Welcher Hall taugt was im Synth-Homestudio

Gretchenfrage:
Wenn ich ein Ensoniq PD4 habe (bald!), lohnt sich dann noch die anschaffung eines Dynacord DPR 20 oder kann ich mir das geld sparen!?
:nihao:

swissdoc schrieb:
Nick Name schrieb:
und schwanke zwischen Dynacord DP 20 und Lexicon PCM 70
Ich habe ein DRP 20 und ein PCM 80, das PCM 70 kenne ich persönlich nicht, es wird aber gemeinhin gelobt. Ich denke das DRP 20 ist flexibler und leichter zu editieren, vor allem ist es Stereo. Das PCM 70 hat aber nette Schmankerl, wie z.B. die Resonatoren, die sich via Midi spielen lassen.

Das PCM 80 finde ich nicht so pralle, aber die Latte liegt mit Lexicon 200, 224 und 300 auch recht hoch. Das mit den Resonatoren kann es auch, ich war aber immer zu faul, ein Midi-Kabel zu ziehen...
 
Nick Name schrieb:
Gretchenfrage:
Wenn ich ein Ensoniq PD4 habe (bald!), lohnt sich dann noch die anschaffung eines Dynacord DPR 20 oder kann ich mir das geld sparen!?
:nihao: [...]

Da das DP-4 meiner Meinung nach eher die Stärken im Bereich der Modulationseffekte und Delays ausspielt und weniger bei den Reverbs, würde ich das DRP-20 sicherlich nicht aus dem Rack schubsen. Das kann zwar auch ein paar schöne Flanger und VRS23-Simulationen, aber der Fokus liegt anders -- eben bei den Räumen.

Rauschen werden beide sicherlich ebenbürtig.

Stephen
 
Ja,ok.
Rauschen kann es nie genug bei mir :)

Vielleicht ersetze ich den Dynacord auch durch ein Quadraverb - das soll ja auch sehr gut sein und schön "lush" (Worauf ich mehr wert lege)
 
Quadraverb? Lush?

Welches soll das denn sein? Wohl kaum eines aus der ersten Generation -- rauscht wie hulle, aber, wenn's nie genug rauschen kann, vielleicht genau das, wonach Du suchst.

Stephen
 
Ich fange an meine bisherigen hallgeräte untereinander zu vermischen - macht das jemand!?
Oder ist das ein "No-go!" ?
Erfahrungen dazu?
 
Oh-sorry. War mein Fehler...ich dachte schon du willst mich verarschen. Also wieder alles gut :)
 
Michael Burman schrieb:
Was meinst du mit "vermischen"? Nacheinander (= seriell) schalten oder parallel? Beides ist erlaubt und kann sinnvoll sein. 8)

Via auxwege, halt. Mal sehen ob das irgendwie zielführend ist: Der eine ist mir zu fein (Alesis Midiverb4) und der andere zu grob(Roland SRV2000) - daher
Erstaunlich wie schnell man merkt, dass jedes gerät einen grundsound hat - trotz allerlei verschiedener presets und der entscheidet bei mir letzlich über den verbleib und nicht die tausend features...
In einer woche kommt ein LEX PCM 90 - da bin ich mal gespannt drauf...

ps: "(= seriell) oder parallel" - Danke für die idee/anregung - da wäre ich jetzt auch nicht so schnell draufgekommen!
 
Es gibt ja meherere Wege Reverb-Effekte zu mischen.

Eine serielle Anwendung wäre z.B. einen Sound wie Snare oder Clap zunächst mit einem "Drum Room" zu bearbeiten und dann in einen größeren Hall zu schicken.

Eine andere Anwendung wäre z.B. unterschiedlichen Instrumenten oder Instrumentengruppen verschiedene Reverbs zu geben. In einer Pop-Produktion nichts ungewöhnliches.

Was auch geht: Mit einem Reverb eher Erstreflexionen machen, mit einem anderen den Nachhall. Und dann pro Instrument bzw. Instrumentengruppe unterschiedliche Verhältnisse bzw. Anteile. Für mehr vorne mehr Erstreflexionen, und für mehr hinten mehr Nachhall.

Auch Mischformen sind möglich. und es muss nicht bei zwei Reverbs bleiben. Vielleicht braucht man einen kurzen, einen etwas längeren, einen wirklich langen, dann wieder einen anders klingenden, weil keiner von den dreien für ein bestimmtes Instrument oder eine Instrumentengruppe passt.

Oder man macht irgendwie Kompromisse.
 
Auch 2 mono Sends mit jeweils hart L/R gepannten Reverbs misch ich gern dezent zu.

Kleiner Tip für Cubase: man kann auch mehrere mono+stereo Sendkanäle zusammen routen, und die dann dem Ausgangssignal zumischen. Da kommen schon recht erstaunliche Hallwolken zusammen, die man so mit Hardware nur recht aufwändig und ziemlich kostenintensiv realiseren kann.

Auch "billige" trashige Reverbs kann in Kombination mit anderen Plugins zu einem beeindruckenden Erfolg führen.
 
Nick Name schrieb:
Ich fange an meine bisherigen hallgeräte untereinander zu vermischen - macht das jemand!?
Oder ist das ein "No-go!" ?
Erfahrungen dazu?

Du meinst, ein Gerät durch das andere schicken? Kann man machen, allerdings führt das öfter zu erhöhtem Rauschen oder Phasenproblemen und Auslöschungen als einem lieb sein kann. Es kann schon unangenehme Effekte geben, wenn Du ein verhalltes Stereosignal nochmals verhallst -- das wird meist verwaschen, unkonturiert und schwammig. Das Einzige, was ich machen würde, wäre, einen Hall durch einen Chorus zu schicken, um die Hallfahne anzuwärmen oder zu verwolken.

Mehrere Hallgeräte parallel zu verwenden halte ich für gute Mischpraxis -- ein kurzer Hall für Rhythmisches, ein mittlerer Hall für Flächiges und ein langer Hall für Akzente oder Special Effects. Damit läßt sich dann auch prima eine Tiefenstaffelung erzeugen.

Stephen
 
Nicht zu vergessen GAR KEIN Hall (bzw. mit SEHR kurzer Laufzeit).
Das "haut" besonders rein, wenn man durch den Hallsumpf stakt.
* blub *
 
Und auch nicht zu vergessen: unterschiedlich lange Predelays, die dann auf den gleichen Hall gehen machen extrem viel in Sachen tiefenstaffelung.
Ich hatte früher quasi als Standard-Aux-Belegung an den großen Pulten
Aux-1 Hall (eher lang, vier Sekunden und mehr)
Aux-2 Raum (eher kurz, nicht mehr als eine Sekunde)
Aux-3 Delay 1/16tel
Aux-4 Delay 3/16tel
Die Ausgänge dieser beiden Delays hängen wieder auf zwei Kanälen. Das 1/16tel delay sendet dann auf Aux2, das 3/16tel Delay auf Aux-1 (langer Hall). Das Delay-Signal selbst geht nicht auf die Stereosumme.

Das ist natürlich ein Luxus, den man sich nur bei Pulten mit vielen Auxwegen leistet (in meinem Fall hatten die Pulte immer mindestens 8 Auxwege).
 
fanwander schrieb:
Und auch nicht zu vergessen: unterschiedlich lange Predelays, die dann auf den gleichen Hall gehen machen extrem viel in Sachen tiefenstaffelung.
Ich hatte früher quasi als Standard-Aux-Belegung an den großen Pulten
Aux-1 Hall (eher lang, vier Sekunden und mehr)
Aux-2 Raum (eher kurz, nicht mehr als eine Sekunde)
Aux-3 Delay 1/16tel
Aux-4 Delay 3/16tel
Die Ausgänge dieser beiden Delays hängen wieder auf zwei Kanälen. Das 1/16tel delay sendet dann auf Aux2, das 3/16tel Delay auf Aux-1 (langer Hall). Das Delay-Signal selbst geht nicht auf die Stereosumme.

Das ist natürlich ein Luxus, den man sich nur bei Pulten mit vielen Auxwegen leistet (in meinem Fall hatten die Pulte immer mindestens 8 Auxwege).

...setzt Du so nicht das Delay hinter dem Reverb?...das kriegt man doch dann gar nicht unter Kontrolle, oder?...so in Richtung "verwaschen"!
 
MickMack schrieb:
...setzt Du so nicht das Delay hinter dem Reverb?...das kriegt man doch dann gar nicht unter Kontrolle, oder?...so in Richtung "verwaschen"!
Der Fachbegriff heißt nicht um sonst "Pre-Delay", bzw "Vorverzögerung". Das gehört so.

Hier ein Zitat, aus einer Mail, die ich mal jemandem hier aus dem Forum geschrieben habe:
"Das Original geht ein mal direkt an die Summe, und einmal über Auxsend erst
in ein Delay und aus dem Delayout in den Halleingang.

Was bringt das?

Stell Dir vor Du stehst im Kölner Dom gleich beim Eingang und drei Meter
vor Dir klatscht jemand in die Hände. Dann läuft die Schallwelle erstmal
80 Meter durch den ganzen Dom, wird im Chor reflektiert und diffus
gemacht, und kommt dann als Hall wieder zurück. Für die 80 Meter braucht
der Schall ungefähr eine viertel Sekunde. Wenn Du das elektronisch
nachbaust, dann setzt Du das Delay auf 250ms und dahinter dann einen
großen Hall.
Jetzt nehmen wir an, dass der Klatschende im Chor beim Altar steht: die
Schallwelle hat es nur fünf oder zehn Meter an die Wand des Chors, wird
also sofort mehrfach reflektiert und diffus gemacht und kommt als Hall
zu Dir. Das bedeutet, dass Du den Hall groß läßt, aber das Predelay
ziemlich kurz machst (10 Meter entsprechen 30ms). Das Delay vor dem Hall
bestimmt also wie weit die Hall erzeugende Umgebungswand von der
Klangquelle entfernt ist.
Man kann also theoretisch in einer Mischung mehrere Klangquellen im
gleichen Raum haben, aber unterschiedlich weit "drinnen" im Raum
positionieren, je nachdem wie lange das Delay ist, über das die
Klangquellen in den Hall geschickt werden."
 
fanwander schrieb:
MickMack schrieb:
...setzt Du so nicht das Delay hinter dem Reverb?...das kriegt man doch dann gar nicht unter Kontrolle, oder?...so in Richtung "verwaschen"!
Der Fachbegriff heißt nicht um sonst "Pre-Delay", bzw "Vorverzögerung". Das gehört so.

Hier ein Zitat, aus einer Mail, die ich mal jemandem hier aus dem Forum geschrieben habe:
"Das Original geht ein mal direkt an die Summe, und einmal über Auxsend erst
in ein Delay und aus dem Delayout in den Halleingang.

Was bringt das?

Stell Dir vor Du stehst im Kölner Dom gleich beim Eingang und drei Meter
vor Dir klatscht jemand in die Hände. Dann läuft die Schallwelle erstmal
80 Meter durch den ganzen Dom, wird im Chor reflektiert und diffus
gemacht, und kommt dann als Hall wieder zurück. Für die 80 Meter braucht
der Schall ungefähr eine viertel Sekunde. Wenn Du das elektronisch
nachbaust, dann setzt Du das Delay auf 250ms und dahinter dann einen
großen Hall.
Jetzt nehmen wir an, dass der Klatschende im Chor beim Altar steht: die
Schallwelle hat es nur fünf oder zehn Meter an die Wand des Chors, wird
also sofort mehrfach reflektiert und diffus gemacht und kommt als Hall
zu Dir. Das bedeutet, dass Du den Hall groß läßt, aber das Predelay
ziemlich kurz machst (10 Meter entsprechen 30ms). Das Delay vor dem Hall
bestimmt also wie weit die Hall erzeugende Umgebungswand von der
Klangquelle entfernt ist.
Man kann also theoretisch in einer Mischung mehrere Klangquellen im
gleichen Raum haben, aber unterschiedlich weit "drinnen" im Raum
positionieren, je nachdem wie lange das Delay ist, über das die
Klangquellen in den Hall geschickt werden."

Das ist super interessant :supi: ...hast Du diese Thematik auch in Deinem Buch (und genauso bildlich) beschrieben?
 
MickMack schrieb:
Das ist super interessant :supi: ...hast Du diese Thematik auch in Deinem Buch (und genauso bildlich) beschrieben?
Nein. Oder sollte ich sagen: noch nicht. Ich schreibe derzeit immer wieder mal an einem neuen Kapitel zum Thema Delays. Dabei merke ich aber immer wieder, dass ich das eigentliche Thema (Klang Synthese) verlassen müsste und allgemeiner über Klangverarbeitung schreiben müsste. Da bin ich nicht so sicher, ob ich derart abschweifen soll.
 
fanwander schrieb:
Nein. Oder sollte ich sagen: noch nicht. Ich schreibe derzeit immer wieder mal an einem neuen Kapitel zum Thema Delays. Dabei merke ich aber immer wieder, dass ich das eigentliche Thema (Klang Synthese) verlassen müsste...
Wobei die Grenzen fließend sind. Irgendwann wird mal aus einem Delay Karplus Strong, also wieder klangbildend ;-)
 
Wobei Reverb, Delay, Phaser, Flanger alle in die gleiche Kategorie der zeitverzögerten Effekte gehören :opa:
 
Re: 2x Lexicon MX400

Michael Burman schrieb:
In dieser Aufnahme teilen nun alle Instrumente, die von der MPC5000 über die Einzelausgänge rauskommen die 4 Stereo-Stränge meiner beiden MX400.
Zur besseren Veranschaulichung der Wirkung beider MX400 habe ich es noch einmal trocken aufgenommen, sprich mit beiden MX400 auf Bypass. Danach, im zweiten Durchlauf, sind beide MX400 wieder aktiviert. Zum Schluss kommt der E-Bass hinzu, den ich nachträglich über den POD X3 aufgenommen habe:


Das Routing der internen und externen Effekte, wie bei dieser Aufnahme verwendet, habe ich hier genauer beschrieben: viewtopic.php?p=1408725#p1408725
 
Hab ein Alesis Nanoverb
Hat neu im Abverkauf 80€ gekostet, gebraucht bekommt man's wohl fast geschenkt.
True Stereo Reverb ist zwar nicht drin, aber dafür ein True Stereo Chorus Preset (was man aber auch weglassen hätte können).

Edit. Ach so, die Frage ist schon bald 3 Jahre alt...
Naja, was soll's...
 


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