Roland SH-4d

Ich kann mir keine zwei Tage für einen Test und Bericht freinehmen … vielleicht 2-4h wenns hochkommt.
Deine Eindrücke wären sicherlich sehr hilfreich :cool:
Die Kiste ist auch als ein "normaler" Synthie auf jeden Fall interessant, aber irgendwie habe ich Befürchtung, dass es mal wieder so eine typische Zen-Menü-Diving Geschichte wird...
 
Nein, niemals. Die kriegen ein Teil kostenlos zugeschickt und denen wird dann noch das Embargoende Datum genannt, und das sie das Gerät zeitnahe weiterschicken sollen. Machen sie es nicht, kriegen sie beim nächsten Mal eben keine Geräte. Wenn der Synthfluencer Pech hat, dann hat er dann nur zwei Tage zum Testen. Hat man beim Polybrute bei einigen deutlich gesehen. Da wurde dann mit der ganzen Hand wie ein Bekloppter auf dem Morphee rumgedrückt ohne vor dem Videodreh wenigstens mal ein wenig zu recherchieren über die Fähigkeiten des Geräts. Haste beim Starsky Carr jetzt auch wieder gehabt für den SH4d. Selbst beim detailverliebten Loopop merkt man ab und zu das er sich mit den einem oder anderen Detail nicht wirklich auseinander gesetzt hat.
Aber bei Roland dürfen die Influencer das Gerät doch behalten? Steffie Doms (a.k.a. Steffi) hat ihre TR-8s jedenfalls hinterher für 460€ auf eBay Kleinanzeigen verhökert.
 
aber irgendwie habe ich Befürchtung, dass es mal wieder so eine typische Zen-Menü-Diving Geschichte wird
dann wäre es auch eher nichts für mich. Setze mich nachher mal dran, muss nur vorher noch einen Platz finden (gar nicht so einfach zurzeit).
Nachdem was man so sieht, sollte sich das Menüdiving aber in Grenzen halten.
 
Vorab-Stand nach den ersten drei selbstgebauten Patches:

Ganz ohne Anleitung gehts nicht, aber die gibt es ja zum Download. Das mitgelieferte Faltblatt ist eher witzlos.

Gewöhnungsbedürftig für mich ist, dass die meisten FX nicht mit dem Patch gespeichert werden, da sie ja für alle Parts als Sends oder globaler Slot verwendet werden. Das heißt auch, wenn ich einen Initpatch lade, dass ggf. das Reverb vom vorherigen Patch noch mittönt (klar, wird ja ggf. auf einem anderen Part genutzt). Das betrifft aber nur meine spezielle (nicht mehr auf multitimbrale Setups ausgelegte) Arbeitsweise.

Die Potis und Encoder fassen sich ganz gut an, und wackeln auch nicht hin und her - allerdings haben sie in der Vertikalen etwas Spiel, muss man sich dran gewöhnen.

Die kleinen Buttons sind haptisch angenehmer als gedacht und wirken auch recht stabil.

Bei der Soundprogrammierung muss man schon oft die Shift-Taste bemühen, um an relevante Einstellungen zu kommen. Die Menüs sind dann aber ziemlich straight forward, und alles wichtige ist in der Regel da (z.B. Velocity auf Filter, Portamento- und Legatoverhalten).

Einiges ist recht elegant gelöst, anderes verwirrt zunächst eher (warum wird ein prominent platziertes Pote in der Osc-Sektion für die Auswahl des Models verwendet? Das wählt man idr. einmal zu Beginn des Patchbaus und fasst es dann nicht wieder an. Das hätte man m.E. auch anders lösen können).

Die klassischen Modelle klingen erwartungsgemäßg recht gut (ohne dass ich da jetzt einen strengen Maßstab angelegt hätte), anscheinend unterscheiden sich die Filtermodelle tatsächlich etwas je nach Modell: So geht die Resonsanz beim Juno-Modell bis zur Selbstoszillation, bei den SH-Modellen aber nicht.

Wie erwartet finde ich das "Drawing"-Modell mit am interessantesten, vor allem mit der Quantisierungsfunktion - da gelingen leicht schöne Oldschool-Waveforms, auch "chiptuniges".

Ich werde mal schauen, ob ich am Wochenende ein paar Soundbeispiele hinbekomme (versprechen kann ichs aber nicht; sitze schon am "Dur"-Battle und bin immer noch erkältet). Die Auswahl muss natürlich willkürlich sein, da das klangliche Spektrum des Kästchens trotz den Einschränkungen ziemlich groß ist.
 
Super, liest sich doch erstmal gut! Vielen Dank!

anscheinend unterscheiden sich die Filtermodelle tatsächlich etwas je nach Modell: So geht die Resonsanz beim Juno-Modell bis zur Selbstoszillation, bei den SH-Modellen aber nicht.
Das überrascht mich tatsächlich etwas, ich hatte gedacht, das nur die Osc dann "Models" sind und nicht auch noch die Filter mit modelliert werden. D.h. das auch ggf. das Hüllkurvenverhalten sich je nach Model unterscheiden könnte?
 
anscheinend unterscheiden sich die Filtermodelle tatsächlich etwas je nach Modell: So geht die Resonsanz beim Juno-Modell bis zur Selbstoszillation, bei den SH-Modellen aber nicht.
Das überrascht mich tatsächlich etwas, ich hatte gedacht, das nur die Osc dann "Models" sind und nicht auch noch die Filter mit modelliert werden.

Achtung: An dieser Stelle muss ich mich wohl korrigieren: Aktuell scheint sich die Resonsanz wieder bei allen Modellen identisch zu verhalten. Seltsam, bei meinem ersten Patch mit SH-3D konnte ich sie nicht in die Selbstoszillation bringen. Hier muss ich noch etwas tiefer einsteigen.

Was mich übrigens nervt: Verstellt man versehentlich das "Model"-Poti, werden alle Einstellungen, die man am Oszillator bisher gemacht hat, wieder zurückgesetzt. Da heißt es aufpassen! Vielleicht lässt sich dieses Verhalten irgendwo global deaktivieren, so wie es jetzt ist, finde ich es etwas unschön.
 
@Scenturio
ich entnehme somit, dass Menudiving sich doch in Grenzen hält?
 
@Scenturio
ich entnehme somit, dass Menudiving sich doch in Grenzen hält?
Bei der Soundprogrammierung muss man schon oft die Shift-Taste bemühen, um an relevante Einstellungen zu kommen. Die Menüs sind dann aber ziemlich straight forward, und alles wichtige ist in der Regel da (z.B. Velocity auf Filter, Portamento- und Legatoverhalten).
Kommt drauf an, wie sehr einem diese Art der Bedienung stört/nicht stört.

Hatten wir das schon?


https://youtube.com/shorts/SsChjS4GEb4?feature=share
 
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Mit dem Filter ist das so eine Sache - aalso:

Richtige Selbstoszillation (ohne Eingangssignal) gibt es global nicht. Liegt allerdings ein Signal an, dann bekommt man - je nach dem - etwas, das schon in Richtung Sinuston geht.

Hier ein ganz einfaches Beispiel mit dem Juno-Model:

Anhang anzeigen reso.mp3

Bei Noise (gegen Ende) geht die Resonanz auch nicht ganz so hoch wie bei den tonalen Oszillatorinputs. Es reicht, um das Filter als zusätzlichen (spielbaren) Oszillator einzusetzen, aber nicht, um es als einzigen Oszillator einzusetzen. :-/
 
Interessant. Beim SH01a hab ich schon Klänge gebaut, die nur Filter-Reso nutzen. Wenn du statt dem Juno das Sh101 model nimmst? Gut möglich das wir hier die Grenzen der ZenC basierten Technologie sehen/bzw. hören.

Übrigens finde ich die Klangbeispiele hier:
https://soundcloud.com/rolandcom/sets/sh-4d-synthesizer-sound-demos
sehr gut, so daß ich schon überlege, ob meine drei Boutiques dann durch den einen SH-4d ersetzt werden könnten. Braucht man mehr Roland? Zumal der SH-4d mehr Polyphonie bietet. Ich muß mir das Gerät auch mal anschauen.
 
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Verstellt man versehentlich das "Model"-Poti, werden alle Einstellungen, die man am Oszillator bisher gemacht hat, wieder zurückgesetzt.
Das ist vor allem deshalb schade, da man 1.) den "Model" Knopf nicht als Modulationsziel, a la Plaits/Braids/Minifreak wählen kann, 2.) wenn es ginge dann doof wäre, wenn alle andere Parameter auf "init" gestellt würden. Vielleicht sollten wir alle mal einen Request for Enhancement an den Roland Support schicken diesbezüglich...manchmal hilft das was.
 
Beim SH01a hab ich schon Klänge gebaut, die nur Filter-Reso nutzen. Wenn du statt dem Juno das Sh101 model nimmst?
nein: ohne Osc-Input keine Selbstoszillation. Ich habe inzwischen alle Modelle durchprobiert.

Positiv: Es gibt den Parameter "Model Lock", damit kann man das versehentliche Umschalten des Models unterbinden.

Zwischenfazit bisher: Klanglich reltaiv ergiebig - ich denke schon, dass man damit mehrere Boutiques ersetzen kann, wenn es nicht unbedingt auf den 100% Originalklang ankommt. Mit den Einschränkungen (z.B. Filter) muss man natürlich leben können.

Was mir persönlich etwas fehlt ist ein "Synth-Mode", bei dem nur ein Part aktiv ist, und alle FX-Einstellungen am Patch/Tone gespeichert werden. Nach meinem Eindruck ist der Haupteinsatzzweck schon "Groovebox" (ich habe mich kurz am Sequencer versucht, bin aber nicht weit gekommen - das Groovebox-Bedienkonzept liegt mir irgendwie gar nicht, und ich weiß nie, wo ich bin und was ich bearbeite. Da lob ich mir die Arrange- und Pianoroll-View in der DAW ;-) ).

Man kann die Parts natürlich stacken (einfach alle auf Midichannel 1 setzen), und das ganze dann als Pattern speichern - die Patchdaten (Tones) sind aber soweit ich sehe nur Referenzen. Gut ist, dass sich im "Save"-Menü wahlweise nur der Tone des aktuellen Parts, das Pattern, alles geänderte oder alle Parts abspeichern lassen.

Softwareseitig gibt es sicher noch einiges an Verbesserungspotential - siehe das Posting über diesem hier, wird sich zeigen, ob da noch was kommt.

Mein Eindruck ist bisher etwas zwiespältig: Der Sound gefällt mir schon, und man kommt schnell zu interessanten Möglichkeiten; das Bedien- Grooveboxkonzept legt mir aber manchmal ein paar Steine in den Weg. Ich kann das schon in meinen Workflow integrieren, aber ob das was für die Dauer ist, wird sich zeigen. ;-)
 
Interessant. Beim SH01a hab ich schon Klänge gebaut, die nur Filter-Reso nutzen. Wenn du statt dem Juno das Sh101 model nimmst? Gut möglich das wir hier die Grenzen der ZenC basierten Technologie sehen/bzw. hören.

Übrigens finde ich die Klangbeispiele hier:
https://soundcloud.com/rolandcom/sets/sh-4d-synthesizer-sound-demos
sehr gut, so daß ich schon überlege, ob meine drei Boutiques dann durch den einen SH-4d ersetzt werden könnten. Braucht man mehr Roland? Zumal der SH-4d mehr Polyphonie bietet. Ich muß mir das Gerät auch mal anschauen.

Im SH-4d sind vom SH-101 und vom Juno-106 nur die Osillatorsektionen implementiert, Filter/Hüllkurven/VCA usw. nicht, die kommen direkt immer vom SH-4d. Somit kann es die Selbstoszillation des Filter ala SH-101 oder SH-01a nicht geben.
 
das stört mich jetzt allerdings weniger - für Selbstoszillation habe ich genügend andere Geräte am Start, und für die rolandtypischen Sachen reicht die Resonanz m.E. aus - das ist wirklich ganz knapp vor der Selbstoszillation und reicht für fast alle Anwendungszwecke. Was dagegen richtig gut gewesen wäre, wären zwei parallele Filter (dafür gerne mit entspr. Stimmenverlust) und ein zusätzliches LFO für alle Modelle. Gerade bei Wavetable oder Drawing-Osc wäre ein LFO für die Modulation des Osc-Modells (z.B. Wavescan) und eins für Vibrato nicht verkehrt. Rechenleistung wäre bestimmt vorhanden gewesen. :dunno:
 
Sehr interessant, erstmal vielen Dank, das ist hilfreicher als das xte Video mit Feature Auflistung.
 

https://youtu.be/M_6MJDqeuuc


Tip aus dem Gearspace SH4d Thread…

Bei monophonen Sounds, den Tone Level aufdrehen, da dieser als Default auf 39/127 eingestellt ist. Dadurch klingt es dünner als der Synth eigentlich ist. Leider finde ich den Post nicht mehr. Thread ist hier: https://gearspace.com/board/electro...400016-new-sh-4d-desktop-synth-roland-37.html

Was das Resoverhalten bzw. das Filter an sich angeht, meinte ein Roland Rep. im Sonicstate Video, das es sich dabei um ein neu entwickeltes Ladder Filter handelt. Insofern dürfte der Sh4d nur eingeschränkt die Boutiques ersetzen.
 
ich habe mal ein paar kurze Soundbeispiele mit verschiedenen Models gemacht. Weder in das Sounddesign noch in den tonalen Gehalt wurde viel Zeit reingesteckt, aber vielleicht ist es für den einen oder anderen interessant. ;-)

SH4d:
Anhang anzeigen SH4d#01.mp3

SH3d:
Anhang anzeigen SH3d#01.mp3

SH101:
Anhang anzeigen SH101#01.mp3

Juno:
Anhang anzeigen Juno#01.mp3

Juno Noise + Resonanz:
Anhang anzeigen Juno Noise#01.mp3

Ringmod Bells:
Anhang anzeigen RingBells#01.mp3

Sync:
Anhang anzeigen Sync#02.mp3

Drawing Osc:
Anhang anzeigen Drawing#01.mp3

Bei monophonen Sounds, den Tone Level aufdrehen, da dieser als Default auf 39/127 eingestellt ist.
Bei mir ist der Level ab Initsound immer auf 100 (von 127).

Zum Filter: Ja, klingt nach Ladder, aber für meine Ohren auch ein wenig nach Roland. Wird wohl jeder selbst sehen müssen, ob es als Ersatz für Boutiques taugt. Für ein digitales Filter finde ich den Klang (und auch den der Sättigung) gar nicht schlecht.
 
Kann das SH Filter die typischen 101 "Kraftwerk Zapps" ? Das wäre für mich ein Hinweis auf die Quali des Filtermodells.
 
Ja, dass hatte ich gelesen und fragte mich, was da geht. Der SH-01a kann das ja.
Der SH-01a „modelt“ auch den kompletten SH-101 mit Hüllkurven/Filter/VCA….
Der SH-4b modelt nur die verschiedenen Oszillatorsektionen, der Restsynth dahinter mit VCA/Filter/Env/… ist immer das Modell des SH-4b.

Man kann also SH oder Juno z.B. nur im Oszillator simulieren, der Filter usw. ist immer ein anderer.
 
Wahrscheinlich nicht, ohne Oszillatorinput gibts keinen Sinus wie jemand weiter ober schrub.
Vielleicht ein klein wenig Rauschen, zumindest wurde einem das im Bezug auf Selbstoszillation früher immer von Waldorf suggeriert ;-)
Zapps gehen auch mit Pitch Mod, müsste im Manual nachschauen ob das mit irgend 'nem Modell und zusätzlicher Envelope, 'nem One-Shot LFO (hab' ich noch nicht gefunden) oder LFO + Keysync im Zusammenspiel mit dem Phase Parameter zu machen ist, falls die Mod Depth ausreicht. Unter den PCMs gibts 'nen Sinus 🤡
 
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