Das ist normal gesprochen, einzige Besonderheit: ich versuche rhytmisch aufgelöst zu artikulieren.
Anhang anzeigen Bsp 1.mp3
Wenn man das ein bisschen übt, in dem man versucht lediglich "rhythmisch zu denken" und nicht "rhythmisch präzise aufgelöst zu sprechen" wird es noch natürlicher und bleibt gesprochene Sprache – die Deutungshoheit, wann die Grenze zur Musik überschritten wurde, liegt dann in/bei der Wahrnehmung des Hörers.
Rhythmik, wie ich sie höre:
neben dem
reinen
Inhalt gibt es
keine
künstlerische Kompo
nente, wie
Rhythmik:
"neben dem" sind 8-tel Triolen
"reinen Inhalt" sind Viertel
1 Viertel Pause
"gibt es" sind 16-tel, ich empfehle triolisch, das erinnert an die Triolen vorne und ist nicht so schnell
"keine künstle..." sind Synkopen, am besten triolisch geshuffelt
"...rische... sind zwei 8tel
"Komponente" sind Synkopen
2 Viertel Pausen
"wie" ist ne 8tel
"Rhythmik" sind 4-Tel
Das gefettete sind die schweren Taktzeiten.
Taktarten sind Interpretationssache, auch weil Pausen "improvisiert" lang sein können.
Am Ende würde ich sagen: Sprache
ist eine eigene Musik. Die allererste Musikalisierung ist die Wiederholung, die als "absichtlich" empfunden wird.
Was der einzelen Hörer "empfindet" ist wiederum von seiner Hörschulung, also seinen Hörgewohnheiten abhängig.
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Meine Beobachtungen:
Wenn wir im Alltag erregt sind oder bestimmte Satzteile betonen wollen, sprechen wir automatisch und ganz natürlich längere Silbenabfolgen rhytmisch aufgelöst in einem durchgehenden Tempo ohne zu rappen ... oder eben doch – als natürlicher Rap, sozusagen.
Wenn man bei einem Vortrag lange Pausen zwischen den Sätzen und Gedanken lässt und ungefähr in einem Tempo spricht, verschleift man die Hörgewohnheit beim Zuhörer: Man klingt dann wirklich natürlich ohne an Rap zu erinnern oder an eine andere artifiziell-musische Attitüde, es ist dann halt etws übertrieben artikuliert gesprochen.
Beim Sprechen gibt es auch Sprechmodulation, deren Pitchverläufe man als tonale Intervalle in temperierter Stimmung deuten und entsprechend interpretieren, also gezielt bei begleitender Musik darauf eingehen kann. Oktaven sind beim normalen Sprechen sogar recht häufig deutlich hörbar.
Beitrag #40 in diesem Thread ist, was Sprechmusik und Modulationen angeht, sehr inspirierend, finde ich.