So arm / reich wird man mit Musik machen..

Bernie schrieb:
Na klar. Die Band bezahlt dafür, das sie überhaupt auftreten darf.
Für Einsteigerbands scheint dies wohl oft der einzige Weg zu sein irgendwo auf der Bühne zu stehen.
Ich hoffe bloß, dass die dann auch rechtzeitig den Absprung (Aufsprung?) schaffen und eine angemessene
Gage fordern - wieviel auch immer das ist...zumindest der symbolische Charakter sollte gewahrt sein.
 
Also fürs Auflegen bezahlen geht ja mal gar nicht. Wenn die Masche auch noch Erfolg hat kanns ja nur noch bergab gehen. Allein schon das es diese Aldi Mentalität bei Kunst gibt ist ein gesellschaftliches Unding, aber auch ein Zeichen dafür, dass der Markt hoffnungslos übersättigt ist. Es gibt gar nicht soviel Nachfrage wie Produkte, also wirbt jeder für sein Produkt auf die drastischste Art und Weise, irgendwann wird das wieder Abebben, aber bis dahin haben viele gute Musiker das Handtuch geschmissen.
 
Es gibt seit 50 Jahren Clubs in New YOrk bspw wo Bands dafür zahlen dass sie spielen dürfen.

Finde ich auch legetim wenn Nachwuchs umsonst spielt. Das Problem ist nur dass im Clubbereich mittlerweile
denen Konsumenten oftmals es so scheiss egal ist wer überhaupt musik macht, dass natürlich der Markt für
Gagen wegbricht. Aber so ist nunmal der Zahn der Zeit.

Eine Generation die halt auch eher am Handy/Xbox klebt als was zu unternehmen...
 
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Wenn das nicht so traurig wäre, würde ich drüber lachen.

Stephen
 
the acid test schrieb:
Never pay to play!!

Ich würde nie dafür zahlen das ich wo spielen darf. Das geht dann echt gegen meine Ehre ;-)
Naja fürn anfang - warum nicht. Wenn man das Gefühl hat dass man es auch so schafft ist doch super.
So bekommen aber auch andere eine Chance die vielleicht keine Connections haben. Oder einfach
zu schlecht sind :mrgreen:
 
never pay to play ist ein schöner spruch, aber draufzahlen (siehe zolos bild) tut man ziemlich schnell mal wenn man es sehr nüchtern betrachtet.

und zum teil darf und muss das auch so sein, weil man oft nur mit erfahrung besser wird. leute, die mit einem gelungenen album auf dem coolsten label aus dem nichts kommen und dann die grossen festival-bühnen für viel geld bespielen dürfen sind of schneller wieder weg als sie gekommen sind. weil sie live einfach nicht wirklich gut sind, sie haben keine erfahrung und wenn der hype um das album vorbei ist, können sie es auch sein.

mit kleinen brötchen anfangen hat also noch keinem geschadet. ev. sollte man auch schauen, dass man an sich und sein gear keine grössenwahnsinnige anforderungen von anfang an stellt. auch da kommt es besser klein anzufangen und kontinuierlich zu wachsen, nicht nur für den geldbeutel.
 
Macht ja auch irgendwie gar kein Sinn anzufangen und schon Gagen zu verlangen, wenn die Erfahrung fehlt. Ist ja für den Veranstallter eh schon ein Lottospiel. Gibt ja genug die das Publikum rausspielen.
Also warum nicht mit bischen Spritkosten etc anfangen.
 
So'n Quatsch! Du musst nicht gut sein, wenn Du die Masse erreichen willst, nur massenkompatibel. Dafür braucht es Klickibunti. Rosa Einhörner machen es Dir vor.
Danach orientiert sich alles.
 
Ah da weiß jemand wie der Hase läuft...

Naja jedenfalls sollte man alleine wegen Aufgeregt-sein erstmal langsam auf Tuchfühlung, oder ?
 
über musik für dämliche massen mag ich gar nicht diskutieren. das ist für mich kein thema.
 
escii schrieb:
the acid test schrieb:
Never pay to play!!

Ich würde nie dafür zahlen das ich wo spielen darf. Das geht dann echt gegen meine Ehre ;-)

Hast Du einen Soundcloud Account, warst oder bist Du bei My Space?

Ach so.. stimmt ja... https://soundcloud.com/o-s-soundart

Hmhm, klar ich zahle natürlich nicht, wo ich spiele :D :selfhammer: :phat: :floet:


Ich weiß jetzt nicht so recht was mein SC Profil mit dem Thema zu tun hat und in welchem Zusammenhang da die Smilies sind...
Aber schön das du dein Spaß hattest.


Back to topic:

Wir haben früher als Band NIE für nen Gig bezahlt. Der Sprit kam IMMER rum. Wenn uns Veranstalter fragten, waren das unsere Bedingungen:
- Freies Essen
- Freies Trinken
- +1 Person auf Gästeliste pro Bandkopf
- Gage = Spritkosten + Minimales für die Bandkasse (für Studioaufnahmen später)

Und damit hatten wir nie Probleme gehabt! (und das in Ostdeutschland^^)
 
darsho schrieb:
http://www.golem.de/news/apple-spotify-napster-fuenf-punkte-zur-zukunft-des-musikstreamings-1505-114046.html

das alte napster fand ich besser, da wusste wenigstens noch jeder dass etwas nicht stimmt. :mrgreen:
 
darsho schrieb:
http://www.golem.de/news/apple-spotify-napster-fuenf-punkte-zur-zukunft-des-musikstreamings-1505-114046.html

Tja, wie das eben so ist, erst machen sie alle das Gleiche, dann gibt es zu viele und dann bleibt letztendlich übrig wer es am übelsten treibt. Das ist unsere aktuelle Marktwirtschaft in ihrer ganzen Blüte. Und wenn dann einem tatsächlich mal wieder was neues selbst einfällt, geht das Spielchen wieder von vorne los, aber auch nur solange noch, bis man alles bis aufs äußerste ausgereizt hat und viel fehlt da nicht mehr, denn wie tief kann das Interesse an Musik überhaupt noch sinken?
 
Vielleicht führen wir auch eine Scheindebatte. Habe gerade gehört, dass BBKing gestorben ist. Der Mann hat 41 Platten produziert und im Jahr bis zu 300 Konzerte gespielt. Nebenher hat er noch 15 Kinder gezeugt. Ich meine, das als Maßstab für ein erfülltes Musikerleben, und dann dürfte klar sein, warum man mit ein paar Konzerten pro Jahr und jahrelangen Pausen zwischen Alben, usw., nicht weit kommt. In der Hinsicht hat sich gegenüber "früher" wahrscheinlich gar nicht viel geändert. Nur mal so, als Gedanke in die Runde.
 
Na ja, geändert hat sich eigentlich nur, dass die Verteilung anders aussieht, denn alle, bis auf der Künstler selbst, können scheinbar von ihrer Arbeit leben. Ob Du ein Cover oder Banner machen lässt, eine Webseite brauchst, CDs pressen lässt, ein Mastering Studio beauftragst, das Ding in die Vertriebskanäle schickst oder gar sogar einen Plattenvertrag bekommen hast, die alle verdienen an dem was Du geschaffen hast und so manche gar nicht schlecht und weit mehr, als so manch Künstler selbst mit ein paar tauend Verkäufen.

Deshalb sollte man wirklich auch mal Zeit dafür Zeit investieren, viele Dinge selbst machen zu können, sonst wird das nie was mit der Kohle, denn alle, die ja "voll viel" für einen tun, verlangen auch entsprechend, weil deren Leistung ist ja dann immer besonders wichtig und so. Und wir leben in Zeiten, wo es im Prinzip scheiß egal ist, wo die Leute hinklicken und bei allen Plattformen kann man in wenigen Minuten selbst Accounts eröffnen. Ich habe gerade erst ein neues Musik Projekt aufgemacht, das war in 1,5 Stunden erledigt und bis auf die Domain hat mich das gar nichts gekostet ...
 
"Zeit investieren, viele Dinge selbst machen" halte ich für einen Irrweg. Der sorgt nur dafür, dass sich Musiker verzetteln. Deshalb, da stimme ich dir zu, hat sich an den Grundstrukturen gar nicht so viel verändert. Aber wenn du Geld verdienen möchtest mit etwas, das du gut kannst, musst du dich konzentrieren, genau auf das, was du gut kannst und versuchen, stetig besser zu werden. Das gelingt nicht, indem du dich mit Dingen beschäftigst, die damit nichts zu tun haben. Ist in anderen Bereichen auch so. Und wie gesagt: BBKing hat bestimmt nicht die Welt mit selbstgebastelten Websites und eigengestalteten Cover beglückt.
 
B.B. King hat das Glück gehabt, Musik machen zu können, vielleicht sogar machen zu müssen, die einer Vielzahl von Menschen aus dem Herzen sprach.
Diese Musik hat er live gespielt, und dabei hat jeder sehen können, wie er sich buchstäblich die Seele aus dem Leib spielte.
Und das hat er sein Leben lang konsequent durchgezogen, entgegen allen wirtschaftlichen Schwierigkeiten und sozialen Widerständen.

Wer von uns könnte all das von sich sagen?
 
Ja genau.. .Wer hier im Forum kann B B King das Wasser reichen ? Da bin ich mal gespannt...
 
serge schrieb:
Wer von uns könnte all das von sich sagen?
Eben. Daher auch die These bzgl. der "Scheindebatte". Und dieses "buchstäblich die Seele aus dem Leib" spielen ist möglicherweise das entscheidende Differenzierungsmerkmal, mit dem man auch heute noch Erfolg haben kann. Diese Qualität findet man nur ganz selten und so ist es wenig verwunderlich, wenn uns Musik nichts mehr zu sagen hat. Sie verkommt zur rein funktionalen Musik, die nach Regeln der Massenproduktion produziert und konsumiert wird. Was ich interessant finde ist, dass wir in einer Zeit leben, in der vieles auf den Prüfstand gestellt gehört. Das wäre eigentlich Aufgabe der Kunst, hier einen Beitrag zu leisten. Möglicherweise fehlt es an den Visionären und den Leuten, die bereit sind, auch ohne Erfolgsaussichten zu kämpfen.
Aber gut, ich gestehe ein, dass ich mich hinterm PC gut verstecken und damit leicht vor mich hinschwurbeln kann. Trotzdem, als Gedanke mal in die Runde geworfen ...
 
TGM schrieb:
Und dieses "buchstäblich die Seele aus dem Leib" spielen ist möglicherweise das entscheidende Differenzierungsmerkmal, mit dem man auch heute noch Erfolg haben kann. Diese Qualität findet man nur ganz selten und so ist es wenig verwunderlich, wenn uns Musik nichts mehr zu sagen hat. Sie verkommt zur rein funktionalen Musik, die nach Regeln der Massenproduktion produziert und konsumiert wird.
Ganz genau, und diese Musikmassenproduktion erfolgt auf Instrumenten, die auf die Herstellung möglichst erfolgreicher Musikrichtungen hin optimiert werden. Damit kann dann auch derjenigen, der musikalisch nichts zu sagen hat, aber gerne erfolgreich wäre, solche Musiken fabrizieren. Und dabei glauben, sich damit auch gleich die Bezeichnung "Komponist", "Produzent" oder "Musiker" gekauft zu haben.

Viel schlimmer aber noch: Dieser Irrglaube, man brauche nur ein bestimmtes Gerät, um bessere, nämlich kommerziell erfolgreichere Musik zu machen, verhindert die Entwicklung jeder individuellen musikalischen "Stimme". Und diese individuelle musikalische "Stimme" hat ohne Zweifel den größten Anteil an B.B. Kings Werk.

Es ist so, als würde man glauben, mit einem Liebesbrief aus gekauften Textbausteinen das Herz der begehrten Person für sich zu gewinnen. Und nach der Zurückweisung dann fassungslos "Aber den habe ich doch selbst geschrieben, das ist der ehrliche Ausdruck all meiner Gefühle für Dich!" rufen.

Was ich interessant finde ist, dass wir in einer Zeit leben, in der vieles auf den Prüfstand gestellt gehört. Das wäre eigentlich Aufgabe der Kunst, hier einen Beitrag zu leisten. Möglicherweise fehlt es an den Visionären und den Leuten, die bereit sind, auch ohne Erfolgsaussichten zu kämpfen.
Der Großteil von uns – inklusive meiner Wenigkeit – hat das Mantra des "kommerziell erfolgreich ist auf jeden Fall besser" wohl bereits zu sehr verinnerlicht.

Aber gut, ich gestehe ein, dass ich mich hinterm PC gut verstecken und damit leicht vor mich hinschwurbeln kann. Trotzdem, als Gedanke mal in die Runde geworfen ...
Geht mir ganz genau so. Ist ja beileibe nicht so, dass ich frei von oben erwähnten Mechanismen wäre. Ich höre einen neuen Klang, eine neue Melodie, am besten noch in einem erfolgreichen Musikstück und denke "klasse, will ich auch haben", "womit wurde das gemacht", "kauf ich".

Und dann kommt B.B. King und spielt mit so 'ner ollen Klampfe 'n paar Noten und treibt mir das Wasser in die Augen.
 


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