Reverse-engineering the Yamaha DX7

Dann müsste das jeder gute Musiker ja erst recht hinbekommen, für den finanziellen Erfolg. Um sich dann in völliger Freiheit ECHTER Musik widmen zu können. ;-)

So lügen sich die Menschen immer etwas vor.
Das ist mittlerweile ja eher illusorisch, dass ein einziger Welthit reicht um sich in Freiheit Musik widmen zu können, zudem müsste man den Welthit ja auch immer wieder vor Publikum aufführen🤮 das stelle ich mir anstrengend vor, wenn man sich mit der Musik nicht identifizieren kann.
Zum einen seine Seele für den Welthit verkaufen wollen, aber dann Probleme mit Behringer Synths haben, wenn sich da nicht einer was vor macht ;-)
 
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Mein CS15 hat sicherlich schon 15 Serverschränke überlebt.
So ein CS15 ist simple Technik, man müsste aufrechnen was man damals alles brauchte um Musik zu machen und was davon noch existiert bzw. Wartungsbedarf hatte - Tonbandanlagen etc., vom damaligen Aufwand zum Track zu kommen will ich erst gar nicht reden. Aktuell könnte man vieles davon mit einem aktuellen PC/Mac von der Stange 'nem vernünftigen Audio Interface + Abhöre etc., erledigen, den man unter Umständen eh schon braucht um ins Forum zu kommen oder seine Einkommensteuer zu machen.
Ich find' die Diskussion generell überflüssig, als ob es da eine Position gäbe die man verteidigen müsste, man sieht schon am Vintage Gschmäckle der Geräte für welche User Gruppe aktuell produzierte Hardware so konstruiert wird. Anders als Ende der 90er und Anfang der 00er fühl ich mich da mittlerweile so gar nicht als Zielgruppe getroffen und mit der Leistungssteigerung aktueller Rechner verschwindet für mich immer mehr der Bedarf an externer Hardware.
 
Vielleicht mal zurück zum Thema. Ist schon spannend, was Yamaha da gerissen hat, um vom FM-Patent zu einem kommerziellen Instument zu kommen, welches ein rechter Game-Changer war. Disruption nennt man das auch.

Der Prototyp sah ja mal so aus und hatte die Grösse von zwei Kühlschränken:

dx7-prototype.jpg

Mit der heutigen Rechenleistung in jedem Smartphone oder auch Desktop-Rechner/Notebook braucht man sich halt keine Gedanken mehr zu machen, der Optimizer im Compiler wird es schon richten. Wenn sich dann doch mal wieder jemand Gedanken macht und Algorithmen in Hardware giesst, auch wenn es da nur ein FPGA ist, dann kommt i.d.R. auch was spannendes dabei heraus. Ich denke hier gerade an Manuel Caballero und Chris Huggett.
 
Mich würde jetzt mal eine Zahl interessieren, was diese ganze Entwicklung gekostet hat.

Die Yamaha-Verantwortlichen müssen sich entweder ihrer Sache absolut sicher gewesen sein oder haben einfach nur hoch gepokert.

Vor dem DX7 waren ja schon ein paar Yamaha FM-Ableger auf dem Markt. Konnte man während der Entwicklungszeit aber wirklich erahnen, dass man dem Early-80s Musiker ein Rhodes, ein Wurli, ein Pseudo-Piano, Analog-ähnliches, Vibraphone, Glöckchen und noch vielmehr ungehörtes bieten kann?

Faszinierend auch, wie man rein mit der Synthese auf die Idee der doch recht gelungen "Nachahmungen" kommen kann, also von Null auf. Der spätere FM Programmier hatte ja mit den Presets schon Blaupausen die man weiterentwickeln konnte.

Als nochmal Chapeau vor dieser Gesamtleistung.
 
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Da bietet sich an diesem Herrn zu folgen, der die ganze Idee am Ende hatte.

Wer dem folgt, wird sehen, dass Yamaha erstmal den GS und später erst die richtigen FM Synth gemacht hatte, es ist eine längere Reise von den Siebzigern und der Idee bis zu der finalen Kühlschrankhardware und dann den Chips. Bei Chowning geht es auch über das was er damit erreichen wollte und könnte. Es gibt jede Menge Vorträge dazu, wer dazu Lust hat, sind da verlinkt, damit das nicht zu sehr reinstört. Siehe auch ob den als "Original" bezeichneten Link. Dort findest du den Chip - das ist, was mich damals interessiert 2021. Der ist eigentlich der Schlüssel und seine Entwicklung natürlich.
 
Konnte man während der Entwicklungszeit aber wirklich erahnen, dass man dem Early-80s Musiker ein Rhodes, ein Wurli, ein Pseudo-Piano, Analog-ähnliches, Vibraphone, Glöckchen und noch vielmehr ungehörtes bieten kann?
Wenn ich das Video richtig verstanden habe, schon. John Chowning hat schon sehr früh Demo-Klänge entwickelt (und lange berechnet auf dem Mainframe), die offenbar sehr vielversprechend waren.

Richtig krass finde ich aber, dass Hitachi und andere Chipproduzenten die Herstellung der FM-Chips verweigert haben und Yamaha sich deshalb entschieden hat, in die Entwicklung eigener Chips einzusteigen.

Das kann man schon "all in" nennen :cool:!
 
Die Yamaha-Verantwortlichen müssen sich entweder ihrer Sache absolut sicher gewesen sein oder haben einfach nur hoch gepokert.
Ich schätze mal, dass es etwas vom Beiden war. Sie waren sich schon der großen Sache bewusst, aber dennoch gepokert, weil man nie weiß, wie es ankommen wird und ob es sofort einschlägt.
 
Übrigens sprach Chowning von entdecken und nicht von erfinden. Es ist ja auch eine Sicht-Sache. Manche könnten nämlich hier auch sagen, dass Yamaha das alles nur gekauft habe und nichts getan - das wäre dann auch verzerrt, die haben richtig viel gemacht und ausprobiert - und es gab sogar Programmer verschiedener Art. https://www.sequencer.de/blog/yamaha-an1x-app-and-synthbook/21602
Es wäre aber auch interessant gewesen, hätte man diese auch an die User weiter gegeben.
Vielleicht wäre FM in einer anderen Weise heute bekannt als es jetzt ist.
Man sieht an der Bauart und Form, dass diese nicht billig gewesen wären und auch nicht als Produkt gedacht waren, aber es wäre schon machbar gewesen.

Es gibt übrigens auch eine Software um Chownings Stria (ein Werk) nachzubauen und die Idee weiter zu spinnen.


 
Die HW Lösungen haben oft mehr den "Elektronischen" Ansatz - ein Softwaretool ist sozusagen Software und da gibt es bestimmte Dinge nicht. Deshalb auch die VLSI Chips bei Yamaha und damals dachte man noch anders. Die Chips wurden ja aktiv in Rechner eingebaut als Systemsound (Games, Musik) und waren so gesehen "normgerecht" für einige Zeit.
Und deshalb ist auch ein Unterschied zwischen Jomox Maschinen und Emulationen - denn da gibt es Elemente, die sehr speziell sind - aber toll - was man eben auch hört.

ZB Verlauf von etwas. Das hat noch nicht mit Software gegen Hardware zu tun. Die Ansätze sind schon anders, denn der DX7 ist "kein Computer". Man könnte und muss trotzdem sagen - er ist digital. Aber er hat einen anderen Ansatz. Auch ein FPGA hat ja einen anderen Ansatz. Das nur nebenbei,soll keine Diskussion was besser ist triggern. Das hatten wir genug.
 
das ist vielleicht begleitend Interessant dazu... wie sich FM vom "clinky doorbell"-Sound hin zum modernen FM Sound

Dr. Manny Fernandez erklärt wie es zur 2. und weiteren Generationen kam:
 
auch, natürlich - was ich sagen will - aus diesem Projekt entsteht erst "Elektronik" und dann Rechenvorschriften mit Quantisierung und AD Wandlung etc - der "Elektronische Teil".
 
Natürlich ist das ein Computer, ...
Wikipedia sagt:

Code:
Ein Computer (englisch; deutsche Aussprache [kɔmˈpjuːtɐ]) oder Rechner ist ein Gerät, das mittels programmierbarer Rechenvorschriften Daten verarbeitet.
Dementsprechend werden vereinzelt auch die abstrahierenden beziehungsweise veralteten, synonym gebrauchten Begriffe
Rechenanlage, Datenverarbeitungsanlage oder elektronische Datenverarbeitungsanlage sowie Elektronengehirn verwendet.

An dem Wörtchen "programmierbar" könnten sich hierbei die Geister scheiden. (Und nein, ich habe keinen Wunsch, lange darüber zu diskutieren.)
 
Ich sehe das auch so, ist aber nichts wo ich "recht" haben will sondern nur sagen - das ist ein Problem was erstmal "elektronisch" gelöst werden sollte als Gesamtproblem. Und dazu gehört ein Computer. Natürlich kann man HEUTE das ganze Ding per Computer lösen. Dieser beeindruckende Schrank ist quasi das was man zuerst baute - und es gibt viele Methoden wie zB simple Logikprobleme und Verknüpfungen. Das ist natürlich am Ende auch einfach nur ein Programm. Direkt gelöst mit vollster Auflösung wäre das anders ausgefallen. Das ist alles.
 
... der NICHT ohne Weiteres programmierbar ist im Sinne von "eine neue Funktion bereitstellen".
Nicht vom User, aber das ist bei Spielekonsolen nicht anders. Korg hat z.B. in seinen DS-8 und 707 die selben Custom Chips wie Yamaha in ihren 4 Operator Modellen verbaut, nur die Software ist eine andere. Custom Chips für Sound, Grafik, Sprites etc. waren damals nichts ungewöhnliches in Homecomputern.
 
An dem Wörtchen "programmierbar" könnten sich hierbei die Geister scheiden.
Bei Synthesizern hat das Wörtchen "programmierbar" eh eine andere Bedeutung. :P
Und Computer programmieren heutzutage auch die wenigsten. Meinen ersten Computer habe ich gekauft, um zu programmieren, man konnte aber auch damals schon einfach Spiele drauf laden und spielen. ;-)
 


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