So arm / reich wird man mit Musik machen..

Re: So reich wird man mit Musik machen..

mookie schrieb:
Nehme keine Drogen und trinke keinen Alkohol. Habe 10 Autos, aber nicht wegen der Gigs. Bravo hab ich im Doppelabo (eins wird sofort eingeschweisst zum sammeln!). Proberaum ist in meiner Wohnung im Wohnzimmer. Autogrammkarten sind im 10.000 Paket günstiger zu drucken.

Aber ich hätte, wenn ich keine Musik mehr machen würde, mehr Zeit und Geld übrig das ich dann in mein neues Hobby, evtl. das Biertrinken, investieren könnte.

Super, dann hast du doch alles erreicht, dir geht es gut. Für Alkohol und Drogen hast du gar keine Zeit bei 10 Autos die gewaschen werden müssen (oder sind die auch eingeschweißt?). Wow, bei 10.000 Autgrammen hast sicher ein extra Autogrammzimmer und evtl. sogar ein extra Bravo-Einlagerungszimmer. Warum solltest du mit Musik aufhören? Es scheint, als strahle dir die Sonne aus dem allerwertesten. Verdammt, dein Leben möchte ich haben. :heul:
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

mac1501 schrieb:
mookie schrieb:
Nehme keine Drogen und trinke keinen Alkohol. Habe 10 Autos, aber nicht wegen der Gigs. Bravo hab ich im Doppelabo (eins wird sofort eingeschweisst zum sammeln!). Proberaum ist in meiner Wohnung im Wohnzimmer. Autogrammkarten sind im 10.000 Paket günstiger zu drucken.

Aber ich hätte, wenn ich keine Musik mehr machen würde, mehr Zeit und Geld übrig das ich dann in mein neues Hobby, evtl. das Biertrinken, investieren könnte.

Super, dann hast du doch alles erreicht, dir geht es gut. Für Alkohol und Drogen hast du gar keine Zeit bei 10 Autos die gewaschen werden müssen (oder sind die auch eingeschweißt?). Wow, bei 10.000 Autgrammen hast sicher ein extra Autogrammzimmer und evtl. sogar ein extra Bravo-Einlagerungszimmer. Warum solltest du mit Musik aufhören? Es scheint, als strahle dir die Sonne aus dem allerwertesten. Verdammt, dein Leben möchte ich haben. :heul:

Sein Leben ist aber auch von Widersprüchen geprägt: Er trinkt keinen Alkohol, wenngleich sein neues Hobby das Biertrinken ist. Jetzt komme mir aber bitte keiner mit der Ausrede: alkoholfrei und isotonisch. Igitt. :lollo:
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

TGM schrieb:
memristor schrieb:
Ist aber nicht so daß die Leute sich das aussuchen - vielleicht steht der eine oder andere im Lauf so ner Karriere mal vor der Entscheidung
ne Festanstellung anzunehmen - die aber heute auch grundsätzlich befristet ist - und lehnt das ab weil es doch nicht so das wahre ist. Wenn es um Anstellung geht werden auch eher Leute genommen die bereits eine Angestelltenkarriere vorzuweisen haben. Im großen und ganzen ist das keine freie Enstcheidung, sondern halt immer das was grad geht.

Widerspruch, euer Ehren: Doch, die Leute suchen sich das aus. Und zwar z. T. noch bevor sie eine Lehre oder eine Studium erfolgreich beendet haben. Und wer anschließend im gelernten Beruf nichts leistest und nicht am Ball bleibt, der fällt raus. Das ist hart, aber eben auch eine Konsequenz freier Entscheidungen. Erfreulicherweise hilft in Deutschland die Sozialgemeinschaft auch denen wieder auf die Beine, die für ihr Leben falsche Entscheidungen getroffen haben. Leider verlassen sich dadurch aber auch zunehmend mehr Menschen genau darauf. Alles nicht ganz einfach und vielleicht irgendwann mal ein echtes Problem.

a) es gibt eigentlich keine Branche, in der es weniger Konkurrenz als Arbeitsangebot gibt, und das mit Tendenz

b) es ist nicht jeder für alles geeignet, ganz im Gegenteil

c) daß sich mehr Menschen bewußt auf Sozialsysteme verlassen halte ich für ein Gerücht,
allein schon deswegen weil zum einen die Vorraussetzungen dafür schmäler wederden
und zum anderen weil diese keine sicher Absicherung mehr bieten, sondern im Gegenteil,
eine Risikosituation darstellen

Richtig ist, daß immer mehr, auch Rentner, zu Dingen wie Flaschensammeln zurückgreifen,
um sich ein paar neue Socken leisten zu können.
Illegal, wohl gemerkt.

d) handelt es sich oft schon um Leute, die gar nicht das tun wozu sie ausgebildet sind, sondern eben das, was grade geht
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

memristor schrieb:
daß sich mehr Menschen bewußt auf Sozialsysteme verlassen halte ich für ein Gerücht

Das meinst du ja wohl nicht ernst. Selbstverständlich gibt es solche Menschen! Kennst du etwa niemanden von der Sorte? Dann bewegst du dich wohl nur in gehobenen Kreisen. ;-)

Aber die Diskussion darüber ist vollkommen müßig, weil die Existenz von Sozialschmarotzern (wie viele das auch immer sein mögen!) ein Sympton, aber keine Ursache ist.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

becker_mexico schrieb:
TGM schrieb:
Widerspruch, euer Ehren: Doch, die Leute suchen sich das aus. Und zwar z. T. noch bevor sie eine Lehre oder eine Studium erfolgreich beendet haben. Und wer anschließend im gelernten Beruf nichts leistest und nicht am Ball bleibt, der fällt raus. Das ist hart, aber eben auch eine Konsequenz freier Entscheidungen. Erfreulicherweise hilft in Deutschland die Sozialgemeinschaft auch denen wieder auf die Beine, die für ihr Leben falsche Entscheidungen getroffen haben. Leider verlassen sich dadurch aber auch zunehmend mehr Menschen genau darauf. Alles nicht ganz einfach und vielleicht irgendwann mal ein echtes Problem.

Klingt so ein bisschen nach Propaganda, wie sie gut auch aus der ehem. DDR hätte kommen können - nur mit anderen Vorzeichen.
Warum soll jemand eigentlich bei jeder Entscheidung, die er in einer aktuellen Situation trifft, gleich immer mitbedenken, welche künftigen Anforderungen der Wirtschaft gerade so en vogue sind? Hab ich dann überhaupt noch die Möglichkeit, mich frei zu entscheiden? Mir scheint, daß das doch eher eine Aufassung ist, die nicht mehr als aus einem Bauchgefühl heraus stammt und nichts als eine blanke Behauptung ist, vielleicht unterlegt mit einem kleinen bisschen Empirie aus dem Bekanntenkreis.

Es klingt nach Propaganda, weil du den Kontext änderst. Mache einfach einen Unterschied zwischen der Entscheidung die ich beschrieben habe (Kein Ausbildung/Studium bzw. nach der Ausbildung/Studim etwas anderes machen und damit beruflich ggf. den Anschluss verpassen) und deiner Entscheidung (Berufswahl nach den künftigen Anforderungen der Wirtschaft). Das sind zwei völlig verschiedene Entscheidungen/Sachverhalte.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Jörg schrieb:
memristor schrieb:
daß sich mehr Menschen bewußt auf Sozialsysteme verlassen halte ich für ein Gerücht

Das meinst du ja wohl nicht ernst. Selbstverständlich gibt es solche Menschen! Kennst du etwa niemanden von der Sorte? Dann bewegst du dich wohl nur in gehobenen Kreisen. ;-)

Aber die Diskussion darüber ist vollkommen müßig, weil die Existenz von Sozialschmarotzern (wie viele das auch immer sein mögen!) ein Sympton, aber keine Ursache ist.
Ich schrieb: nicht mehr Menschen, dh nicht mehr als früher.

Ich kenn niemand der gekündigt hat weil er denkt, gut dann krieg ich ja Arbeitslosengeld.
Oder freiwillig seine Selbständigleit aufgegeben für Hartz 4.

Du etwa?
Das verstehe ich unter "drauf verlassen".
"Von der Sorte" kenn ich deswegen niemand, weil das schlicht niemand frewillig macht.
Du kannst mir nicht erzählen daß das für dich oder deine Bekannten eine Option ist.
Sorry, das glaube ich nciht.

Im Gegenteil, gehen Leute aus H4 in die Selbständigkeit die teils dafür nicht geeignet sind, gezwungenermaßen.
Also andersrum.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Oder nehmen wir das Flaschensammeln, das man sicher in jeder Stadt sieht.
Diese Leute verlassen sich ganz offensichtlich nicht auf das Sozialsystem.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

memristor schrieb:
a) es gibt eigentlich keine Branche, in der es weniger Konkurrenz als Arbeitsangebot gibt, und das mit Tendenz
b) es ist nicht jeder für alles geeignet, ganz im Gegenteil
c) daß sich mehr Menschen bewußt auf Sozialsysteme verlassen halte ich für ein Gerücht,
allein schon deswegen weil zum einen die Vorraussetzungen dafür schmäler wederden
und zum anderen weil diese keine sicher Absicherung mehr bieten, sondern im Gegenteil,
eine Risikosituation darstellen
Richtig ist, daß immer mehr, auch Rentner, zu Dingen wie Flaschensammeln zurückgreifen,
um sich ein paar neue Socken leisten zu können.
Illegal, wohl gemerkt.
d) handelt es sich oft schon um Leute, die gar nicht das tun wozu sie ausgebildet sind, sondern eben das, was grade geht

a) Doch es gibt solche Branchen/Berufe, die sich im Zeitverlauf ändern. Mal sind es Lehrer, dann Ingenieure, dann Pflegekräfte, Priester sowieso ;-), usw.

b) Stimmt, würde ich auch nie behaupten wollen.

c) Die Absicherung im Alter (Rente) ist ein relevantes Thema. Aber: Natürlich konsumieren die Leute lieber heute, als für morgen und übermorgen das Geld zur Seite zu legen. Jörg hat dazu schon das passende geschrieben.

d) Ja, das gibt es auch. Und ja, auch im zunehmenden Maße.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

memristor schrieb:
Das führt wirklich zu weit... ich verstehe was du meinst, bin aber anderer Meinung. ;-)
Außerdem, wie ich schrub, das ist eigentlich eine völlig sekundäre Diskussion, die außerdem den Thread vom Thema abbringt.
*cut*
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

TGM schrieb:
a) Doch es gibt solche Branchen/Berufe, die sich im Zeitverlauf ändern. Mal sind es Lehrer, dann Ingenieure, dann Pflegekräfte, Priester sowieso ;-), usw.
.
Haha, das ist ein Witz.
Das ist nicht der Fall, diesen "Facharbeitermangel" gibt es eben nicht. Nicht in Deutschland.
Dem wurde auch oft genug "offiziell" dh von Berufsverbänden wiedersprochen.

Es liegt u.a. an der Automatisierung und inherenten Optimierungen daß es immer weniger Bedarf gibt.

Was es aus den gannten Gründen auch immer weniger gibt das ist die Bereitschaft,reele Löhne zu zahlen.
Deswegen zB werden statt Pflegekräfte Hilfspfleger mit Minmalausbildung gefordert.
Deswegen wird zunehmende global gearbeitet.
IT Abteilung in Pakistan, hier nur noch Projektmanagment das im Prinzip so gut wie keine Fachkenntnisse benötigt.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Jörg schrieb:
memristor schrieb:
Das führt wirklich zu weit... ich verstehe was du meinst, bin aber anderer Meinung. ;-)
Außerdem, wie ich schrub, das ist eigentlich eine völlig sekundäre Diskussion, die außerdem den Thread vom Thema abbringt.
*cut*
Ja, du hast recht
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Ok, ich mach mal in sehr lang und ausführlich:
BITTE ERGÄNZEN:

Eigentlich geht es mir ja um ÜBERHAUPT einen Return für die Musiker, der natürlich im Verhältnis zu irgendwelchen Verkäufen steht und damit sicher nicht fern von Mark und Nachfrage ist. Dh - das Problem ist aus meiner Sicht bereits mehr als ausreichend geregelt für den Normalfall.

Was ich hier rein geben würde ist -




Wie könnte man als Musiker das ideal haben wollen?

DIE LAGE - TONTRÄGER UND AUDIO-MEDIEN
Klar- direkter Kauf beim Musiker - ohne 30-50% (faire übliche Deals) bis fast nichts gehen können und Aggregatoren, die ohnehin noch einmal selbst abgeben und davon auch einen Teil behalten. Dasselbe wie Labels und so weiter – und das widerspricht für den Musiker dem Verteilungspotential. Sprich - die meisten sind eben dort, damit man gefunden wird.

KONZERTE
Das ist eins. Das andere sind Konzerte - hier gibt es eigentlich dasselbe mit Tickerverkäufern, den Hallenbesitzern und Veranstaltern. Auf der einen Seite wollen und können die kein Minus machen, sie müssen also erst mal alles rein kriegen, was das so an Miete kostet. Das der Punkt auf den ich oft hinweise, wenn jemand "soziales Verhalten" von Veranstaltern erwartet, aber es eben auch ihn Kohle kostet, wenn weniger als X Personen kommen und weniger als Y Getränke trinken. Die können dich super finden, aber das machen manche trotzdem irgendwann in der Woche als Freundschaftsdienst, am WE wird dafür der Housminimalwackelwunsch ausgelebt. Mädels die Hälfte. Wer isn't schon da? .. Und dann - bei Tickets sieht man schon am Versand per Email - da kommt dann schon noch eine Gebühr dazu. Das Risiko ist mal auf den Veranstalter gelegt - er hat feste Kosten, sorgt für Türsteher oder Kassenleute, Merchstand machst du - die machen Getränke. Oder Eintrittsdeals wie 60:40 und und und…
Das ist aber alles Sache von Verhandlung, der Veranstalter macht dann meist eine Gage und Fahrgeld / Hotel mit dir aus. Fest. Sein Problem, wenn das Ding nicht klappt - aber auch sein Glück wenns nicht klappt.
Sei denen gegönnt, ist also für alle unterschiedlich schwer. Achja, im MTC in Köln zB musst du als Band mind X Karten abnehmen und verkaufen, dazu gibt es eine Grundmiete. Deshalb hat der Laden einen anderen Ruf und andere Belegung als andere Clubs…

WEITERE QUELLEN
Tja, solche Sachen sind es eigentlich, die beim Musiker kleben und sein Leben bestimmen.
Da das idR nicht reicht, macht man eben noch Unterricht, baut Kunst für andere oder von mir aus Websites oder geht abends auf die Reaperbahn™ und bietet sich an für irgendwas.



WIE GEHT ES WEITER?
Mir ist eine nüchterne Bestandsaufnahme bis auf die Reasonbahn da ganz lieb.
Das ganze wer darf wieviel nach oben hin halte ich für kein dringendes Problem der Zeit.
Auch bei Video, Verwertungsdeals und so geht es vergleichbar ab.

RECHTE, TV, ZWEITVERWERTUNG - Verträge und so in post 2010..
GEMA kriegt man für TV und Radiobeiträge nur noch wenn sie älter sind und alte Verträge bestehen. Auf deren Seite ist - na, wenn da eine Doku läuft mit deiner Musik, kann sie nicht in die Mediathek - außer - sie zahlen dafür. Deshalb sind die Rechte da ziemlich klar verteilt - heute wird deshalb meist pauschal verkauft und damit hast du einmalig Geld - weniger als vorher sowieso - und zügig, wer RTL mit irgendwas beliefert ist froh das zu tun, schön gefällig und absolut sowas von just in Time - wenn da mal einer krank ist, .. nächster.
Aber - wird "gut" bezahlt - nach dem neuen Muster halt. Alles ist eine Etage tiefer jetzt- Dazu gehört eben auch dass das wer hat mit wem gespielt und war in NY mit Herbie Hancock 5 Jahre unterwegs - NICHT VIEL..
aber - in deinem Netzwerk kann es was bringen und so..

BOOKING GIBTS AUCH NOCH..
Ich will also keinen entmutigen, besonders beim Booking gut laufender Sachen, DJs, Musiker - Dance - da kann jemand sehr angesagt sein und wer das ist, nutzt das dann auch. Habe ein paar Freunde die das so tun und die sind sich im Klaren, dass sie irgendwann out sein können. Also sammelt man Gigs und Agenturen machen da was oder nicht und dazu gäbe es mind. genau so viel zu sagen wie oben.




Soweit erstmal.

Kann jemand das ergänzen?
Und das ist jetzt nur die Aufnahme des IST.

THE WOHIN
Ich finde es gas nicht schlecht über das WOHIN und WIE zu reden ..
ggf. gibts da ja gute Ideen zu.


RAHMENBEDINGUNGEN - KSK / VEREINE / AMTSKRAM
Das freilich ist eins - Künstlerische Sachen (ja, ja ich weiss - Kunst kann man ewig diskutieren, aber Erzeuger von Musik und ähnliches ist ein gut angefüllter Bereich. Vergleichbar mit Comedy, Photoshop/Werbeagenturen - Design, Kunst aller Art, und und und.. das wollen alle machen und da sind auch Leute dabei und drin, die genug Geld haben bis solche die halt davon grade so leben und auch solche die "leben".
rein KSK-rechtlich sind Schreiber und Dozenten auch mit im Boot, nicht aber PA-Leute und Techies und Ton ING-Sachen. Die sind formell ja Handwerker - auch wenn die sehr oft auch selbst Bands haben und so weiter..
Soll ich jetzt sagen, dass auch in dem Bereich ähnliche Sachen abgehen und Normierung der Berufe durch Verbände, die nicht mehr jeden rein lassen, dh - du hast das ggf. 10 Jahre gemacht und jetzt bist du formell kein DingstonmeisterPAmensch mehr, weil du nicht im Verband bist und dann.. und bla...

Ich glaube das Thema können andere noch ergänzen.


WAS BISHER GESCHAH UND WIE KAM ES DAZU? UND WAS IST JETZT?
So, lang aber hoffentlich einigermaßen richtiger Ausblick auf das IST, jetzt kommen wir zu den Erfahrungen und Ergänzengen von euch..
Achja, ich meine auch Pianisten, Cellisten und Orchestermusiker, solche die Neue Musik spielen und Tänzer. Das ist überall gleich, die kämpfen GENAU SO wie ihr, teilweise sind sie noch viel schwerer in der Problemzone, da hier Födertöpfe später verschwanden und sie IHRE Musik viel seltener spielen können als bekanntere Werke von XY und und und..
Dh- die Förderung und Sponsoren sind andere, damit auch der Charakter der Events, Konzerte und wie das aufgezogen ist.
Allein da dran hängen auch wieder Leute, die bisher einen coolen Raum hatten, in dem DU auch gespielt hättest, jetzt ist die Förderung aber weg, die irgendwer bekam - also ist jetzt Marktwirtschaft, dh - alle fahren einen anderen Kurs, holen mehr Stars oder machen sehr sehr PC-Zeug wie türkisch-lebsisches Fahrrädinnenbegegnungsding statt Konzert, weil EU und…
tja, so sieht das aus, und ist jetzt einigermaßen "abgeschlossen", .. Festivalsterben und sowas hängt damit auch zusammen wie auch Veranstalter und Clubs deshalb so Mitte 2000er verschwanden. In Köln 10 Kunstverantwortliche - heute 1. Das war 2004 oder so, jetzt wohl nur noch allgemein Stadt. Dann kommt dabei sowas raus wie Gebäude 9 muss Neubau/Einkaufszentrumkrams weichen und man kämpft noch weiter rum, also rücken alle zusammen und weniger haben Platz.

und so weiter..
Alles das bringt sicher für die gleichen Jobs weniger Geld und weniger Möglichkeiten.

WOHIN GEHT ES JETZT?
Wo hin jetzt? Sponsoren suchen, auch mal mit Benz oder so? Hat's auch gegeben..
und -- wie geht man damit um.
was ist noch sachlich zu ergänzen?
Hat immer noch jemand Probleme mit irgendwelchen Stars und zu viel Kohle an XY oder ist irgendwer da falsch und überbezahlt und..?
Was machen die aktuellen Leute wirklich und wer.. wird das wirklich allgemein und medial richtig erfasst und wiedergegeben oder ist das doch noch nicht transparent? Ich meine es ist NICHT transparent, sonst würden die Heiseleute und die normalen Leute "auf der Straße" andere Meinungen haben oder handeln? Oder ..? Keine Ahnung. Aber es IST ja zumindest so wie oben versucht wird zu beschreiben. Oder anders?
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Moogulator schrieb:
Sponsoren suchen, auch mal mit Benz oder so? Hat's auch gegeben..
und -- wie geht man damit um.
Geht ja meiner Meinung nach fast gar nicht (ethisch/künstlerisch),
Und der Sponsor muss sehr wertneutral und auch kunstneutral sein.

Hab ich schon gemacht (visuelles, nicht Musik) würd ich glaub ich gar nicht mehr, fragt allerdings auch keiner mehr...

Es gibt auch das andere Ding, Benefiz, hab ich auch gemacht (wie gesagt nichtr Audio), zwiespältig, aber im Prinzip scheinbar auch genau das Gegenteil.
Nur scheinbar, weil es auch eine weitere Bühne ist die sonst nicht zur Verfügung stehen würde.
Was mit ein Teil des zwiespältigen Aspekts ist.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

memristor schrieb:
Haha, das ist ein Witz.
Das ist nicht der Fall, diesen "Facharbeitermangel" gibt es eben nicht. Nicht in Deutschland.
Dem wurde auch oft genug "offiziell" dh von Berufsverbänden wiedersprochen.

Es liegt u.a. an der Automatisierung und inherenten Optimierungen daß es immer weniger Bedarf gibt.

Was es aus den gannten Gründen auch immer weniger gibt das ist die Bereitschaft,reele Löhne zu zahlen.
Deswegen zB werden statt Pflegekräfte Hilfspfleger mit Minmalausbildung gefordert.
Deswegen wird zunehmende global gearbeitet.
IT Abteilung in Pakistan, hier nur noch Projektmanagment das im Prinzip so gut wie keine Fachkenntnisse benötigt.

Nicht ganz... der Facharbeiter/Fachkräfte sind Leute die für günstiges Geld arbeiten und das Geld reinzuholen für die "Externen"
die die Facharbeiter dann IT Technisch wegoptimieren...

...wir sind nämlich nicht ganz so günstig. :floet:

Grüße!
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Moogulator schrieb:
Achja, im MTC in Köln zB musst du als Band mind X Karten abnehmen und verkaufen, dazu gibt es eine Grundmiete. Deshalb hat der Laden einen anderen Ruf und andere Belegung als andere Clubs…

da geht man auch nicht hin :mrgreen:
in Köln gibts wirklich genug andere orte wo man auftreten kann - underground, Kantine, art theater ...
ich kann mich noch an edward ka`spell solo in irgendnem jugendclub in j.w.d. erinnern
das war sehr intim - mit mir und den 2 leuten die ich mitgeschleift hab waren vielleicht 20 zahlende Gäste da :kaffee:
obwohl lpd immer sehr gut besucht wird :dunno:
da standen also für 4 Musiker auf der bühne für 20 leutchen zu 11€50
ob die ganze tour so war? ich nehme es an
egal der mann zieht das einfach durch :adore:
ach ja bohren & der club of gore waren als support auch noch im preis drin

vor 2 Jahren bin ich bei mir um die ecke über phillip boa auf der Straße gestolpert,
hatte gerade in alten heaven gespielt - nach dem kräht heute wohl auch kein hahn mehr :dunno:

geht aber auch anders rum:
new model army mit honigdieb als support (hab die tickets geschenkt bekommen, 40€plus)
new model army waren sowas von schlecht, die halle trotzdem am ausrasten - ich hab zu meinem freund, nach dem 3. lied gesagt komm, trink aus wir gehen
vorband war excellent
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Moogulator schrieb:
Das ist aber alles Sache von Verhandlung, der Veranstalter macht dann meist eine Gage und Fahrgeld / Hotel mit dir aus. Fest. Sein Problem, wenn das Ding nicht klappt - aber auch sein Glück wenns nicht klappt.
Kapier ich nicht :roll:

Achja, ich meine auch Pianisten, Cellisten und Orchestermusiker, solche die Neue Musik spielen und Tänzer. Das ist überall gleich, die kämpfen GENAU SO wie ihr, teilweise sind sie noch viel schwerer in der Problemzone, da hier Födertöpfe später verschwanden und sie IHRE Musik viel seltener spielen können als bekanntere Werke von XY und und und..
Prima, wurden keine Steuergelder verschwendet. Sollen wir Künstler durchfüttern die nur eine begrenzte Zahl von Menschen überhaupt ansprechen? Sponsoring ok, aber das Geld vieler für Kunstgeschmack weniger? Na ja, vielleicht bin ich Kunstbanause.

DIE LAGE - TONTRÄGER UND AUDIO-MEDIEN
Klar- direkter Kauf beim Musiker - ohne 30-50% (faire übliche Deals) bis fast nichts gehen können und Aggregatoren, die ohnehin noch einmal selbst abgeben und davon auch einen Teil behalten. Dasselbe wie Labels und so weiter – und das widerspricht für den Musiker dem Verteilungspotential. Sprich - die meisten sind eben dort, damit man gefunden wird.
Der prozentuale Gewinn ist zwar höher, der Umsatz aber um vieles kleiner. Mit CDs nur auf Konzerten ist Taschengeld, ebenso Direktverkauf auf der Homepage etc., alleine die Zeit die mit dem Versand drauf geht. Vertrieb und Logistik kosten nun mal. Welcher Weg der richtige ist weiß man erst hinterher.

Ich kann zwar hier schwer deinen Worten folgen, aber ich glaube zu erkennen das du auch kein patentes Rezept hast. Ich bin jedoch der Meinung, das Kunst sich auch selbst finanzieren soll. Zum einen schimpfen wir über die öffentlich rechtlichen Sender die uns abkassieren obwohl die privaten uns auch ohne Gebühren berieseln und wer mehr will (HDTV, sky, etc.) weil er es gut findet, zahlt auch gerne dafür. Aber das Angebot muss passen.Soll der Künstler also nur ob seiner Kunst bezahlt und anerkannt werden, oder weil er ein Angebot an mich richtet, welches ich auch bezahlen möchte. Es gilt also in meinen Augen auch hier, Angebot und Nachfrage.

Soll nun keiner mehr künstlerisch tätig sein? Natürlich nicht, aber er muss der Wahrheit ins Auge sehen und nicht klagen. Davon leben können die wenigsten.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

becker_mexico schrieb:
@tgm: Dann habe ich Dich wohl falsch verstanden und frage nach: Was soll der von Dir auffgeführte zweite Fall überhaupt in diesem Zusammenhang bedeuten? (Und wer anschließend im gelernten Beruf nichts leistest und nicht am Ball bleibt, der fällt raus.)

Der Gesamtzusammenhang ist der, dass ein junger Mensch, während der Ausbildung/dem Studium (kein Musikkontext) oder danach sich entscheidet, ein "normaler Musiker" zu werden (Ich habe versucht, mich an dem von Moogulator vorgegebenen Thema zu orientieren.). Die Ausbildung/das Studium werden nicht bzw. werden abgeschlossen (In dem Zusammenhang ist das mehr oder weniger eine formale Frage, weshalb ich das nicht ausführe). Nun versucht dieser junge Mensch, im Glauben an den eigenen Erfolg und unter zahlreichen Entbehrungen, seinen Weg zum "normalen Musiker" zu gehen. Fünf oder 10 Jahre später, aus dem jungen Menschen ist ein Erwachsener gereift, stellt dieser fest, dass sein Streben nichts bringt. Die ständigen Geldsorgen, Aushilfsjobs, ggf. gescheiterte Beziehungen, usw. nerven. Da steht er nun, unser Mensch, und versucht, im gelernten Beruf wieder Anschluss zu finden. Das ist i. d. R. nicht mehr möglich, da u. a. die dem Alter entsprechenden Erfahrungen fehlen. Nur ganz wenige Arbeitgeber sind bereit, diesen "gescheiterten" Künstler einzustellen. Und darauf bezog sich meine Aussage: "Und wer anschließend im gelernten Beruf nichts leistest und nicht am Ball bleibt, der fällt raus." (aus dem regulären Arbeitsmarkt).

Ich finde dies grundsätzlich bedauerlich, dennoch: Ich habe die Realität knallhart – so wie sie i. d. R. und aus meiner Erfahrung eben ist – beschrieben.

Die Alternative ist die, dass der junge Mensch seinem gelernten Beruf nachgeht und die Musik als Hobby betreibt. Deshalb hatte ich auf Moogulators Frage nach dem "normalen Musiker" geantwortet, dass dieser "... mittel- bis langfristig entweder als Sozialfall oder im Hobby-Bereich entsorgt" wird.

Wie auch immer, ich sage nicht, was richtig oder falsch ist, ist beschreibe lediglich Sachverhalte, so wie ich diese aufgrund meiner Erfahrung einschätze. Das ist manchmal hart, aber so ist das insgesamt auch. Und weil das so ist, finde ich es in Ordnung, dass unsere gesellschaftliche Solidargemeinschaft denjenigen hilft, die eine falsche Entscheidung für ihr Leben getroffen haben. Auch das hatte ich bereits geschrieben. Was ich hingegen nicht in Ordnung finde: Menschen, die bereits heute absehen können, dass z. B. die Rente nicht reichen wird, dann aber ein Leben im Konsum leben nach dem Motto: "Scheiß drauf, die Rechnung zahlen die Anderen!" Und diese Einstellung die ist generell zunehmend vorhanden, nicht nur bei diesem Thema. Aber das ist dann schon wieder reichlich OT.

Verständlich(er)?
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

TGM schrieb:
Was ich hingegen nicht in Ordnung finde: Menschen, die bereits heute absehen können, dass z. B. die Rente nicht reichen wird, dann aber ein Leben im Konsum leben nach dem Motto: "Scheiß drauf, die Rechnung zahlen die anderen!" Und diese Einstellung die ist generell zunehmend vorhanden, nicht nur bei diesem Thema. Aber das ist dann schon wieder reichlich OT.

Da muss man aber auch mal hinterfragen warum das so ist. Bei mir (ich zähle mich mal zu den Menschen mit Baujahr 85, da dies meiner Meinung nach eher Jüngere betrifft) ist es so das ich alles was mir jemand andrehen will grundsätzlich für falsch halte. Macht er das, weil er mir ein Gefallen tun will? Was sind seine Vorteile und meine? Was sind die Nachteile?
Bei bindenden Verträgen (Rente und so) bin ich immer ganz vorsichtig. Und da muss ich sagen hat das weniger mit Konsum zu tun denn mehr mit: Das Geld im Jetzt ist wichtig. Wie komme ich heute über die Runden, oder morgen? Nächsten Monat für Töchterchen Klamotten kaufen, Freundin Geburtstag, Urlaub 1x im Jahr bei Muttern, Geld für KFZ-Steuer zurücklegen, Rechnung XY bezahlen usw. usv.

Karten auf: Bei 2000 Netto bin ich froh wenn ich 100 am Monatsende gesparrt habe. Tagesmutter wissen wir jetzt noch nicht so richtig wieviel das wird, weil Amt langsam und so. Vll 200, vll 300.

Die Täglichen Situationen können viel hürden mit sich bringen, aber wen erzähl ich das... :roll:

Natürlich gibt es welche die sich sagen: Ich hab mehr als genug Schotter, also weg mit den Zeug und her mit den Luxus. Ist aber nicht mein Weg, und ich denke das da viele genauso denken. Klar kauft man mal spontan ne CD oder nen Film, aber auch das nur im Rahmen von 5 - 10 Takken. Viele gehen Arbeiten für nen BMW oder so, andere für Familie. Beide haben aber obiges gemeinsam.

Wo und wer an dieser Situation die Schuld hat, damit will ich ja mal garnicht anfangen. Politik, jeder selber. K.a.

War jetzt leider auch viel OT (vll auch nicht... den gerade Musiker betrifft dieses Thema ja auch sehr. Wenig einkommen von Musik, Konstante oder steigende Ausgaben...)
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

hahaha rente hahaha :rofl:
wenn ich im dem alter bin gibts das Konzept Rente nicht mehr :kaffee:
wie auch, wer soll denn dann für mich zahlen?
die vielen kinder die wir alle nicht haben/kriegen?
dat wird nix
ärgerlich jetzt trotzdem in die kasse zu zahlen - ja ist die Rente für meine oldies, aber für mich wird das niemand mehr machen :mrgreen: :kaffee:
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Genau deswegen sollte man darauf achten wie man seine Kinder erzieht. Wobei auch das nicht immer fruchten muss^^ Aber so muss man sich am Ende nix vorwerfen :mrgreen:
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

@the acid test: Tut mir leid, wenn du dich persönlich angesprochen fühltest. Ich habe die (1) Einstellung bzw. Haltung von Menschen beschrieben und nicht (2) das Problem, dass es bei einem Teil der Bevölkerung trotz beruflicher Anstrengungen und Sparanstrengungen schwierig ist, Geld für die Rente zu sparen. Bei (2) ist Bemühung/die Anstrengung vorhanden. Und dies, obwohl (1) der einfachere Weg wäre. Dies finde ich respektabel. Abgesehen davon gibt es nichts langweiligeres als die Diskussion der Schuldfrage. Das interessiert am Ende des Tages keine Sau. Tschuldigung :)
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Nein, ich fühlte mich nicht angesprochen oder so, ich wollte das nur mal ins Thema reinwefen^^ :mrgreen:

Klar, daher hab ich das ja mit der Schuldfrage auch belassen bei "K.a", weil ich da genauso denke. :nihao:

Wollte nur mal die Situation von dem warum, wieso und weshalb etwas aus meiner Sicht beleuchten.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

wenn ich's mir recht überlege muss ich jetzt mal n paar Jahre hartz4 machen - so als nemesis für den Generationenvertrag den ich nicht unterschrieben hab :kaffee:
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Kann zwar aus Musikersicht nichts beitragen, aber - ich glaube auch nicht, dass das ein internes Musik-Ding ist, oder indivduell oder auch kollektiv von Musikern zu lösen durch irgendwelche cleveren Strategien. Wurde hier ja auch schon gesagt. Egal ob das jetzt Kultur oder Wissenschaft oder sonst etwas ist - Geld ist eher da, wo wiederum richtig viel Geld generiert werden kann. Und es konzentriert sich auch ganz simpel immer mehr bei immer weniger Leuten. Zeit ist auch allerseits rar, selbst denen, die schon keinen Job und kein Geld haben, wird immer mehr auch die Zeit genommen -> Mehr Leute haben weniger Geld und/oder Zeit für nicht Lebensnotwendiges; die, die sie noch oder vielleicht sogar mehr als früher haben, werden einfach weniger und könnten beim besten Willen nicht genug "Kultur verkonsumieren", als dass sie den Zuwachs bei denen ausgleichen könnten, die sich die nächste Konzertkarte für 30 Euro doch mal lieber sparen oder es nicht mehr hinschaffen, weil sie noch im Büro festhängen um 9 Uhr abends. Auch die städtischen Kultursäckel werdens nicht ausgleichen, die werden auch nicht dicker (auch für die türkisch-lesbischen Fahrrädinnen eher bestimmt nicht, auch da besser nicht gegeneinander aufbringen lassen ;-) )
Und das war jetzt nur mal ein Strang - Mentalitäts-Dinge wie zB welche Vorstellung von "Leistung" gerade vorherrscht und warum, und was (oder leider auch wer) als "etwas wert" betrachtet wird, sind da noch gar nicht dabei, aber auch die beschränken sich ja nicht auf Musik ... Also :dunno: Ich sehs nicht, wie sich für Musiker wirklich was ändern soll, wenn sich nicht für alle anderen auch was ändert, und zwar mal in ne andere Richtung als derzeit eher so üblich. Siehe den Arbeiten für Ein Euro Fuffzich-Thread nebenan. Klar sieht man zu, wie man selber am besten mit der Situation zurechtkommt, und entwickelt da seine Strategien, muss man ja auch; aber es hat was von "Rumdoktern an Symptomen".
Da kann man jetzt entweder resignieren oder die Revolution ausrufen. Oder sich mit Tauschnetzwerken, Suffizienz und Leben unterm Wirtschaftsradar auseinandersetzen ... oder ... einfach weitermachen ...
morgen
:sarg:
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

memristor schrieb:
Moogulator schrieb:
Sponsoren suchen, auch mal mit Benz oder so? Hat's auch gegeben..
und -- wie geht man damit um.
Geht ja meiner Meinung nach fast gar nicht (ethisch/künstlerisch)
ist doch völlig wurscht, ob man mit der S-Bahn, dem Fahrrad oder einem Benz anreisen würde.
Was geht das denn überhaupt den Sponsor an?

Nur weil man z. B. etwas finanzielle Unterstützung für ein besonderes Projekt möchte, muss man ja nicht den armen Bettler raushängen lassen.
Wäre auch völlig blöde, würde der Musiker damit doch signalisieren, das er so erfolglos ist, das er sich nicht mal einen fahrbaren Untersatz leisten kann. Welcher Sponsor würde denn gerne einen solchen Loser unterstützen, der nichts gebacken bekommt?

Schließlich hat Sponsoring nichts mit Almosen zu tun, denn der Gelddgeber profitiert seinerseits ja auch etwas von der künstlerischen Arbeitsleistung.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Ich kann hier nur kurz schreiben, wie es bei mir so abläuft. Das mag bei jedem etwas anders sein.
Moogulator schrieb:
DIE LAGE - TONTRÄGER UND AUDIO-MEDIEN
Klar- direkter Kauf beim Musiker - ohne 30-50% (faire übliche Deals) bis fast nichts gehen können und Aggregatoren, die ohnehin noch einmal selbst abgeben und davon auch einen Teil behalten. Dasselbe wie Labels und so weiter – und das widerspricht für den Musiker dem Verteilungspotential. Sprich - die meisten sind eben dort, damit man gefunden wird.
Ich verkaufe meine CDs fast nur direkt und über wenige ausgesuchte Läden. Warum sollte ich auch noch dafür bezahlen, das jemand meine Platten in irgendeinem Katalog anbietet? Ich teile auch nicht so gerne, besonders dann nicht, wenn der "Partner" eigentlich so garnix für meine Promotion tut.

Moogulator schrieb:
KONZERTE
...Das ist aber alles Sache von Verhandlung, der Veranstalter macht dann meist eine Gage und Fahrgeld / Hotel mit dir aus. Fest. Sein Problem, wenn das Ding nicht klappt - aber auch sein Glück wenns nicht klappt.
Sei denen gegönnt, ist also für alle unterschiedlich schwer. Achja, im MTC in Köln zB musst du als Band mind X Karten abnehmen und verkaufen, dazu gibt es eine Grundmiete. Deshalb hat der Laden einen anderen Ruf und andere Belegung als andere Clubs…
Bei mir ist das eigentlich ganz einfach. Habe idR einen festen Preis und der ist nicht verhandelbar.
Wer mich booken möchte bezahlt das oder ich spiele dort nicht -so einfach ist das.

Moogulator schrieb:
WEITERE QUELLEN
Tja, solche Sachen sind es eigentlich, die beim Musiker kleben und sein Leben bestimmen.
Da das idR nicht reicht, macht man eben noch Unterricht, baut Kunst für andere oder von mir aus Websites oder geht abends auf die Reaperbahn™ und bietet sich an für irgendwas.
Das machen ja fast alle so. Wäre ja auch doof, wenn ich mein Studio ausschließlich für meine eigenen Musiksachen nutzen würde. Das würde sich niemals rechnen.

Moogulator schrieb:
WIE GEHT ES WEITER?
Mir ist eine nüchterne Bestandsaufnahme bis auf die Reasonbahn da ganz lieb.
Das ganze wer darf wieviel nach oben hin halte ich für kein dringendes Problem der Zeit.
Auch bei Video, Verwertungsdeals und so geht es vergleichbar ab.
Du sprichst in Rätseln.

Moogulator schrieb:
RECHTE, TV, ZWEITVERWERTUNG - Verträge und so in post 2010..
GEMA kriegt man für TV und Radiobeiträge nur noch wenn sie älter sind und alte Verträge bestehen. Auf deren Seite ist - na, wenn da eine Doku läuft mit deiner Musik, kann sie nicht in die Mediathek - außer - sie zahlen dafür. Deshalb sind die Rechte da ziemlich klar verteilt - heute wird deshalb meist pauschal verkauft und damit hast du einmalig Geld...
Hab da keine Probleme mit der GEMA. Es kommt zwar nicht sehr viel, aber es ist besser als nix.

Moogulator schrieb:
BOOKING GIBTS AUCH NOCH..
Ich will also keinen entmutigen, besonders beim Booking gut laufender Sachen, DJs, Musiker - Dance - da kann jemand sehr angesagt sein und wer das ist, nutzt das dann auch. Habe ein paar Freunde die das so tun und die sind sich im Klaren, dass sie irgendwann out sein können. Also sammelt man Gigs und Agenturen machen da was oder nicht und dazu gäbe es mind. genau so viel zu sagen wie oben.
Wenn man kostenlos auftritt ist man selbst Schuld. Leider sind zu viele Hobbymucker dabei, die das gerne machen und somit auch die Preise ein wenig versauen. Dennoch gibt es immer noch genug Geld, das man nach Abzug aller Kosten noch etwas übrig hat.

Moogulator schrieb:
RAHMENBEDINGUNGEN - KSK / VEREINE / AMTSKRAM
rein KSK-rechtlich sind Schreiber und Dozenten auch mit im Boot, nicht aber PA-Leute und Techies und Ton ING-Sachen. Die sind formell ja Handwerker - auch wenn die sehr oft auch selbst Bands haben und so weiter...
Ich komme in die KSK nicht mehr rein, bin schon zu alt dafür. Hab das verpennt, die wollen eigentlich Niemanden mehr, der schon jenseits der 50 Lenze ist. Bin daher ganz normal privat versichert, was den kleinen, aber sehr angenehmen Vorteil hat, das ich als Barzahler im Wartezimmer fast nie warten muss, egal wie voll die Bide ist und immer sofort dran komme.

Moogulator schrieb:
WAS BISHER GESCHAH UND WIE KAM ES DAZU? UND WAS IST JETZT?
So, lang aber hoffentlich einigermaßen richtiger Ausblick auf das IST, jetzt kommen wir zu den Erfahrungen und Ergänzengen von euch..
Achja, ich meine auch Pianisten, Cellisten und Orchestermusiker, solche die Neue Musik spielen und Tänzer. Das ist überall gleich, die kämpfen GENAU SO wie ihr, teilweise sind sie noch viel schwerer in der Problemzone...
Ich kann da nicht viel zu sagen, mein kleiner Tipp wäre:
MACHEN!
Stets sein eigenes Ding durchziehen und einfach immer kontinuierlich dranbleiben, fleißig daran arbeiten und machen, dann kann das schon klappen. Alles ist möglich.
Viele hier sind tausendmal bessere Musiker als ich, haben aber dennoch nur einen Bruchteil meiner Verkäufe, sind kaum bekannt und werden kaum gebookt.
Warum das so ist, weiß ich natürlich auch nicht genau, aber vielleicht liegt das einfach nur daran, das die meisten Leute so austauschbar seid und keine eigene Identität besitzen. Sie haben ihre großen Vorbilder, die eigentlich heute auch keiner mehr hören will und versuchen diesen nachzueifern, statt kreativ zu sein und einen eigenen Weg zu finden.
Macht euch und eure Musik doch einzigartig, damit man einen Grund hat genau EUCH zu buchen.
So, das wars für heute vom alten Sackradio....
:opa:
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Bernie schrieb:
Ich kann da nicht viel zu sagen, mein kleiner Tipp wäre:
MACHEN!
Bernie, sei ehrlich. Bei Dir ist es doch so oder ähnlich gelaufen, wie TGM es oben als den typischen einzig gangbaren Weg beschrieben hat: Ausbildung machen, Beruf ausüben und sich damit zu (von mir vermuteten) 85% finanzieren; das Musikmachen parallel als sehr ambitioniertes Hobby mit partiellen Einkünften betreiben, und wenn dann mal Schluß ist mit dem eigentlichen 85%-Beruf, dann wird aus dem Musikmachen eine späte Hauptbeschäftigung. Das ist ein prima Konzept, aber es beantwortet Mics Frage "kann der normale Musiker von Musik leben?" mit einem klaren Nein.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Wobei Bernie mit der Aussage "Machen!" genau richtig liegt.
Ein normaler Job ist 8h am Tag 5 Tage die Woche. Wer investiert schon so viel Zeit in seine Musikkarriere? Die meisten machen mal ein bisschen nebenbei neben Job oder neben Nixtun und warten bis sie die Muse küsst.
Musik, Oder auch zB ein Stand Up Programm als Komödiant, etc. sind harte Arbeit. Die, die es geschafft haben, labern nicht den ganzen Tag rum, surfen und schauen sich gearporn an. Die machen.
Man siehts ja im kleinen hier im Forum zB bei den Battles, da wollen erst viele mitmachen, dann keine Zeit, dann fällt ihnen nix ein, etc.
Bernie hat gesagt er macht jetzt seinen Track, dann hat er ihn auch gemacht und abgegen. So einfach ist das.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Ja Job kündigen ist das erste was meiner Meinung nach machen muss. Den Druck den man dann hat, den braucht man einfach. Dann reist man sich auch richtig den Arsch auf und dümmpelt da nicht rumm.. "Och mach ich heute ein Song ? Nee lieber morgen.. Ob ich für das Geld Live spiele ? Nöö das lohnt sich nicht."
Das Problem ist nur selbst herauszufinden ob man das Zeug dazu hat. Denn die Freunde vergöttern einen eh erstmal und diagnostizieren ein Riesentalent. Das ist ganz normal und kapieren manche nicht.

Aber der Markt ist hart.
 


News

Zurück
Oben