Warum wieder Vinyl ?

finde sogar ohne künsterisch wertvolles Grafik-Design, Malerei oder aufwendige Bandfotos sind Platten schön und fühlen sich gut an

auch ein naturpappe Sleeve mit sichtbarem Label kann schön sein
ich liebe die Basic Channel /Rythm & Sound / Chain Reaction Pappen

BCH-CR (2 von 14).jpgBCH-CR (7 von 14).jpg
 
Gute Cover sind für mich auch mehr als nur ein buntes Bildchen auf der Vinylverpackung. Ein Cover ist zwar kein Grund ein Album zu kaufen. Aber wenn mir neben der Musik auch das Cover gefällt, wertet das für mich das Album noch mal auf.
Das hier z.B. wurde vom Time-Magazin zum Foto des Jahrzehnts gewählt:depeche-mode-a-broken-frame-520x520.jpg
 
Ich war fasziniert.
Dieses (natürlich verkürzt und vollkommen sinnentstellend platzierte) Zitat aus dem Original-Erstpost von kurz nach'm Kriech beantwortet doch im Grunde schon die Frage selbst.
Wer immer Vinyl mag, hat dafür ganz persönliche Gründe, ob das nun der echte oder eingebildete (völlig egal!) warme Sound der Vinylplatte ist, die Erinnerung an gemeinsam im Freundeskreis gehörte (zelebrierte!) neue Platten mit Herumreichen des Covers und Mitlesen der Texte oder was auch immer.

Vinyl lebt, und ich behaupte mal, dass auch die CD noch viele Jahre als Medium präsent sein wird, trotz Downloads (auch schon wieder altmodisch - und ich fürchte, schon seit zehn Jahren oder länger) und Spotify.
Es gibt ja auch noch Kassetten, und vor ein paar Jahren hab ich noch ein neu angebotenes Album im Eight-Track-Cartridge-Format (googelt das, Youngsters!) gesehen.
Und wenn ich mich anstrenge, finde ich vielleicht sogar noch jemanden, der Schellackplatten fürs Grammophon presst.
Alles geht, und da muss überhaupt niemand fragen, warum dieses oder jenes Medium nun wieder ausgegraben werden muss, und warum ich nun gerade der Checker bin, der das RICHTIGE Medium für sich gefunden hat, und alle anderen natürlich doof sind.

Bei mir steht der Plattenspieler neben dem CD-Player und dem Kassettendeck (eigentlich eher übereinander in klassischer Stereoturm-Anordnung), und im Handy steckt eine SD-Card mit Hunderten von Lieblingsalben für unterwegs.
Kein Generationskonflikt im Hause Feinstrom, wenn auch die CD trotz aller Jugend-Erinnerungen mein Lieblingsmedium ist!

Schöne Grüße
Bert
 
Ich hab gestern ein interessantes Video gesehen zum Thema "Anemoia", was sowas bedeutet wie "Nostalgie fuer eine Zeit die man selbst nicht erlebt hat". Dort wurde auch ein bisschen angeschnitten, dass sich viele in einer komplexen Welt nach einer etwas einfacheren, simpleren Zeit sehnen. Selbst wenn diese nur eine Illusion ist, weil wie wir ja alle wissen, war frueher nicht alles per se einfacher oder besser 🙃

Da bringt eine Vinyl-Scheibe oder eine Kassette, so umstaendlich sie aus heutiger Sicht im Vergleich zu mp3/Streaming/YouTube usw auch sein mag (und was ja dann eigentlich auch dem Thema "Einfacher" in einer gewissen Dimension widerspricht), natuerlich ein stueckweit "heile Welt" mit. Vielleicht ist es auch der innere Wunsch, die Musik mehr und bewusster geniessen zu duerfen, anstatt wie in der schnellebigen Welt ueblich, 5 Sachen gleichzeitig zu machen.



Ich persoenlich empfinde auch gewisse nostalgische Gefuehle gegenueber Vinyl und Kassette, bin aber trotzdem froh, das fuer meinen alltaeglichen Musikgenuss nicht nutzen zu muessen (der uebrigens hauptsaechlich im Auto oder am Rechner stattfindet). CDs hingegen trauere ich nicht so wirklich hinterher, die sind fuer mich irgendwie zu "normal", aber auch schon laengst nicht mehr relevant. Vermutlich ist es bei Vinyl und Kassette einfach auch das mechanische, was sie einen als "einfacher" begreifen laesst, und damit eben wieder die "heile Welt" hervorbringt. Auch verbindet man damit ja auch ein bisschen die LoFi-Aesthetik, und auch die laesst einen ja gerne an die guten alten Zeiten denken. Trotzdem moechte man seine Musik im Normalfall eigentlich in moeglichst guter Qualitaet zu hoeren bekommen.
 
finde sogar ohne künsterisch wertvolles Grafik-Design, Malerei oder aufwendige Bandfotos sind Platten schön und fühlen sich gut an

auch ein naturpappe Sleeve mit sichtbarem Label kann schön sein
ich liebe die Basic Channel /Rythm & Sound / Chain Reaction Pappen

Anhang anzeigen 203471Anhang anzeigen 203472
Für mich war ist die Qualität der Hüllen fast wichtiger als dessen Cover. In der Eile beim Auflegen war/ist ein Cover mit hohem wiedererkennungswert zwar hilfreich, aber es ist ärgerlich wenn einem die Hülle aufgrund der mangelnden Qualität einreisst.

Ich denke alles hat seine Vor- und Nachteile...soll doch jeder so wie er will;-)
 
Hier zwei nette Berichte über Schallplattenläden in meiner Nähe.





Und hier habe ich 3 meiner 100er Auflagen pressen lassen.




Und weil hier Vinylfreunde so schön versammelt sind möchte ich hier mal meine letzte Eigenproduktion vorstellen, limitiert auf 150 Exemplare
und womöglich bald ausverkauft! Könnte ja sein daß jemand gefallen am Hessischen "Stöffche" findet. Musikalische Einflüsse waren Kraftwerk, Juan Atkins bzw. Detroit Sound und klassischer 1983-1985er Oldschoolelectro & Experrimentell
dark Electro.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vinyl ist wie sich einen Anzug und Hut der 1920er aufzusetzen. Es zelebrieren.
Naja, sagen wir mal einen aus den 70er Jahren :cool: 1920 klingt so nach Grammophon. Das finde ich zwar auch gut intreressant , würde ich mir dann aber nicht kaufen undzelibrieren müssen, weil ein verstärkter Tonarm
mit netten Boxen einfach mehr Frequenzen hergibt.
Ich würde das Vinyl auch nicht als etwas gestriges sehen. Vinyl wird immer bleiben solange es uns Menschen gibt wird es einige geben die das genial finden und einfach nur wollen. Theoretisch sehe ich es sogar so ,daß
in kommenden Jahrzehnten nochmal ein richtig heftiger Boom kommt. Ausschließen kann man es generell nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, es ging mir damit um "Stil", etwas schönes, sich extra zu kleiden und sich Mühe zu geben, Ohrensessel und Hörraum - nicht den Klang, da würde ich sagen, sind mir die 60er noch zu dröhnig. Aber sinngemäß…
 
Ah, es ging mir damit um "Stil", etwas schönes, sich extra zu kleiden und sich Mühe zu geben, Ohrensessel und Hörraum
ach so, ja. "sich Zeit nehmen" würde ich noch hinzufügen
- nicht den Klang, da würde ich sagen, sind mir die 60er noch zu dröhnig. Aber sinngemäß…
ja ,hast recht. Wurde mir dann auch klar und ich hatte es noch in "70er" geändert. Das ist ein guter Kompromiss :cool:
 
Nicht alles was man digital machen kann ist digital auch wirklich besser. Vom reinen technischen oder praktischem Aspekt vielleicht schon oft. Aber mir fehlt dabei oft etwas. Wenn man z.B. ein Buch auf einem Pad liest, fühlt es sich genauso an wie z.B. das surfen mit dem Pad. Bei einem Buch aber kann man das Papier fühlen, riechen ... es ist einfach ein anderes Level der Wahrnehmung.
Oder iWatch vs. Automatik-Armbanduhr: Tausend Möglichkeiten auf der einen Seite und ein "simpler" Zeitmesser auf der anderen Seite. Ich habe mich aber bewusst gegen eine iWatch entschieden, weil mich die Mechanik fasziniert. Man die Uhr nicht ständig laden, updaten muss und ich es völlig ok finde das das Teil nur diese eine Sache kann.
Ich brauche auch nicht alle Songs der Welt in einer App. Klar unterwegs oder im Auto höre ich auch Musik aus digitalen Quellen. Aber, wie auch in dem von @moogli gepostetem Video zum Ausdruck kam, mag ich es einfach mal ein Album am Stück zu hören. Bewusst zu hören, ohne das ein Algorithmus den nächsten Song aussucht.
Und das obwohl im IT-Bereich arbeite. 😎
 
etwas schönes, sich extra zu kleiden und sich Mühe zu geben, Ohrensessel und Hörraum
Genau, das ist ja auch in anderen Bereichen nicht ungewöhnlich, dass sich um die als besonders wichtig und hervorhebenswert empfundenen Themen herum Rituale ausbilden - und sich halten.

Ich bin natürlich gerade in der Sternenstaub-Phase, also vielleicht nutzt sich das auch noch ab, aber ich komme getriggert durch den Prozess richtig in Musikhörstimmung. Die digitalen Medien vereinfachen den Zugang so stark, dass das Hören für mich einen „beiläufigen“ Charakter bekommen hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die digitalen Medien vereinfachen den Zugang so stark, dass das Hören für mich einen „beiläufigen“ Charakter bekommen hatte.
Ich bin so der Typ der Musik nicht beiläufig hören kann. Gut beim Autofahren geht das, aber sobald ich mich auf etwas was ich noch nicht kenne konzentrieren muß
z.B. beim lesen , höre ich absolut keine Musik. Wenn ich Musik höre will ich mich immer darauf konzentrieren können. Ein Kumpel von mir is da ein ganz anderer Jeck. Der hört
zu Hause ständig Musik. Gut, beim Geschirrspülen (ja ich mag keine Geschirrspülmaschinen) höre ich gerne Musik oder beim Kochen. Da geht das. Aber niemals beim lesen oder
wenn ich irgendetwas ungewohntes mache.
Also ich bin in der Tat so, ich zieh mir z.B. das Ralf & Florian Album aus meinem Platteschrank, lege es auf und sitze im Sessel ung guck mir entweder das Cover an oder ich guck an die Decke oder zum Fenster raus und
lausche einfach nur den Klängen. Oder ich sitze direkt am Plattenteller und gucke wie sich das Label dreht und dreht und schwebe dabei mit den Klängen davon. Das hat in der Tat etwas
Hypnotisches.
 
Ich bin so der Typ der Musik nicht beiläufig hören kann

Genau das. Scheint aber, das man mit so einer Angewohnheit eher in der Minderheit ist.

Bei meinem Vater plärrt in der Küche 24/7 ein Plastikradio. Das geht mir so auf die E..., das ich das ausmachen muss, wenn ich dort zum Essen bin.
Mein Vater sagt immer, er hört da gar nicht hin :schwachz:

Ich bin so musikgeschädigt, dass ich immer aktiv da hinhören muss, obwohl es so schlecht klingt und das macht mich ganz wuschig.

Kurzer Off-Topic :selfhammer:
 
bei mir auf arbeit muss ich immer das radio umstellen auf nen anderen sender
(etwas bessere mucke , und auch mal nen bericht/info über themen)

weil ich die "grössten hits der 80 /90 er" usw. nicht länger als eine stunde ertragen kann.
mir gehen schon die "gutgelaunten " moderatoren mit ihren komischen stimmen auf den sack.

ausserdem sind die playlisten dort tatsächlich KI gesteuert, glaube ich,
da immer die gleichen doofen hits laufen, nur in anderer reihenfolge.

ja, es gibt auch gute hits /musik aus den 80 er oder 90 ern.

alle anderen auf arbeit stört das überhaupt nicht, die wundern sich immer etwas über mich..:)


bin aber mit dem alter auch sehr sensibel geworden was geräusche allgemein ( vor allem in der stadt!)
und schlechte musik usw. angeht.
naja ,mache jetzt seit über 20 jahren musik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Radio SAW, 89.0 RTL, Jump,... Eigentlich kann man hier 97% aller UKW Sender nennen. Daher höre ich entweder DLF, Musik vom Stick oder Beats Radio wenn DAB verfügbar...gut, oder Internetradio über Handy.
UKW Radio ist der Tot für Musikvielfalt.
 


Neueste Beiträge

Zurück
Oben