So arm / reich wird man mit Musik machen..

Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Strassenmusik ist ganz okay und für mich so ne art rentenversicherung.

Ab 65 jahre schön mit orginellem pappschild und geklimpert auf der touristenmeile, und 20-30 euro am abend sollten drin sein.
Und die liebe jenni, ne alte weggefährtin stellt mir auf die nacht immer ne wurststulle und nen apfel auf die fensterbank in der altstadt raus.

Was braucht man mehr zum überleben...

Gute nacht
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Guten Morgen :)

Nachfolgend und für mich abschließend mein persönliches Fazit aus der Diskussion:

Ausgangssituation:
Die Download-Umsätze mit digitaler Musik von Plan B tendieren rückläufig.

Ergänzende Indikatoren:
- Die Deutsche Telekom verabschiedet sich von Musicload.
- Apple kämpft mit rückläufigen Download im iTunes-Store und übernimmt Beats. Ein Einstieg ins Streaming wird erwartet.

Erwartete Marktveränderung:
- Digitale Downloads werden kurzfristig durch Streaming verdrängt.
- Im Video-Bereich sind es Services wie Netflix und Amazon Prime, im Musik-Bereich Spotify, Simfy, usw.

Erwartete Folgen:

Streaming verändert das Geschäftsmodell aus der Abnehmerperspektive
- Kostenloser, statt bisher illegaler, und kostenpflichtiger Zugang zum Service auf Monats-/Jahresbasis.
- All-you-can-hear-Prinzip statt Notwendigkeit der gezielten Auswahl (=> Führt zur Änderung des Nutzerverhaltens)

Streaming verändert das Geschäftsmodell aus der Künstlerperspektive
- Beteiligung je Stream im Microcent-Bereich.
- Bislang geht die Rechnung, im Vergleich zum Download, für viele Musiker nicht auf (z. T. Boykott der Streaming-Plattformen).

Streaming verändert die Branche
- Streamingdienste sind abhängig von der Anzahl der zahlungsbereiten Abonnenten.
- Die Abonnenten werden per Abo an den Dienst gebunden, d. h.: Während bislang der Download-Shop nach belieben ausgewählt werden konnte, findet nunmehr eine stärkere Bindung statt.
- Eine stärkere Branchenkonzentration ist die Folge: Weltweit z. B. 4 Streaming-Dienste.
- Große Plattenfirmen beteiligen sich an den Streaming-Plattformen.
- Durch die Konzentration wird der Wettbewerb ausgehebelt. Folge: Die Abo-Preise bleiben stabil, die Beteiligungen für Musiker werden sinken.
- Streaming- (u. Download-) Dienste verzichten auf klassische Vertriebswege (=> Plattenfirmen setzen das um, was in anderen Branchen bereits üblich ist: Direktvertrieb an den Abnehmer).

Zwischenfazit: Es ist absehbar, dass mit dem Verkauf von Musik auf klassischen Tonträgern bzw. in digitaler Form kaum mehr Geld verdient werden kann. Musiker benötigen – wie bisher auch – weitere Einnahmequellen.

An dieser Stelle schieden sich aus meiner Sicht in der Diskussion die Geister:
- Die gefühlte Mehrheit der Diskutanten ist froh, dass sie Musik als Hobby ausübt und damit unter keinem monetären Erfolgsdruck steht. Projekte werden aus Spass an der Freude in Kleinauflage realisiert, Kostendeckung sorgt für Zufriedenheit.
- Die gefühlte Minderheit der Diskutanten, die von den Veränderungen unmittelbar betroffen sind, konnten aus meiner Sicht keine überzeugenden Strategien entwickeln.

Die alten Konzepte lauten weiterhin:

Live spielen
- Offen bleibt, wie mit der abnehmenden Zahl an Spielstätten, Überangebot an Auftrittswilligen, sinkenden Gagen, usw. umgegangen werden soll.
- Offen bleibt auch, wie man Publikum für die Live-Auftritte adäquat motiviert.
- Offen bleibt, was man als Künstler überhaupt bieten muss, um Live spielen und damit Geld verdienen zu können.

Merchandising
- Offen bleibt, welche Artikel gehen und welche nicht.
- Offen bleibt, wer den Verkauf wie organisiert.

Unterricht
- Wer ein Instrument beherrscht und zudem pädagogische Qualität besitzt, kann damit Geld verdienen.

Auftragsarbeiten
- Im Vergleich zum Arbeitsangebot eine geringe Arbeitsnachfrage.
- Erfahrung und Qualifikation sind meist erforderlich.
- Kontakte sind meist erforderlich

Öffentliche und privatwirtschaftliche Unterstützung
- Offen bleiben die Möglichkeiten und die Zugänge zu den Ressourcen.

Abgesehen vom Crowdfunding wurden keine neuen Möglichkeiten genannt. Crowdfunding wird als Möglichkeit der Risikominimierung gesehen. Erfahrungen wurden keine genannt.

Zwischenfazit: Gemessen am Diskussionsgegenstand („Wie arm/reich wird man mit Musik?“) war der Teil mit den Verdienstmöglichkeiten Verhältnismäßig dürftig ausgeprägt. Entweder sind die Potenziale nicht oder unzureichend bekannt, nicht interessant oder erschlossene Potenziale werden nicht in der Öffentlichkeit geteilt.

Mit Blick auf die stetige Verfügbarkeit von Musik (Musik als Commodity) wurden folgende Aspekte deutlich:
- Es gibt in nahezu allen Bereichen ein Überangebot an Musik.
- Um mit Musik Geld verdienen zu können, muss die Musik „Hammer“ sein.
- Aber: „Hammer“-Musik reicht nicht aus, wenn sie nicht zum Hörer durchdringt.

In der Folge müssen Musiker, da klassische Vertriebswege nicht mehr funktionieren, zum Allrounder werden, d. h.: Musikalische Fähigkeiten alleine reichen nicht aus. Sie müssen durch umfangreiche BWL, Marketing- und Vertriebskenntnisse ergänzt werden. Diese Fähigkeiten vorausgesetzt, werden Musiker im Do-it-yourself eine nicht geringe Zeit auf Social-Media-Plattformen verbringen und viel Geld in Online-Marketing investieren müssen, um die relevante Zielgruppe zu interessieren und zum Streaming und Konzertbesuch zu animieren. Ob und inwieweit dieses Vorgehen die Kreativität einschränkt und überhaupt langfristig zielführend ist, darüber gibt es keinen Konsens. Offen bleibt auch, ob die These, dass es zukünftig keine professionellen Musiker mehr geben wird, überwiegend für zutreffend gehalten wird.

Soweit meine verkürzte, unzureichende Zusammenfassung.

Mein Fazit zur Diskussion:
- Die Marktveränderungen sind bekannt.
- Die Risiken sind besser bekannt als die Chancen.

Mein Fazit in Bezug auf’s Geld verdienen:
- Die Konkurrenz an sehr guten Musikern ist weltweit groß. Niemand wartet auf dich.
- Ausbildung und/oder Studium helfen, wenn ein Qualifikationsnachweis Voraussetzung sind.
- Neben „Hammer-„Musik gehören sehr gute BWL, Marketing- und Vertriebskenntnisse dazu.
- Eine Unternehmerpersönlichkeit mit Persönlichkeitsmerkmale wie Disziplin, Fleiss, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Arbeiten unter Druck, usw. gehören dazu.
- Bedingungslose Konzentration auf die Musik und den Erfolg sind Voraussetzung.
- Verzicht und lange Durststrecken muss man aushalten können.
- Man darf nie auf die kleinen und große Erfolge der Anderen schielen, sondern muss sein Ding durchziehen.
- Masochismus und Selbstaufgabe sind wohl ein Teil des Ganzen.

So, liebe Freunde, das war’s von meiner Seite. Danke für eure Beiträge. Ich klinke mich jetzt mal aus, da ich noch anderes Zeugs zu tun habe. Und immer dran denken: Ist nur meine persönliche Zusammenfassung ohne Anspruch auf irgendwelche Gültigkeit. Bekanntlich führen viele Wege nach Rom. In diesem Sinne eine schöne Woche.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

TGM schrieb:
- Masochismus und Selbstaufgabe sind wohl ein Teil des Ganzen.
Und ich dachte immer das wäre sowieso Teil des Künstlerdaseins...
:lol:
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Ich verkürze mal die Antwort auf Dein Fazit auf einen klitzekleinen Blick über den Tellerrand: Bei den Klassikmusikern waren Medienverkäufe bisher schon immer ein marginales bis zu vernachlässigbares Zubrot. Nur seeeeehr sehr wenige Klassikmusiker haben relevante Einkünfte aus Schallplatten/CD verkäufen. 98% von denen leben vom Bühnenauftritt.

Da bleibt dann nur eine Detailfrage zu beantworten:
Offen bleibt, was man als Künstler überhaupt bieten muss, um Live spielen und damit Geld verdienen zu können.
Der Künstler muss Können bieten. Ganz, ganz einfach.

Musik als Beruf wird einfach wieder auf das zurückgeführt, was sie hunderttausende von Jahren vor der Erfindung der Verwertungs und Urheberrechts war: Frei. Und nur das (Instrumentelle) Können einiger Weniger berechtigt eben diese Wenigen berechtigtermaßen davon zu leben. Der Rest darf die schönen Lieder wieder für umsonst Im Wirtshaus grölen, ohne dass der Wirt dafür GEMA zahlen muss.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Der Künstler muss Können bieten. Ganz, ganz einfach.
Und nur das (Instrumentelle) Können einiger Weniger berechtigt eben diese Wenigen berechtigtermaßen davon zu leben.
Wobei die Frage ist, was alles zum instrumentellen Können zählt. Was ist mit dem, der seinen Synthesizer zwar nicht spielerisch
(also im Sinne von Fingerfertigkeit) beherrscht, aber mit der Technik soweit gut umgehen kann, dass auch etwas dabei heraus kommt,
dass man als „Können“ bezeichnen kann?

Edit: kann ich mir eigentlich selbst beantworten: die Nachfrage regelt das Angebot.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Zotterl schrieb:
Wobei die Frage ist, was alles zum instrumentellen Können zählt. Was ist mit dem, der seinen Synthesizer zwar nicht spielerisch
(also im Sinne von Fingerfertigkeit) beherrscht, aber mit der Technik soweit gut umgehen kann, dass auch etwas dabei heraus kommt,
dass man als „Können“ bezeichnen kann?
Das können, das nötig ist, um andere dazu zu bewegen Geld dafür auszugeben, dass sie den Musiker sehen/hören dürfen. Welche Fähigkeiten das sind, das kann völlig unterschiedlich sein.
Ein Live-Act von Etienne de Crecy würde vermutlich nur 10% seiner bisherigen Zuschauerzahlen interessieren, wenn er nicht so einen begnadeten Lichtgestalter hätte.
Erdmöbel machen gedämpft weisses Licht an, hängen einen rosafarbenen Teppich an die Rückwand und spielen wunderschöne Lieder mit tollen Texten und können davon leben
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

@TGM:
Danke für die sehr ausführliche Zusammenfassung. :supi:
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

fanwander schrieb:
Das können, das nötig ist,...
Zusammenfassend: Man sollte ein Meister auf seinem Gebiet sein (oder die Meisterschaft anstreben)
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

TGM schrieb:
fanwander schrieb:
Crowdfunding ist derzeit vor allem ein interessantes Marketingmodell. Es ist im Prinzip eine Subskriptions-Edition. Von daher natürlich auch eine Risikominimierung. Im vermutlich von Dir angedachten Sinne wäre Crowdfunding Risikominimierung, wenn man über das Crowdfunding einen Absatz in der Höhe des Return of Invest sichert, und sich dann berechtigte Hoffnung auf weitere Absätze machen kann. Dieser weitere Absatz ist dann der Gewinn. Das bedeutet also weiterhin, dass man erstmal für lau arbeitet. Man vermeidet nur dass man draufzahlt.
Richtig, man wir halt nicht so arm beim Setzen auf die Reichtumschance. Ist möglicherweise ein Ansatz, seine Sachen am Markt zu testen, um zu sehen ob's überhaupt geht. Für mich ist's aber momentan theoretisch, da ich selbst weder Finanzierung in der Form in Anspruch genommen noch Projekte finanziert habe. Aber immer, wenn ich davon höre oder darüber nachdenke, habe ich den Eindruck, dass da was gehen könnte.
Ist nur eine Fun-Meldung, aber vielleicht doch passend zum Thema Crowdfunding:

http://www.slate.com/blogs/moneybox/201 ... 9_000.html
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

fanwander schrieb:
Ist nur eine Fun-Meldung, aber vielleicht doch passend zum Thema Crowdfunding:

http://www.slate.com/blogs/moneybox/201 ... 9_000.html

Bedenke, dass dies eher typisch ist - Entweder für Blödsinn $10 geben, hier sogar 10k insgesamt - als Einzelfall, der natürlich noch wachsen kann vs. so etwas doch eher schwer zu Kickstarterndes Ding wie ein Album finanzieren - aaaber - wer schon ein wenig Hörer (ich sage nicht Fans, weil das ist so 80er) zusammen hat, könnte sich so quasi das Prinzip Angebot und Nachfrage optimieren, dh - man macht wirklich nur für die eine CD die auch vorher sich eine wünschen. Das hat aber auch zur Folge, dass es eben schwer ist da rein zu kommen. Das ist keine reine "können" Frage, sondern auch einfach der des Findens - man kann wirklich genialste Musik finden und ewig suchen aber auch nicht finden - genau das ist ja meist der Unterschied - wie kommt die Musik zum Hörer - besonders wenn das Hörer sind, die nicht grade in irgendeiner Szene zuhaus sind oder besonders pfiffig suchen gelernt haben. Das war sogar früher schon so. Ich sage mal es ist relativ wie "gut" die Musik ist - sie muss AUCH zu den richtigen Leuten getragen werden können.

Ja, man könnte das alles allein - gut koordiniert und aufgestellt machen, kreativ damit umgehen und um die großen Labels und PR Sachen herum gehen und auch die großen Verteiler meiden - ab einer gewissen Bekanntheit geht das eher als ohne. Aber so pur als erstes Album oder von "unbeschriebenen Blättern"? Das wird echt schwer, ist es auch immer noch.
Da wird mehr geprüft als zB der Einwurf für so Spaßsachen wie das mit dem Kartoffelsalat, der ja inzwischen durch jeden Podcast durch ist ;-)

finde das recht wichtig, da es eben nicht nur auf "super können" ankommen wird..

TGMs Beitrag ist eigentlich schon lange Stimmig für Musiker und "Was mit Medien"-Berufe, oder? Überall wird sicher viel mehr Einsatz erwartet im Sinne von - du solltest es tun sondern - es muss Berufung sein - und ich glaube viele tun das. Oder man hat sich Wege gesucht, das anders zu machen, um irgendie im Umfeld zu bleiben oder ganz drin, inkl "tingeln" - wobei - gibt es hier Musiker die wirklich von Club oder Kneipe zu Laden tingeln, sich da verdingen und so über die Runden kommen? Würde ich gern wissen - ich kenne nur ein paar Songwriter die offenbar versuchen das so zu machen - aber ich glaube so ganz ohne Teller waschen und Taxi fahren machen die das auch nicht mehr.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

ppg360 schrieb:
TGM schrieb:
[...] Haben dann Profimusiker heute und zukünftig, auch unter der von Florian genannten Prämisse, die Chance, ein einträgliches Einkommen zu erzielen? [...]

Höchstwahrscheinlich nicht mehr als der Straßenmusiker in der Fußgängerzone.

Stephen

Man kann auch als Strassenmusiker, eine gewisse Diszipin, sowie ein wenig Können am (zwingend akustischem)Instrument, vorausgesetzt, ein sehr gepflegtes Einkommen haben. Die Gigaquise auf der Strasse ist auch eine der besten, die ich kenne.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

8 millionen Verkäufe und nichts drann verdient ? Sorry aber da macht man dann auch irgendwas mehr als falsch.

Hatte jetzte gerade ein paar Nummern da liefs echt gut. Also ist nicht immer alles Scheisse was stinkt :mrgreen:
Und natürlich nicht alles Gold was glänzt...
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Bei 8mio verkäufen von denen man "nichts" hat wurde jemand wohl ziemlich gut verarscht.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

5 Personen, ist nicht leicht damit was zu machen.
Ich weiss nicht WIE und was die gemacht haben.

Aber ich glaube schon, dass es nur mit sehr schlankem Fuß da was geben kann, zB wenn ein Aggregator drin steckt oder so, dann verdienst du ja bekanntlich bei Amazon und itunes in Weiterleitung faktisch nicht viel, also meine CD geht für 20,90€ bei denen, mein Label verkauft sie bei gut 12€ - und live auch so. Dh - da weisst du wo es hin geht.

Ich denke aber, dass heute Musik das Gut ist, was am wenigsten Return bringt, finanziell.
Und ich denke nicht ,dass die total hoch gegriffen sprechen. Einfach normale Tour machen, (wo auch nicht endlos viel raus kommt) und Tonträger verkaufen bzw Downloads.

Wäre schon mal interessant, was und wie, dennoch ist mir das aus meinem Umfeld und sonst auch kaum unter gekommen, dass jemand wirklich so verdient, dass man davon "normal" leben könnte und damit meine ich eher so am unteren Rand - nicht in Luxus und mit Rolls.

Besser gesagt ich meine nicht mit unterhalten und so sondern das man eben pro Verkauf irgendwas in Euro bekommt, nicht in Cent oder Bruchteilen davon…
Also solang verkauft wird.

Es ist aber schön zu hören, DASS es sowas gibt. Würdest du die Größenordnung nennen wollen, Zolo?
(Musst du nicht sollst dich nicht irgendwas hingeben, auch nicht der Forenhäme oder so weil..)
Obwohl ich es sehr cool finde und fände. Respekt.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Man kann von Musik nicht leben ausser von der Hand in den Mund und dann wird man wie ein Zirkusclown
von irgendwelchen Managern von gig zu gig gehetzt..
Ich finde es am besten Underground Mukke zu machen ohne Geld dabei zu verdienen.Musik zu machen so wie man es
will und wie es aus einem herauskommt, ohne dass einem irgendein Arschloch sagt wie es zu klingen hat.
Lieber nur ganz wenig verkaufen aber diesen Luxus geniessen können.Die kosten für seine Tonträger gerade so decken
oder meinetwegen etwas draufzahlen ,dann war das schon Spaß genug.Andere gehen tauchen oder in den Puff wir machen
Schallplatten und verewigen uns und haben unsere Mukke auf Vinyl gepresst.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Doch doch man kann schon von Musik leben. Ich wäre sogar mittlerweile in der Situation gut nur vom Produzieren zu leben wenn ich mich bischen mehr zum Affen machen würde. Aber so lehne ich die meisten Aufträge ab und leiste mir den Luxus nur Musik zu machen wo ich wirklich bock drauf habe bzw. mich um meine eigene zu kümmern. Und auch Auftrittsmäßig halte ich mich ja bedeckt...

Neidisch bin ich darauf wenn ich mitbekomme wieviele Leute schweineviel Geld an Gagen verdienen. Da kommen irgendwelche Kidys daher - ok meist ziemlich ehrgeizig und fleissig - schlittern da irgendwie rein und verdienen schnell doppelt und dreifach so viel wie ein normal arbeitender Mensch. Wäre schöner wenn das ein bischen besser verteilt wäre...

So ists irgendwie bischen so a la entweder total viel und gar nix / kaum was in der Musikbranche.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Na, mal sehen wie das weiter wird, kann ja noch werden. Das ist super zu hören.

Aber es gibt hier ja einige die aus irgendwelchen Gründen rel. schnell sowas posten was oft aus meiner Sicht nach Neid oder so einer Art Selbstverständnis klingt, dass man das nicht zu erwarten habe und das auch nicht verdient habe. Egal was man macht, es käme sonst eine Frage nach der Musik - und zwack - schon stünde da mit Sicherheit DU bist doch kein Musiker, das ist Müll. Geh arbeiten. ;-)

Aber - wenn jemand einfach etwas macht, was ein Produkt ist, dann geht es noch so einigermaßen, denn Markt finden alle "Respekt, ey".

Das ist schon anders als bisher.

Aber anderes Thema, weil ich finde das Frau Jackson durchaus Recht hat, dass manche meinen man wäre reicht, und wenn es das nicht ist - na, dann…

Aber - wie dem auch sei, es könnte ja auch egal sein oder man das gönnend in Kauf nehmen.

Deshalb auch von mir nochmal ausdrücklich - Ich find das super, dass du genau das machst, was alle gern tun oder viele - nämlich das es klappt und mit dem was man machen will.

Zeigt dann doch, dass meine Anfrage doch mit ja zu beantworten ist - es gibt ggf. noch Bereiche, wo was geht- Und ja, man wird nicht reich - aber es ist Hoffnung.

Und - mal sehen ,was dabei geht und wie weit.
Und wenn man auch Sachen mit zählt wie Workshops und Co drumherum, dann ist das ja schon ok. Allerdings hat man dann echt keine Zeit für ein Album ;-) aber ok, darauf wartet keiner - ne?

Anyway - denke auch das je nach Projekt diese Forderung nach Zeit für Musik auch unterschiedlich verläuft. Zuerst wirds mit populärem gehen oder so. EDM vielleicht - aber gibt so viel - da versinkt das vielleicht. Oder man hat halt einen Namen geschafft oder sowas. So gut ich das mit den Namen bedeuten nichts finde - so schwer ist es auch da was zu erreichen.

Aber - es ist gut, wenn es geht und am besten in allen Stilen und Arten.

Das nur zwischendurch als Erklärung warum und was..
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Also wenn mich jemand gefragt hatte was ich beruflich mache, hab ich mal ne zeitlang Harz4ler gesagt... Hab ich zwar noch nie bezogen, aber wenn ich mit dem Produzieren kram angefangen haben die mich am Ende eh als Harz4 Empfänger eingestuft :mrgreen: So dachte ich mir, ich könne das abkürzen :roll:

Zu der Zeit hatte ich stellenweise mehr Kohle gehabt als jetzt. Z.B. für gutlaufende Werbung mitproduziert. Hat halt keiner mitbekommen.. Hätte ich ausführlich erklären müssen um Ende ungläubige Blicke zu ernten, oder halt direkt freiwillig in meine Hartz4schublade schlüpfen um gleich über wichtigere Dinge / Themen reden zu können :mrgreen:
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

@Moogulator
Hey ,
falls du mich gemeint haben solltest Ich gönne es jedem der weiss Profit aus seiner Sache zu schlagen.
Die Realität sind leider so aus dass nicht viele das Glück haben.Von Neid keine Spur.
Mal als Beispiel : Ich hatte mal gelesen (habe leider keinen link) dass es in Deutschland aktuel 50000 Schauspieler
gibt aber nur 100 sind so Bekannt dass sie gut davon leben könne bzw. reich davon geworden sind.
Die anderen hangeln sich mit Mühe und Not von kleinen Aufträgen zu anderen und sind die meisste Zeit Arbeitslos.
Nur mal als Beispiel ich bin in keinster Weise Neidisch sondern meine es verdammt Ernst damit dass ich Glücklich
bin in der Lage zu sein ohne Zukunftsänste und Anweisungen irgendwelcher Produzenten mein Eigenes Ding
voll nach Lust und Laune durchziehen zu können und meinen Spass daran zu haben.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Krass, das mit Hartz. Ich denke das ist wirklich eine Akzeptanzfrage die sogar hier sehr stark ist. Es gab seit einigen Jahren schon ordentlich Druck, wenn das Thema zur Sprache kam. Ich meine wirklich nicht von außen sondern hier unter uns bereits. Da hätte ich mit einer gewissen Wir-Denkweise gerechnet, welche aber nicht besteht.

Nach außen hin kennt man die Klischees ja, aber das war mal besser.
Das die Leute das nicht glauben kann man aber ignorieren. Wenn mans nicht glaubt - selbst schuld. Um so besser. Aber die Leute von bestimmten Berufen machen das auch so. Müllfahrer, etc.. Da gibt es überall nettere Ausdrücke für. Zerstörungsfreie Zerspanung bei gleichmäßiger... egal..

Aber schon krass das dazu bekennen und akzeptieren heute so schwer ist. Sogar so, dass ich es so wenig gewöhnt bin hier, dass ich das mit Respekt bedenke.

@Rolo - nein ich habe keine bestimmte Person im Auge, aber es ist schon auffällig wie wenig da einigermaßen zumindest "gleichmütig" darüber denken - wenn nicht sogar gleich ein gefühlt zunächst neidisches "nee, die sollen" - ein bisschen wie dieses Olaf-Henkel Ding - ich musste früher ja auch 20km täglich laufen und wer das heute nicht macht, der hat es nicht drauf und nicht verdient Zeug inkl Missgunst hier untereinander, weil mit DER Musik und DEM Schrott .. nee. da geht das ja nicht.

Das meine ich und dies ist in vielen Threads so, wenn irgendwas wirklich nichts Wert ist, dann die Musik der anderen. Und deshalb spielt auch nicht jeder was vor. Das finde ich insgesamt eher schade. Zumal anderswo wieder Musik verspamt wird als gäbe es kein Morgen und das Zeug dann durch Masse auch nicht besser wird. Aber hier ist es ja freiwillig - also nicht wie in einer der 192898 Facebook Groups mit "Synthesizer" im Namen oder irgendeinem Genre.

Und ich finde es sollte jeder das tun was man für das wirkliche Ziel hält und anderen das eher nicht ausreden. Auch ich habe das hier und da anders gemacht. Es ist ja auch wirklich nicht ganz einfach. Aber das gilt auch für den Job, die Berufung. Wenn die toll ist und Spaß macht darf die eben nicht wirklich mit Geld verdienen zu tun haben. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Ein richtig schlimmer Virus, der auch falsch ist. Es stimmt einfach nicht.
Manche können sogar richtig gut in dem was sie tun, wenn sie es gern machen.


__

So, und noch was - man kann auch austreten und nicht beim Streaming und Co mit machen - Das hier ist mal ganz gut als Aufhänger dafür geeignet:
http://www.welt.de/kultur/pop/article13 ... viten.html

Oft ist das in bestimmten Angeboten mit drin, aber ich tendiere stark dazu selbst nicht aktiv mich bei den Mitverdienern zu melden, wenn sie nicht mehr tun als listen. Außer sie bauen auch mit auf. Man muss da nicht so einen Superfail machen wie U2.. *G*
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Zumal das hier ja auch noch Nischenmusik ist und ein paar Drohnen, Arpeggiator + ein paar Delay-Bässe/-Synths und Klimbim haut halt nicht wirklich jemand vom Hocker. Genauso gähnen die Leute bei den selbsternannten "Klangforschern" mit ihrem Rumgefurze. Ich habe mir hier so gut wie von jedem, so fern er einen Link dazu gepostet hatte, die Musik angehört und da ist wirklich nichts bei, was irgendwie aus der Masse hervor sticht. Alles unter dem Strich der selbe Synthesizer-Rotz. Da steht man drauf und wenn, dann gibt es genug legal kostenloses Zeugs davon im Netz, oder man hat halt den Massengeschmack und hört die erfolgreichen Genres, in denen auch ein paar Promille Geld damit verdienen und davon noch mal ein paar Promille bekannt sind und richtig viel Geld verdienen.

Nehmt euch und eure "einzigartige" Musik nicht so wichtig, dann macht das Musikmachen auch Spaß. Sobald ihr Geld verdienen wollt müsst ihr einem Massengeschmack folgen, was dann zu ziemlich ähnlichen Musikstücken führt. Ist das schlecht? Ja, sagen die Narren, nein die Klugen. Massengeschmack ist das beste was man haben kann, denn damit ist man ein Teil des großen Ganzen und kein Außenseiter. Beispiele für den von den "coolen" Underground-Ich-höre-nur-spezielle-Musik-deswegen-bin-ich-besser-Hörer so verpönten Massengeschmack sind: Spiele wie Schach, Dame, Monopoly etc. Essen wie Steak, Pizza, Pasta etc. Lebensformen wie eigenen Familie und so weiter. Ständig gegen den Strom schwimmen ist anstrengend und ich glaube nicht, dass diese Leute glücklicher ihre paar Jahre auf Erden verbringen, als die die im Massengeschmack sich treiben lassen. Ich bin leider auch oft weg vom Massengeschmack und das macht mich eher schlechter als besser, weil ich selten irgendwo rein passe. Individualisten sind wichtig, aber sie leben ein Leben am Rande der Gesellschaft, was sehr anstrengend sein kann und ein Los ist, was ich keinem wünsche.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

ShortcutB schrieb:
Sobald ihr Geld verdienen wollt müsst ihr einem Massengeschmack folgen, was dann zu ziemlich ähnlichen Musikstücken führt.
warum sollte jemand denn dann meine Platten kaufen oder meine Konzerte besuchen, wenn mein Zeugs genau so klingt wie das von tausend anderen Leuten auch?
Das kann man sich doch überall kostenlos downloaden, den Massengeschmack gibts überall gratis.
Sehr viele Hobbymusiker versuchen doch irgendwelche berühmten Vorbilder nachzuäffen, was eher selten gelingt und dann wundern sie sich, das sie so erfolglos sind.
Sind es nicht eher die Alleinstellungsmerkmale des Künstlers, die auf Dauer zum Erfolg führen?
Ist es denn nicht eher so, das man als Künstler viel begehrter ist, wenn seine Konzerte auch etwas ganz besonderes sind?

Ein Veranstalter muss doch einen guten Grund haben, ausgerechnet den Act XYZ zu buchen.

Er bookt genau diesen Künstler, der auch genug Publikum in seine Hütte zieht, eben weil der Act seinen eigenen speziellen Sound hat, den die Leute hören wollen. Er zahlt dann auch lieber etwas mehr Gage, damit das Volk extra in seinen Club kommt und nicht in die 10 anderen im Ort, wo immer das gleiche Massenzeugs gedudelt wird.
So ist meine Erfahrung.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Ein Veranstallter bucht weil er im Normalfall denkt dass ein Act Leute anlockt.

Und das macht ein Act am Besten indem er übliches Zeug spielt und nicht extravagand ist. Weil das ist dass worauf die Leute stehen.
Außer wenige Ausnahmen von großartigen Artist die neue Musikgeschichte schreiben.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

was für ein quark! wenn nur noch angeboten würde, was die meisten wollen, gäbe es nur noch golfs auf der straße. aber genau das gegenteil ist der fall. jede nische will besetzt sein, weil für jede nische ein markt besteht. zur not schafft man neue nischen. als schlauer veranstalter prüfe ich den markt und versuche meine nische zu finden.


und wer zum henker ist denn bitte shortcutB um sich solch ein urteil erlauben zu können?
Ich habe mir hier so gut wie von jedem, so fern er einen Link dazu gepostet hatte, die Musik angehört und da ist wirklich nichts bei, was irgendwie aus der Masse hervor sticht. Alles unter dem Strich der selbe Synthesizer-Rotz.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Sobald Geld ins Spiel kommt wird eben alles schlecht. Das ist eine Grundregel. Es geht nicht mehr um das Ding an sich sondern nur ums Geld. Ein Ding kann nicht in Geld gemessen werden. Mit Geld kann man nur den Zugang zu Dingen BLOCKIEREN, es ist ein Blockiermittel. Teure Stadtteile sollen gegen Asylanten oder Nichtarier mit anderen Hautfarben blockiert werden, auch wenn es in Hamburg nicht klappt. Asylantenheime sollten immer in teuren Stadtvierteln gebaut werden. Plus und Minus gehören zusammen. Der Reiche kann den Armen kaufen. Was anderes kann man mit Geld nämlich nicht anstellen, mit Geld kaufbare Dinge kaufen. Synthesizer. :mrgreen: Gesundheit konnte Steve Jobs damit nicht kaufen.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Phase 1: Angst vor Ebola in die Volksgehirne einmassieren. (Wir befinden uns gerade in dieser Phase.)
Phase 2: Ein paar Fälle von Ebolaerkrankungen auch hier vor Ort in die Volksgehirne einmassieren. (Deutschland, europaweit, weltweit) Angst soll in reale Nähen kommen.
Phase 3: Wundermittel, Pille, Impfung verkaufen, gleich an den Staat, nicht in kleinsten Mengen, nein gleich ein Massenvorrat muss vom Staat gekauft werden.

Abwarten und Theater verfolgen. Zwischendurch gibt es immer wieder Aussagen von gekauften Lügnern, d.h. Politikern, immer in Pharmaplanrichtung.


Angst und Schmerz läßt sich am besten in Geld umwandeln.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Ich verdiene Geld weil ich hoffentlich gute Musik mache.
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Aber ...
ich mache nicht Musik, um geld damit zu verdienen. (Man muss ursache und wirkung auseinander halten!)
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Geld ist hier! neutral und eine repräsentation der wirkung.

Jm2c, P
 


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