Mit den Effekten überrascht mich. Hat man mehrere Tracks werden aber hoffentlich je Track unterschiedliche Kerne herangezogen.
Cubase zB unterstützt Mehrkernsysteme, allerdings alles andere als effizient und fehlerfrei. Ich vermute, die Herausforderung besteht darin, dynamisch entscheiden zu können, welche Prozesse wie verteilt werden können, ohne einen negativen Effekt auf die Echtzeit. VST Effekte und Instrumente können sowohl single core als auch multi core unterstützen, wobei Single Core nicht heisst, dass alle Single Core VSTs danmn auf dem gleichen Core laufen, sodern nur, dass sie nicht über mehrere Cores verteilt werden können. Für einen Effekt, der keine paralleisierbaren Aufgaben hat, weil er das Signal sequentiell verändert, macht Multicore vermutlich gar keinen Sinn.
Einfach "nur" einen Kanal/Track nur einem Tread/core zuzuordnen, reicht vermutlich nicht, da gibt Abhängigkeiten, beispielsweise sidechains. Ähnlich bei den Gruppen/Summen und dem Master, das muss letztlich grösstenteils alles nacheinander ablaufen. Gewisse Dinge kann man vermutlich im Voraus parallel rechnen (z.B. die Steuerdaten einiger Automationsverläufe) und dann in Echtzeit "nur" noch auf die Spur anwenden, aber andere Dinge sind wohl strikt sequentiell, sofern man die Spuren nicht schon vorher freezed/rendert. D.h. wenn man solche Dinge verteilt, dann generiert man Abhängigkeiten zwischen Threads. Das kann schnell komplex werden. Ich vermute, Steinberg's Probleme mit der Multicore Unterstützung kommt von da (ist aber nur ein wild guess).
Zitat von Steinberg:
"Processors with faster cores are preferable to a higher core count for real-time audio performance. The more cores are available, the more thread synchronization is required. This can lead to a reduced processing power and slow down the system after all."
Und hier noch ein Beispiel für Probleme von Audio Anwendungen die sich aus der System Architektur ergeben:
Deshalb meinte ich oben auch, ich würde mich tendenziell für einen höheren Prozessortakt entscheiden, v.a. auch in Kombination mit einem hohen Bustakt, weil die CPU dann nicht nur mehr Rechenzyklen hat, sondern die Daten zwischen Prozessor, RAM und Storage schneller verschoben werden können.