tom f schrieb:
ESQ schrieb:
Braucht man seit der analog rytm überhaupt noch was Anderes?
(…)
seit der ersten mpc in kombi mit einem synth des eigenen gfschmackes kann man sich das alles sparen - das hat man aber wohl schon wieder verderängt.
Du hast in Deiner Gleichung, einen AR mit existierender Hardware nachbauen zu wollen, einen programmierbaren Mixer und mehrere entsprechende Effekte vergessen.
Aber selbst wenn man diese mit berücksichtigt, beginnt Deine Gleichung spätestens dann aus den Fugen zu geraten, wenn man die Parameter-Locks pro Note samt Parameter-Morphs und -Scenes nutzen möchte. Der gewiefte MPC-Programmierer könnte nun zu entgegnen versuchen, dass man die entsprechenden Klangänderungen in einem Setup aus MPC, Synthesizer, Effektgeräten und Mischpult ja über MIDI-Control-Change-Befehle (Locks, Morphs) und Program Changes (Scenes) herbeiführen kann. Dies scheitert in der Praxis jedoch für Control Change-Befehle an den dabei entstehenden Datenmengen, die selbst bei Nutzung des MIDI Running Status die serielle MIDI-Leitung so überlasten, dass das Timing hörbar zu wackeln beginnt. Und bei dem Versuch, die Scenes des AR über Program Changes nachzustellen, wird man schnell feststellen, dass nicht jeder Synthesizer nebengeräuschfrei und vor allem verzögerungsfrei Programme wechseln kann.
Abschliessend führe man sich vor Augen, dass die Kombination aus MPC, Synthesizer, Effektgeräten und Mischpult deutlich unhandlicher zu transportieren ist als ein AR, was aber nur für denjenigen interessant sein wird, der sein Instrumentarium häufig zu bewegen gedenkt.
dass elektron eine firma ist die ebenso wie andere im jahr 2015 wenig features um viel geld verkauft solte nachlesbar sein - aber die debatte führe ich ohne erfolg auch in anderen threds bei anderen geräten …
Durchhalten
… -a also ken grund beleidigt zu sein
Bin ich nicht – allerdings kann ich es auch nicht unwidersprochen stehen lassen, den Reiz eines AR auf den psychologischen Akt der Verdrängung reduzieren zu wollen (auch wenn es sich hierbei letztlich wohl vor allem um ein rhetorisches Stilmittel gehandelt haben dürfte).
aber jeder jeck ist anders...
Das ist nun wiederum sehr wahr.
tom f schrieb:
(…) ich darf dich darauf hinweisen dass ein matrix 12 (den ich besitze - sonst würde ich dazu nicht sagen) wohl einer der am leichtesten bedienbaren synth ist
das interface ist erstaunlich gut gelungen und trotz der gegeben regleranzahl kaum umsändlich.
die oberfläche ist bis auf 2 oder 3 sachen defacto selbsterklärend und wenn man sich ein paar stunden damit gespielt hat ist die bedienung nicht komplizierter als die eines juno 106.
Ich habe rund acht intensive Jahre mit meinem Xpander auf der Uhr, bis er Ende der 90er gehen musste. Das Instrument litt meiner Erfahrung nach vor allem unter drei Problemen:
1) Alle LFOs und Hüllkurven werden digital berechnet, auf einer Hardware von 1984. Entsprechend enttäuschten mich diese Funktionseinheiten vor allem durch mangelhafte Geschwindigkeiten: Bei den LFOs ist bei rund 25 Hz Schluss, und um mit den schlappen Hüllkurven Punch und Präzision zu simulieren, musste ich entweder mehrere Hüllkurven verschiedener Formen auf ein Ziel leiten, oder eine Hüllkurve durch den Tracking Generator zu etwas Zackigerem formen.
2) Es ist beim Xpander nicht möglich, Modulationsquelle, Modulationsintensität und Modulationsziel
gleichzeitig auf einer Page miteinander abzustimmen. Es mag für Dich akzeptabel sein, die Filterhüllkurve auf einer Page, die Cutoff-Frequenz auf einer anderen Page, und die Intensität, mit der die Filterhüllkurve die Cutoff-Frequenz moduliert, auf einer weiteren Page einzustellen – mich nervt das gerade bei so einer häufig gebrauchten Modulation tierisch.
3) Zumindest bei meinem Xpander gerieten die LFOs bei höheren Frequenzen ins Stocken, wenn irgendwo Parameterwerte geändert wurden.
im gegenteil - ist [der Xpander] duch die endlosencoder und die parameteranzeige stellenweise sogar besser zu steuern [als der Juno-106]
man muss halt auch wollen
Nein, mit "wollen" hat das überhaupt nichts zu tun, sondern mit dem Anwendungszweck.
Wenn man nicht am Echtzeitspiel eines Klanges interessiert ist, sondern sich einen Klang mit Zeit und Muße im Studio erarbeitet, sind Endlosregler ganz wunderbar. Wenn man aber in Echtzeit einen Klang spielt, vielleicht sogar vor Publikum, indem man z.B. auf der 2 und der 4 Cutoff zwischen 25% und 75% so schnell ändern möchte, dass sich der Eindruck ergibt, der Klang springe zwischen diesen Werte, ist man mit Potis oder Fadern besser beraten, da man mit diesen die Werte absolut & direkt in einer Bewegung anspringen kann, was bei Encodern prinzipbedingt unmöglich ist.