Kaufhilfe Lohnen sich Distortion Pedale für Synthesizer Bässe?

Hilfe zu einem klaren Problem - was kaufen für das hier beschriebene Problem…

Gisel1990

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Ich habe bereits ProCo Rat 2 und Boss DS-1. Beide Verzerrer machen den Sound zwar schön dreckig, aber bei Bässen geht unten rum alles verloren. Aus demselben Grund nutze ich bei meiner Behringer TD-3 die Distortion-Funktion nur selten.

Nun bietet der Markt ja diverse Pedale speziell für Bässe. Z.B. siehe unten. Nutzt jemand so etwas im Synthesizer-Setup und wenn ja, wie ist die Erfahrung und welche aktuell erhältlichen Pedale könnt Ihr aus eigener Erfahrung empfehlen?

 
Für schöne Bässe nutze ich den BOSS HM-2 Heavy Metal aus den 80ern. Davon gibt es auch eine Neuauflage (HM-2W). Der HM-2 hat in niedrigen Einstellungen eine schöne Dynamik und lässt es im Bassbereich ordentlich wummsen.

Hier sind zwei Klangbeispiele mit dem KORG Mono/Poly durch den HM-2. Mit Gain auf Minimum klingt der noch eine Spur zahmer.


https://www.youtube.com/watch?v=aEFmSNI6UXo&t=434s

Gerade die ProCo RAT (auch nicht die Turbo RAT) als auch der BOSS DS-1 haben kaum Power im Low-End-Bereich. Ich kenne nur wenige analoge Pedale, die im Bassbereich einen guten Job machen. Der BOSS ODB-3 ist eher ein dreckiger Fuzz und für Synthesizer nicht allzu gut zu gebrauchen (für Bassgitarre auch nicht, um ehrlich zu sein). Der aktuelle BOSS BB-1X Bass Driver ist ein digitales Pedal mit der "Adaptive Distortion Technology" aus dem BOSS DA-2. Letzteren habe ich und werde ich auf Dauer verkaufen. Digitale Verzerrer finde ich bisher ziemlich mies, so auch den. Der BB-1X könnte trotzdem nicht übel sein.

Die von dir gepostete finnische Marke kannte ich bisher noch nicht. Was noch im Basssektor sehr beliebt ist, ist die schwedische Marke EBS. Von der Marke hatte ich bislang nur das Stanley Clarke Signature Wah, das leider eine Enttäuschung war, weil es mit einem enormen Lautstärkeverlust einherging, aber die Pedale sollen generell ziemlich gut sein. Vielleicht lohnt da ein Blick und die eine oder andere Demo im Netz.
 
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Ich denke mal mit Bässen wird es ähnlich sein wie mit Bassdrums, man muss vorher einen EQ haben, der die Bässe abfängt bevor sie in die Zerre kommen. Denn sonst reagiert die Zerre viel zu sehr auf die Tiefen und es kommt nur Matsch raus. Wenn man die vorher cuttet oder zumindest leiser macht, funktioniert das immer besser.
 
Ich denke mal mit Bässen wird es ähnlich sein wie mit Bassdrums, man muss vorher einen EQ haben, der die Bässe abfängt bevor sie in die Zerre kommen. Denn sonst reagiert die Zerre viel zu sehr auf die Tiefen und es kommt nur Matsch raus. Wenn man die vorher cuttet oder zumindest leiser macht, funktioniert das immer besser.
Kann man so machen und hinterher mit dem Originalsignal mixen. Aber es gibt Pedale, die auch mit dem tiefen Frequenzspektrum einen guten Job machen. Ich hatte nur noch nicht so viele von denen zu Gast bei mir. Und einige von denen, die sich mit tollem Sound für tiefe Frequenzen brüsten (BOSS MD-2) kann man mit Bassgitarre schlicht vergessen.
 
Kann man so machen und hinterher mit dem Originalsignal mixen. Aber es gibt Pedale, die auch mit dem tiefen Frequenzspektrum einen guten Job machen. Ich hatte nur noch nicht so viele von denen zu Gast bei mir. Und einige von denen, die sich mit tollem Sound für tiefe Frequenzen brüsten (BOSS MD-2) kann man mit Bassgitarre schlicht vergessen.

Meine Erfahrung ist auch eher Software aber das dürfte egal sein. Alles funktioniert besser, wenn man vorher die Bässe killt. Zumindest wenn es um wirklich heftigen Sound geht. Um aus einer recht normalen Bassdrum eine ordentlich verzerrte Gabba/Hardcore Bassdrum zu machen, muss eigentlich immer ein EQ vor die Zerre und dann funktioniert es. Den Tipp finde ich auch immer wieder im Netz, es geht also nicht nur mir so.

Es ergibt ja auch Sinn, die Distortion verzerrt alles und da die Bässe im Vordergrund stehen vermatschen die schnell. Wenn man die vorher entschärft klingt es um Welten besser und die Zerre fügt ja auch ordentlich wieder Tiefen hinzu. Und da das bei Drums eigentlich immer so ist, sollte das bei Bässen denke ich ähnlich sein.

Umgekehrt geht auch ganz gut. Mit dem EQ vor der Zerre eine Frequenz besonders hervorheben, dann springt die Distortion darauf an und lässt die Tiefen in Ruhe.

Und klar, wenn man es parallel bearbeiten kann wäre super, leider haben Gitarreneffekte viel zu selten einen Dry/Wet Regler.
 
Der Bass Big Muff Pi ist relativ günstig und klingt gut finde ich. Da es viele verschiedene Arten von Verzerrung gibt, weiß ich natürlich nicht, ob das deinen Geschmack trifft. Sehr praktisch ist der Modus vom Bass Big Muff, wo man das Dry mit dem Wet Signal mischen kann. Dadurch wird der Bass-sound nicht gleich völlig zerstzört.
 
Big Muff π ist meiner Erfahrung nach immer ein Fuzz, nichts, womit man einen schönen Overdrive hinbekommt. Und mir persönlich sagt der Sound eines Big Muff π gar nicht zu (und ich hatte originale Pedale aus den frühen 70ern genauso testen können wie neuere Inkarnationen). Zudem kam mein NYC Big Muff π überhaupt nicht mit aktiven Signalen klar, das konnte man mit Synthesizern schlicht vergessen. Da gab es Kreischen oder Fiepen oder so - keine Ahnung, ob das bei dem Basspedal besser gelöst wurde (das NYC wurde ja dem Originalschaltkreis nachempfunden).
 
Big Muff ist eh nicht lieferbar, insofern egal. Zoom B1X Four Bass wäre mir vom Forfaktor zu ausladend, trotzdem guter Tipp. Boss HM-2W Heavy Metal kommt in die Auswahl. Danke schon Mal für die Tipps!

@Pepe Wie ist vom Boss die Stille im Buffered Bypass? Für mich ist nämlich wichtig, dass die Dinger im Bypass nicht rauschen. Deswegen achte ich normal immer auf True Bypass.
 
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Ich denke mal mit Bässen wird es ähnlich sein wie mit Bassdrums, man muss vorher einen EQ haben, der die Bässe abfängt bevor sie in die Zerre kommen. Denn sonst reagiert die Zerre viel zu sehr auf die Tiefen und es kommt nur Matsch raus. Wenn man die vorher cuttet oder zumindest leiser macht, funktioniert das immer besser.
Genau das sollte ein Verzerrer - jedenfalls ein Gitarrenverzerrer wie die Proco Rat oder der Ibanez Tube Screamer - schon eingebaut haben. Nach der Zerre knn man die Bässe einfach wieder anheben.

Im Tube Screamer z.B. wird alles unter 720 Hertz mit 6 dB / Oktave abgesenkt. Um das zu kompensieren, braucht man danach eine Anhebung um 6 dB bei 360 Hz, um 12 dB bei 180 Hz, 18 dB bei 90 Hz und - falls man das durchziehen will - 24 dB bei 45 Hz.

Das ist aber nur rechnerisch - kann man nach Geschmack variieren :)
 
Ich habe bereits ProCo Rat 2 und Boss DS-1. Beide Verzerrer machen den Sound zwar schön dreckig, aber bei Bässen geht unten rum alles verloren.
Ich habe gestern drei Verzerrer miteinander verglichen, wovon zufälligerweise zwei deinem Bestand entsprechen =)
Boss DS-1, ProCo Rat Deucetone (fast alle Ratten in einem Gerät) und EHX Big Muff. Letzterer hatte den kräftigsten Bass. Soundtechnisch machte er seinem Namen alle Ehre.
Die Ratte gehört mir, DS und Muff einem Bekannten. Ich fand alle drei gut.. 🤷‍♂️
 
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Big Muff π ist meiner Erfahrung nach immer ein Fuzz, nichts, womit man einen schönen Overdrive hinbekommt.
Für nichts anderes ist der Big Muff bekannt - wer "Distortion" oder "Fuzz" kauft, bekommt eben keinen "Overdrive".

Ich habe einem Freund von der Gitarrenfraktion meinen gebrauchten H&K Tube Factor verkauft, der enthält eine Röhrenstufe und overdrived wurnderbar weich.

Aber je nach Geschmack kann man auch die harte Zerre bevorzugen :)
 
Ich habe auch einiges an Pedalen durch und bin beim Walrus Audio Ages hängen geblieben. Ganz neu ist das Fuzzpedal "Eons" von Walrus Audio. Das werde ich mir auch noch zulegen.
 
wer "Distortion" oder "Fuzz" kauft, bekommt eben keinen "Overdrive".
Das trifft nicht immer und überall zu. Gerade der HM-2 "Heavy Metal" mit seinen ordentlichen Gain-Reserven kann auch Blues. Und auf der anderen Seite kann der BOSS OD-2R "Turbo Overdrive" alles von ganz sanftem Overdrive bis hin zu richtig harter Verzerrung. Dieser gelbe Treter ist auch mein Lieblingsverzerrer für Synthesizer und Orgel. Nur eben nicht für Synth-Bässe.
 
Genau das sollte ein Verzerrer - jedenfalls ein Gitarrenverzerrer wie die Proco Rat oder der Ibanez Tube Screamer - schon eingebaut haben. Nach der Zerre knn man die Bässe einfach wieder anheben.

Im Tube Screamer z.B. wird alles unter 720 Hertz mit 6 dB / Oktave abgesenkt. Um das zu kompensieren, braucht man danach eine Anhebung um 6 dB bei 360 Hz, um 12 dB bei 180 Hz, 18 dB bei 90 Hz und - falls man das durchziehen will - 24 dB bei 45 Hz.

Das ist aber nur rechnerisch - kann man nach Geschmack variieren :)

Genau, grade Gitarrenverzerrer schneiden gerne unten viel ab und sind daher für Bässe oft nicht so geeignet, weil da schon zu viel weggefiltert wird. Wenn man das vorher selber bestimmen kann, ist das natürlich besser.
 
Ich habe den Text aufgeklappt und nur "B3K" gelesen, was mir erst mal nichts sagte. Nach einer Google Suche war mir dann klar, dass es der schon ganz oben genannte finnische Hersteller Darkglass ist, hier aber mit dem Modell "Microtubes B3K".
 
Beide Verzerrer machen den Sound zwar schön dreckig, aber bei Bässen geht unten rum alles verloren
Die Lösung hört auf den englischen Begriff "Parallel Processing". Der Trick ist einfach das Signal vor dem Verzerrer zu splitten, dann geht es einmal durch den Verzerrer, und einmal durch einen Tiefpass (oder Mischpultkanal wo man die Höhen rausdreht); zum Schluss werden beide Signale wieder zusammengemischt.

PS: Uuups, ich sehr jetzt erst, dass @Pepe das schon erwähnt hat.
 

hier gibts massig sounddemos zu pedalen, gut zum vergleichen.

ich nutz gerne ein behringer vtm999 mit 3bandklangregelung, das hat für meinen geschmack keinen bassverlust an drums und synths und klingt nmicht zu harsch. und kann bei bedarf noch gemoddet werden für ne deutlich größere klangpalette. mxr distortion plus kommt auch gut am synth aber das macht auch schon einen teil der bässe weg
 
Die Lösung hört auf den englischen Begriff "Parallel Processing". Der Trick ist einfach das Signal vor dem Verzerrer zu splitten, dann geht es einmal durch den Verzerrer, und einmal durch einen Tiefpass (oder Mischpultkanal wo man die Höhen rausdreht); zum Schluss werden beide Signale wieder zusammengemischt.
Splittest du das Signal mit einem Y-Kabel?
 
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Das trifft nicht immer und überall zu. Gerade der HM-2 "Heavy Metal" mit seinen ordentlichen Gain-Reserven kann auch Blues. Und auf der anderen Seite kann der BOSS OD-2R "Turbo Overdrive" alles von ganz sanftem Overdrive bis hin zu richtig harter Verzerrung. Dieser gelbe Treter ist auch mein Lieblingsverzerrer für Synthesizer und Orgel. Nur eben nicht für Synth-Bässe.
Wir benutrymme du den Boss OD-2r?
Als send Effekt, mit reamp Box?

Hart kreischend geht gut, aber sanft kriege ich nicht hin.
 
Benutrymme? :)

Ich nutze den OD-2R direkt nach dem Instrument. Gitarre, Synth, Orgel, oder was auch immer. Und ich finde den Klang (außer bei E-Gitarre) auch ohne Ampsimulation super. Normalerweise nehme ich den Turbo Off Modus und für sehr leicht angezerrte Sachen relativ wenig Gain. Der kann doch so wunderschön sanft, da wundere ich mich, warum das bei dir mit dem OD-2R nicht wirklich gut klappt.

Ich arbeite übrigens auf sehr altmodische Weise. Ich nutze keine Send Effekt Kanäle. Bei mir landet im Line-Eingang des Mischpults das für mich fertige Signal. Das ist bei mir sowieso alles eher untypisch Old School, da ich maximal einen Arpeggiator einflechte, aber nichts mit Sequenzern oder MIDI mache (außer vielleicht ein anderes Instrument per Hand in Echtzeit ansteuern oder Programme per SysEx laden). Meine Arbeitsweise gleicht in etwa der von einem Bildhauer: wenn ich mich einmal verhaue, muss ein neuer Versuch her. Weenn etwas nicht ganz so gut passt, wie erhofft, muss dieser Part noch mal neu gemacht werden. Ich bin in der Hinsicht wahrscheinlich ein für Außenstehende höchst seltsamer Mensch. Aber ich will ums Verrecken nicht anders Musik machen als auf meine verschrobene Weise.
 
Hier lernt man immer wieder neue Worte .

Wer sowas kann sollte sich , neben dem Y-Split für Wet/Dry , der sich übrigens auch prima mit einem Mischpult und Send FX realisieren lässt, unbedingt mal eine einfache passive Tonblende VOR den Distorsion bauen . Schaltung dafür ist genau wie in einer E-Gitarre , die Bauteile kosten ein paar Euro , über verschiedene Kondensatoren lässt sich dabei die Eckfrequenz verändern. Der beschnittene Hochtonbereich verbessert den Sound ganz intensiv und wirkt dabei völlig anders als ein EQ hinter dem Distorsion. Natürlich geht das auch mit einem fixed Filter oder wah wah oder ähnlichem.
 
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Ich hätte Multiple-Lines auf der Patchbay, aber ein Y-Kabel ist natürlich auch ok.
Danke. Mal ne andere Frage zum Thema "Parallel Processing": Ich habe in der Kette Bass-Synth - Distortion - Delay/Reverb (Kombi-Effekt). Wo würdest du das Signal splitten? Nach dem Bass-Synth? Oder Bass-Synth zusammen mit Delay/Reverb und dann den Distortion absplitten? Ist wahrscheinlich Geschmacksache, oder?
 
Kommt schlicht darauf an, ob Du auch den Hall verzerren willst.
 


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