Neu oder Alt? Was mögt ihr, am Sound alter Synthesizer? (mit Soundbeispielen!)

Und ganz allgemein mag ich die DiskutantInnen noch auf den Threadtitel hinweisen ... "Mit Soundbeispielen ..." ;-)

Die vielen Worte werden, jedenfalls für mich, sehr viel nachvollziehbarer, wenn man nachhören kann, was euch so begeistert.
 
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Eine Möglichkeit/Beispiel ist es den selben Sound (Stereo Synth im Dual Mode, FM-Synth bei dem man die Operatoren im Panorama verteilen kann ... whatever) mit zufälligen Variationen links und rechts pro Stimme zu kombinieren, abhängig davon welche Seite gerade mehr oder weniger Höhen abbekommt, verteilt sich die Stimme weiter links oder rechts im Panorama, was einen wunderbar breiten Pad Sound erzeugt, ganz ohne Effekte.
Alte Analog-Synthesizer (denen häufig ein überragender Klang angedichtet wird) bieten solche ausufernden Möglichkeiten jedoch (in der Regel) nicht.
Das Einzige, was ihnen bleibt, um klanglich zu punkten, ist (falls vorhanden) ein eingebauter analoger Chorus (wie beispielsweise im Jupiter 4).
OHNE Chorus (also "trocken") ist hier aber das Ergebnis bereits wieder eher "bescheiden" (beispielsweise im Vergleich mit einem FS1R (sogar ohne aktivierte Effektsektion).).
Bei einem monophonen Synthesizer ist es übrigens noch "schlimmer".
 
Und ganz allgemein mag ich die DiskutantInnen noch auf den Threadtitel hinweisen ... "Mit Soundbeispielen ..." ;-)

Die vielen Worte werden, jedenfalls für mich, sehr viel nachvollziehbarer, wenn man nachhören kann, was euch so begeistert.
Das Problem ist:
Der Klang wird in Wahrheit NICHT vom Synthesizer bestimmt (man beachte nur die UNZÄHLIGEN Ohrenkrebs-Demos, die nicht nur mit den modernsten analogen oder digitalen, sondern sogar in Verbindung mit den ältesten kultigsten gehyptesten Synthesizern verbrochen werden).
Der "Klang" wird ALLEINIG von jenem Menschen bestimmt, der das Gerät (oder die Geräte) bedient.

Beispiel:
Jean Michel Jarre
Oxygen

Hier verwendet Jean Michel Jarre eine lappige HEIMORGEL (nämlich eine Eminent 310) in Verbindung mit einem Phaser und einem Delay um einen absolut spacigen (legendären) Sound zu erzeugen (Und synchron läuft eine (Bontempi-artige-) Korg Minipops Begleitautomatik.).
Und im zweiten Abschnitt dieses kurzen bescheidenen Videos hört man einen Abschnitt der Eminent 310, dessen Klangerzeugung der Elka Rhapsody 610 entspricht (ab 0:33).


https://www.youtube.com/watch?v=4nG3D0hZqx8
 
Die oben gezeigten Videos oder Soundtracks wären für mich jetzt eher der Beweis dafür, daß man das sicher auch genauso ITB hinbekommen hätte.
 
Und ganz allgemein mag ich die DiskutantInnen noch auf den Threadtitel hinweisen ... "Mit Soundbeispielen ..." ;-)

Die vielen Worte werden, jedenfalls für mich, sehr viel nachvollziehbarer, wenn man nachhören kann, was euch so begeistert.
Hier mal ein Video mit ein paar Demo Sounds eines Oberheim Xpander, die ich vor einigen Jahren aufgenommen habe. Komplett ohne Effekte.
Ich kann nicht beschreiben, was genau es ausgemacht hat, aber der Xpander hatte irgendwas flauschig warmes und athmosphärisches im Klang, das ungemein inspirierend auf mich wirkte.
Vielleicht kann man das auch auf anderem Weg so hinbekommen, aber das wäre so ein Beispiel (nicht mal für Vintage Vibe), wo ein Gerät sehr mitbestimmt hat was und wie ich damit spiele.


https://www.youtube.com/watch?v=R5QXJDEJlyk
 
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ja
und so klingts auch

Also ich finde Kavinsky mega. Und da bin ich nicht der Einzige.
Dass es bei der Frage, Vintage, Modern oder ITB kein richtig oder falsch, kein besser oder schlechter gibt, sollte doch geklärt sein.

Die Beispiele mit Chromeo oder Stranger Things sollten nur mal konkrete "moderne" Studios zeigen, die Vintage Synths benutzen und nicht nur sammeln, wie Oldtimer.
(Was ich auch völlig legitim finde)
 
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Auch wenn es in dieser Diskussion zunächst Offtopic erscheinen mag, möchte ich euch diesen Talk ans Herz legen.
Vor allem was drr Herr da ab 12:50 zu sagen hat. Ersetzt Senf einfach durch Synths, Vintage Synths, analog Snthys oder Plugins.
Und wenn ihr nachvollziehen könnt, was ich damit meine, werdet ihr auch verstehen, dass aus meiner Sicht hier selbst Soundbeispiele einen nicht viel weiter bringen. Ist es dein Senf, oder ist er es nicht …

https://youtu.be/VkhFh5Ms1vc
 
Also ich finde Kavinsky mega. Und da bin ich nicht der Einzige.
Dass es bei der Frage, Vintage, Modern oder ITB kein richtig oder falsch, kein besser oder schlechter gibt, sollte doch geklärt sein.

Die Beispiele mit Chromeo oder Stranger Things sollten nur mal konkrete "moderne" Studios zeigen, die Vintage Synths benutzen und nicht nur sammeln, wie Oldtimer.
(Was ich auch völlig legitim finde)
ich hab auch nicht gesagt
ubd meinte auch nicht: schlecht :)

nein, nein ...die Sachen sind teilweise echt gut
aber klingen eben sehr modern und clean
und ohne viel Eigencharakter


aber dieses ganze Syntwave Genre von Aanorak über Kavinsky und Mitch Murder und Co
klingt in meinen Ohren alles sehr ähnlich, clean und glatt

was nicht automatsich schlecht bedeuetet
und ich will nicht alle über einen Kamm scheeren
manche SW Producer verwenden sicher auch Hardware oder gar Vintage gear
und klingen damit trotzdem.... wie ITB

wenn man nacher alles mit Izotope Mastert, macht der Klangerzeuger vielleicht wirklich nicht mehr soviel aus....
dann macht Vintage Gear auch nicht mehr soviel Sinn
aber wenn man den Charakter der Alten Kisten auch hören / haben will, dann halt einfach schon

weil eben einfach immer sofort da :)
 
Diese Vorgehensweise zur Erzeugung einer "erzwungenen" Räumlichkeit (mit Badezimmer-, bzw. Garagen-Charakter), erscheint mir nun doch völlig abwegig.
Denn DANN könnte man ja (im Sinne absoluter Beliebigkeit) praktisch nehmen, was man will, also einen alten oder neuen, analogen oder digitalen Synthesizer. Oder einen Rasierapparat.
Zudem:
Eine korrekte (dem Klang zuträgliche) Mikrofonierung ist sowieso eine eigene Wissenschaft.
Interessant ist, dass es tatsächlich auch Zeitgeist und damit "Vintage" Recordings und Ideen gibt inkl Re-Amping, die quasi einen passenden Zeitstempel in Sampling hat - ggf. auch in bestimmten Samplern wie zB dem Emulator II und I und den 8-12Bit Samplern, dem Mirage oder ähnlichen Teilen.
Und auch das Material - zB Metallkram und Vorschlaghammer -> Neubauten, Depeche Mode …

das ist zwar "off" aber nicht abwegig, da in den 80ern Sampling und Rompler sehr wesentlich und stilprägend dazu kamen - kein "some great reward" ohne Sampling - fast wichtiger als "Analog-Synths" - und das gilt auch für das Vorgänger DM-Album Construction Time Again - wo es auch schon etliche Non-Analoge Sachen gab und Sampling halt - from the top to the bottom, and then?

wenn du sowas magst - dann ist das auch ein Stilmittel und es gibt heute noch große Fans alter Sampler - nicht zuletzt deshalb.
Ist auch Vintage, teilweise mit analogen Filtern (Emax I, Emulator II..)
daher haben damals etliche Bands (242, DM, PSP…) Sampling als Basis genutzt und sogar ihre Synthsounds als Samples gespielt - ich denke für die Zeit ab dem Emulator II spätestens war das absolut stilprägend.

Und die Charakter dieser Synth war Legendär.
Ist ein Nebenaspekt - aber vielleicht interessant..

OT Ende.

Bowie und andere bis hin eben auch zu DM,Ultravox und so weiter - gab es auch eigene Aufnahme und Recordingsachen und Gates Reverb.. Und im Bandumdrehen war alles more Future!

Mit Sounds kann ich das belegen, aber hör dir die obigen Alben mal an - da gibts etliche Sounds, die "Sampling" für Synths nutzen, vornweg Front 242 - um minimal zu blieben ... hat auch gut geklappt - ich fand diese gesampleten Analogsounds mördercool, hatten eine "härtere" Schale.
 
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Bin dann auch raus aus dem bereits X-millionfach diskutierten Fred, weil die Krux der eigentlichen Frage ein ganz simples Fazit hat:
Zeitgeist.
Damals- und auch nicht weniger heute.
 
Mein erster Synth lief so schlecht und mit so vielen Limits, dass ich nach weniger als einem Jahr keinen Bock mehr drauf hatte.

Geräte mit Potis, die nach 40...50 Jahren noch weich und präzise laufen, die waren schon immer in einer Preisregien, die ich mir bis vor wenigen Jahren nicht hätte leisten können (bzw. nur unter Abstrichen in wichtigeren Bereichen des Lebens).

natürlich sind die ölgefederten drehregler an einem oscar oder an einem mischpult aus den fünfzigern toll zum daran herumdrehen.

aber auf der anderen seite der waage steht ja immer auch als gegengewicht all das neue, was dir eben auch tolle möglichkeiten bietet.


7-bit MIDI regler aus billigplastik sind zum kotzen, aber da kannst du die bewegung halt auch aufnehmen. einer meiner selbstgebauten software synths hat 140 parameter, die alle einzeln mit 44 khz moduliert werden können, an einem moog kannst du maximal 2 regler gleichzeitig drehen. viele analoge schlachtschiffe taugen für den live einsatz für amateure überhaupt nichts, weil sie zu schwer, zu groß, und zu empfindlich sind. usw usf.


bleibt am ende die frage übrig, ob es wirklich "der sound" ist. meine antwort lautete auch hier nein.

"vintage" ist nämlich nicht nur "PPG Wave", "Moog Rogue" oder "tb-303", sondern auch ganz viel anderer schrott, den kein mensch mehr hören und benutzen will.

das ist wie bei dem aktuellen zeug; da ist auch nicht alles gold, was glänzt und es ist auch nicht automatisch "besser" als das alte, nur weil es neu ist.
 
Fazit bisher ist doch, dass alles bunt ist und nichts schwarz-weiß. Und die vereinfachte Darstellung von Dir, @RetroSound, und dir, @Bernie, nach der die einen eben Oldtimer lieben und die anderen immer „das Neueste“ haben „müssen“, polarisiert eben viel zu stark. In Wirklichkeit liegen die meisten von uns in ihren Vorlieben irgendwo dazwischen. Und das macht ja auch Sinn. Es sind eben Musikinstrumente und keine Autos, von denen wir reden. Man verwendet letztendlich immer das, was klanglich die besten Ergebnisse für den jeweiligen Verwendungszweck liefert oder womit man eben am besten zurecht kommt - oder das, was man sich eben gerade leisten kann.
 
@ Moogulator
Ein Geräusch oder einen Synthesizerklang mittels eines Mikrofons von einem Lautsprecher abzusampeln macht meines Erachtens keinerlei Sinn.

Ausnahme:
Eine E-Gitarre (denn diese bildet mit dem Gitarrenverstärker inklusive eingebautem Lautsprecher eine (klangliche) Einheit)

Grundsätzlich gilt:
Man sollte den elektrischen Signalweg möglichst nicht verlassen.

Anders formuliert:
Mit einem Sampler sampelt man beispielsweise ein Geräusch. Und zwar das Geräusch SELBST (und nicht ein Geräusch, das aus einem Lautsprecher kommt).

Und für einen "Depeche-Mode-Style" geht man (beispielsweise) in eine Tiefgarage und läßt dort zwei Mikrofone von der Decke baumeln, die man (gegenläufig oder gleichsinnig) hin und her schwingen läßt.
Und direkt unter die Mikrofone wirft man dann eine blecherne Auto-"Radkappe" hin und erstellt (während diese Radkappe auf dem Betonboden scheppernd aus-eiert) ein Stereo-Sample.
Zusätzlich kann man natürlich auch mit Tischtennisbällen, Hämmern und Ambossen arbeiten.

Im Vergleich zum gesampelten Material SELBST, ist der "Eigenklang" eines Samplers in meinen Augen marginal.
Der "Eigenklang" eines bestimmten Samplers ist (im Blindtest) doch genausowenig verifizierbar, wie der "Eigenklang" eines bestimmten Synthesizers.
Und es gibt im Grunde sowieso nur drei Zustände:
Entweder "etwas" klingt gut, mittelmäßig oder schlecht. Denn mehr (Haarspalterei) ist im Grunde eigentlich gar nicht erforderlich.

Abschließend:
"Stilprägend" sind in Wahrheit nicht bestimmte Instrumente oder bestimmte Synthesizer, sondern ALLEINIG die jeweiligen Musiker, bzw. kreativen Künstler.
An bestimmte Instrumente oder bestimmte Synthesizer klammert man sich NUR DANN, wenn man im Grunde eigentlich gar nicht dazu fähig ist, ohrenkrebsfreie Musik zu fabrizieren. Man lenke das Augenmerk einfach einmal auf die tausenden (in der Regel) absolut fürchterlichen Synthesizer-Demo-Soundbeispiele.
 
Der "Eigenklang" eines bestimmten Samplers ist (im Blindtest) doch genausowenig verifizierbar, wie der "Eigenklang" eines bestimmten Synthesizers.
Das ist schon zu unterscheiden, wenn man nicht in der Originaltonhöhe bleibt, sondern den Sampler fürs "Sounddesign" nutzt, dann erzeugen (bzw. filtern die unerwünschten Frequenzen nicht raus) die alten Sampler deutlich mehr Artefakte, die häufig zu interessanten Klängen führen. Zwischen neuen Samplern/Sample Playern und den teilen aus den 80ern lässt sich in dem Zusammenhang - bzw. bei entsprechend extremen Einstellungen - dann doch ziemlich gut unterscheiden. Wobei ich damit nicht sagen will, dass sie dieser Effekt nicht auch anders erzielen lässt.
 
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wer den unterschied zwischen S-950, S-1000 und EMU z-plane filtern nicht hört, dem sollte man das sampeln gesetzlich verbieten.
 
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Der neue Sampler in Logic ist da Hammer. Ich spiele einfach 30 verschiedene Tonhöhen eines FlächenSounds mit dem Voyager ein, wobei ich die Filterbewegung jedesmal leicht anders variiere. Logic geht jetzt hin , erkennt die Tonhöhe jedes Samples und Mapt mir die Vorhandenen Samples automatisch auf die Tastatur. Analoge Monster Fläche fertig. Geht auch mit den alten Samplern , aber eben nicht so flott.. Darüber dann noch eine Filterbewegung gelegt die Spieldynamisch angepasst ist, ultra schnell! , man kann sich voll auf das Spiel konzentrieren.
 
Weiß nicht ob das ironisch gemeint ist. Aber der Leipzig S ist einer der charaktervollsten Synths, den ich so erlebt habe unter den neueren Modellen.
Was der Juno für instant 80s ist, ist der Leipzig S für instant EBM.



Was auch immer EBM ist. Lol. (anderer thread)
Warum wird der Leipzig eigentlich ,,immer,, mit EBM in Verbindung gebracht?
War er nicht einst konzipiert als Moog Clone?
 
Warum wird der Leipzig eigentlich ,,immer,, mit EBM in Verbindung gebracht?
War er nicht einst konzipiert als Moog Clone?
Warum er mit EBM in Verbindung gebracht wird, weiß ich nicht, ich finde diese Zuschreibungen bestimmter Musikinstrumente zu bestimmten musikalischen Stilen generell nicht besonders sinnvoll. Aber ein "Moog-Clone" in dem Sinne ist der Leipzig m.E. nie gewesen. Er wurde nur gerne mit dem Minimoog verglichen, weil er einen sehr fetten Grundklang besitzt - und natürlich ein 24-dB-Ladder-Filter (vom Hersteller selbst als "Moog-Style" bezeichnet). Dafür "nur" 2 VCOs, vollständige ADSR-Hüllkurven, Sub-OSC, Sequencer und eine andere Modulations-Struktur. Da ist schon auch genug anders als beim Minimoog, um eine gewisse Eigenständigkeit zu besitzen.
 
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Die Antwort ist noch einfacher:

Wer diese Frage stellt, wird die Antwort nie verstehen.

Eine typische Selbstimmunisierung. Wie bei Verschwörungsraunereien.

Dabei war die Frage eigentlich sehr konkret:

Mich würde interessieren, ob ihr Soundbeispiele habt, wo ihr meint, genau an der Stelle hört man etwas, wo solche Charakteristika bemerkbar sind (Gern YouTube etc mit Timecode). Und auch gern vergleichbare neue Modelle, wo sich das eben nocht mehr so anhört.

Stattdessen dann die üblichen Oldtimer-Bakelitknopf-Labereien.

Bis auf ein paar Ausnahmen.

Cee.
 


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