Besten Dank. Mit was hast Du das ausgemessen?
Mit REW, dort gibt es in den Einstellungen die Möglichkeit das Audiointerface über eine Loopback-Messung zu kalibrieren.
Bei LFOs kann es wichtig sein, daß die Schwingungen ideale Form haben, gerade auch für exakte rhythmische Modulationen.
Im Audiobereich spielt es eine geringere Rolle, wie ideal die Schwingungsformen sind. Eher im Gegenteil, es klingt "musikalischer" für unser Gehör, wenn sich die Schwingungsformen mit steigender Frequenz ändern bzw. "runder" werden. Bei diskreten Bauteilen ist es halt so, daß sie nicht unendlich schnell sind. Kondensatoren brauchen Zeit zum Laden und Entladen.
Das ist auch oft bei digitalen/Softwaresynths das Problem, wenn die Schwingungen mathematisch exakt sind und es dann dünn / "künstlich" / langweilig / steril klingt.
Ich würde argumentieren, dass man bei LFO Modulationen ja auch direkt den Verlauf hört, insofern die Frequenz niedrig genug ist.
Ganz im Gegensatz zu den Augen funktioniert das Gehör ja eher wie ein Spektrumanalysator, allerdings wirkt sich die Wellenform auch direkt auf das Spektrum aus, wobei sich die Auswirkung nicht im hörbaren Bereich befinden muss.
Wenn es darum geht, wie sich die Wellenformen mit der Frequenz ändern, möchte ich nochmal daran erinnern das, wenn man seinen VCO über VCF und Audiointerface misst, die Messung stark bandlimitiert ist.
Wenn du bei einer hohen Note ein Sägezahn oder Puls spielst wirst du am Computer nur die vom Anti-Aliasing-Filter (und je nach max. Cutoff natürlich auch vom VCF) bandbegrenzte Wellenform zu Gesicht bekommen.
Diese wird immer "runder/sinusartiger" sein als das ungefilterte Signal, weil die Frequenzkomponenten, die den "kantigen" Verlauf machen, hochfrequentere Komponenten sind, die dann einfach fehlen
Die Wellenformen eines VCOs sollten über den Frequenzbereich bei den meisten Designs sehr stabil sein, aber mathematisch perfekt sind sie deswegen natürlich trotzdem nicht.
Dazu kommen dann noch die ganzen Nichtlinearitäten im Signalpfad, die weitere spektrale Komponenten in Abhängigkeit des Eingangssignals erzeugen.
Jo, hier noch ein extrem langweiliges Nerd Vid, da @jpher ja die pulsbreite erwähnte. das hatte ich schon am schirm und ebenso den lowcut an der signalkette
im vid: erst hochpass etwas hoch, dann wieder runter, dann pw von 50& bis 55%, dann runter auf 45%
Die Ewähnung des Minimoog finde ich wichtig, denn wie beim sog. NEW OSC board des Mini nutzt die Muse heir auch nen 393. Was ich nicht aufgenommen habe, sind allerdings die leichten Artefakte bei PW 100/ oder 0%, eine Sache die Tony Allgood schon beim Matriarch bemängelt, aber hier auch leicht vorhanden ist.
Für den Bruchteil einer Sekunde höre ich dem Video eine Einstellung die sehr nach perfektem 50%-Puls klingt.
Wenn man den maximal hohlen Sound will, muss man evtl. nach Gehör einstellen. Das hat man ja damals dem Andromeda vorgeworfen, dort war das bei 51% im Display der Fall. WIMRE.
Im Bonedo-Test wurde das berichtet, aber als Feature gefeiert. Viele Synths gehen ja nur bis 10%/90%, damit der User sich nicht wundert, wo der Sound geblieben ist. Waren das lustige Diskussionen mit Paula beim 002 Beta-Test. Sie hat sich leider durchgesetzt und so ist dort PWM nur von 50% bis 10% möglich. Unter 10% wollte man nicht, und der Bereich 50% bis 90% klingt ja gleich.
Sowohl beim Baloran als auch beim ARP 2600 ist bei mir die korrekte Einstellung für "hohlen Sound" irgendwo zwischen 55-60%.
Beim 002 kann ich die Entscheidung schon auch nachvollziehen: Die verschiedenen Pulsbreiten sind da doch auch einzelne Wellenformen zwischen denen einfach hin- und hergewechselt wird, es gibt keinen weichen Übergang.
Wenn man bei gleicher Wellenformanzahl (63) den Bereich stark vergrößert hätte, wären die diskreten Pulsbreiten doch noch störender, vor allem bei Modulation.
Ich nehme an, für mehr Wellenformen hatte man keinen Speicher mehr übrig?
Ah, das, hatte die stelle des tests nicht am schirm. Jo, beim matriarch luegts am verwendeten diodentyp, und hier, nehme ich an, ähnlich.
Aber jo, it‘s a feature, not a bug, so geht‘s natürlich auch
Bei Gelegenheit muss ich mal bei meinen Haben+1 Synths nachsehen, welche 0-100% PWM können und wie sauber das dort an den Enden ist. Bisher hatte ich von solchen Effekten noch nichts gehört. Im doppelten Sinne.
Zitat bezügl. des Matriarchs:
"Each VCO has a LM393 dual comparator that creates both the pulse and square wave outputs. Each of the four LM393 devices is powered from 0V and +10V, and ideally its input pins should not go below -0.3V.
Pin 2 of the LM393 is the input pin that controls the pulse width of the pulse output and is directly connected to an op-amp output. It is 'protected' by a 1N4148 SOT23 surface mount diode (D4 on VCO1) which shunts the op-amp output to 0V when it goes below -0.6V. However, it is still possible for the voltage on pin 2 to go below -0.3V as the diode only clamps to -0.6V. When this happens the comparator's output will erroneously change state and becomes unstable and noisy. It may also shorten the life of the LM393. You can hear the instability by simply routing the attenuator output, which produces a variable voltage, into the PWM input and selecting pulse wave. Adjusting the attenuator produces some odd thumps and wheezes from the pulse wave output just after the pulse wave gets so thin it disappears. Ordinarily you would expect silence as the modulating input is increased still further.
The solution is to replace the silicon junction diodes with Schottky types, eg. BAT54L. These will conduct earlier and prevent the input to the comparators from going below -0.3V or so."
Die -0.3V sind beim LM393 unter "Absolute Maximum Ratings" bezügl. Input Voltage zu finden.
Ist das der Effekt des "Dying Oscillators"? Oder gings beim Matriarch nur um das Knistern bei 0% bzw. 100%?
Es scheint mir aktuell so als seien das zwei verschiedene Dinge?
Das Bondeo-Beispiel klingt ja sehr nach irgendeiner Instabilität, sei es der Komparator selbst, das Spannungslevel des VCO oder die Vergleichsspannung.
Wäre interessant das mal etwas analytischer zu hören als in dem vorhandenen Beispiel.