So arm / reich wird man mit Musik machen..

Re: So reich wird man mit Musik machen..

fanwander schrieb:
Bernie, sei ehrlich. Bei Dir ist es doch so oder ähnlich gelaufen, wie TGM es oben als den typischen einzig gangbaren Weg beschrieben hat: Ausbildung machen, Beruf ausüben und sich damit zu (von mir vermuteten) 85% finanzieren; das Musikmachen parallel als sehr ambitioniertes Hobby mit partiellen Einkünften betreiben, und wenn dann mal Schluß ist mit dem eigentlichen 85%-Beruf, dann wird aus dem Musikmachen eine späte Hauptbeschäftigung. Das ist ein prima Konzept, aber es beantwortet Mics Frage "kann der normale Musiker von Musik leben?" mit einem klaren Nein.
Dennoch hätte ich immer auch ohne den normalen Brotjob alleine von der Musik leben können, allerdings deutlich bescheidener.
Mein Studio ist ja auch nur durch die Musik für Werbejingles, Imagefilme, Trailer und Theaterkram finanziert worden und da blieb immer noch gut was über.
Wobei man immer berücksichtigen muss, das ich nicht täglich 8 Stunden Musik gemacht habe, sonst wäre das auch mehr gewesen.
Mein Ladengeschäft zum Broterwerb hatte mir damals halt darüber hinaus noch die Möglichkeit gegeben, das ich mir die Garage mit 6 Autos und 3 Harleys vollstellen und in einem riesigen Haus im Wald mit 330qm wohnen konnte. Außerdem musste ich ja die ganzen Jahre über nicht zwingend Musik machen um leben zu können und hatte durch den Job auch immer die Möglichkeit, bei all meinen Musikprojekten kommerzielle Aspekte außen vor zu lassen.
Ein kleines Polster habe ich zwar jetzt durch den Verkauf meiner Firma und vom großen Haus, weil ich nun zur Miete wohne, um mein Leben komplett damit die nächsten 25 Jahre zu finanzieren, reicht dies natürlich nicht aus. Krankenkasse, Miete und die Erhaltung meines Körpergewichtes kosten eine Menge Geld...
Derzeit habe ich also nur noch die Musik und ansonsten keine anderen Einkünfte mehr. Eine Rente bekomme ich mit 59 auch noch nicht und bin somit darauf angewiesen, das die Musikproduktion, Sounddesign, Konzerte, usw. auch etwas Geld hereinspülen, es geht nicht anders. So nette Spaßkonzerte ohne Gage, wo man den Sprit für hunderte von Kilometern verballert, sind jetzt einfach nicht mehr drin.
Trotzdem ist hier bisher alles recht gut angelaufen, bin selber überrascht. Habe sehr viele Anfragen und momentan auch für die nächsten 2-3 Monate genug Aufträge. Da muss ich aufpassen, das ich hinterherkomme, ohne das alles wieder gleich in Hektik und Streß ausartet, genau das wollte ich ja nicht mehr. Meine eigene Musik und die beiden angefangenen Alben bleiben jetzt schon wieder liegen -hab einfach keine Zeit...
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Bernie, bist du nicht auch ein Alien? :)

Im Ernst: Deine Einstellung und Offenheit finde ich ziemlich cool. Und du hast deine Prinzipien und das kommt halt auch entsprechend souverän rüber. Aus meiner Sicht hast du die wichtigsten Punkte benannt: Kontinuierlich dranbleiben, die eigene Persönlichkeit entwickeln, ein Alleinstellungsmerkmal entwickeln und einfach machen. Dass du dich jetzt vollständig auf die Musik konzentrierst, das ist dieses "Alles ist möglich!" in Gelebt. Ich sag' so etwas grundsätzlich nicht gerne, aber auf diese Punkte bezogen bist du ein Vorbild. Gerade eben auch weil dein Beispiel zeigt, dass sich Beruf und Musik miteinander vertragen können, wenn man langfristig denkt. Das setzt auch ein wenig Erdung und Kenntnis über den eigenen Platz auf der Erde – Tschuldigung im All – voraus. :nihao:

Was mich noch interessieren würde: Moogulator hatte u. a. das Thema "Vertriebsstrukturen von Tonträgern" angesprochen. Wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du da ja eher "klassisch" mit CD's in der Eigenvermarktung unterwegs. Ich frage einfach mal nach, hätte aber Verständnis, wenn du darauf nicht antwortest: Wie hoch sind den die prozentualen Einkünfte aus dem CD-Verkauf im Vergleich zu deinen anderen musikbezogenen Einnahmequellen? Dann: Was hält dich ggf. davon ab, deine Musik online in die bekannten Stores zu stellen? Und: Wie siehst du denn die Entwicklung in dem Bereich?
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Bernie kommt doch vom Sirius soweit ich weiß?
Da wohnt doch noch ein anderer Musikergeselle, hauptsächlich bekannt für seine Zitate :floet:
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Bernie, du hast es wenigstens geschafft eine Marke zu schaffen und ein Wiedererkennungsmerkmal, den Kopf eines Alien. Auch wirst du im laufe der Jahre viele Kontakte geknüpft haben und über dieses Netzwerk werden unter Garantie mind. 90% aller musikalischen Einkünfte generiert. Das hat aber ein Anfänger nicht, es sei, er ist in einer solchen Umgebung aufgewachsen. Familiär oder im Umkreis von Schulfreunden oder Kids aus der Nachbarschaft. Dieses Netzwerk von ersten Fans und Geldbringern wird leider gerade am Anfang der musikalischen Karriere sehr unterschätzt in der Hoffnung, meine Tracks aus FL Studio/Reason/Live/Cubase werden bestimmt Leuten gefallen und dann...... ich Gott.

Ein Leben wie du es bisher führen konntest wird von vielen sicher erhofft, kann mir aber auch nicht vorstellen das immer nur Sonnenschein war. Aber in einem gebe ich dir Recht, die Erhaltung eines gewissen Körpergewichts welches man als zart beleibt umschreiben kann, kostet Geld, da kenne ich mich auch aus. :lol: Ach ja, gleich gibt es Torte, Mahlzeit.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Bernie schrieb:
[...] So nette Spaßkonzerte ohne Gage, wo man den Sprit für hunderte von Kilometern verballert, sind jetzt einfach nicht mehr drin. [...]

Diesem Kernsatz aus Bernies Aussage -- der ich zu 90 Prozent zustimme -- habe ich nichts mehr hinzuzufügen.

Stephen
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

TGM schrieb:
Bernie, bist du nicht auch ein Alien? :)
psssst....
:floet:
TGM schrieb:
Kontinuierlich dranbleiben, die eigene Persönlichkeit entwickeln, ein Alleinstellungsmerkmal entwickeln und einfach machen. Dass du dich jetzt vollständig auf die Musik konzentrierst, das ist dieses "Alles ist möglich!" in Gelebt. Ich sag' so etwas grundsätzlich nicht gerne, aber auf diese Punkte bezogen bist du ein Vorbild.
Vorbild? Naja, eher nicht, denn es gibt doch einige hier, die richtig erfolgreich waren/sind, bin da ja weit weg von.
Aberw enn man sich ernsthaft in das Thema Musik reinbeißt, fleißig ist unnd wirklich auch etwas erarbeitet, satt den ganzen Tag zu zocken oder zu chatten, dann wird man auch weiterkommen. Klar, das kann auch dauern und mühsam seein, aber nur so kann es irgendwann klappen.
Man muss allerdings immer an sich glauben und "sein Ding" durchziehen, manchmal auch die nicht gaz unwichtige Frage stellen: "Würde ich selber MEIN Zeugs kaufen und Gekd dafür ausgeben"? Wenn nicht, warum solltee das jemand anderes denn machen?

Wichtig sind halt auch Connections und Beziehungen, eine Zusammenarbeit mit anderen Leuten kann auch vielleicht etwas bringen.

TGM schrieb:
Was mich noch interessieren würde: Moogulator hatte u. a. das Thema "Vertriebsstrukturen von Tonträgern" angesprochen. Wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du da ja eher "klassisch" mit CD's in der Eigenvermarktung unterwegs. Ich frage einfach mal nach, hätte aber Verständnis, wenn du darauf nicht antwortest: Wie hoch sind den die prozentualen Einkünfte aus dem CD-Verkauf im Vergleich zu deinen anderen musikbezogenen Einnahmequellen?
Da können wir gene mal bei einem Tässchen Kaffee drüber reden, auch über Zahlen -ich bin da ganz offen. Aber nicht hier, in einem öffentlichen Forum

TGM schrieb:
Dann: Was hält dich ggf. davon ab, deine Musik online in die bekannten Stores zu stellen? Und: Wie siehst du denn die Entwicklung in dem Bereich?
Naja, ich bin halt in der GEMA und müßte offiziell für meine eigene Musik bezahlen -wäre hat doof. Daher gibt es nur recht wenig Sachn von mir online und diese in eher geringer Qualität.
Die Entwicklung ist nicht so dolle, es gibt ja doch immer weniger Leute, die noch CDs kaufen. Meine Hörer sind oft etwas älter und geben auch mal ein paar Euro dafür aaus, bei der jüngeren Generation ist das nicht mehr so.
Dabei ist so eine CD ja doch ein Gesamtkunstwerk, aufwändige Grafiken (mein letztes Booklet hatte 24 Seiten, durchweg 4/4-farbig), Infos, Bilder usw., einfach was zum "in der Hand halten" während die Musik läuft, das hat ja auch was.
Da ich niemals gebrannte Cds mache, sondern immer nur in Profiqualität mit Glasmaster und echtem gedruckten Booklet, ist das ja auch etwas besonderes, die Auflagen sind stets gering, immer nur 500, maximal 1000 Stück.

Verkaufe meine CDs auch auf den Gigs.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Bernie schrieb:
Da ich niemals gebrannte Cds mache, sondern immer nur in Profiqualität mit Glasmaster und echtem gedruckten Booklet, ist das ja auch etwas besonderes, die Auflagen sind stets gering, immer nur 500, maximal 1000 Stück.

Verkaufe meine CDs auch auf den Gigs.
vor 10 jahren wäre das noch wenig gewesen, heute ist das viel.

das aussterben der cd (ähnlich der kassette) halte ich nicht für unwahrscheinlich, bei den schallplatten sieht das anders aus.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Bernie schrieb:
Vorbild? Naja, eher nicht, denn es gibt doch einige hier, die richtig erfolgreich waren/sind, bin da ja weit weg von.

Erfolg ist immer relativ. Es gibt nur selten den Fall, dass nicht ein anderer noch erfolgreicher ist. Und Erfolg ist auch eine Doktrin, die Menschen zu Fehlverhalten erzieht. OT ...

Bernie schrieb:
Aberw enn man sich ernsthaft in das Thema Musik reinbeißt, fleißig ist unnd wirklich auch etwas erarbeitet, satt den ganzen Tag zu zocken oder zu chatten, dann wird man auch weiterkommen. Klar, das kann auch dauern und mühsam seein, aber nur so kann es irgendwann klappen. Man muss allerdings immer an sich glauben und "sein Ding" durchziehen, manchmal auch die nicht gaz unwichtige Frage stellen: "Würde ich selber MEIN Zeugs kaufen und Gekd dafür ausgeben"? Wenn nicht, warum solltee das jemand anderes denn machen? Wichtig sind halt auch Connections und Beziehungen, eine Zusammenarbeit mit anderen Leuten kann auch vielleicht etwas bringen.

Auf meine eigene Erfahrung bezogen, habe ich bzgl. der Zusammenarbeit mit anderen Leuten zwei wichtige Konsequenzen gezogen: 1. Die musikalisch-künstlerische Hoheit bleibt bei mir. 2. In den Bereichen, in denen ich nicht gut bin, hole ich mir Unterstützung, anstatt meine Zeit zu verschwenden. Den Rest hatten wir schon diskutiert.

Bernie schrieb:
Da können wir gene mal bei einem Tässchen Kaffee drüber reden, auch über Zahlen -ich bin da ganz offen. Aber nicht hier, in einem öffentlichen Forum

Nach den konkreten Zahlen würde ich auch beim Tässchen Kaffee nicht fragen. Mir ging's nur um Relationen. Auf jeden Fall danke für dein Angebot. Ich behalte deine Live-Auftritte im Auge und lade dich dann auf ein Gläschen Bier ein :)

Bernie schrieb:
Naja, ich bin halt in der GEMA und müßte offiziell für meine eigene Musik bezahlen -wäre hat doof. Daher gibt es nur recht wenig Sachn von mir online und diese in eher geringer Qualität. Die Entwicklung ist nicht so dolle, es gibt ja doch immer weniger Leute, die noch CDs kaufen. Meine Hörer sind oft etwas älter und geben auch mal ein paar Euro dafür aaus, bei der jüngeren Generation ist das nicht mehr so. Dabei ist so eine CD ja doch ein Gesamtkunstwerk, aufwändige Grafiken (mein letztes Booklet hatte 24 Seiten, durchweg 4/4-farbig), Infos, Bilder usw., einfach was zum "in der Hand halten" während die Musik läuft, das hat ja auch was. Da ich niemals gebrannte Cds mache, sondern immer nur in Profiqualität mit Glasmaster und echtem gedruckten Booklet, ist das ja auch etwas besonderes, die Auflagen sind stets gering, immer nur 500, maximal 1000 Stück. Verkaufe meine CDs auch auf den Gigs.

Ah, die Gema. Auflage i. H. v. 500 bis max. 1.000 ist schon eine Ansage. Finde das toll, dass du dir damit noch richtig Mühe gibst. Es ist so wie du schreibst: Eine Entscheidung, die abhängig vom Publikum sein sollte.

Abschließend nochmals Danke für deine Offenheit! :supi:
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

hertzdonut schrieb:
Bernie schrieb:
Da ich niemals gebrannte Cds mache, sondern immer nur in Profiqualität mit Glasmaster und echtem gedruckten Booklet, ist das ja auch etwas besonderes, die Auflagen sind stets gering, immer nur 500, maximal 1000 Stück.

Verkaufe meine CDs auch auf den Gigs.
vor 10 jahren wäre das noch wenig gewesen, heute ist das viel.
[...]

Da finde ich es immer lustig, wenn Ian Boddy auf seine CDs den Vermerk "limitiert auf 1.000 Exemplare" (natürlich auf Englisch) packt. Damit dürfte er ein Top-Seller im elektronischen Bereich sein; erfahrungsgemäß liegen die Kollegen allesamt bei weniger als der Hälfte.

Stephen
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

hertzdonut schrieb:
vor 10 jahren wäre das noch wenig gewesen, heute ist das viel.
naja, es zieht sich auch lange hin.
Das Vorletzte Album "Behind the blue Room" war nur eine 300er Auflage und davon sind fast alle weg, hab nur noch einen Karton hier (25 Stück), vom letzten Album "Zero Gravity hab ich dann wieder 500 Stück gemacht, da sind noch um die 220 hier.
Wirklich große Mengen sind das natürlich nicht, aber es ist okay.
Das nächste wird eine Doppel-CD...
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Musik ist und bleibt ein Vollzeitjob. Die technischen Entwicklungen verführen zum Herumspielen und erlauben dem Unbedarften per Loop schieben, sich als Musiker zu fühlen. So ist es aber nicht. Alle wollen erfolgreich sein, aber Niemand will sich den A.... aufreißen. Genau das muss man aber. Am Anfang steht die Mühe und nicht die Forderung nach Gagen.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

ppg360 schrieb:
Da finde ich es immer lustig, wenn Ian Boddy auf seine CDs den Vermerk "limitiert auf 1.000 Exemplare" (natürlich auf Englisch) packt. Damit dürfte er ein Top-Seller im elektronischen Bereich sein; erfahrungsgemäß liegen die Kollegen allesamt bei weniger als der Hälfte.

These: Wenn dem so ist, dann dürfte sich – nach Abzug aller Kosten – die von Moogulator gestellte Frage nach der Verteilung bei Tonträgern schon gar nicht mehr stellen. Oder?
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Wie schon weiter oben angesprochen sind viele „Künstler“, bzw. deren Musik, ziemlich austauschbar geworden.
(Gründe hierfür, wie z. B. Verfügbarkeit günstiger Produktionsmittel etc. haben wir ja bereits in anderen Threads diskutiert)

Sogenannte Alleinstellungsmerkmale findet man immer seltener. Nur „machen“ reicht da nicht.
Wir leben in einer extrovertierten Selbstvermarktungsgesellschaft, in der es zur Regel geworden ist, nicht nur
sein Produkt zu verkaufen, sondern auch noch eine Selbstbeweihräucherungsmaschinerie „drumherum“ anzuwerfen und
stetig am laufen zu halten. Sprich: sich selbst, die Person mit anzubieten, obwohl die mich in erster Linie überhaupt
nicht interessiert; bzw. nur auf Nachfrage, wenn ich den Eindruck habe „oh, gut, da will ich mehr über den Künstler
und sein Werk erfahren“.

Nicht jeder, der dem Club der Marktschreier beitritt ist unbedingt gut; umgekehrt aber auch: Nicht jeder gute Musiker
schafft es; weil er eben nicht die große Fresse dazu hat. DAS haben früher die Plattenfirmen übernommen.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Zotterl schrieb:
Nicht jeder, der dem Club der Marktschreier beitritt ist unbedingt gut; umgekehrt aber auch: Nicht jeder gute Musiker
schafft es; weil er eben nicht die große Fresse dazu hat.
DAS trifft auch auf einen normalen Arbeitsalltag zu. Nicht jeder der gut ist wird ge- und befördert oder bekommt entsprechendes Gehlt, sondern der, der sich am besten verkaufen kann oder den bessere Netzwerk in der Firma gesponnen hat. Sind also die Regeln das normalen Arbeitsalltags als Angestellter/Arbeiter nicht auch auf die Karriere als Musiker übertragbar? Wie mir scheint --> durchaus.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

mac1501 schrieb:
DAS trifft auch auf einen normalen Arbeitsalltag zu. Nicht jeder der gut ist wird ge- und befördert oder bekommt entsprechendes Gehlt, sondern der, der sich am besten verkaufen kann oder den bessere Netzwerk in der Firma gesponnen hat.
Stimmt auf jeden Fall.
Sind also die Regeln das normalen Arbeitsalltags als Angestellter/Arbeiter nicht auch auf die Karriere als Musiker übertragbar? Wie mir scheint --> durchaus.
Mir persönlich gefällt es nicht, dass Kunst und Kultur immer mehr zur Industrie degradiert wird (man
spricht schon von der Musikindustrie, -business etc) und sich hier die gleichen Mechanismen einschleichen
wie in der Wirtschaft. Für die übliche Gebrauchsmusik mag das noch ok sein. Das – um ein Beispiel zu
nennen – Zusammenstreichen von Orchestern macht aber nicht immer Sinn und schadet dem KulturBETRIEB.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Zotterl schrieb:
Mir persönlich gefällt es nicht, dass Kunst und Kultur immer mehr zur Industrie degradiert wird (man
spricht schon von der Musikindustrie, -business etc) und sich hier die gleichen Mechanismen einschleichen
wie in der Wirtschaft. Für die übliche Gebrauchsmusik mag das noch ok sein. Das – um ein Beispiel zu
nennen – Zusammenstreichen von Orchestern macht aber nicht immer Sinn und schadet dem KulturBETRIEB.

Kultur kostet Geld, wer soll/will das bezahlen? Natürlich finde ich es schade wenn ein Musiker seinen Arbeitsplatz aufgrund Mangel an Geld dank Kürzung der Kulturausgaben verliert. Aber sind diese Geldtöpfe für Kultur nicht einfach nur noch Luxus in der heutigen Zeit? Hatte ich schon weiter oben geschrieben, über die öffentlich rechtlichen Sender regen wir uns auf wenn die unser Geld bekommen um auch Kultur zu finanzieren und natürlich zu senden. Über die Kulturgeldtöpfe die aus Steuern stammen aber nicht. Das eine wird direkt aus meiner Geldbörse gezogen, das andere aus meinen geleistetetn Steuern umverteilt. :selfhammer:

Ich bin der Meinung, Kultur soll/muss sich auf Dauer selbst finanzieren können (z. B. Sponsoring) und nicht nur das Geld vieler für das gefallen weniger aufgewendet werden. Wenn einer sich einen Eimer Senf über den Kopf kippt, dabei eine raucht und sich gleichzeitig mit dem kleinen Zeh die Ohren sauber macht, dann mag das Kunst sein, die ich aber weder sehen noch finanzieren möchte.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Inwiefern profitieren denn Musiker, z. B. im elektronischen Bereich, von der Kulturförderung?
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

TGM schrieb:
Inwiefern profitieren denn Musiker, z. B. im elektronischen Bereich, von der Kulturförderung?
Bitte selbst etwas passendes raussuchen http://www.kulturfoerderung.org/de/dizk_content/Foerderersuche/index.html habe gerade nicht auf dem Schirm wer da aktuell etwas in welcher Richtung fördert.

Ach ja, ist auch ein prima Link für alle Künstler (Musiker) hier, anfragen kostet ja nichts, außer ein bischen Zeit.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Aber sind diese Geldtöpfe für Kultur nicht einfach nur noch Luxus in der heutigen Zeit?
Das ist die gängige Frage, wenn es um Subventionen im Bereich der Kultur geht.
(Wahrscheinlich genauso müssig wie die Frage, ob man Griechenland subventionieren soll)
Über Sinn und Unsinn von Kulturförderung ließe sich in einem separaten Thread diskutieren.
Auf jeden Fall sagt es viel über eine Gesellschaft aus, wie sie mit dem Thema Kultur umgeht.
So gesehen paßt das aktuelle Spiegelbild ;-)
Wenn einer sich einen Eimer Senf über den Kopf kippt...
Gilt das für Dich auch, wenn es um eine Aufführung von z. B. einer Beethoven-Sinfonie geht?
(Geht ja nicht nur um neue oder Neue Musik)
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

TGM schrieb:
Inwiefern profitieren denn Musiker, z. B. im elektronischen Bereich, von der Kulturförderung?
Dazu könnte wahrscheinlich Schnuffi mehr sagen.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Zotterl schrieb:
Wenn einer sich einen Eimer Senf über den Kopf kippt...
Gilt das für Dich auch, wenn es um eine Aufführung von z. B. einer Beethoven-Sinfonie geht?
(Geht ja nicht nur um neue oder Neue Musik)
Dann lieber den Eimer Senf über den Kopf Kipper, wo ich dann freiwillig Eintritt zahle. Da kann ich nach dem Act wenigstens eine Bratwurst oder Frikadelle am Künstler eintunken.

(Wahrscheinlich genauso müssig wie die Frage, ob man Griechenland subventionieren soll)
Genau, alle Subventionen sollten/müssen auf den Prüfstand, abe nicht nur hier sondern europaweit. Aber das gehört hier nicht mehr hin. :)
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Kulturförderung hat – wie andere Subventionsformen – Vor- und Nachteile. Wer die diskutieren möchte, mache einen eigenen Thread auf. Wichtiger hier: Musiker können von Kulturförderung profitieren. Insofern gehört die Kulturförderung auf die Moogulator-Liste. Konkretes könnte ergänzt werden. Der o. g. Link http://www.kulturfoerderung.org/de/dizk ... index.html gehört dann inhaltlich dazu.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

mac1501 schrieb:
Genau, alle Subventionen sollten/müssen auf den Prüfstand, abe nicht nur hier sondern europaweit. Aber das gehört hier nicht mehr hin. :)
Das ist eben die Frage: WAS ist subventionswürdig und was nicht?

Manchmal müssen die Dinge eben staatlich geregelt werden. Vielleicht ein ganz anderes Beispiel:
stelle Dir eine Volksabstimmung in Deutschland vor, in der es um die Einführung der Todesstrafe
geht. Bin mir ziemlich sicher, dass sehr viele Leute dafür wären...
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Zotterl schrieb:
Vielleicht ein ganz anderes Beispiel: stelle Dir eine Volksabstimmung in Deutschland vor, in der es um die Einführung der Todesstrafe geht. Bin mir ziemlich sicher, dass sehr viele Leute dafür wären...

Sicher, Leute ohne Kultur ;-)
Wer z. B. literarische Kost wie "Der letzte Tag eines Verurteilten" von Victor Hugo verdaut, kommt möglicherweise zu einer anderen Einschätzung. Anyway, hat mit dem Thema des Threads nichts mehr zu tun.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Zotterl schrieb:
stelle Dir eine Volksabstimmung in Deutschland vor, in der es um die Einführung der Todesstrafe
geht.
Da willst du nicht wirklich eine Antwort von mir :sowhat: Und du würdest dich wundern wie diese aussfällt.

Das sprengt den Rahmen und das Thema, gerne in einem anderen Thread.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Mal ganz ehrlich: Ist es wirklich erstrebenswert, von der Musik leben zu können? Sind da nicht i.d.R große künstlerische Kompromisse notwendig, ganz zu schweigen von den Arschlöchern, mit denen man es dann zu tun hat?
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

…woher es überhaupt kommt, daß sich viele Menschen mit Kultur (wenn überhaupt) nur noch als
Beiwerk auseinandersetzen und sich berieseln lassen wollen.
Viele sind nach Feierabend zu kaputt und schaffen nur noch die RTL2-Taste.

Diesem Umstand muß man ja auch irgendwie Rechnung tragen.
Auf jeden Fall.

Der Staat kann sehr viel mit Subventionen steuern…in jeder Hinsicht.
Wir haben zu funktionieren und das Staatssäckel zu füllen (der Staat brauchts
und tut ja gelegentlich auch was für uns, oder? :roll: )
Deshalb wäre es gut, mal zu wissen, welche Verteilungsmonopole es gibt und wie diese gebrochen werden könne
Momentan habe ich nicht den Eindruck, dass irgendeine der größeren Parteien groß kulturfördernd ist.
Ich erinnere mich eher an die jedes Jahr in Donaueschingen demonstrierenden Orchestermusiker.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Schnuffi schrieb:
Mal ganz ehrlich: Ist es wirklich erstrebenswert, von der Musik leben zu können? Sind da nicht i.d.R große künstlerische Kompromisse notwendig, ganz zu schweigen von den Arschlöchern, mit denen man es dann zu tun hat?
Zustimmung (wobei ich da früher anders dachte und romantische Vorstellungen vom Musikerdasein hegte).

Mein "normaler" Job erlaubt mir nicht nur ein "vernünftiges" Leben, sondern gibt mir auch die Möglichkeit
mich in meiner Freizeit zu verwirklichen. Professionell ist das natürlich nicht...und viel kreative Energien
gehen im Alltagsstreß unter. Kacke, das.
 
Re: So reich wird man mit Musik machen..

Schnuffi schrieb:
Mal ganz ehrlich: Ist es wirklich erstrebenswert, von der Musik leben zu können? Sind da nicht i.d.R große künstlerische Kompromisse notwendig, ganz zu schweigen von den Arschlöchern, mit denen man es dann zu tun hat?

Jupp, zustimm! :supi: Ist aber auch wie in jeder Firma auch, die Afterlöchrigen heißen dann nur Vorgesetzte. Letztlich muss sich jeder der Geld verdienen will in irgendeiner Form prostituieren, die einen im liegen, die anderen eben aufrecht. Wer sich wirklich verwirklichen konnte hat meine vollste Bewunderung, egal ob mit wenig oder viel Geld. Hauptsache zufrieden! Wobei ich nicht wirklich unzufrieden bin, da meine unzufriedene Seite meine zufriedene Seite finanziert. Irgendwas ist halt immer. ;-)
 


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