
Der kommerzielle Durchbruch für Synthesizermusik gelang Wendy Carlos mit Switched On Bach und das Album erschien 1968.
Ab da lief Elektronische Musik ständig im Radio, wie z. B. "Popcorn" von Gershon Kingsley , usw. -da hatte sich der Synthesizer als vollwertiges Musikinstrument längst etabliert.
Ende der Sechziger und in den frühen Siebziger Jahren gab es bereits unzählige Bands und Solisten, die Synthesizer einsetzten.
 
FM ist in den 70ern "erfunden" worden wenn ich mich nicht täusche, oder?

Und warum immer "versus"? Warum nicht einfach "Both worlds". Das ist wie Mics Aussage "Rock ist der Feind" (letztes Mal in irgend einem seiner verschrobenen Posts mitbekommen... hatte sofort Kotzreiz).

Streng genommen sind solche Aussagen ein Indiz für absolute Ignoranz & Intoleranz. Der Musik im Allgemeinen und der (persönlichen) künstlerischen Entwicklung im Besonderen hilft so ein "Denkkäfig" kaum weiter.

Wann hört dieses verfickte Schubladendenken unter Musikern denn endlich mal auf?

Und ja, ich bin auch "schuldig"... ertappe mich immer wieder dabei. Muss man dran arbeiten. Jeden Tag aufs Neue. Amen!
Analoge FM wurde meines Wissens im WDR Studio für elektronische Musik bereits in den 50ern verwendet und von Buchla bereits Anfang der 60er „gefunden“. „Erfunden“ finde ich schwierig in dem Zusammenhang. Die Aussagen mit dem „versus“ sind nur als neutrale Gegenüberstellung unterschiedlicher „Schulen“ zu verstehen, nicht als unversöhnliche Gegensätze, Gegenspieler oder gar Feinde.

Gerade am Freitag habe ich in Krefeld ein Konzert mit der Theremin-Solistin Carolina Eyck gehört. Das Theremin ist schon hundert Jahre alt. Man könnte also mit Fug und Recht behaupten, die 1920er seien die prägendste Dekade für die elektronische Musik gewesen, weil sie damals "erfunden" wurde.

Ich denke, dass einige hier die 1980er-Jahre weit überschätzen, weil das die Zeit ist, zu der sie selbst jung waren (ich übrigens auch).
 
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Prägendste: 70er Jahre
Wichtigste: 90er Jahre
Interessanteste: 00er Jahre

Der Gedanke dahinter war:

prägend:
die 70er haben am meisten den dann kommenden Stil geprägt, dh die 80er und 90er haben da drauf aufgebaut und waren davon beeinflusst.
Die 70er waren dabei auch sehr unbeeinflusst von den Dekaden davor, dh eigenständig.


wichtig:
die 90er haben am meisten neue Stile hervorgebracht, und waren als Jahrzehnt *das* Jahrzehnt der elektronischen Musik schlechthin.

interessant:
in den 00er Jahren war die Musik nochmal innovativer als in den 90ern, weil mit den restlichen Konventionen
und Hörgewohnheiten der vorangegangenen Dekaden gebrochen wurde und die Technik auf den Stand von heute kam.
Es ist auch die Zeit in der ich persönlich mehr elektronsiche Musik hörte, das war in den 90ern nicht der Fall.


Im Gegensatz dazu spielen die teilweise akademischen Experimente vor 1970 in der fortlaufenden Geschichte praktisch überhaupt keine Rolle, ausser als kunsthistorisches Kuriosum, oder in den späten 60ern als Novelty.
 
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Jetzt rein vom Equipment - mit Überschneidungen: 60er prängend monofon analog, 70er prägend poly analog, 80er prägend digital, 90er Rompler, Sampler wird bezahlbar und VA Anfänge, 00er prägend für Software Sampler/Synthesizer, 10er prägend für Bonsai Klangerzeuger (Synths/Sampler/Groovebox etc.) und vintage Remakes ;-)
Musikalisch - eigentlich konnte man technisch schon recht früh all das machen was heute gemacht wird, aber damals wollte es einfach noch keiner hören ;-) und man musste meist auch was mehr Aufwand betreiben um zum Ziel zu kommen. Man kann Ansätze davon zum Teil in LPs oder auf B-Seiten hören, die klingen als wären sie aus der Zeit gefallen und man merkt dass sie Elemente enthalten die einen stark an neuere Sachen erinnern.
 
Ich hatte in den 90zigern einen ganzen Schub an Musik die so klingt als wäre sie von heute.
Deshalb hatte man ja das Gefühl man hört die Musik von Morgen.
Hör die heute noch gerne.
Kommt mir vor als wenn ich dann immer die Original Nummern höre. ;-)
Die Mucke ab 2000 fand ich langweilig.
Minimal war der Hit und aufeinmal gab es lauter deep houser die das auf CD verkauft haben ohne Ende.
 
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´denke auch Jeder interpretiert das aufgrund Seiner Prägung in der jugend.

Für mich daher klar die 80er ( 83-85 hauptsächlich )

In Bezug auf Synths war es bis in die 70er so das fast nur Freaks und "Reiche" sich so was leisten und bedienen konnten.
In den 80er kam Drive in die Musik, dazu wurden Synths begreif/bezahlbar.
Ab Ende der 80er wiederum wurde das ZU EINFACH - so das ( aus meiner Sicht ) viele Honks Musik machten die aber nur
noch ein Abklatsch dessen war was davor entstanden ist, auch das ab dann einfache HD-Mehrspurrecording sorgte dafür das so
mancher DJ sich für einen Musikproduzenten hielt - aber es kam ( wieder meine Sicht ) nur belangloses dabei heraus.

Aber es ist ja auch wichtig das Musik gefällt - und es gibt eben folgende Generationen die mit anderer Musik aufwachsen.
Heutzutage ist kommerzielle Musik für mich nur noch ein gesichtsloser/dynamikloser Brei der in MP3 kaum schlechter klingt aus
von vernünftigen Klanquellen, auch sind "richtige" Hifianlagen" out/unüblich - so das Viele heute gar nicht mehr wissen wie Musik klingen kann.

Die Komplexibiltät einiger Musikstücke von z.B. Peter Gabriel, Laurie Anderson oder auch Popgrößen wie Kate Bush gibt es nicht mehr.
Die musikalische Präzision ( "handwerkliches" Können ) Einiger der Discozeit ist auch für mich immer ein Event was mir die Augen öffnet.

Bin grad dabei Analogschallplatte "wieder" zu entdecken - und wenn man bewusst sich selbst Musik anhört die nicht in das eigene Beuteschema passt,
die aber aus vergangener Zeit stammt ist es immer beeindruckend was da teils für echte Könner am Werk waren ( ich will Sie bewusst nicht Experten nennen
- der Begriff ist mittlerweile konterkarriert ).

Ein Studiotechniker kam zum Käffchen vorbei und überprüfte meinen Aufbau - war alles gut von mir gemacht ( ich bin aber kein Analogplattenexperte )
Anhand einiger Musikbeispiele wurde mir bewusst gemacht was wie zusammenhängt - sehr lehrreich !

Ich höre oft nur wenn etwas nicht stimmt, nicht immer finde ich den Fehler/Lösung - dieser Studiotechniker ist noch alte Schule - der sagt sofort was falsch ist.

Das Synthhobby ist für mich Klangzauber der weit über CD-Qualität an echtem Hifi geht - aber im Vergleich zu den echten Könnern bin ich halt ein Wurm der auch ab und zu nur geniesst !
 
Die Anfänge der Elektronischen Musik liegen ja bereits in der Mitte der 50er Jahre und die Komponisten der 60er
schufen die Blaupausen für Vieles was danach kam.
Der kommerzielle Durchbruch für Synthesizermusik gelang Wendy Carlos mit Switched On Bach und das Album erschien 1968.
Ab da lief Elektronische Musik ständig im Radio, wie z. B. "Popcorn" von Gershon Kingsley , usw. -da hatte sich der Synthesizer als vollwertiges Musikinstrument längst etabliert.
Ende der Sechziger und in den frühen Siebziger Jahren gab es bereits unzählige Bands und Solisten, die Synthesizer einsetzten.
Popcorn war besonders, Donna Summers i feel love auch.
Aber Synthiesounds fand ich eher selten im Radio.
ich erinnere mich mehr an Radiosongs wie diese hier in der Liste
Dazu noch das ständige James Last Gedudel 😜
 
Popcorn war besonders, Donna Summers i feel love auch.
Aber Synthiesounds fand ich eher selten im Radio.
ich erinnere mich mehr an Radiosongs wie diese hier in der Liste
Dazu noch das ständige James Last Gedudel 😜
Die Charts sind da nicht so ausschlaggebend, da hatte reine Instrumentalmusik schon immer hinten angestanden.
Aber in den frühen 70ern war es keine Seltenheit, das Schulze, TD oder KW mit 15-20 Minuten langen Tracks im öffentlich-rechtlichen Radio liefen -heute undenkbar.

Die Leute wollten einfach diese neuen, damals noch unbekannten, Sounds.
 
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Es gibt nicht eine sondern mehrere würde ich mal so sagen. ;-)
Normalerweise müsste jetzt noch jemand kommen und uns was von den Briten und Detroit Sound erzählen.
War auch prägend.

Das wäre mein Part ;-) Die erste Juan Atkins war nämlich ein ripoff von Ultravox.
 
Eigentlich ein nichtsaussagendes Thema, da alle Epochen und Stile miteinander verwoben sind und spätere immer auf frühere aufbauen. Auch gesellschaftliche und lokale Gegebenheiten spielen eine sehr große Rolle.

Als subjektiver Geschmacksthread interessanter, da jeder seine eigen prägenden Epochen nennen und begründen kann.
 
Das wäre mein Part ;-) Die erste Juan Atkins war nämlich ein ripoff von Ultravox.
Hatte damals ein paar tapes mit ruhigen Detroit techno und house Sachen.
Unter anderem war da was von Juan Atkins und die für mich aller erste Dub Techno Nummer mit baby space vocals.
Das hatte ich alles nur zu Hause bei mir privat gehört und höre die Dinger heute noch am liebsten.
Wo ich das damals her hatte weiß ich gar nicht mehr.
Die Sachen hatten nur so 110 bis höchstens 122 bpm.
Unter kumpels hatten wir eher unglaublich schnelle Sachen gehört und auch so House mit Gesang.
Da war man mit gefangen und gehangen.
Find ja das die damals besser gesungen haben irgendwie.
 
Bin zwar Kind der 70er, aber für zumindest mich war die wirklich prägendste Dekade die frühen 80er Jahre.
Meine mitunter liebste Dekade waren in vielerlei musikalischer Hinsicht jedoch die 60er.
Ab Mitter 90er war für mich der Zenit lang überschritten und kehrte zurück zur "Natur" und überwiegend orchestralen Soundtrack.
Die Möglichkeit authentischer Produktion mit Naturinstrumenten (simuliert auf elektronischer Basis) war für mich fördernder als synthetischer Einheitsbrei.
Danach kam erst einmal mit einer Zeit musikalischer Belanglosigkeit lange Zeit nichts und mich dem Jazz widmete.
Erst seit den letzten Jahren war für mich wieder Neugier und Bedarf an reiner Synthetik vorhanden.

Alles subjektiv, versteht sich.
 
Hatte damals ein paar tapes mit ruhigen Detroit techno und house Sachen.
Unter anderem war da was von Juan Atkins und die für mich aller erste Dub Techno Nummer mit baby space vocals.
Das hatte ich alles nur zu Hause bei mir privat gehört und höre die Dinger heute noch am liebsten.
Wo ich das damals her hatte weiß ich gar nicht mehr.
Die Sachen hatten nur so 110 bis höchstens 122 bpm.
Unter kumpels hatten wir eher unglaublich schnelle Sachen gehört und auch so House mit Gesang.
Da war man mit gefangen und gehangen.
Find ja das die damals besser gesungen haben irgendwie.
Meinst du diese Sachen? Schon sehr cooles Zeugs :)


https://www.youtube.com/watch?v=pkbEBWJ43xM
 
Für mich persönlich irgendwo die Kindheit in den 80ern, da sie mich mit Syntheiszersounds vertraut machten, die größte Prägung aber in den 90ern - vor allem 1992 und 1993. Jede Woche gab es gefühlt einen neuen Musikstil, egal ob Trance, Gabba, Breakbeats, ... Alles aufgesogen, miterlebt und nach und nach dann auch die Hausaufgaben in früherer Musik (KW, TD, Yello, Motown, NDW/Punk, Dub, New Beat, ...) gemacht und jedesmal erstaunt gewesen, wie das alles zusammenhängt.
 
subjektiver Geschmacksthread
Also als subjektive Geschmacksbekundungen sind meine Pro-90er-Einlassungen hier nicht zu verstehen.

Aber wenn es in diese Richtung gehen soll:

Früher als Jugendlicher fand ich dieses ganze Eurodance-Zeug u.ä. nur peinlich und die Leute, die sowas gut fanden, fand ich auch peinlich. 80er hat sowieso niemand gehört bzw. nur die älteren - fand ich auch alles grausig (mit ein paar Ausnahmen wie KW).

Später hat sich das verändert. Die 80er sind für mich inzwischen ein gleichberechtigtes Jahrzehnt, in dem einige musikalische Leckerbissen zu finden sind (allgemein, nicht nur im rein elektronischen Bereich). Und das ganze Eurodance-Zeug höre ich nicht regelmäßig, aber bekomme im Gegensatz zu früher davon gerne mal gute Laune.

Und persönlich prägend: 90er - das ganze warp-Zeug, idm, samplebasierter HipHop, breakbeats, drill n bass und was es nicht alles gab. 4/4-bumms kam erst Ende der 90er dazu. Was davor war und danach kam habe ich bei weitem nicht so intensiv wahrgenommen, wobei vieles danach noch extrem gut weitergeführt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Analoge FM wurde meines Wissens im WDR Studio für elektronische Musik bereits in den 50ern verwendet und von Buchla bereits Anfang der 60er „gefunden“. „Erfunden“ finde ich schwierig in dem Zusammenhang.
Alles klar, analoger FM hatte ich bei Deiner ursprünglichen Aussage gar nicht auf dem Schirm... dachte bei dem Stichwort FM direkt an John Chowning, der die digitale FM tatsächlich bereits in den 60er Jahren entwickelte. In den 70ern hatte sich Yamaha dann das Patent gesichert und mit dem DX7 soundtechnisch die nachfolgenden Jahre "ein bisken" geprägt.

Danke an Wikipedia für Aufhellung & Auffrischung ;-)
 
Prägendste: 70er Jahre
Wichtigste: 90er Jahre
Interessanteste: 00er Jahre
Ich verschieb das für mich um 1 Jahrzehnt.

90er - wichtig und für viele auch richtungsweisend
0er - sehr spannend und bisweilen enorm experimentell
Und jetzt ernten sie die Früchte

Die beste Musik entsteht jetzt gerade.
 


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