Ich kann gar nicht
nicht umsteigen: nachdem ich den 2016er iMac durch einen M2 PRO Mini ersetzte, gibt es kein nicht-Ventura dafür.
Was die Geschwindigkeitszuwächse (
@virtualant) angeht, so decken sie von
na ja… bis
abartig ein Riesengebiet ab.
*)
Völlig
obszön im Sinne von
applied Sci-Fi sind Dinge wie Video-Rendering, nicht nur mit Final Cut Pro (das wäre ja eh zu erwarten gewesen), sondern auch mit nicht so gut beleumundeten Exoten vom Schlage eines
Insta360 Studio, mit dem auf Intel jedes auch noch so kurze Video zur extremen Geduldsprobe wurde. Wobei das natürlich gerade bei Video auch extrem von der "Festplatten"-Geschwindigkeit, also SSD, abhängt. Eine 360° 5.3k Aufnahme zu "flat"-Video rendern, natürlich mit Beziehung der Gyrosensoren-Metadaten aus der Kamera und anschließendem Scaling auf 2.7k? Bite sehr, nichts einfacher als das.
5.7k-Aufnahmen des Leica-Moduls auf 4k in Apple Pro Res umrechnen, natürlich auch hier unbedingt unter Einbeziehung der Stabilisierungsdaten der Kamera? Aber natürlich doch.
Auch bei
statischer Bildbearbeitung (Composing) mit dem Photoshop geht selbst bei einem Photoshop-Veteranen wie mir die Sonne auf. Auch und gerade mit all den
postmodernen KI-Funktionen, die ohne einen schnellen CPU/GPU-Doppelwumms ™ mehr frustrierten als zum Ziel führten. Da ist die Branche auch schon offensichtlich komplett auf den neuen Zug aufgestiegen. Ganz krass zeigt es sich bei DxO Photo Lab: Die (konkurrenzlos guten) Entrauschungs-Algorithmen Deep Prime, erst recht Deep Prime XD, nahmen den kompletten Intel-Mac gnadenlos in die Geiselhaft, und zwar für zwei bis vier Minuten
pro Bild. Hier macht Deep Prime XD seinen Job binnen Sekunden im Hintergrund – von der heftigen Rechenlast merkst du als Anwender rein gar nix.
Andererseits lass mal einen der uralten Photoshop-Filter aus der Steinzeit (Polarkoordinaten, Ripple usw.) laufen und merkst, dass die Dinger
wirklich alt sind – ganz einfach, da laufen teils noch wohl die Algos aus den 1990er auf moderner Architektur. Das macht diese alten Helferlein irgendwie nostalgisch. Zum Glück weiß heutzutage eh kaum jemand mehr, wozu die Dinger alle mal alles gut waren.
Bei Musik-Sachen muss ich gestehen, schon auf dem alten Intel mit dem Tempo weitestgehend glücklich gewesen zu sein, und zwar sowohl mit Live, Reason als auch mit Logic Pro. Bin aber kein Studio-Profi. Jedenfalls kam es nur sehr selten vor, dass ich Spuren der Leistung wegen einfrieren oder bouncen musste. Das ist natürlich auf dem M2 umso weniger ein Thema.
Was die neueren Macs offensichtlich (ob absichtlich?)
überhaupt nicht mehr können, ist es, mit (elektromechanischen) Festplatten vernünftig umzugehen. Jedenfalls hat mein M2 Mini mit Ventura seine liebe Mühe mit der (recht neuen) 12-TB-Datensenke von Sandisk Pro. Ich kann den Mac ums Verrecken nicht überzeugen, die Platte
nicht in Ruhestand zu schicken. Die entsprechende, bekannte Systemeinstellung zeigt hier keinerlei Wirkung. Die Platte fällt nach ca. 10 Minuten (oder so ähnlich) definitiv in die Arme des Morpheus – und braucht bei Aufwachen gefühlt eine bis zwei Minuten, während deren der Finder den Beachball zeigt, auch wenn ich
gar nicht auf die Sandisk, sondern auf anderes externes Laufwerk (nur noch SSD) zugreifen will. Der arme Finder kann ja nicht wissen, worauf ich so gleich zugreifen will – "Neural Engine" und maschinelles Learning hin oder her – und lässt die Zugriffe erst, nachdem alle externen Volumina voll dabei sind. Sandisk schiebt das depperte Verhalten Apple in die Schuhe, Apple wiederum schiebt Sandisk die A-Karte zu. Danke auch dafür.
*) Wobei ich keinen Vergleich zu dem nicht-Mx habe, da ja auf dem alten iMac offiziell Ventura nicht lief, im Übrigen auch auf dem drei Jahre jüngeren MacBook Pro nicht (*fragezeichenindenaugen*).