Das hat mir leider nicht viel weiter geholfen. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass sich mit Philosophie keine empirischen Fragen lösen lassen.
Darum gehst es ja gar nicht. Einer wichtegeren Sätze des meinerseits berlinkten Wikipedia-Eintrags:
"...
Das
Universalienproblem (auch
Universalienstreit,
Universalienfrage,
Nominalismusstreit, selten auch
Realienstreit) ist eines der zentralen Themen der
Philosophie und betrifft die Frage, ob es ein
Allgemeines wirklich gibt oder ob Allgemeinbegriffe menschliche Konstruktionen sind.
...
ob Universalien eine
ontologische Existenz beigemessen werden kann (
Realismus) oder ob es sich um rein verstandesmäßige
Begriffsbildungen handelt (
Nominalismus). D
..."
Das ist m.E. der springende Punkt.
Beim Wort "ist" muß man aufpassen, um sich nicht selbst ein Bein zu stellen. Da ist schnell was verdinglicht und kategorisiert. Da schlägt der "Newtonsche Erkenntnisapparat" durch von dem Sanguinea Project gesprochen hat. Besser so: Wenn ich sagen will, was ein Ding ausmacht, muß ich alles aufzählen, was wir drüber wissen, konkret alle Experimente nennen, in denen das "Ding" vorkommt.
Der Nominalismus versteht ja gerade 'ist' im Sinne von 'hat die Eigenschaften von'.
Das verstehe ich allerdings gar nicht, das ist so ziemlich das Gegenteil dessen, was ich gerade geschrieben habe. Die Kategorien in der Physik beruhen nicht auf Axiomen, sondern auf Empirie:
Siehe zweiter Satz:
"...
Als Universalien werden Allgemeinbegriffe wie beispielsweise „Mensch“ und „Menschheit“ oder mathematische
Entitäten wie „Zahl“, „Relation“ und „Klasse“ bezeichnet. E
..."
In der Denkgeschichte mußte wiederholt vieles, was einst als kategorisch richtig galt, über den Haufen geworfen. Andererseits sind Kategorisierungen nicht völlig frei erfunden. Am Ende sind es zum Beispiel Bosonen und Fermionen. Da gibt es keinen Spielraum, das anders zu erfinden.
Richtig. Die Menschen sind ja nicht total blöde. Es hat sich halt als praktikabel erwiesen.
Ich sehe das pragmatisch: das Elektron (was auch immer das im Detail sein mag) verhält sich im Millikan-Versuch so und so. Das kann zukünftige Physik nicht umwerfen. Auch dann nicht, sollte das Elektron "im Kern" doch anders sein, als wir dachten.
Wieso sollte sie auch!?
Das sind die Eigenschaften von Gewehrkugeln und Schallwellen.
Ebenst! Und ein Elektron kann halt - je nach dem,was ich mit ihm anstelle - sich wie eine Gewehrkugel oder wie eine Schallwelleverhalten. Das ist der Clou.
Eine Gewehrkufgel verhält sich nicht wie eine Schallwelle.
Eine Schallwelle hat nicht alle Eigenschaften einer Gewehrkugel.
Wir wundern uns über den Welle-Teilchen-Dualismus.
Ich nicht. Aber da herrscht mituner Verwirrung.
Der Dualismus entsteht, wenn man der Mikrowelt die Makrosicht überstülpt.
Ja.
Damit zäumt man das Pferd von hinten auf. Der Dualismus liegt in unserem Denken und nicht in der Natur.
Genau. Es widerspricht der Alltagserfahrung (da isses entweder das eine oder das andere).
Aber da Menschen dazu neigen, ihre fassbare erfahrbare Welt auf alles anzuwenden, erleiden sie Schiffbruch, wenn etwas diesen Bereich verlässt.
Alles, was Du schreibst, weisst Dich als einen Nominalisten auf.
Ich habe lediglich versucht zu erhellen, was Nominlaismus bedeutet.
Analoge Frage:
Ist Mathematik gefunden, a,so schon da, unabhängig vom Menschen, sie juss nur entceckt werden?
Oder ist sie erfunden, eine Ausgeburt des menschlichen Geistes?
Plato würde sagen: gefunden, alles existiert unabhängig vom menschlichen Verstand.
Thomas von Aquin auch. Was passiert bei der Wandlung?
Ein Katholik muss eigentlich *) glauben, dass sich das Brot und der Wein verwandelt. Das funktioniert nicht, wenn man Nominalist ist.
(Es soll kein Glaubensstreit vom Zaun gebrochen werden. Ich möchte nur aufzeigen, dass die Gegenposition zum Nominalsimus auch im 21. Jhd. existiert.)
Grüße
Omega Minus
*)
Die Dogmen haben den höchsten Status: de fide