Planung/Aufbau 3-stimmig polyphones, MPE-fähiges Modularsystem

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Turing

Thou shalt not loop
Hallo zusammen,

wie in dem Thread ExpertSleepers Disting mk4: 1U-Conversion und Latenz schon erwähnt, plane ich den Aufbau eines 3-stimmig polyphonen Modularsystems, das ich per MPE-Controller steuern kann.

Ich bin normalerweise ITB unterwegs und das Ganze läuft nebenher zu meinem Softsynth-Projekt, in dem ich ein Synth-Plugin entwickle.
Nur habe ich manchmal keine Lust und keine Kraft, nach der Arbeit auch in der Freizeit noch Designs zu erstellen oder Features zu implementieren.
Da kommt es mir als ein willkommener Ausgleich vor, ein Modular-System zu haben, in dem ich einfach mal Module zusammenstöpseln, einen Patch entwickeln und herumspielen kann, ohne ans Programmieren zu denken.

Es soll nicht ein käuflicher Polysynth sein, weil ich dafür einfach zu gerne experimentiere und das einschränkend fände. Außerdem kriege ich die Krise, wenn ich Parameter mit den Reglern erst "abholen" muss.
Der Aufbau soll MPE-tauglich und zumindest 3-stimmig polyphon sein, weil das meinem Use-Case entspricht, mit einem oder zwei Joué-Controllern zu spielen und dabei jede Stimme noch vernünftig formen zu können.
Außerdem sollen "1 Knob per Function"-Module mit analogem Signalweg genutzt werden, wo immer das geht. Bei Hardware mit Displays, Encodern und Menus kriege ich Beklemmung.

Als Basis habe ich ein Intellijel 7U x 104 Performance-Case mit zwei 3U-Reihen und einer 1U-Reihe gewählt, weil dieses perfekt auf meinen Studio-Tisch passt und (gerade noch) groß genug ist, um den geplanten Funktionsumfang für 3 Stimmen abdecken zu können.
Für ein größeres Case ist kein Platz, und mit einem kleineren komme ich auf gar keinen Fall hin, auch so musste ich schon stark optimieren.

Als MIDI-CV-Interface soll ein ExpertSleepers FH-2 mit zwei Expansion-Modulen dienen. So habe ich pro Stimme 8 Kontrollsignale zur Verfügung und kann neben den MPE-Dimensionen bei Bedarf auch noch mehrere Envelopes, LFOs oder andere Signale für jede Stimme bereitstellen.
Beim FH-2 ist es für mich OK, ein mickriges Display, Menus usw. zu haben, weil das Rack sowieso die ganze Zeit über das FH-2 mit PC oder Laptop verbunden sein wird.
Für das FH-2 gibt es eine web-basierte Benutzeroberfläche, die ich mir schon angesehen habe und sehr übersichtlich finde. Somit werde ich das FH-2 vom Rechner aus steuern und mich nach Möglichkeit nicht mit der Bedienung am Modul selbst herumschlagen.

Ein bisschen Motivation für die Auswahl der Module:
  • Ich habe überlegt, wie man ähnliche Sounds wie aus meinem Softsynth auch auf analogem Weg erzeugen könnte. Dazu brauche ich insbesondere Oszillatoren, die inharmonische Spektren (mit Streckung oder Stauchung der Harmonischen) erzeugen können.
    Der Harmonic Shift Oscillator von New Systems Instruments ist hier der perfekte Kandidat, zudem liefert er einen Quadratur-Output, was weitere Möglichkeiten (z.B. Frequency Shift, Pseudo-Stereo-Effekte) eröffnet.
    Er wird viermal statt dreimal verbaut, um alternativ auch zwei Stimmen mit je zwei dieser Oszillatoren umsetzen zu können.
  • Weiter habe ich überlegt, was ich brauche, um Patches nachzubilden, die ich ITB auf anderen Softsynths wie z.B. Pigments erstellt hatte.
    Das beinhaltet auf jeden Fall auch normale VCOs mit den klassischen Wellenformen und Modulationsmöglichkeiten (PWM, FM, Hard Sync), Noise-Quellen und Karplus-Strong-Synthese.
  • Beim Filter bin ich ein Fan des SSM 2044 (bzw. heute SSI 2144), das musste zwingend berücksichtigt werden.
  • Nachdem klar war, welche Funktionalität ich wie oft für die 3 Stimmen brauche, wurde der Platzmangel offensichtlich, und ich habe mich gezielt auf die Suche nach Modulen gemacht, die mehrere Funktionen in sich vereinen (wie z.B. VCO/LFO/VCA oder VCF/Mixer/VCA oder wahlweise 4-fach-LFO/4-fach-VCO). Dadurch kann ich nicht nur alles wichtige unterbringen, sondern es wird auch Verkabelung eingespart, und die Patches werden übersichtlicher.
  • Aus demselben Grund habe ich drei sechsfach-Module von Vostok Instruments ausgesucht, die intern Daisy-Chaining nutzen und damit eine Menge Patchkabel einsparen.
  • Alle wichtigen Module wurden schon einmal den beiden 3U-Reihen zugeordnet. In der 1U-Reihe muss zwingend ein Out-Modul und ein zweikanaliger 3:1 Summierer sitzen, der Rest soll zur Bereitstellung von Funktionalität genutzt werden, die nicht so häufig gebraucht wird oder die im 1U-Format überhaupt verfügbar ist.
  • Nachdem die Basismodule ausgesucht waren, habe ich mir Patches mit diesen überlegt und geschaut, ob hierzu alle benötigten Funktionen von einem Modul bereitgestellt werden können, oder ob noch etwas fehlt und weiter optimiert werden muss.
    Das betraf zuletzt die 1U-Reihe, in der ich ursprünglich 3 Intellijel "Noise Tools 1U" verwenden wollte, aber nun festgestellt habe, dass ich mit drei in 1U konvertierten Disting-Modulen doch noch mehr gewünschte Patches umsetzen könnte. Weil das Disting nur gelegentlich für "Extras" gebraucht wird, ist die fummelige Bedienung über Display/Encoder hier akzeptabel.
  • Abschließend habe ich die räumliche Platzierung optimiert und die Module so angeordnet, dass sich möglichst kurze und übersichtliche Kabelwege ergeben sollten. Dies geht m.E. am besten, wenn die Module grob zu Stimmen gruppiert werden.
Bevor ich das geplante Rack gleich zur Diskussion stelle: Bitte nicht fehlende Sequencer und Effekte anmeckern. Ich nutze keine Sequencer, das System soll wie andere Synthesizer auch einfach per MPE-Controller angesteuert werden.
Es wird außerdem immer an einem Audio-Interface hängen, ich würde nie von einem Modular-System per Kopfhörer direkt auf meine Ohren gehen!
Wenn ich Effekte brauche, dann wird das über die DAW laufen.
Andere Dinge, die ihr vielleicht vermisst, wie z.B. einen Arpeggiator oder ADSR-Hüllkurven mit langen Attack- oder Releasezeiten, wird bei Bedarf das FH-2 liefern.

In der 1U-Zeile soll das System ja nach aktueller Planung 3 Stück "Disting mk4" enthalten, die dort per 1U-Adapter-Panel untergebracht werden können.
Ich kriege das in Modular Grid leider nicht so konfiguriert, dass ich euch das Rack einschließlich der Disting-Module als Ganzes zeigen kann.

Deshalb vorab hier die Informationen zum kompletten Projekt mit den Disting-Modulen:
  • Stromverbrauch: 1915 mA +12V / 1459 mA -12V / 0 mA 5V
  • Tiefe: 48 mm
  • Gesamtpreis aller Module laut Modular Grid: 6.735 EUR
  • Zahl der Module: 33
Dazu kommen dann noch das Intellijel Case und stackbare Patchkabel, dafür rechne ich mit zusätzlich noch einmal ca. 1.000 EUR.

Angesichts des happigen Preises ist es noch nicht ganz sicher, ob ich das Projekt tatsächlich umsetze!
Ich liebäugele auch seit längerem mit einem Haken Continuum in einer ähnlichen Preisregion, und auf absehbare Zeit werde ich mir nur eins von beidem leisten können.
Da steht also noch eine Entscheidung an.

Nun aber ein Bild des Racks und ein Link auf das Rack in Modular Grid (jeweils ohne die quergestellen Disting-Module):

2024-04-22-MPE-3-Voice-Rack-without-rotated-Distingx3.png

  • In die Lücke im 1U-Bereich gehören natürlich die 1U-Konverter-Panels mit den Disting-Modulen.
  • Das OUT-Modul in der rechten oberen Ecke passt in Wahrheit vom Format her und lappt nicht über, das habe ich mit dem Hersteller bereits abgeklärt.
  • Daneben ist ein Plum Audio "Mix" (ein Dual 3:1-Average-Summierer). Ersatzweise könnte ich hier auch einen zweikanaligen After Later Audio 3:1 Mixer 1U nehmen.
    Beide sind vermutlich nicht wirklich hochwertig. Was findet ihr besser?
  • Davon abgesehen sollte alles soweit passen. Wenn Module 4-fach vorkommen, dann benötige ich sie für geplante komplexere 2-stimmige Patches.
Jetzt warte ich erst mal auf Rückmeldungen.

Da ich neu im Thema bin, habe ich die Module nach Funktionalität ausgesucht. Die Reputation der Hersteller kenne ich nicht. Sollte ich an einer Stelle "Schrott" verbaut haben, dann lasst es mich bitte wissen!
Dass das Display beim Disting mk4 nicht gut ablesbar ist und dass nicht jeder die Intellijel-Cases mag, habe ich aus einem anderen Thread schon mitgenommen.

Sofern nicht klar ist, wie das ganze zusammenspielen soll und was man damit anstellen könnte, kann ich auch später zum Konzept noch etwas mehr schreiben.
 
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Danke für den Tipp, tatsächlich hatte ich das schon einmal angesehen und jetzt nach Deinem Hinweis noch einmal.
Stand heute ist das zur Nutzung von ART benötigte Octopus-Modul nicht MPE-fähig.
Mit einem ART-System würde ich zwar mehr Stimmen "schaffen" als drei, aber dafür mit einem Standard-Synth-Aufbau mit Standard-Komponenten.
Das wäre für mich an der falschen Stelle einschränkend.
Ich habe lieber flexiblere Möglichkeiten und auch mehr Modul-Auswahl bei weniger Stimmen.
 
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@einseinsnull
Gut beobachtet, dass man bisher jede Stimme einzeln einstellen muss. Abgesehen evtl. vom Batumi läuft alles gesondert für jede Stimme.
So ein Meta-Controller wäre praktisch, aber dafür ist kein Platz im Rack.
Die Aufgabe könnte aber mein zweiter Joué Controller per MIDI CC übernehmen.
Auf den passen 3 Pads, und jedes der drei Pads kann ein XY-Controller sein, oder 4 Circles-Encoder enthalten, oder 4 dreidimensionale Bubbles-Controller (entspricht 4 Joysticks, die auch vertikal auf Druck reagieren) und 4 Schalter. Das FH-2 kann daraus dann CVs erzeugen.
Mein Ansatz wäre aber normalerweise, zuerst nur eine Stimme zu patchen und bei Gefallen die anderen Stimmen entsprechend nachzubauen. Bei 3 Stimmen sollte das vom Aufwand her auch noch gehen. Angepasst wird der Klang dann einzeln pro Note über die MPE Dimensionen, insbesondere Y / CC74, und global per Modwheel (entspricht einem Ribbon-Controller auf dem Joué).
 
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ut beobachtet, dass man bisher jede Stimme einzeln einstellen muss
offengestanden ist das einer der wenigen Aspekte, die ich an der Idee interessant finde. Eben DASS jede Stimme letzlich ein bisschen anders eingestellt ist. Wer mal eine OB 4V oder 8V gespielt hat weiß, wie toll das ist.
 
Ja genau ,das ist doch gerade Super wenns da anfängt zu phasen. Bei mehrstimmig reicht ja eigentlich auch ein Osc pro Stimme finde ich. Ich kann das an meinem Modular theoretisch sogar realisieren.
 
offengestanden ist das einer der wenigen Aspekte, die ich an der Idee interessant finde. Eben DASS jede Stimme letzlich ein bisschen anders eingestellt ist. Wer mal eine OB 4V oder 8V gespielt hat weiß, wie toll das ist.

na dann dreh mal an drei reglern gleichzeitig wenn du was verändern willst.

alleine - nicht gemeinsam mit mitarbeitern.
 
Das ist ein sehr spezieller Ansatz, der auf jeden Fall interessant ist. Vieles davon ist um die Ecke gedacht und entspricht nicht unbedingt den typischen Anforderungen an ein Modularsystem.

Intellijel 7u halte ich nach wie vor für keine gute Wahl, da mittelmäßig bis schlecht verarbeitet mit primitiver Stromversorgung zu hohem Preis. Drei quer eingebaute Disting mk4 machen wenig Sinn, da von der Seite schwer ablesbar. Zwei regulär verbaute Disting EX würden viel mehr Möglichkeiten eröffnen, erfordern aber ein anderes Case: 3 mal 84 TE mit vollwertigen 3U-Einheiten ohne dusselige 1U-Reihen. (Das würde auch eine sinnvollere Anordnung der Module ermöglichen - drei Stimmen sauber untereinander angeordnet.) Wenn kein Platz dafür ist, schaffe ihn, denke vielleicht über vertikale statt horizontaler Aufstellung nach. (Wenn Du soviel Aufwand in Kauf und Geld in die Hand nehmen möchtest für ein sehr spezielles - aufwändig zu bedienendes Modularsystem, dann sollte es an einem zweckgemäßen Umbau des Studio-Mobiliars, um den notwendigen Platz zu schaffen, wohl nicht scheitern.)

Meine persönliche Meinung zum Kosten-Nutzen-Aspekt dieses Systems in der gezeigten Form: Lass es und kauf Dir das Haken Continuum, das Du Dir wünschst. Oder realisiere erst mal nur eine dieser drei Stimmen mit den grundlegenden klangerzeugenden Modulen monophon in einem kleineren Case und schaue, ob Du davon tatsächlich so begeistert bist, dass Du das dreistimmig haben möchtest.
 
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Auch das ist der Reiz, dass sich der Sound eben nicht für alle Stimmen gleichzeitig ändert

du hast erst gar keine "3 stimmen" wenn du sie nicht zusammen einstellen kannst, weil das dann nämlich sehr umständlich wird. das ganze hinterher wieder ien bischen zu ändern oder ganz abzustöpseln ist doch das geringste problem.

Setzt aber voraus das zumindest vco, vcf und adsr cv-in für alle relevanten Parameter haben

in der tat. wenn man eh nur drehregler hat und keine eingänge, dann is doof. und ich kann dann wieder gehen und meine schlaue idee mitnehmen.
 
Für mich: https://www.bonedo.de/artikel/was-ist-eigentlich-mpe/

"Was versteht man eigentlich unter MPE ( MIDI Polyphonic Expression) ?

MPE ist ein neuer Standard, der neue und sehr interessante Optionen für eine ausdrucksstarke Musikperformance mit MIDI-Geräten und -Software unterstützt.
MPE ist eine Methode zur Verwendung von MIDI, mit der man mehrdimensionale Controller verwenden kann, um unterschiedliche Parameter jeder Note in einer MPE-kompatiblen Software zu steuern. Traditionell werden bei MIDI ausdrucksstarke Steuerelemente wie Pitch Bend auf alle gespielten Noten angewendet. In MPE wird jeder Note ein eigener MIDI-Kanal zugewiesen, mit dem ausdrucksstarke Steuerelemente wie z. B. Pitch Bend pro Note angewendet werden können."

THX
 
in der tat. wenn man eh nur drehregler hat und keine eingänge, dann is doof. und ich kann dann wieder gehen und meine schlaue idee mitnehmen.
ich hab das vor ein paar Jahren mal realisiert mit je 3 Dixie2 OSCs, Schippmann VCF-02, MA VCAs und einer selbstgebauten 4-Fach ADSR bei der sich die Känale auch gemeinsam steuern lassen. Dazu ein Selbstbaumodul mit 4 Fadern pro Kanal.
Im Endefekt hatte ich das Gefühl mich durch das bedienbare Setup auf die Funktionalität jedes analogen Polysynths zu beschränken und hab mir dann was "Vernünftiges" gekauft: einen Clavia NordLead1 und nun das Jomox ModFM. weniger komplexes Modular bleibt meist im Blockflötenmodus....
Was für mich denn Reiz von Modularem ausmacht ist weniger die vielfältigen Einstell/Patch-Möglichkeiten sondern einfach einzelne Komponenten austauschen zu können.
jeweils mehre Module einer Funktion in verschiedener Ausführung sind nicht nur Teuer sondern auch im polyphonen Kontext umständlich.
 
Hallo zusammen,
danke für die Rückmeldungen! Ich habe bis Montag wenig Zeit, schreibe dann ausführlicher.
Nur kurz schon:
  • Es fehlt bisher eine Beschreibung, wie die Module zusammenwirken sollen. Sie sind nicht einfach zusammengewürfelt.
    Einfach nur das Rack zu posten, war offenbar nicht hilfreich. Das hole ich nach.
  • Ein Polysynth ist für mich uninteressant, ich hatte mal einen Prophet 08 PE, habe ich verkauft.
    Mit den vorgeschlagenen Modulen wird viel Experimentelleres gehen (nur dann eben 3-stimmig).
  • Zum Intellijel Case:
    Das hatte ich u.a. ausgesucht, weil es aus Metall ist (Stichwort Abschirmung) und weil es eine interne Stromversorgung mit Anschluss per Kaltgerätekabel hat.*
    (Bei mir laufen möglichst alle Geräte über einen Furman Power Conditioner, und Geräte mit Wandwarzen kann ich dort nicht anschließen).
    Über den Formfaktor 9U x 84 statt 7U x 104 denke ich nach.
    • Was ist an der Stromversorgung im Intellijel Case schlecht? Nur, dass sie nicht mehrere getrennte Zweige hat?
    • Streut sie in die Module ein, wenn sie so knapp darunter liegt?
    • Könnt ihr andere Gehäuse in passender Größe empfehlen? Idealerweise aus Metall und transportabel.
* Edit: Da hatte ich die Produktbeschreibung falsch gedeutet, das Intellijel Case hat in Wirklichkeit ein externes Netzteil. Außerdem weiß ich inzwischen, dass beliebige Geräte per Adapter am Furman Power Conditioner angeschlossen werden können, was mir vorher nicht bekannt war.
 
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Zum Intellijel Case:
Das hatte ich u.a. ausgesucht, weil es aus Metall ist (Stichwort Abschirmung) und weil es eine interne Stromversorgung mit Anschluss per Kaltgerätekabel hat.
(Bei mir laufen möglichst alle Geräte über einen Furman Power Conditioner, und Geräte mit Wandwarzen kann ich dort nicht anschließen).
Über den Formfaktor 9U x 84 statt 7U x 104 denke ich nach.
  • Was ist an der Stromversorgung im Intellijel Case schlecht? Nur, dass sie nicht mehrere getrennte Zweige hat?
  • Streut sie in die Module ein, wenn sie so knapp darunter liegt?
  • Könnt ihr andere Gehäuse in passender Größe empfehlen? Idealerweise aus Metall und transportabel.
Das Intellijel Case arbeitet mit einem externen Netzteil 220V AC auf 15V DC. Das "Metallgehäuse" ist grob verarbeitetes, schlecht entgratetes Metall mit groben Verwindungen. Es ist eine Kunst, das überhaupt plan auf einer Tischoberfläche aufzustellen. Vergleiche dazu bitte einfach mal den "Doepfer-Standard" A-100P9. Da sitzt ein ordentliches Schalt-Netzteil drin. Die Stromversorgung ist in allen Richtungen ausreichend überdimensioniert, es gibt drei unabhängige BUS-Boards, die Dir z.B. schon Deine Gate- und CV-Spannungen für Deine drei Stimmen liefern könnten. Du kannst Module bis 110 mm Tiefe einbauen (bzw. "nur" 70 mm in der Umgebung des Netzteils). Die ganze Konstruktion ist ein solides Flightcase mit Deckel. Und dieses sehr gut verarbeitete, zuverlässige und road-taugliche Case made in Germany kostet ca. 150,- Euro weniger als das Intellijel 7U.

 
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Ein/zwei Arturia RackBrute entweder in 6U oder in 3U könnte ich empfehlen. Das Gehäuse ist weitestgehend auch aus Metall (Front, Boden Rückseite), lediglich die Seiten sind aus Holz. Die Breite ist von Arturia mit 88TE angegeben, es sind aber 89TE (minus 5TE für das interne Netzteil). Die Tiefe ist 75 mm (in der Reihe wo keine Busbar ist) und 60 mm über den Wannensteckern der Busbar.
Die Stromversorgung erfolgt zweistufig, über eine externes Netzteil (mit Kaltgerätestecker) welches 15V erzeugt, und dann intern über ein weiteres Netzteil, welches die drei Versorgungsspannungen der Module erzeugt. Ausreichend Wannenstecker sind auf der Busbar vorhanden. Mein 3U Rack, welches ich öfters mobil verwende kann ich mittels Powerbank betreiben, welche 15V liefert.

Einerseits finde ich die RackBrute preislich recht ansprechend, und man bekommt dafür ein qualitativ hochwertiges Rack in Hozfarben, oder in Schwarz.
Durch den Tragebügel, sind viele AUfstellungsvarianten möglich. Nachdem ich meine beiden 6U nun längere Zeit im Verbund als 12U hatte, hab ich sie jetzt Nebeneinander in der Pultposition.. Der Vorteil ist der gleiche Anstellwinkel der Module und ich kann stehend vor dem Tisch alles sehen und erreichen. Leider hab ich durch die Breite aber ein Mehrbedarf an längeren Kabeln.
 
@Horn @Steffen G.
Danke für Eure Empfehlungen, werde ich mir beide genauer ansehen.

Bzgl. Intellijel Performance Case: Stimmt, das Case hat gar kein internes Netzteil, da hatte ich die Beschreibung falsch gedeutet.
Aber es gibt wohl auch Adapter, mit denen ich doch beliebige Netzteile an meinem Furman Power Conditioner anschließen könnte.
Daher entfällt die ursprüngliche Präferenz für ein internes Netzteil.

Wichtiger ist mir ein Metallgehäuse und eben saubere Spannungsversorgung der Module möglichst ohne Einstreuungen.

Von der Bauform her wäre mir etwas liegendes oder schräg aufgestelltes lieber als ein senkrechter Aufbau.
Module mit ca. 5 cm Tiefe sollten an jeder Stelle im Case passen, deutlich mehr Tiefe brauche ich aktuell nicht bzw. wäre bei liegender Aufstellung eher störend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Intellijel Case arbeitet mit einem externen Netzteil 220V AC auf 15V DC. Das "Metallgehäuse" ist grob verarbeitetes, schlecht entgratetes Metall mit groben Verwindungen. Es ist eine Kunst, das überhaupt plan auf einer Tischoberfläche aufzustellen.
kann deine kritik am intellijel 7u case nicht nachvollziehen. arbeite damit seit jahren, hatte nie probleme und es steht auch absolut stabil am tisch. hatte auch das doepfer p6 und p9. sind auch beide top, aber globiger, v.a. wenn man das case leicht angewinkelt liegend und nicht aufrecht stehend am tisch haben will. die 1u reihe ist durchaus praktisch für audio i/o und midi. und eben auch kleine utilities…
 
Wenn das Gehäuse so stark verwunden ist, dass es mit den 4 Füßen auf dem Tisch wackelt, dann würde ich das als Produktmangel betrachten und auf Austausch bestehen.

@banalytic
Du hast ja das Intellijel 7U Case selbst in Benutzung, kannst Du zur Qualität der Stromversorgung etwas sagen?
Gibt es da bei Dir irgendwelche Einstreuungen in die Module, insbesondere in die der unteren 3U-Reihe, die direkt über der Stromversorgung sitzen?
(Es geht ja wohl mit Niederspannung ins Rack, aber dort sitzt offenbar noch eine weitere Einheit für die Bereitstellung der Versorgungsspannungen).

Und wie scharfkantig sind die Kanten wirklich?
Wenn man nur bei der Montage von Modulen aufpassen muss, ist mir das egal, ich würde mich nur ungern an den Außenkanten schneiden können, wenn ich das Rack benutze.

Was mich noch interessiert:
Ist die maximale Modul-Tiefe im 1U Bereich eingeschränkt, weil da auch Stromanschluss, MIDI, USB Anschluss und Audio Klinke In/Out sitzen?
Passen auch dort zumindest Module mit 5 cm Tiefe?
(Intellijel gibt nur im Bereich der Power Supply Unit, also untere 3U Reihe, eine geringere Tiefe an.)
 
Zuletzt bearbeitet:
kann deine kritik am intellijel 7u case nicht nachvollziehen. arbeite damit seit jahren, hatte nie probleme und es steht auch absolut stabil am tisch.
In meiner modularen Frühphase hatte ich mal ein solches Intellijel-Case da, weil ich das zugegebenermaßen auch irgendwie attraktiv fand. Ich war dann sehr enttäuscht genau wegen der Kritikpunkte, die ich genannt habe, und habe es zurückgeschickt.

Bzgl. Intellijel Performance Case: Stimmt, das Case hat gar kein internes Netzteil, da hatte ich die Beschreibung falsch gedeutet.
Aber es gibt wohl auch Adapter, mit denen ich doch beliebige Netzteile an meinem Furman Power Conditioner anschließen könnte.
Von spielt das Kriterium internes/externes Netzteil jetzt doch keine größere Rolle mehr.
Du musst das natürlich alles selbst wissen. Aber ist Dir aufgefallen, dass Du etwas als entscheidendes Kriterium betrachtest, sobald es Deine bisherigen Überlegungen stützt und als nicht mehr so wichtig einstufst, wenn sich das als Fehlinformation herausstellt? Da könnte man meinen, Du möchtest im Grunde nicht von uns beraten werden, sondern vielmehr nur in Deinen bisherigen Plänen bestätigt.

Von der Bauform her wäre mir etwas liegendes oder schräg aufgestelltes lieber als ein senkrechter Aufbau.
Module mit ca. 5 cm Tiefe sollten an jeder Stelle im Case passen, deutlich mehr Tiefe brauche ich aktuell nicht bzw. wäre bei liegender Aufstellung eher störend.
Gut, dann ist das Doepfer-Case nicht so gut geeignet. Bliebe das ALM-Case, das ich Dir schon einmal genannt hatte. Das ist auch aus Aluminium wie das Intellijel. Ich selbst habe damit allerdings keine Erfahrung und es müsste eine 5V-Stromversorgung ergänzt werden. Die hat es nämlich nicht. Und die Einbautiefe beträgt nur 42 mm. Auf jeden Fall halte ich nach wie vor 9U mal 84 TE für Deinen Anwendungsfall für wesentlich sinnvoller als das 7U-Case.


Oder etwas minimal Größeres, das aber nicht viel mehr Platz wegnimmt als das Intellijel, das Gleiche kostet, aber wiederum ein vernünftiges internes Netzteil hat und ein robustes Metallgehäuse mit Deckel:
 
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@Horn
Gestern hatte ich einen Testbericht über meinen Furman Power Conditioner gelesen und dabei wie schon gesagt festgestellt, dass dieser nicht, wie ich immer gedacht habe, auf Geräte mit Kaltgerätekabel eingeschränkt ist, weil es tatsächlich Adapter für andere Stecker gibt.
Diese Information verändert natürlich meine Präferenz bzgl. Netzteil, denn so ein potenzieller Störsender wie ein Schaltnetzteil mit Zerhackerschaltung ist außerhalb des Gehäuses eigentlich besser aufgehoben. Ich dachte nur, dass ich das dann nicht am Furman angeschlossen kriegen würde. Mit dem Intellijel-Gehäuse an sich hat das nichts zu tun, sondern nur mit schlechten Erfahrungen bzgl. Störeinstreuungen.

Deinen Rat zu einem 9U x 84 Gehäuse nehme ich durchaus ernst. Dazu muss ich aber erst eine vernünftige räumliche Anordnung der Module planen, und das braucht noch Zeit. Auch muss ich die Aufstellung auf dem Studiotisch noch prüfen. Vor der Klärung dieser Punkte treffe ich keine Entscheidung für die eine oder andere Variante.

Es ist auch völlig normal, dass Menschen Kriterien unterschiedlich gewichten. Für mich ist der kompakte Formfaktor eben sehr hoch gewichtet.
Ein Standsystem kommt nicht in Frage und eine größeres System nur dann, wenn die Vorteile für mich am Ende klar überwiegen.

Zu dem Intellijel Case habe ich jetzt Deine Meinung, dass es grottig ist, und die von banalytic, der es besitzt und davon überzeugt ist. Ich leite daraus erst einmal eine gewisse Vorsicht vor dem Case ab. Falls die Entscheidung für diesen Formfaktor fällt, würde ich die Module der 1U Reihe (bis auf das Audio-Output-Modul) erst einmal nicht bestellen und abwarten, ob das Gehäuse taugt, ehe ich den Rest kaufe.

Ein größeres Case müsste Module mit 48 mm Tiefe verkraften und die benötigte Leistungsaufnahme abdecken können.
Das ALM Case ist offenbar zu flach, deshalb war ich darauf nicht eingegangen.
Das Sector Sieben Case sieht erst einmal gut aus, aber wäre nahe am Leistungslimit, bzw. überlastet, wenn ich das größere Gehäuse mit weiteren Modulen auffüllen würde.
 
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Ich würde mich bzgl. der Leistungsaufnahme einerseits und Leistungsfähigkeit andererseits weder allzu genau auf die Herstellerangaben noch auf die Einträge bei Modulargrid verlassen an Deiner Stelle. Grundsätzlich ist das Sector Sieben Case nach meiner Einschätzung solider konstruiert als das Intellijel. Da ich aber auch hier keine Praxiserfahrung habe, kann ich das nur als Vermutung äußern.
 
Was hälst Du von dem Befaco 7U Case? Falls es bei dem Formfaktor bleiben sollte.
Es ist aus Alu, hat ein sehr kräftiges Netzteil und ist tief genug.
Angaben zur Tiefe:
 
Was hälst Du von dem Befaco 7U Case? Falls es bei dem Formfaktor bleiben sollte.
Es ist aus Alu, hat ein sehr kräftiges Netzteil und ist tief genug.
Angaben zur Tiefe:
Das ist auch wieder ein externes Netzteil.

Und der Formfaktor passt einfach nicht für das, was Du vorhast.

- Du müsstest wieder die einzelnen Stimmen unübersichtlich "durcheinander" anordnen.
- Du müsstest mit drei quer gelegten schlecht ablesbaren Disting mkIV arbeiten statt mit zwei vernünftig platzierten Disting EX.
- Du hättest keinerlei Spielraum für die Erweiterungen, die Du garantiert haben wollen wirst, wenn Du das System in der Praxis betreibst und merkst, was Dir alles fehlt.
 
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"Extern" bevorzuge ich ja inzwischen aufgrund der neuen Info, dass es trotzdem an meinen Power Conditioner passt.
Was bringt mir ein großes System, wenn ich es nicht nutze, weil es nicht jederzeit griffbereit ist und an meinem Computerplatz mit MPE-Controller, Bildschirm für die DAW, Nahfeld-Monitoren zum Abhören usw. ergonomisch aufgestellt werden kann, so dass ich alles bequem bedienen kann und im Blick habe.
Was entstehen soll ist einfach ganz klar ein Desktop-System.
Jetzt plane ich erst einmal die Modulanordnung in einem größeren 9U Rack, sobald ich nicht mehr auf Reisen bin und das an einem vernünftigen Monitor erledigen kann. Dann auch Ausmessen der Arbeitsumgebung und der anderen dort benötigten Geräte als Entscheidungsgrundlage bzgl. Formfaktor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Sector Sieben Case überschreite ich bereits die Belastbarkeit der Stromversorgung, wenn ich die beiden bisherigen 3U Reihen übernehme und nur zwei Disting EX in die oberste Reihe nehme.
Die anderen Module aus der 1U Reihe bzw. deren 3U Entsprechung sind da noch gar nicht mit dabei.
Das funktioniert also nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Tipp, tatsächlich hatte ich das schon einmal angesehen und jetzt nach Deinem Hinweis noch einmal.
Stand heute ist das zur Nutzung von ART benötigte Octopus-Modul nicht MPE-fähig.
Mit einem ART-System würde ich zwar mehr Stimmen "schaffen" als drei, aber dafür mit einem Standard-Synth-Aufbau mit Standard-Komponenten.
Das wäre für mich an der falschen Stelle einschränkend.
Ich habe lieber flexiblere Möglichkeiten und auch mehr Modul-Auswahl bei weniger Stimmen.
MPE wird analog fast einfacher - aber nicht sehr einfach - so ein Controller wie das Fingerboard hat ja so eine Ext. Out Zusatzoption - damit könnte man vielleicht was bauen, aber dann musst du an jedes Modul ran und es eben auf 3-4 Stimmen begrenzen wie du es hier auch willst/tust. Meist ist es in der Tat eher begrenzt, was in die Klangerzeugung kommen kann pro Stimme.
 


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