ppg360
fummdich-fummdich-ratata
Stadler schrieb:[...] Eine wesentliche ist: Disziplin. [...]
Und genau daran hapert´s. Es fängt schon in der Schule an, daß Lernende dort keinerlei Disziplin mehr aufbringen, sich z. B. durch Texte durchzubeißen. Da wird dann ein Buch nach zwei Seiten weggelegt, weil das Erfolgserlebnis ausgeblieben ist bzw. die Erkenntnis gekommen ist, daß es ohne Fleiß keinen Preis gibt.
Ich kann durchaus nachvollziehen, warum viele Leute irgendwann gefrustet das Handtuch werfen und sagen, daß es keinen Sinn macht, professionell Musik machen zu wollen, da am Ende sowieso nichts dabei rumkommt. Es ist aber auch eine Frage des Geistes und der eigenen Haltung der eigenen Arbeit gegenüber: Wenn man das, was man tut, nur macht, um damit auf Gedeih und Verderb Erfolg haben zu wollen in Form von "viel Knete auf dem Konto", muß das höchstwahrscheinlich scheitern, weil eben genau dieser Erfolg sich nicht einstellen will -- aus welchem Grund auch immer.
Wenn man das, was man macht, tut, um sich selbst (und vielleicht auch ein paar andere) zu erfreuen, dann ist das Machen selbst das Erfolgserlebnis -- alles andere, das dann vielleicht noch folgt in Form von Geld und Ruhm, ist ein schöner Bonus, der einen selbst in seinem Handeln bestätigt. Ob man davon (oder damit) leben kann, ist eine andere Frage.
Wie auch immer man es anpackt: Disziplin und Fleiß sind die wichtigsten Zutaten; Künstler zu sein, bedeutet, sich Freiheiten nehmen zu können, die anderen nicht so ohne weiteres zustehen. Freiheit ohne Disziplin ist lediglich Anarchie, und -- wie Frank Zappa mal so schön sagte -- Anarchisten sind blöd. Die wissen nicht, wie man eine Müllabfuhr organisiert oder elektrischen Strom herstellt. Und Elektrizität ist für meine Arbeit von nicht zu unterschätzender Bedeutung.
Stephen