Synthet
|||
So, erster Eindruck vom Take 5: recht viel Sound fürs Geld.
Der Grundklang der Oszillatoren und des Filters ist sehr angenehm - ich habe den Eindruck, dass das genau der Sound ist, den ich gesucht habe. Ich "ersetze" damit ja den Rev2, der zwar mehr Power (und Stimmen) hat, mir für viele Standardanwendungen zu hart klang. Da musste man immer viel subtil mit den LFOs und der Modmatrix machen, um einen weichen/analogen Klang hinzubekommen. Der Filtersound ist natürlich komplett anders.
Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: der Take 5 kann den Rev2 nicht ersetzen, wohl aber die Sounds, die ich am Rev2 am häufigsten gesucht hatte. Alles andere kann ich mit Summit, Hydrasynth und Super-6 auch auf anderem Wege hinbekommen. Eine Alternative wäre ein P-6/OB-6 oder P-5 gewesen - die sind aber preislich wieder sehr hoch angesetzt, und auch der Formfaktor beim Take-5 kommt mir entgegen, weil er damit genau an die Stelle passt, wo noch Platz ist.
Die Haptik ist in Ordnung für die Preisklasse - die Potis sind fast etwas zu schwergängig (ich fand sie schon beim Rev2 recht stark gedämpft), und die Skalierung/Beschleunigung der Encoder ist auch nicht ganz so gut wie bei den höherpreisigen DSIs ... aber ausreichend.
Der Sinn der Velocity->EnvAmt-Taster erschließt sich mir nicht ganz - die scheinen immer 100% zu geben, was für die meisten Anwendungen zu viel ist, und man sowieso die Modmatrix bemühen muss. Da hätte ich eigene Potis vorgezogen.
zur Modmatrix: Warum Quellen wie Velocity und Pressure in der Liste immer so weit hinten sind, verstehe ich auch nicht - sind es doch gerade die Quellen, die sich nicht durch kurze Berührung per Schnellzuweisung auswählen lassen. So muss man da immer recht lange kurbeln ...
Die FX: naja, erträglich aber nichts weltbewegendes. Qualitativ in etwa mit dem Rev2 vergleichbar, wobei beim Take-5 zwei gleichzeitig verwendbar sind. Zum Klimpern in Ordnung, aber für die Aufnahme wird man sie eher abschalten und durch was ordentliches ersetzen. ... wobei der Phaser/Flanger ab und zu subtil eingesetzt nicht schlecht klingt.
Ich hatte den Synth ja gestern zum ersten Mal in Betrieb: Nach dem Einschalten habe ich im Zeitraum von vielleicht einer Stunde ein paar Patches gemacht, und ihn dann weitere 2-3 Stunden angelassen, während ich mit anderen Synths weitergearbeitet hatte. Der Take-5 war nach dem ersten Einschalten recht sauber kalibriert, daher habe ich die interne Kalibrierung zunächst nicht gestartet.
Nach ein paar Stunden "nichts tun" war der Take-5 dann aber komplett verstimmt - die einzelnen Stimmen wichen locker im Bereich von +- 50-60 Cent voneinander ab. Die Kalibrierung hats dann zwar wieder gerichtet, aber ich frage mich, ob das normal ist, dass sich das Gerät nach ein paar Stunden so stark verstimmt? Der Synth war am Freitag schon geliefert worden, und lag bis Samstag eingepackt im beheizten Raum, so dass ich einen "Temperaturschock" eigentlich ausschließen würde.
Das mit dem Kalibrieren ist normal – ich musste das am ersten Tag alle zehn Minuten oder so machen (ehrlich!), ab da ging es aber problemlos. Ich denke, dass er halt für die verschiedenen Temperaturen eine Tabelle anlegt und die Stimmung dementsprechend abgleicht. Ist die noch nicht gefüllt, klingt es halt schräg, bis alle Temperaturbereiche abgedeckt sind.
Zuletzt bearbeitet: