Man sollte froh sein, dass Waldorf diesen Synthie baut,
denn dass z.B. Yamaha keine Synthesizer mehr baut,
sondern sich auf Preset-Geräte für eine möglichst große
Käufer-Schicht konzentriert, finde ich viel schlimmer
als etwaige Hardware-Schwächen beim Fett.
Es geht doch runter wie Öl, wenn ein Hersteller sich
an ein vintage String-Konzept wagt und für 239,- Euro anbietet.
3 Kilo Vollmetall, gelagerte Potentiometer, gummierte Alu-Drehknöpfe,
und allseitig verschraubte Buchsen, ach ja und Lexicon-Hall am Ende
kann man für diesen Preis nicht erwarten.
 
Sebastian R. schrieb:
Man sollte froh sein, dass Waldorf diesen Synthie baut,
denn dass z.B. Yamaha keine Synthesizer mehr baut,
sondern sich auf Preset-Geräte für eine möglichst große
Käufer-Schicht konzentriert, finde ich viel schlimmer
als etwaige Hardware-Schwächen beim Fett.
Es geht doch runter wie Öl, wenn ein Hersteller sich
an ein vintage String-Konzept wagt und für 239,- Euro anbietet.
3 Kilo Vollmetall, gelagerte Potentiometer, gummierte Alu-Drehknöpfe,
und allseitig verschraubte Buchsen, ach ja und Lexicon-Hall am Ende
kann man für diesen Preis nicht erwarten.

Mag ja sein, aber die Waldorfer machen auf dicke Hose und vergleichen das Teil klanglich mit den alten Klassikern, diesen Klang erreicht streichfett leider nicht.

Für etwas gleichwertiges vom Klang her hätte ich auch wesentlich mehr bezahlt !
Die Verarbeitung ist in Anbetracht des Preise ok, die anderen Mängel leider nicht.

Wen das was der streichfett bietet reicht ist es ja ok, viel Freude damit... ;-)
 
[quoteFür etwas gleichwertiges vom Klang her hätte ich auch wesentlich mehr bezahlt !][/quote]

Sehe ich auch so. Leider scheint es mir das mittlerweile egal ist was da auf den Hardwaresektor geschmissen wird. Hauptsache das Ding macht einen Sound den man irgendwie mit Analog und oder Vintage in Verbindung bringen kann und das Teil ist billig. Der Sound, die Verarbeitung, bugfree, das alles scheint keine Rolle zu spielen.

Ich finde das Ding klingt dann doch sehr digital und um Meilen entfernt von echten Stringmachines, ja ich behaupte sogar das da die einschlägigen VSTIs deutlich näher dran sind. Wirklich schade !Man höre sich mal ein Logan oder Solina an und dann dieses Waldorfteil. :roll: Ich hätte auch gerne das vierfache bezahlt für etwas vernünftiges.
 
Das Problem ist die Billigmentalität. Es darf alles nicht mehr viel kosten und deshalb werden ständig Kompromisse eingegangen um das Teil wettbewerbsfähig zu machen. Wie sollte der Streichfett auch wie ein Solina oder Logan klingen...das geht ja garnicht. Aber auf dieser Schiene reiten ja mittlerweile schon einige. Und Moog wird ständig angekreidet zu teuer zu sein. ;-) Wertigkeit steht oft nicht mehr im Fokus. Das ist eine komische Entwicklung, wo es zum Schluß nur noch Verlierer geben kann.
 
Neo schrieb:
Ich finde das Ding klingt dann doch sehr digital und um Meilen entfernt von echten Stringmachines, ja ich behaupte sogar das da die einschlägigen VSTIs deutlich näher dran sind. Wirklich schade !Man höre sich mal ein Logan oder Solina an und dann dieses Waldorfteil. :roll: Ich hätte auch gerne das vierfache bezahlt für etwas vernünftiges.

so sehe ich es auch.Vieleicht bringt ja ne andere Firma demnächst was brauchbares auf den Markt.Waldorf hat sich mit Streich"fett"
ein Eigentor geschossen bzw. den Waldorf fans einen gehörigen Streich gespielt.
 
RetroSound schrieb:
Das Problem ist die Billigmentalität. .....

Das trifft den Nagel auf den Kopf.
Es ist mit Sicherheit möglich, einen String Synthesizer, der nach seinen analogen Vorbildern klingt oder gar einen eigenen Charakter mitbringt zu bauen.
Viel braucht man dafür nicht, als Grundmaterial sind ja nur recht simple Schwingungsformen in ausreichender Stimmenzahl zu implementieren.
Diese können auch VA-mäßig erzeugt sein.
Ein feines analoges Filter und eine Ensemble-Einheit à la élkorus oder Haible Triple Chorus runden das ganze ab, dazu eine einfache VCA-Hüllkurveneinheit, die durchaus digital sein darf.
Baut man dieses vereinfacht dargestellte Zeug in ein vernünftiges Gehäuse, mit oder ohne Tastatur, kostet das dann wieder gerechtfertigt Geld in wahrscheinlich Memotron-Größenordnung.
Die Masse möchte so etwas nicht, weil zu teuer, das wäre dann wieder für eine spezielle Käuferschicht.
Waldorf stellt wohl einen Großteil der Kundschaft mit dem Streichfett zufrieden, aus Firmenperspektive ist somit alles richtig gemacht worden.
Ich habe keinen Steichfett und werde auch nie einen haben, ich mag dieses Instrument nicht besonders, aber das ist mein persönliches Urteil nur für mich.
Das Preis-/Leistungsverhältnis dieses Produkts ist aber meiner Meinung nach komplett in Ordnung.
Man bekommt, was man bezahlt.
 
phaedra schrieb:
Die Masse möchte so etwas nicht, weil zu teuer, das wäre dann wieder für eine spezielle Käuferschicht.
Genau für diese Käuferschicht gibt es nächstes Jahr das Modell "Streichsahne".
Das Häubchen sozusagen. 8)
 
Re: Ein neuer Flächenleger von Waldorf "Streichfett"?

Bei den ganzen Kommentaren vermisse ich eins: die alten Streicherkeyboards hatten jeweils nur einen Streichergrundklangder nur minimal veränderbar war. Das Streichfett hingegen kann verschiedene Charaktere. Das unter diesen keiner 100% so wie einer der alten ist stört mich wenig. Nah genug dran an Vorbilder kommt man um sich die alten auf der Bühne oder Session einzusparen.
Und wo hat Waldorf eigentlich gesagt oder geschrieben, dass das Streichfett wie ein X oder Y klingt? Den Streicherkeyboard-Klang an sich haben die besser als alle anderen Keyboards oder Expander der letzten 25 Jahre hinbekommen. Ist in der Hardwareabteilung ohne aktuelle Konkurrenz. Software würde ich in einer Session oder auf einer Bühne nie mitnehmen.
Wenn so viele bisher schon das Streichfett trotz seiner Nischen-Funktion gekauft haben, so ist es doch ein Zeichen dafür, das sowas irgendwie gefehlt hat. Und bei dem Preis eines gebrauchten Kondensatorgrabes kann doch keiner ein neues, speicherbares und Midi-fiziertes Gerät erwarten was mehrere alte Klassiker genau nachmachen kann. Ein neues Loggan oder Solina wäre zu speziell für interessante Stückzahlen und daher immer teurer als ein Original. Und deshalb wird das wohl bisher seit Jahrzehnten von keinem versucht.
So sehe ich das und verkaufe meine alten Kisten (u. a. Eminent 310 zur Abholung in TÜ)
 
Bei Thomann ist der Streichfett zumindest der aktuell bestverkaufte Waldorf.

https://www.thomann.de/de/topseller_tasy.html

Wie dem auch sei. Ich hab meinen wieder zurück geschickt.
Er klang gut genug und so, nicht überwältigend aber OK.
hatte da jetzt nicht groß was auszusetzen. Ich hab nur gemerkt, dass ich in meiner Musik eigentlich keinen gesteigerten Bedarf für den Klang eines Stringsynths habe. Da ich vorher noch nie einen Hardware Stringsynth hatte, war das eine eher neue Erkenntnis. Reine Geschmacksache.

(Wenn ich so was doch mal brauche, reicht mir im Zweifelsfall das Solina V Reaktor Ensemble.)
 
Zur Zeit ists mit dem Gemecker echt ganz schlimm hier im Forum. Bin auch kein Stringsynth-Kunde, aber maße mir an nach 20 Jahren elektronischem musikschaffens ein Ohr dafür zu haben, und ich fand dass der Streichfett gut klingt.
Das Gehäuse finde ich brustalst hässlich.
Das wars aber auch schon.
 
Wenn man mal die Vintage Attitüde ignoriert, kriegt man einen gut klingenden Spezialisten, der das Ohr schmeichelt. Das Gerät hat Charakter und das ist immer gut.
 
Ich war auch voll begeistert vom Streichfett, aber mal im ernst, packt Mann 250,- € dazu, bekommt man ein gebrauchtes Solina String.
Gebrauchtwert eines Solina ca € 500,-
Und dann hat man das Original und keine Digitale Imitation.
Spekulativ sollte man das eh nicht sehen, habe schon ein Solina vor 20 Jahren für 150 DM gekauft.
Aber vor 5 Jahren gingen die für 1000 €
Money Money Money is the Roots of all evil :boah:
 
tongebirge schrieb:
Ich war auch voll begeistert vom Streichfett, aber mal im ernst, packt Mann 250,- € dazu, bekommt man ein gebrauchtes Solina String.
Gebrauchtwert eines Solina ca € 500,-
Und dann hat man das Original und keine Digitale Imitation.
Spekulativ sollte man das eh nicht sehen, habe schon ein Solina vor 20 Jahren für 150 DM gekauft.

Weder klingt das Streichfett wie ein Solina noch bietet das Solina die Klanvielfalt eines Streichfetts. Zwei verschiedene Baustellen.
 
Horbach schrieb:
tongebirge schrieb:
Ich war auch voll begeistert vom Streichfett, aber mal im ernst, packt Mann 250,- € dazu, bekommt man ein gebrauchtes Solina String.
Gebrauchtwert eines Solina ca € 500,-
Und dann hat man das Original und keine Digitale Imitation.
Spekulativ sollte man das eh nicht sehen, habe schon ein Solina vor 20 Jahren für 150 DM gekauft.

Weder klingt das Streichfett wie ein Solina noch bietet das Solina die Klanvielfalt eines Streichfetts. Zwei verschiedene Baustellen.


Das Solina ist der String Synthesizer überhaupt, nachdem wurden alle Stringer empfunden !
 
Man kann das doch garnicht miteinander vergleichen. Das eine ist ein digitaler Synthesizer mit verschiedenen virtuell erzeugten Stringsoundemulationen und das andere ist ein analoges Stringsensemble. Klanglich und konzeptionell liegen zwischen Beiden Welten.
 
RetroSound schrieb:
Man kann das doch garnicht miteinander vergleichen. Das eine ist ein digitaler Synthesizer mit verschiedenen virtuell erzeugten Stringsoundemulationen und das andere ist ein analoges Stringsensemble. Klanglich und konzeptionell liegen zwischen Beiden Welten.

Frei nach Kanzler Kohl: "Wichtig ist was hinten rauskommt."
 
Ich fand nicht, dass der Streichfett nach Solina klingt. ich glaube nicht, dass die Solina das klangliche Vorbild der Emulationen im Streichfett ist.

Solina ist ja klanglich ganz nett, aber es gibt auch Leute, die sich grundsätzlich keine speckigen, klobigen, alten Geräte mit 20 unbekannten Vorbesitzern in die Bude stellen, die nicht mal MIDI können. Meinereiner gehört ja auch zu dazu. Alte Geräte von anno dazumal sprechen mich einfach aus vielerlei Gründen nicht sonderlich an.

Jedem das seine.
 
tongebirge schrieb:
Das Solina ist der String Synthesizer überhaupt, nachdem wurden alle Stringer empfunden !
Gab ja verschiedene: Solina String Ensemble, Solina String Synthesizer, Omni etc.

Den wenigsten String-Machines gelang es damals originale Streicher zu imitieren. Anzudeuten schon. Den
meisten Musikern reichte das auch. Als Teil eines Musikstückes; nicht als Solo-Instrument.
Hör Dir Farfisa Synthorchestra-Sachen an. Das ist ein eigener Klang. Oder das Yamaha SS30! Solina natürlich auch.

SO gesehen paßt das Streichfett-Dingens schon: es ahmt nicht wirklich nach, sondern deutet an.
 
Sebastian R. schrieb:
Man sollte froh sein, dass Waldorf diesen Synthie baut,
denn dass z.B. Yamaha keine Synthesizer mehr baut,
sondern sich auf Preset-Geräte für eine möglichst große
Käufer-Schicht konzentriert, finde ich viel schlimmer
als etwaige Hardware-Schwächen beim Fett.
Es geht doch runter wie Öl, wenn ein Hersteller sich
an ein vintage String-Konzept wagt und für 239,- Euro anbietet.
3 Kilo Vollmetall, gelagerte Potentiometer, gummierte Alu-Drehknöpfe,
und allseitig verschraubte Buchsen, ach ja und Lexicon-Hall am Ende
kann man für diesen Preis nicht erwarten.

:supi:
 
Zotterl schrieb:
tongebirge schrieb:
Das Solina ist der String Synthesizer überhaupt, nachdem wurden alle Stringer empfunden !
Gab ja verschiedene: Solina String Ensemble, Solina String Synthesizer, Omni etc.

Den wenigsten String-Machines gelang es damals originale Streicher zu imitieren. Anzudeuten schon. Den
meisten Musikern reichte das auch. Als Teil eines Musikstückes; nicht als Solo-Instrument.
Hör Dir Farfisa Synthorchestra-Sachen an. Das ist ein eigener Klang. Oder das Yamaha SS30! Solina natürlich auch.

SO gesehen paßt das Streichfett-Dingens schon: es ahmt nicht wirklich nach, sondern deutet an.

Ich besitze auch ein Farfisa Syntorchestra.
Teilweise standen diese Kisten im Wohnzimmer abgedeckt und vor Staub geschützt auf einer Hammond Orgel.
Mit ein wenig Glück erwischt man dann so ein Gerät.
Bei meinen Syntorchestra und meinen Solina war das solch ein Fall.
 
darsho schrieb:
Solina ist ja klanglich ganz nett, aber es gibt auch Leute, die sich grundsätzlich keine speckigen, klobigen, alten Geräte mit 20 unbekannten Vorbesitzern in die Bude stellen, die nicht mal MIDI können. Meinereiner gehört ja auch zu dazu. Alte Geräte von anno dazumal sprechen mich einfach aus vielerlei Gründen nicht sonderlich an.
Jedem das seine.

jaja leben und leben lassen, aber dann will ich hier auch nicht lesen: altes, klobiges, speckiges Zeug ohne Midi :selfhammer:
die Geräte müssen nicht runtergekommen sein und sehen in gepflegtem Zustand toll aus und Midi ist sowie was für Spießer :mrgreen: :peace:
 
tongebirge schrieb:
Ich war auch voll begeistert vom Streichfett, aber mal im ernst, packt Mann 250,- € dazu, bekommt man ein gebrauchtes Solina String.
Gebrauchtwert eines Solina ca € 500,-
Und dann hat man das Original und keine Digitale Imitation.
Spekulativ sollte man das eh nicht sehen, habe schon ein Solina vor 20 Jahren für 150 DM gekauft.
Horbach schrieb:
Weder klingt das Streichfett wie ein Solina noch bietet das Solina die Klanvielfalt eines Streichfetts. Zwei verschiedene Baustellen.
noch kann man sich nen solina auf die freie ecke der workstation stellen.
 


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