Hab das Video jetzt nicht gesehen, entschuldige, wenn ich vielleicht am Thema vorbei schreibe, habe mich aber schon häufiger
mit dem Thema gedanklich auseinandergesetzt, aber auch hier wurde es ja schon oft diskutiert.
Jemand sagte mal, dass einem die Naivität und jugendliche Leichtigkeit durch´s erwachsenwerden entfleucht.
Ich beobachte aber auch an anderen und auch an mir, dass der musikalische Anspruch, je mehr man hört,
im Alter immer weiter zunimmt und das Fenster der musikalischen Toleranz und Begeisterung dafür immer kleiner wird,
gepaart mit der Arroganz ggü einfacher Musik, über die ich selbst urteile und andere wiederum urteilen so über die
Musik, die ich selber höre und mache. Es ist eine Art Absolutismus und Hoheitsanspruch, der sich in Diskussionen
breitmacht.
Ich denke vielmehr, dass wir uns den "Spirit" selbst kaputtmachen, der dazu führt kreativ zu sein, denn die meisten von uns
entstammen einer Generation, die den Aufstieg elektronischer Musik miterlebten und im Grunde tragen wir dieses Mindset
von damals in uns. Man könnte ja daran arbeiten, Strategien zu entwickeln oder einfach die Einstellung dazu ändern, aber
dazu müsste man bereit sein, dass Machen zu entkopfen und den eigenen Selbsttrieb zum Musikmachen wiederfinden.
Andererseits:
Ich höre häufig die Sequencer Playlist von hier, die eigtl sehr kreativ ist, sie ist kreativer, als das was ich von den
"Beatport Top 100" Playlisten der jeweiligen Genres kenne, denn da habe ich sehr oft den Eindruck, dass da zwar technisch
sehr gut produzierte Musik ist, die aber sehr generisch und inhaltslos daherkommt.
Interessantes Thema, auch wenn ich das Video nicht gesehen habe. Mich interessieren Gedanken von Menschen, die ich nicht kenne
und mit denen ich nicht direkt darüber diskutieren kann, nicht. Aber man kann ja mal drüber sprechen
Schlüssel ist wohl das innere Kind zuzulassen, aber wer es zulässt, wird geächtet - Haben wir hier schon sehr häufig erlebt
und auch ich mach das ganz gerne. Ich sag nur HW vs SW. Über den Scheiß habe ich mir in den 90ern keine Gedanken gemacht.
Grund genug mal die eigenen Ansichten zu überdenken. Danke für´s posten.
Ist es gut, erwachsen klingen zu wollen, wenn der Schlüssel zur Kreativität die Naivität ist?
Und: Das was man macht entspricht immer dem eigenen Dunstkreis, der immer Überspitzt übernommen wird.
Man merkt es auch hier sehr oft, dass sich freie Themen immer mehr sprachlich hochnäseln, dass es mehr
darum geht, die eigene intellektuelle Überlegenheit zu demonstrieren, als darum einfach nur Gedanken auszutauschen,
egal von wem sie kommen. Dieser Umgang kann sehr giftig sein.