Was ist Vintage Sound wirklich?

Vielleicht mal irgendwann 'ne Demo mit FM-Drums, wenn ich Zeit dazu finde und um zu zeigen dass man dafür nicht zwangsweise alte Soundkarten ausschlachten muss ;-) Ich werde auf jeden Fall deine Arbeitsweise berücksichtigen, wenn mich das nächste mal jemand für engagiert Sounds für 'ne Vintage Emulation zu bauen, denn du scheinst mir in der Beziehung nicht alleine zu sein.
Ah, jetzt weißt Du auch schon, was meine Arbeitsweise ist...
 
ihr macht doch beide das gleiche pop gedudel. :)

der bäcker macht gleich auf - zeit, etwas von john chowning aufzulegen und sich zu rasieren.
 
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Uff.
Klaus Schulze:
905 Reverb never made it back into the IIIP, and Klaus used an AKG BX15 stereo spring reverb (1976) and then Dynacord digital FX (1978).
Bintech echorec tape Delay? Usw...

Ich meine natürlich "im Synthesizer", klar gab es schon Mikros und Räume (es soll sogar schon Badezimmer gegeben haben), Plattenhall, Spring reverb, Band Echos usw.

Mikros mit Räumen, Plattenhall, Spring Reverb usw. hab ich jetzt noch nicht so oft integriert in Synthesizern dieser Zeit gesehen.

Hall, wenn denn wirklich integriert, war dann eher zum Einschleifen mit drin oder nicht direkt mit drin mit extra Buchsen bzw. eher die Ausnahme. Da gab es dann z.B. so "Echo" Buchsen. Nicht so richtig als integrierter Bestandteil bzw. nicht Teil von "Presets" bzw. abspeicherbaren Sounds.

Mit dem IIIp meinst du das Modularsystem? Schon etwas exotisch, oder? Da patcht man doch Sounds zusammen (ohne speichern zu können) und konnte schon immer Echo und Reverb reinpatchen, wenn man so etwas hatte (ggf. etwas kniffliger wegen den Pegeln vom Modular). Bzw. hat man das dann eher über das Mischpult zugemischt, weil man normalerweise nur ein oder wenige dieser Echos und Reverbs hatte und die dann für mehrere Instrumente gleichzeitig einsetzen musste.
Vorteil war dann Live, dass man, wenn sich der Raum langsam gefüllt hat, den Hall und ggf. Echo langsam hochdrehen konnte für alle Instrumente gemeinsam, im leeren Saal braucht man kaum Hall und Echo.
Am Synth wäre das blöd gewesen, weil man das auf der Bühne gar nicht hört.
 
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EMS VCS 3 und ARP 2600 hatten Federhall drinnen. Nur als Beispiele.
Ja hatten sie und mein ARP clone hat das auch. Konnten sich damals jedoch nur relativ wenige leisten. Die sind beide nicht speicherbar (blöd für die Bühne) und gainstaging macht da der, der stöpselt bzw. patcht. Der ARP ist ja gewissermaßen für seine übersteuerten Sounds bekannt (verglichen mit einer E-Gitarre z.T. ähnlich eingesetzt, was den Gitarristen z.T. nicht so gefiel). VCS war noch exotischer, zumindest in meiner Wahrnehmung. Letztlich wollten die meisten als es losging mit Synths nen Minimoog für die Bühne, u.a. auch weil man nicht jedes mal beim Songwechsel patchen muss. Damals hat man die Songaufnahmen in einem Studio oft erst gemacht, nachdem man schon x mal live damit aufgetreten war.
 
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Das was hier Vintage klingt ist aber deine Spielweise und nicht der Sound. Denn der Sound würde auch in einem modernen Dubstep Track gut reinpassen, ohne dass es irgendwie angestaubt klingen würde.

Das ist allerdings nen Punkt, der kaum Beachtung findet. Sprich: Die Methoden haben sich auch geändert und der Kontext.
Nichtsdestotrotz klingen alte Geräte auch in modernen Titeln hervorragend, wenn man sie nicht bei der Sufnahme und der Besrbeitung ITB kapputtmacht
 
Das ist auch eher mein Ziel, "vintage" klingende sounds in dem modernen Kontext einbetten, als erfrischende Abwechslung zum eher cleanen komprimierten modernen Sound im Zusammenspiel. Alles im vintage Gewand gefällt mir persönlich eher nicht, auch die Arrangements gefallen mir oft nicht.
 
Das ist auch eher mein Ziel, "vintage" klingende sounds in dem modernen Kontext einbetten, als erfrischende Abwechslung zum eher cleanen komprimierten modernen Sound im Zusammenspiel. Alles im vintage Gewand gefällt mir persönlich eher nicht, auch die Arrangements gefallen mir oft nicht.
Die Analord serie von Aphex twin halte ich für ein gutes Beispiel für moderne Musik, die alt klingt. Ich war bei release sehr begeistert. Ich wünschte so sehr, ich hätte damals das 11 Plattenpaket gekauft.
 
Ich glaube, es gibt hier einen Denkfehler, zumindest wenn auf den tollen Klang von Alben der 70er Jahre referenziert wird: damals waren die verwendeten Geräte auf diesen Alben neu oder maximal 1-3 Jahre alt. Es kann also nicht an 40 Jahren Bauteilalterung oder ähnlichen Sachen liegen, wenn jemand auf diesen Alben einen warmen Klang heraushört.
Die verwendete Aufnahmetechnik und das Abmischen wird ihren Teil dazu beigetragen haben, das wir heute vieles davon als "warm" empfinden.
 
Das ist allerdings nen Punkt, der kaum Beachtung findet. Sprich: Die Methoden haben sich auch geändert und der Kontext.
Nichtsdestotrotz klingen alte Geräte auch in modernen Titeln hervorragend, wenn man sie nicht bei der Sufnahme und der Besrbeitung ITB kapputtmacht
Das ist aber wieder was anderes.
Ich bin auch überrascht, wie polarisiernd das Thema ist. Von Leuten die fans von dem Sound sind bis hin zu Leuten, die das als Voodoo abstempeln ist alles dabei.

Von meiner Seite aus, ging es in dem Thread überhaupt nicht um eine Wertung. Aber wenn jemand den Sound mag, dann gibts dagegen doch nichts zu sagen.

Das Vintagesound existiert ist keine Einbildung, sondern Fakt und zwar spätetestens seit dem Oszillatordriftfunktionen implementiert wurden.
Selbst Vco Synth haben das und der Vintageknob ist der Sargnagel für die Behauptung, es wäre Einbildung.

Die Streitigkeiten drehen sich doch nur um die Kriterien des Begriffes.
Es geht hier nicht um gut, schlecht oder in wie weit man das Verhalten nachbauen kann.

Ich glaube, es gibt hier einen Denkfehler, zumindest wenn auf den tollen Klang von Alben der 70er Jahre referenziert wird: damals waren die verwendeten Geräte auf diesen Alben neu oder maximal 1-3 Jahre alt. Es kann also nicht an 40 Jahren Bauteilalterung oder ähnlichen Sachen liegen, wenn jemand auf diesen Alben einen warmen Klang heraushört.
Die verwendete Aufnahmetechnik und das Abmischen wird ihren Teil dazu beigetragen haben, das wir heute vieles davon als "warm" empfinden.
Guter Punkt, wenn Teikos einwand nicht grundsätzlich gilt. Aber selbst dann glaube ich, in dem zu hörenden Bereich gäbe es genug Eigenheiten. Außerdem gibt es doch immer wieder restaurierte Synth, deren Bauteile erneuert wurden oder die mit neuen chips bestückt werden.
Hab ich aber noch nicht gehört den Punkt.
Es gibt neue analoge, wie den p08, die schon weitaus älter als 10 Jahre sind.
Also für analoge aus den 80ern gilt das Gleiche, bis in die 00er Jahre.
Trotzdem ist das alles gemischt und somit auch "verfälscht".
Trotzdem interessanter Blickwinkel.
 
Das was hier Vintage klingt ist aber deine Spielweise und nicht der Sound. Denn der Sound würde auch in einem modernen Dubstep Track gut reinpassen, ohne dass es irgendwie angestaubt klingen würde.
Es geht ja auch nicht um Spielweise, Stilistik oder "angestaubt", sondern die Klangeigenschaften der Instrumente. Ich kenne kein modernes Instrument mit den Klangeigenschaften des Polaris.
 
Ich mache sehr viel Verschiedenes. Aber dieser Thread hat wirklich ein anderes Thema.
Du hattest deine klangliche Präferenzen und die Gründe dafür doch beschrieben, bei der Arbeitsweise geht's ja nicht darum was du machst sondern wie du etwas machst. Sich (um ein Aspekt aufzugreifen) auf eher einfach zu integrierende Klangerzeuger und Klänge zu konzentrieren ist ja nichts außergewöhnliches, diese Diskussion hatte ich hier im Forum schon mehrfach bzw. ist nicht vintage oder analog exklusiv.
 
Du hattest deine klangliche Präferenzen und die Gründe dafür doch beschrieben, bei der Arbeitsweise geht's ja nicht darum was du machst sondern wie du etwas machst. Sich (um ein Aspekt aufzugreifen) auf eher einfach zu integrierende Klangerzeuger und Klänge zu konzentrieren ist ja nichts außergewöhnliches, diese Diskussion hatte ich hier im Forum schon mehrfach bzw. ist nicht vintage oder analog exklusiv.
Ich bin in erster Linie Komponist und Instrumentalist, d.h. ich muss die Ideen in meinem Kopf möglichst schnell umsetzen können bzw. mich beim Spielen inspirieren lassen. Je besser das klingt, je weniger Irritationen, um so besser das Ergebnis. Stundenlang an den Knöpfchen drehen oder gar Modular-rum-gepatche können gern andere machen.
 
Ich bin in erster Linie Komponist und Instrumentalist, d.h. ich muss die Ideen in meinem Kopf möglichst schnell umsetzen können bzw. mich beim Spielen inspirieren lassen. Je besser das klingt, je weniger Irritationen, um so besser das Ergebnis. Stundenlang an den Knöpfchen drehen oder gar Modular-rum-gepatche können gern andere machen.

Ich hab' das Problem anders gelöst, in dem ich Musik machen und Sounds bauen im Großen und Ganzen voneinander getrennt habe, wobei das Sounds bauen für mich meist auch Inspirationsquelle für meine Musik ist und mir mindestens genauso viel Spaß macht wie mit den Sounds Musik zu machen. Bei meiner Arbeitsweise hält sich der Nutzen von div. vintage Synths mittlerweile (anders als noch in den 00ern) doch eher in Grenzen, so finde ich z.B. dass ein "warmer Teppich" um so spannender wenn ich ihn per Regler in einen "kalten Schauer" verwandeln kann, immer vorausgesetzt der musikalische Kontext passt. Da ich Musik mittlerweile dann doch eher nur noch für mich mache, kann ich mir bei der Umsetzung meiner Ideen Zeit lassen, um so nah wie möglich an meine Vorstellungen zu kommen.
Deswegen hatte ich ja auch geschrieben, dass jeder für sich selbst wissen muss was für ihn funktioniert und man daraus keine allgemeine Regeln machen kann. Erfahrungsgemäß find' ich es aber einfacher die Grenzen der Frequenzbereiche der Sounds zu beschneiden als zu versuchen sie künstlich wieder aufzublasen, weil abscheiden meist einfacher als ankleben ist, aber wenn du deine Arbeitsweise darauf optimiert hast, wer bin ich das zu kritisieren wenn du mit dem Ergebnis zufrieden bist. Wobei ich bei meinen aktuellen Ideen eher das Problem hab' dass ich die Grenzen mit dem Sounds morphen lassen muss, weil die Grenzen nicht mehr statisch sind ;-)
 
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Das mit dem "Musik machen" und "Sounds bauen"...

Früher mussten Maler ihre Farben noch selbst herstellen. Es gab eine sehr begrenzte Anzahl an Pigmenten, Bindemitteln, damit mussten die auskommen ( ungefähr so wie bei Vintage Synths ).
Ich möchte jetzt nicht kategorisch ausschliessen dass sich Rembrandt auch mal gedacht hat "Oh das ist aber eine hübsche Farbe geworden, was malen wir jetzt damit" aber so generell wird es doch andersrum gewesen sein.
Er wird sich während dem Malen seine Farben exakt so hergestellt haben wie er sie gebraucht hat. Das gehörte auch zu seiner Kunst.

Heute kannst du aus 1024 Farben ( oder Patches ) auswählen und irgendwer wird auch genau die Farben für einen Rembrandt nachgebaut haben, mit denen du auch genau diesen Rembrandt nach Zahlen nachpinseln kannst, aber ob das dann dasselbe ist...
 
Früher mussten Maler ihre Farben noch selbst herstellen.
Die mussten auch noch durch die Natur wandern oder auf dem Markt gehen um die Einzelteile zu bekommen ;-) Gut, hier im Forum gibts auch so ein paar User die ihre Synths selbst zusammenlöten oder programmieren, das wär' mir dann doch ein wenig zu aufwendig ;-)
Er wird sich während dem Malen seine Farben exakt so hergestellt haben wie er sie gebraucht hat. Das gehörte auch zu seiner Kunst.
Ich denke er wird sich die Grundbestandteile schon mal zu Basis Farben angerührt haben haben.
Ich möchte jetzt nicht kategorisch ausschliessen dass sich Rembrandt auch mal gedacht hat "Oh das ist aber eine hübsche Farbe geworden, was malen wir jetzt damit" aber so generell wird es doch andersrum gewesen sein.
Naja, das wär' dann eher Vincent Van Gogh der ganze Serien in orange Tönen gemacht hat. ;-) Maler die Farben und Formen zur Expression von Gefühlen genutzt haben.
 
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Ich spielte mit dem Gedanken mir einen Expander von Behringer zu holen und bin die ganzen Demos auf Youtube durchgegangen.. Also Pro-1, Model D, Cat, Wasp, Pro-800, K2, Kobol, Model 15 und Toro. Alles was ich dort gehört habe kam mir von den Sounds her ziemlich alt, also "Vintage" vor.

Kann es sein, dass alle analogen Synthesizer den Vintageklang in sich tragen?
 
Ich spielte mit dem Gedanken mir einen Expander von Behringer zu holen und bin die ganzen Demos auf Youtube durchgegangen.. Also Pro-1, Model D, Cat, Wasp, Pro-800, K2, Kobol, Model 15 und Toro. Alles was ich dort gehört habe kam mir von den Sounds her ziemlich alt, also "Vintage" vor.

Kann es sein, dass alle analogen Synthesizer den Vintageklang in sich tragen?
Zumindest die mit den VCOs, DCOs wenn sie künstlich "verstimmt" werden können.
Aber mein moog sub37 z. B. hat zwar vco, aber klingt trotzdem moderner als man meint, kommt vom "vintage" nicht an einen minimoog oder behringer poly-d (oder Model-d) hin.
 


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