Warum ist nur der Schaltungsteil, der die Signale regelt und zusammenführt, rein aus Widerständen, also passiv aufgebaut? Der OpAmp kommt ja erst danach. Bei diesem passiven Schaltungsteil kommt es zu keinen Nichtlinearitäten. Passive Mischer sehen genauso aus.
Die Signalpegel am Eingang koennen mit den Potis passiv verringert werden, das habe ich in der Illustration ja auch entsprechend markiert.
Bei der Muse ist das natuerlich auch eine aktive Schaltung, nehme an SSI2164 (also ein Blackmer-VCA).
Denke soweit sind wir uns einig, fuer die eigentliche Addition der Signale spielts auch keine Rolle.
Im Endeffekt behauptest du aber weiter, ein Spannungsteiler (nichts anderes ist ein passiver Mischer) und ein OPV-Summierverstaerker seien das Gleiche, weil auch der Summierverstaerker/Addierer (wie bei so ziemlich jede OPV-Konfiguration) passive Bauelemente nutzt.
Stellt sich die Frage, was sich dann ueberhaupt noch als aktiver Mischer qualifizieren koennte
Ich wurde deiner Aussage zustimmen, wenn die Schaltung des CP3 ein Spannungsteiler mit mehreren Eingaengen (passiver Mischer) mit OPV in Spannungsfolger-Konfiguration als Puffer danach waere, und der OPV somit auf die eigentliche Mischung keinen Einfluss haette. Ist aber halt nicht so.
Nur weil passive Bauelemente einen Teil der Schaltung ausmachen, heisst das eben nicht, dass die Schaltung passiv ist.
Ansonsten kannst du auch gleich noch beim IEEE JSSC anrufen und und die Korrektur etlicher Veroeffentlichungen fordern, die zwischen passiven und aktiven Filtern und Integratoren zu unterscheiden
Kapazitaeten und Induktivitaeten sind ja schliesslich auch rein passive Bauelemente und auch in aktiven Schaltungen fuer die Frequenzabhaengigkeit verantwortlich, demnach duerfte es aktive Filter gar nicht geben.
Der OPV sorgt in der Summierverstaerker-Konfiguration aufgrund der negativen Rueckkopplung (und idealerweise sehr hohen Verstaerkung) ueber den Widerstand dafuer, dass am Ausgang eine Spannung anliegt, sodass der Eingangsknoten immer auf dem Potential des positiven Eingangs liegt, obwohl es keine direkte Verbindung zu diesem Referenzpotential gibt (deswegen "virtuelle Masse").
Im Endeffekt muss dafuer ueber Rfb die Summe aller Eingangsstrome vom Eingangskonten wieder abfliessen, d.h. also
die Ausgangsspanung (ueber Widerstandsverhaeltnisse Rfb/Rin gewichtete Summe aller Eingangsspannungen, invertiert) wird aktiv vom OPV erzeugt, um genau das zu erreichen.
Ueber Rin faellt deswegen jeweils die komplette Eingangssignalspannung ab, d.h. Rin macht eine klar definierte Spannungs-Strom-Wandlung, passiv ist das unmoeglich.
Weil der Eingangsknoten auf virtueller Masse liegt, zeigt sich per Superpositionsprinzip, dass alle anderen Eingangswiderstaende (d.h. Rin und der Innenwiderstand der Spannungsquelle) aus Sicht einer Eingangsspannung kurzgeschlossen sind, und damit, im Gegensatz zum rein passiven Spannungsteiler, keinen Einfluss nehmen.
Die Schaltung isoliert also die Eingangsquellen voneinander, im passiven Fall kann es sein, dass sich der Innenwiderstand einer Quelle aendert und damit die komplette Summierung beeinflusst, und eine reine mathematische Addition ist passiv sowieso nicht moeglich.