So arm / reich wird man mit Musik machen..

Also bei mir ists zur Zeit echt ein Verlustgeschäft quasi wenn ich Live spiele. Gage ist ok aber ich verdiene mehr wenn ich im Studio sitze. Gibts also auch.
 
für meine Vollzeit Maloche im Büro krieg ich ein ordentliches Gehalt und kann mir lauter Zeug zum Musik kaputt machen kaufen, ist das auch cool? :D
 
Noch cooler weil du mehr Spass dabei hast. Kannst dich ja nur drannsetzten wenn du bock hast.

Bei mir ist Musikmachen irgendwie schon wie Hausaufgaben-machenmüssen in der Schulzeit geworden.
 
Das ist bei mir eigentlich genauso, ich sitze seit vielen Jahren so gut wie jeden Tag an meinem Musik Zeug für mehrere Stunden, sogar während ich hier was reinschreibe, läuft die DAW nebenbei, weil ich mal wieder was größeres da am rein programmieren bin. Und so Foren voll schreiben ist für mich dann sozusagen eine Pause zum Kopf frei machen! Und das gilt eigentlich auch für meine normale Arbeit, die ich allerdings auch gerne mache :D

Ich hab mir auch mal gewünscht, mal das Hobby zum wirklichen Beruf zu machen, aber ich habe keine Lust das so zu machen, wie man das heutzutage scheinbar muss, um wirklich gar nicht mehr arbeiten zu müssen. Aber ich freu mich wirklich für jeden, dem das gelingt und da hab ich auch Respekt davor, denn das ist bestimmt leicht heutzutage!

Allerdings finde ich so diese immer gleich genannten Standard Rezepte von manchen aus dem Business etwas abgedroschen, denn die Zeiten haben sich gewaltig geändert, oder?
 
Zolo schrieb:
Bei mir ist Musikmachen irgendwie schon wie Hausaufgaben-machenmüssen in der Schulzeit geworden.
Ist das immer so – oder gibt's hin und wieder auch mal Momente, in denen es nicht nach Pflicht anfühlt?
 
Schwer zu sagen. Ich frag mich auch wie das bei anderen so ist ?

Bei mir ists im Alltag das ich von Morgens bis Abends (bzw. Nachts) daran denken muss. Eigentlich müsste ich rund um die Uhr Musik machen. Aber dann wartet man ja auch irgendwie auf den richtigen Augenblick wo die Konzentration da ist und man auch irgendwie in Stimmung ist. Oder man zwingt sich oder macht dann Bürozeug.

Jedenfalls hab ich emotional überhaupt keine Freizeit mehr. Wenn man vorher wüsste, dass man nichts macht oder hinbekommt, könnte man die Zeit schön nutzen und mit freiem Kopf ins Schwimmbad fahren oder sonstwas.

Aber so fühlt es sich die ganze Zeit wie Klassenarbeit an wo man immer ein schlechtes Gewissen hat weil man ja noch soviel lernen sollte, es aber nicht macht, während die Zeit knapp wird.

Ich bin auch seit Jahren immer kurz davor alles an Nagel zu hängen. Träum dann von so nem unrelavanten Job den ich absitze und dann nach Feierabend frei bin. Freizeit. Frei und Zeit. Nicht selbstständig: selbst und ständig.
 
Das liest sich jetzt echt übel, also für mich sagst Du gerade, dass Dir Mucke machen professionell keinen Spaß mehr macht und woran liegt das nun genau? Weil Du keine Zeit mehr für was anderes hast, ist das der einzige Grund?
 
Zolo schrieb:
Ich bin auch seit Jahren immer kurz davor alles an Nagel zu hängen. Träum dann von so nem unrelavanten Job den ich absitze und dann nach Feierabend frei bin. Freizeit. Frei und Zeit. Nicht selbstständig: selbst und ständig.
Bisher machts mir die Musik noch viel Spaß, Samples erstellen und schneiden nervt aber manchmal schon, besonders mit dem ollen Zeug.
Was ich weniger gern mache ist der Bürokram, Versand, Bookings, Werbung, Rechnungen, Buchhaltung und so.
 
clipnotic schrieb:
Das liest sich jetzt echt übel, also für mich sagst Du gerade, dass Dir Mucke machen professionell keinen Spaß mehr macht und woran liegt das nun genau? Weil Du keine Zeit mehr für was anderes hast, ist das der einzige Grund?
Wer sagt dass es Spass machen soll ?
Mir geht es nicht darum zu jammern wie schlecht es mir geht, sondern einfach mal die andere Seite aufzuzeigen. Ich höre immernur dass soviele so gerne davon leben wollen / wollten.

Für mich fühlt sich das an als ob ich ein Erfinder bin der mal eine erfolgreiche Erfindung hatte. Jetzt rufen mich Leute an und sagen: ey die Erfindung gefällt uns. Wir brauchen bis nächste Woche auch ne geile Erfindung. Mach das bitte.
Und dann sitz ich da und denke es tut einfach nur weh dauernd so kreativ sein zu müssen. Dann kommen ja nervige Sachen dazu wie abmischen und Mastering dazu die manchmal schiefgehen usw.
Hab ich auch schon oft von Kollegen gehört denen es da ähnlich geht.

Wobei ich es ein bischen schwerer habe weil ich nie DJ war (ausser in 90er auf Goapartys). Die meisten legen ja auf und kommen dadurch raus während ich in letzten 10 Jahren einfach zu viel im Studio gesessen habe. Alleine, während andere sich mit Arbeitskollegen auf der Arbeit austauschen.


Und da kann ich auch gleich mal den Beruf DJ mal ein bischen entglitzern wo wir gerade dabei sind. :school:
Für viele tut es wirklich weh das man total im Mittelpunkt steht, wird abgefeiert und dann ist man kurze Zeit später alleine im Hotel und kein schwein interessiert sich für einen. Man sieht ja die Stars oder DJs im Club wie ihnen die Sonne ausm Arsch scheint. Tatsächlich sind es sehr einsame Menschen die ein großteil ihres Lebens einsam in Flughhäfen, Zug, Taxi oder Hotelzimmer verbringen müssen.
 
Wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Mit Musik wird auch weiterhin Geld verdient und folglich wird es auch weiterhin Musiker geben, die reich werden. Dennoch gilt: Scheitern ist die Regel, Erfolg die Ausnahme.
 
Zolo schrieb:
Schwer zu sagen. Ich frag mich auch wie das bei anderen so ist ?

Bei mir ists im Alltag das ich von Morgens bis Abends (bzw. Nachts) daran denken muss. Eigentlich müsste ich rund um die Uhr Musik machen. Aber dann wartet man ja auch irgendwie auf den richtigen Augenblick wo die Konzentration da ist und man auch irgendwie in Stimmung ist. Oder man zwingt sich oder macht dann Bürozeug.

Jedenfalls hab ich emotional überhaupt keine Freizeit mehr. Wenn man vorher wüsste, dass man nichts macht oder hinbekommt, könnte man die Zeit schön nutzen und mit freiem Kopf ins Schwimmbad fahren oder sonstwas.

Aber so fühlt es sich die ganze Zeit wie Klassenarbeit an wo man immer ein schlechtes Gewissen hat weil man ja noch soviel lernen sollte, es aber nicht macht, während die Zeit knapp wird.

Ich bin auch seit Jahren immer kurz davor alles an Nagel zu hängen. Träum dann von so nem unrelavanten Job den ich absitze und dann nach Feierabend frei bin. Freizeit. Frei und Zeit. Nicht selbstständig: selbst und ständig.



Mir klingt das einfach nach zu wenig Zeit cür dich und/oder Camilie.
Fahr mal raus. Paar Wochen abschalten. Natur. Spazieren. Wandern. etc.

Kopf frei kriegen.
 
the acid test schrieb:
Zolo schrieb:
Schwer zu sagen. Ich frag mich auch wie das bei anderen so ist ?

Bei mir ists im Alltag das ich von Morgens bis Abends (bzw. Nachts) daran denken muss. Eigentlich müsste ich rund um die Uhr Musik machen. Aber dann wartet man ja auch irgendwie auf den richtigen Augenblick wo die Konzentration da ist und man auch irgendwie in Stimmung ist. Oder man zwingt sich oder macht dann Bürozeug.

Jedenfalls hab ich emotional überhaupt keine Freizeit mehr. Wenn man vorher wüsste, dass man nichts macht oder hinbekommt, könnte man die Zeit schön nutzen und mit freiem Kopf ins Schwimmbad fahren oder sonstwas.

Aber so fühlt es sich die ganze Zeit wie Klassenarbeit an wo man immer ein schlechtes Gewissen hat weil man ja noch soviel lernen sollte, es aber nicht macht, während die Zeit knapp wird.

Ich bin auch seit Jahren immer kurz davor alles an Nagel zu hängen. Träum dann von so nem unrelavanten Job den ich absitze und dann nach Feierabend frei bin. Freizeit. Frei und Zeit. Nicht selbstständig: selbst und ständig.



Mir klingt das einfach nach zu wenig Zeit cür dich und/oder Camilie.
Fahr mal raus. Paar Wochen abschalten. Natur. Spazieren. Wandern. etc.

Kopf frei kriegen.


Ich kann mir gut vorstellen, dass es schwer fällt sich frei zu nehmen stets im Hinterkopf zu wissen, im Moment gehen Kunden zu jemand anderem und derzeit verdiene ich kein Geld. Kenn ich, meine Mutter ist ebenfalls im künstlerischen Bereich selbständig und krank sein oder Urlaub haben sind beides Güter die man sich nur selten leisten kann.
 
borg029un03 schrieb:
Ich kann mir gut vorstellen, dass es schwer fällt sich frei zu nehmen stets im Hinterkopf zu wissen, im Moment gehen Kunden zu jemand anderem und derzeit verdiene ich kein Geld. Kenn ich, meine Mutter ist ebenfalls im künstlerischen Bereich selbständig und krank sein oder Urlaub haben sind beides Güter die man sich nur selten leisten kann.
Das ist in vielen anderen Bereichen der Selbständigkeit ebenso: Geld gibt es nur für Leistung. Der Kunde bestimmt, wann und wo. Oft genug muss man den Urlaub verschieben, meist kann man nur kurzfristig planen und wenn man krank ist, gibt es keine Krankmeldung, die man irgendwo einreichen könnte. Zolo hat es mit "selbst und ständig" richtig beschrieben.

Es gibt so eine Art idealisiertes Bild der Selbständigkeit, die, immer auch als ein Weg zur Freiheit propagiert wird. Mit der Realität hat das freilich nur wenig zu tun, denn die Freiheit wird durch viele (Sach-)zwänge beschränkt. Richtig ist, dass diese Zwänge andere sind, als die des Angestelltendaseins. Was im Einzelfall der bessere Weg ist, muss man für sich selbst herausfinden.

Wer selbständig ist, kann aber einen Teil seiner Kreativität darauf verwenden, Lösungen i. S. von Freiräumen zu entwickeln. Man kann z. B. ein Jahr im Voraus planen und Urlaub und verlängerte Wochenenden einplanen und dann die Aufträge so annehmen/aushandeln, dass der überwiegende Teil der Planung eingehalten wird. Ebenso kann man sich feste Termine für bestimmte Freizeitaktivitäten einplanen.

Die Einhaltung hat etwas mit Disziplin zu tun und die ist für Selbständige sehr wichtig. Das Machen selbst hat etwas mit Freiheit im Kopf zu tun: Man redet sich gerne ein, dass die Welt untergeht, wenn man Urlaub macht: Das hat so einen Habitus von "dringend gebraucht werden". Eigentlich ist der Grund eher, dass man nicht auf den Umsatz verzichten möchte oder noch schlimmer, nicht darauf verzichten kann.

Insgesamt, das ist meine These, macht die Selbständigkeit – ohne Mitarbeiter – auf freiberuflicher Basis in vielen Fällen kaum Sinn. Sicher, man kann mit Mühe und Not seinen Lebensunterhalt verdienen. Dafür muss man mehr arbeiten, als Angestellte, bei geringerem Verdienst und weniger sozialer Absicherung. Spannend wird's in der Selbständigkeit erst, wenn man mehrere Mitarbeiter beschäftigen, d. h. das Geschäft, Portfolio, usw., erweitern und Kundenbeziehungen intensiver nutzen kann. Damit wird man zum Unternehmer, aber das ist dann nochmal eine ganz andere Liga.
 
Richtig es geht eigentlich erstmal generell um Selbstständigkeit. Auch das Risiko und der Aufwand sich in eine Selbstständigkeit wagen, was die meisten ja gar nicht machen würden, wenn sie davon reden sie hätten gerne von Musik gelebt. Weil viele brauchen nunmal ein stückweit Sicherheit und könnten mit dieser ewigen Unwissenheit gar nicht leben.

Viele Selbstständige die ich kenne machen seit Jahren überhaupt kein Urlaub. Mir inklussive. Das heißt jetzt seit der Klene da ist versuch ich es ihm zu liebe.

Man gibt viel Freiheit auf, aber man ist halt auch sein eigener Chef. Es stimmt auch dass es Menschen gibt die sich alles so gut durchorganisieren, dass sie wie ein Stundenplan haben der ihnen Freizeit erlaubt. Das ist in meinem Bereich undenkbar weil es viel zu choatisch zugeht und vieles immer unglaublich zeitnah (das ewige "am liebsten Gestern") erledigt werden muss. Man muss trotzdem fleissig sein und das kann auch nicht jeder ohne Ansporn und Aufforderung.
Nebenbei lässt sich Kreativität nicht auf Uhrzeiten dezimieren. Ein Problem womit ein ewiger Streit mit dem Lebensparner vorprogrammiert ist, sofern nicht selbst Künstler/in.

Ich mag sogar das Choatische und für mich stand schon immer fest das ich freiberuflich / selbstständig arbeiten will. Ich bin kein Mensch der jeden Tag in die Firma fahren kann. Alleine immer den gleichen Weg zu fahren ist mir zu eintönig und tut mir weh. Dafür bin auch bereit mehr zu arbeiten als wenn ich angestellt wäre. Ich war vorher auch Freiberufler.
Insofern sehe ich diesen Punkt dann anders, denn es macht natürlich auch ohne Angestellte Sinn. Du meinst wohl es ist profitabler. Das mag sein.

Ein Partner wäre natürlich interessant. Leider bin ich auch von Hause aus ein Einzelgänger, der immer wieder feststellt, dass es viele zu zweit in der Branche weiter bringen.
Halte generell ausschau nach einem Verbund, aber denke das ist eher Schicksal da jemanden zu finden bei dem es passt. Generell. Viele haben das Glück.
 
Zolo schrieb:
Insofern sehe ich diesen Punkt dann anders, denn es macht natürlich auch ohne Angestellte Sinn. Du meinst wohl es ist profitabler. Das mag sein.
Richtig, ich hatte auf den Thread-Titel (arm/reich) abgezielt und die Sinnfrage monetär betrachtet. Das ist einseitig und du hast Recht: Für eine sinnvolle Arbeit kann man ggf. auf Geld verzichten. Dann sind wir aber im Luxusproblemsegment unterwegs, denn für nicht Wenige stellt sich diese Frage eigentlich gar nicht. Da geht's mehr um's tägliche Überleben.

Zolo schrieb:
Ein Partner wäre natürlich interessant. Leider bin ich auch von Hause aus ein Einzelgänger, der immer wieder feststellt, dass es viele zu zweit in der Branche weiter bringen. Halte generell ausschau nach einem Verbund, aber denke das ist eher Schicksal da jemanden zu finden bei dem es passt. Generell. Viele haben das Glück.
Schicksal, Glück oder was auch immer: Jedenfalls muss es passen, in vielerlei Hinsicht. Je länger man alleine arbeitet, desto geringer wird die Chance, dass man den passenden Partner findet. Die Kompromissbereitschaft nimmt ab und die soziale Kompetenz verkümmert. Man bleibt dann Selbständiger, Marke Eigenbrödler.
 
TGM schrieb:
Zolo schrieb:
Insofern sehe ich diesen Punkt dann anders, denn es macht natürlich auch ohne Angestellte Sinn. Du meinst wohl es ist profitabler. Das mag sein.
Richtig, ich hatte auf den Thread-Titel (arm/reich) abgezielt und die Sinnfrage monetär betrachtet. Das ist einseitig und du hast Recht: Für eine sinnvolle Arbeit kann man ggf. auf Geld verzichten. Dann sind wir aber im Luxusproblemsegment unterwegs, denn für nicht Wenige stellt sich diese Frage eigentlich gar nicht. Da geht's mehr um's tägliche Überleben.
Wieso soll das alleine nicht lokrativ sein können ? Verstehe ich nicht. Wenn ich jetzt bspw. als Designer für große Firmen (weil die auf mein Style abfahren) immer wieder mal für 6000 Euro ein Auftrag mache andem ich eine Woche sitze... Da brauch ich doch keine Angestellten ?
Schicksal, Glück oder was auch immer: Jedenfalls muss es passen, in vielerlei Hinsicht. Je länger man alleine arbeitet, desto geringer wird die Chance, dass man den passenden Partner findet. Die Kompromissbereitschaft nimmt ab und die soziale Kompetenz verkümmert. Man bleibt dann Selbständiger, Marke Eigenbrödler.
Oh das kann sein :?
 
Zolo schrieb:
Wieso soll das alleine nicht lokrativ sein können ? Verstehe ich nicht. Wenn ich jetzt bspw. als Designer für große Firmen (weil die auf mein Style abfahren) immer wieder mal für 6000 Euro ein Auftrag mache andem ich eine Woche sitze... Da brauch ich doch keine Angestellten ?

Nein, braucht man nicht. In diesem Fall hat du drei wesentliche Bedingungen vorausgesetzt: 1. Der Designer ist gefragt, 2. er arbeitet für große Firmen und 3. er kann ein ordentliches Honorar verlangen.

Solche Leute findest du, sie taugen nur nicht als Beispiel für die Normalität. Hinter den 6.000 Euro für den Auftrag steckt jahrelange Arbeit, zudem keine Regelmäßigkeit und bei alldem immer noch die Frage, ob der Designer in einer großen Agentur nicht viel mehr Geld als Angestellter verdienen würde. Zudem, was macht der Designer, wenn seine Designs nicht mehr gefragt sind? Oder anders herum: Was passiert, wenn die Kunden die Kosten senken wollen und die Designarbeit online ausschreiben und auf weltweit tätige Kreative zurückgreifen, die Vorschläge kostenlos erarbeiten und nur darauf warten, dafür mit einem Bruchteil bezahlt zu werden (Geschäftsmodelle ändern sich)?

Alles was ich damit sagen möchte: Es gibt die Regel, es gibt die Ausnahme. In der Regel verdienen Unternehmer deutlich mehr als Freiberufler. Und das ist primär wegen den Angestellten so, die für Umsatz und im besten Fall für den Gewinn mit verantwortlich sind.

Was heißt das für denjenigen, der mit Musik Geld verdienen möchte: Man wird sich Gedanken über die eigene Leistungen machen und zusehen müssen, wie man damit Kohle verdienen kann. Das geht über Differenzierung (aus Sicht des Kunden/Auftraggebers) und halt die ganzen Qualitäten, die ein Freiberufler/Selbständiger generell so braucht. Möglicherweise schafft man es, eine Zeit lang davon zu leben. Überhaupt dahin zu kommen, ist bereits nicht einfach, es sei denn, man reduziert seine eigenen Ansprüche und Lebensweise auf das Existenzminimum.

Die eigentliche Herausforderung besteht aber darin, dass Geschäft weiter auszubauen. Da die eigene Kapazität immer begrenzt ist, geht das z. B. nur, indem man aufgrund der Nachfrage die Honorare erhöht (z. B. Auftritt), neben der Dienstleistung Produkte mit Umsatz/Gewinn produziert (z. B. Merchandising), alles an Andere delegiert, was von der eigentlichen Kernleistung ablenkt (Booking, Steuerberatung, usw.) und ggf. Mitarbeiter einstellt, die einen Teil der Leistungen erbringt (z. B. Studiobetrieb, Ausbildung), die aus Kundensicht sinnvoll ist, aber nicht der eigenen Kernleistung entspricht. Man baut sich quasi sein eigenes Universum, indem man sich mehrere Stand- und Spielbeine verschafft, die als Einnahmequellen dienen und auch dann sprudeln, wenn man selbst mal die Füße still hält. Muss kein Dr. Oetker sein: Ein kleinerer Laden tut's auch.

Ein Teil der Diskussion in diesem Thread handelt auch genau von der Frage, womit man Geld verdienen kann. Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich bereits angemerkt, dass die Vorschläge doch allesamt ziemlich einfallslos und abgedroschen sind. Insofern kann es nicht schaden, das Hamsterrad mal ab und an anzuhalten und über diese Frage anständig nachzudenken. Ob die Verkaufszahlen von CD's purzeln oder nicht, ob man mit Streaming Geld verdient oder nicht, ist nur ein Teil des Möglichen.
 
Da sind wir einer Meinung dass man mit Angestellten eher mehr Geld verdient. Aber es geht ja nicht darum wie man reich wird.

Und von geniale Einfälle... Es gibt die großen Ausnahmen die grandiose Ideen hatten oder was ganz anderes gemacht haben..

Aber die meisten die von Musik leben gehen doch einen ziemlich gewöhnlichen Weg. Würde ich sogar empfehlen: schauen wo und wie sich die meisten im ähnlichen Bereich etablieren und davon klauen / nachahmen.
 
Zolo schrieb:
Da sind wir einer Meinung dass man mit Angestellten eher mehr Geld verdient.
Richtig.

Zolo schrieb:
Aber es geht ja nicht darum wie man reich wird.
Naja, das Wort "reich" steht im Thread-Titel. Denke schon, dass es (auch) darum geht. Reich ist natürlich relativ. Ich persönlich würde mich reich fühlen, wenn ich nicht mehr arbeiten müsste und dennoch ordentlich leben könnte. Aber da hat jeder eigene Maßstäbe.

Zolo schrieb:
Und von geniale Einfälle... Es gibt die großen Ausnahmen die grandiose Ideen hatten oder was ganz anderes gemacht haben..
Genau die meinte ich nicht. Die haben diese Probleme nicht, es sei denn, sie werden während ihrer Schaffenszeit verkannt. Gibt es auch Einige.

Zolo schrieb:
Aber die meisten die von Musik leben gehen doch einen ziemlich gewöhnlichen Weg. Würde ich sogar empfehlen: schauen wo und wie sich die meisten im ähnlichen Bereich etablieren und davon klauen / nachahmen.
Die Regeln zu kennen schadet nicht :)
 
Naja während die meisten darüber reden wie und ob man von Musik leben kann, redest du jetzt davon wie man gut davon leben kann während andere für einen Arbeiten ? :waaas:

Ich meine wie soll man denn als Artist oder Musiker leute einstellen ? Ich kenne nur das man entweder Aufträge an andere Freiberufler vergibt oder man ander (Booking Agentur, Manager) ein Teil von seinem EInkommen abgibt.

Also wenn man richtig Kohle machen will, sollte man eher versuchen an den Leuten zu verdienen die mit Musik berühmt werden oder davon leben wollen :mrgreen:
 
Zolo schrieb:
Naja während die meisten darüber reden wie und ob man von Musik leben kann, redest du jetzt davon wie man gut davon leben kann während andere für einen Arbeiten ? :waaas:
Nein. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass man ohne interne bzw. externe Mitarbeiter sehr schnell an die eigenen Kapazitätsgrenzen kommt. Ausgangspunkt für meine Überlegungen dazu waren dein Post über die Schattenseiten der Selbständigkeit sowie der Hinweis eines anderen Users. Es kommt einfach sehr schnell der Punkt der Überforderung/Überlastung bzw. dem Verzetteln. Kein Urlaub, keine Erholung, usw. führen mittel- bis langfristig in die Sackgasse, je nach Konstitution des Betroffenen. Darum ging's primär.

Zolo schrieb:
Ich meine wie soll man denn als Artist oder Musiker leute einstellen ? Ich kenne nur das man entweder Aufträge an andere Freiberufler vergibt oder man ander (Booking Agentur, Manager) ein Teil von seinem EInkommen abgibt.
Hab' ich doch geschrieben: Kommt eben darauf an, dass man weitere Einkommensquellen erschließt. Kenne z. B. einen ausgebildeten Opernsänger, der hat seine Auftritte beim Theater, gibt Klavier- und Gesangsunterricht und betreibt eine eigene Musikschule, in der er Musiker beschäftigt. Dann kenne ich einen Techno-Musiker, der hat ein Plattenpresswerk mit einem Kumpel, veröffentlicht seine eigenen Sachen und macht Mastering für bekannte Leute. Andere kümmern sich um die Vermarktung von Synthesizern und Software, arbeiten in der Produktentwicklung mit, betrieben ein Tonstudio, bieten Lehrgänge an, usw. Ein Anderer programmiert seit Jahren Sounds, schreibt Fachbücher, spielt in diversen Bands, usw. Gibt viele Wege, nicht jeder muss mit eigenen Mitarbeitern sein, kommt halt drauf an, was man kann und will.

Zolo schrieb:
Also wenn man richtig Kohle machen will, sollte man eher versuchen an den Leuten zu verdienen die mit Musik berühmt werden oder davon leben wollen :mrgreen:
Klar, ist auch ein gängiges Geschäftsmodell. Funktioniert zudem, wenn man den richtigen Riecher und die Kohle für's Marketing hat.
 
Ok deine Beispiele beziehen sich jetzt mehr auf (zusätzliche) Gewerbe. Im freiberuflichen Bereich (=Ideen verkaufen) wird es schwer mit Angestellten.
 
Apple sagt nutzer dürfen ihre Musik kostenlos anbieten.

Na endlich sind wir angekommen. Wenn das mal kein Teufelskreis wird.
 
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Zolo schrieb:
Apple sagt nutzer dürfen ihre Musik kostenlos anbieten.

Na endlich sind wir angekommen. Wenn das mal kein Teufelskreis wird.

...und in ein paar Jahren müssen wir Musiker noch etwas dafür bezahlen, das Apple die Musik dann überhaupt anbietet.
Es gibt ja bereits Clubs, in denen unbekannte DJs schon Geld hinblättern, damit sie unter der Woche, wenn eh nichts los ist, mal dort auflegen dürfen.
Das nutzen die dann zum Aufpolieren des Egos oder als Referenz, bringt natürlich nix.
Da kommen wir auch noch hin und dann werden die Gagen für die meisten Liveacts noch weiter fallen.
 


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