Kriteriensammlung für gute Modular Musik !!

Feedback schrieb:
Das denke ich nicht,grundsätzlich schadet Lektüre natürlich nicht, aber man kann sich auch einfach so weiterentwickeln... :nihao:
Ich habe ja so ca. 2008 mit den Drones angefangen, das hat mich, zumindest was Sounds bauen anbelangt gut weitergebracht. Da musste ich dann zum Schluss auch nicht mehr viel nachdenken, eben weil ich wusste wie ich das hinbekomme was ich hören möchte. Das ist für mich zumindest schon ein Fortschritt gewesen. Ich habe mich da eben von meinen Ohren leiten lassen, bzw. von meinem Gehör und das lief bei mir so auch ganz gut.
 
Seid mir nicht böse, aber was Ihr da seit geraumer Zeit diskutiert, hat NULL mit "Kriterien" (für gute Modularmusik) zu tun. Das ist eher "jooa, wenn ich so herumschraube, denke ich da jetzt nach oder was"...
Andreas
 
Leverkusen schrieb:
Bernie schrieb:
Nun denn, ich koche etwas anders und mache mir vorher Gedanken, WAS ich WIE kochen möchte.
Entweder kenne ich die Zutaten oder schau vorher mal auf mein Rezept, gehe dann gezielt einkaufen und koche dann mein Menü so, wie ich es haben möchte. Natürlich probiere ich auch andere Sachen, z. B. Gewürze aus, mache das aber nicht völlig planlos.
Ich kenne die verschiedenen Garzeiten und mein Steak ist auf den Punkt gebraten.
Das verrückte ist, kochen tu' ich auch so - meine Freundin macht das wahnsinnig. Die kuckt im Laden was da ist und worauf sie Lust hat und macht dann spontan zuhause was draus und bei ihr schmeckt es besser (Nein, es gibt nicht immer Eintopf!).
Mit Erfahrung und/oder Intuition klappt es auch ohne Rezept. Ob mit oder ohne Rezept: sich sklavisch an Zutaten halten ist Blödsinn bei Naturprodukten. Wichtig ist das, was ich bei Bernie rot angestrichen habe. Es liegt nicht an den Zutaten, die Deine Freundin kauft, vermutlich könntet Ihr mit den gleichen Zutaten kochen, und bei Ihr würde es wieder besser schmecken. Das Geheimnis hier ist: Offensichtlich kann sie würzen und versteht besser mit Lebensmitteln umzugehen. Und kennt Ihre Rezepte bzw. weiß, wie verschiedene Lebensmittel zusammen "funktionieren".
Gleiches für Patches. Die können abgedruckt sein und trotzdem scheiße klingen, es kommt darauf an, was man mit den Reglern macht...
 
AndreasKrebs schrieb:
Seid mir nicht böse, aber was Ihr da seit geraumer Zeit diskutiert, hat NULL mit "Kriterien" (für gute Modularmusik) zu tun. Das ist eher "jooa, wenn ich so herumschraube, denke ich da jetzt nach oder was"...
Andreas

Ich bin mit meinem Post auf einen Beitrag von einem User hier eingegangen. Das wird doch wohl noch erlaubt sein, oder? Außerdem kann sich ein Thema, im Laufe eines Threads, schon mal ändern. Das passiert ständig und ist auch nichts Neues. Mich stört das jedenfalls nicht.
 
Ergänzung:
AndreasKrebs schrieb:
1. Es ist gute Musik. (An anderer Stelle zu vertiefen, was diese für Kriterien hat.)
2. Das Modularsystem ist für die Musik erforderlich, kann also nur unter Einbußen durch etwas Anderes ersetzt werden.
3. Der musikalische Beitrag des Modularsystems ist nicht trivial. (Ist ggf. redundant zu 1 und/oder 2.)
4. Der Modularist hat sich bereits mit dem Thema "Musik" auseinandergesetzt.
5. (entnommen aus der bisherigen Diskussion) Der Modularist hat bereits nachweislich ein Buch gelesen.
:D
Andreas
 
Falls zu diesem "Buch" auch Bedienungsanleitungen gehören...
Wenn man mit dem Modular anfängt, sollte man schon wissen, wie ein Synthesizer funktioniert, um einen Standardstrang VCO => VCF => VCA aufbauen zu können. Ob diesen Wissen jetzt aus einem Buch kommt, oder ob man vorher einen anderen analogen/virtuell analogen besessen hat ist egal.
Weiterhin sollte man sich mit den Bedienungsanleitungen der Module befassen, die von Doepfer sind vorbildlich.
Mehr "Buch" benötigt man IMHO nicht.
 
Bin mir da nicht so sicher, aber vielleicht könnte man ja auch sagen: Gute Modularmusik nimmt einen mit auf eine kleine Reise und hält so auch die Spannung aufrecht. Allerdings glaube ich, das gilt für Musik eher allgemein. Vielleicht könnte man auch sagen, sie soll unterhaltsam sein. Aber auch das erwarte ich eigentlich bei jeder Art von Musik.

Grob gesagt: Ich möchte mich gut unterhalten fühlen. Vielleicht ist das ein wenig viel verlangt, aber so sehe ich das.
 
Feedback schrieb:
Mit Erfahrung und/oder Intuition klappt es auch ohne Rezept. Ob mit oder ohne Rezept: sich sklavisch an Zutaten halten ist Blödsinn bei Naturprodukten. Wichtig ist das, was ich bei Bernie rot angestrichen habe. Es liegt nicht an den Zutaten, die Deine Freundin kauft, vermutlich könntet Ihr mit den gleichen Zutaten kochen, und bei Ihr würde es wieder besser schmecken. Das Geheimnis hier ist: Offensichtlich kann sie würzen und versteht besser mit Lebensmitteln umzugehen. Und kennt Ihre Rezepte bzw. weiß, wie verschiedene Lebensmittel zusammen "funktionieren".
Gleiches für Patches. Die können abgedruckt sein und trotzdem scheiße klingen, es kommt darauf an, was man mit den Reglern macht...

Okay, Modulbarmusik ist weder besser noch schlechter wenn man mit Rezept oder nach Intuition kocht - aber was muss man denn jetzt, gefühlt oder gemaßregelt, mit den Reglern machen damit sie gut wird?
 
Die Frage ist weitgehend dieselbe wie für "gute Musik". Das lässt sich zusammenstellen, ist aber hier mehrfach versucht worden. Am Ende ist es aber leichter als man denkt.
Es muss eben auch einfach ansprechen, kann polarisieren, auch verrückt sein, es kann auch ein Genre nur befüllen oder ein neues schaffen, aber es ist immer dann interessant, wenn viele da wirklich mitgenommen werden - das bedeutet nicht Pop sondern nur, dass es irgendwie umtreibt. Auch Musik, die nur wenige mögen kann sowas schaffen, sonst wäre der ganze Indiekram nicht da.

Ich sage das mal bewusst so wenig wasserdicht und so wenig zitierbar.
Es ist in Worten schwer, aber was dich selbst anspricht und dich wirklich mitnimmt, das ist richtig.
Noch besser ist, wenn es einige umtreibst, mitnimmt, anpackt und zwar egal wie. Manchmal kann das auch erstmal schräg oder negativ sein, es kann sich drehen. Muss aber nicht ;-)
Also es muss nicht brutal experimentell oder krass an der Messe mit Wohlgefallen ausgerichtet sein (Jarre und Co).

Probieren!
Ansonsten siehe meinen Beitrag weiter zurück, vielleicht hilft das ein bisschen als Ansatz.

Noch besser ist es, Musik so weit zu entwickeln, dass sie einfach funktioniert, möglichst unabhängig vom Instrument, denn ich glaube, dass dies die geringste Magie hat. Da gebe ich alten Vorrednern Recht, denn diese Erkenntnis ist gerade hier ja schon oft vorgekommen und einfach wahr.

Wir Nerds finden das schon gut, mal über Details zu reden, aber auf der Bühne sind wir einfach Musiker, manchmal nennt man uns DJs und das was du "auflegst" (so sagen sie) wird sie dann ansprechen und das erkennst du sehr bald. Du spielst und es wirkt.

Diese Wirkung ist wichtig. Was bringt einen dazu bei einem Act zu bleiben? Was ist wichtig? Ich könnte es nicht genau sagen, aber ich weiss, wenn es soweit ist.
 
Ihr seid ja alle verrückt :)

Ich habe mich an mehren stellen so gut wie es mir möglich ist erklärt - wenn ihr nichts mit dem begriff "systemisch und prozesshaft" anfangen könnte, soll das nicht mein problem sein. Ich denke auch, dass ich hinweise gegeben habe wohin der hase läuft. (Beispiel: Das erzeugen einer gitarre ist die (gitarren)musik selber)

Wenn das keiner liest und einfach igrnoriert wird, ist das auch nicht mein problem.
:peace:

ps:Und bitte regt euch nicht über dieses statement auf - ich habe mich lang genug zurückgehalten :kaffee:
 
Moogulator schrieb:
Die Frage ist weitgehend dieselbe wie für "gute Musik".
Siehe dazu mein erstes Kriterium. Gute Modularmusik ist gute Musik. Aber das ist der langweiligere Teil. Da mag vorerst mal jeder das gedanklich einsetzen, was für ihn gute Musik kennzeichnet.

Interessant ist doch: wann ist gute Musik auch gute Modularmusik? Sicher nicht einfach, wenn sie halt mit einem Modularsynthesizer gemacht wurde.

Andreas
 
Feedback schrieb:
Das gleiche mit Gewürzen: im richtigen Maß einsetzen...
hehehe, ich muss grad lachen.

ein punkt ist einfach Erfahrung !
aber man kann natürlich den Menschen auch einfach generell für dumm erklären.


Ein wichtiger punkt ist das aus dem moment gewonnene feedback:
beim kochen kann man den kochlöffel nehmen und probieren.....sich daran dann orientieren.
kocht man dasselbe öfters entstehen erfahrungswerte ! beides zusammen macht dann dass man komplett vom gefühl her kochen kann.
...ja, schmekct dann vielleicht jedesmal etwas anders.
umgekehrt kann man auch jedesmal neue Erfahrungswerte zu den alten dazuaddieren. Man wird immer besser.........
( was glaubt ihr eigentlich wie richtige gourmetköche kochen, nach kochbuch ? ) :lollo:


Beim patchen auch: wir haben Ohren, wir hören. sobald ich an nem knopf drehe bekomme ich in echtzeit feedback durch den ton.
Dadurch ist auch jedes noch so "initial spontane" patchen mitnichten losgelöst von jedem konzeptionellen denken und mitnichten was "planloses"
Es gibt hier Leute die sollten sich den unterschied zwischen "geplant", planlos" und "aus´m moment" mal näher vor augen halten.
Weil da wurde oben im thread (zwischen den zeilen) mehrfach unterstellt dass "aus´m moment heraus" = "konzeptlos" / = "planlos" ist. Ist es aber nicht !


vielleicht das Ganze statt mit dem kochen einfach mal mehr mit SEX vergleichen, vielleicht fällt dann der Groschen.......... :roll:
 
Missverständnis!?

Eine Hoffnung habe ich noch - vielleicht redet ihr ja von ganz anderer Musik!?

Hier sollte die rede sein von musik, die mit einem modularsystem erzeugt wird und
den daraus folgenden besonderheiten und konsequenzen - in seinen ganz spezifischen art.

Erst wenn man diese differenz klar hat und beschrieben hat - kann man eventuell dazu übergehen kriterien für gute modularsystem-musik zu finden.
So wie es für gutes design auch kriterien gibt - unabhängig von "Finde ich schön"

Dieser fred ist aus dem bedürfnis entstanden das es keine Orientierung gibt.
Und diese ist meinem empfinden nach nötig, weil man sonst nur im trüben fischt…

Ich vermisse ganz die Theoretiker von Mille Plateaus - schade dass diese Tradition des Denkens über Musik und Kultur nicht weitergeführt wurde...
 
siebenachtel schrieb:
beim kochen kann man den kochlöffel nehmen und probieren.....sich daran dann orientieren.
kocht man dasselbe öfters entstehen erfahrungswerte ! beides zusammen macht dann dass man komplett vom gefühl her kochen kann.
[...]
Es gibt hier Leute die sollten sich den unterschied zwischen "geplant", planlos" und "aus´m moment" mal näher vor augen halten.
Weil da wurde oben im thread (zwischen den zeilen) mehrfach unterstellt dass "aus´m moment heraus" = "konzeptlos" / = "planlos" ist. Ist es aber nicht !
Das was hier seit mehreren Seiten immer wieder besprochen wird sind alles keine Kriterien, sondern Herangehensweisen. Das ist etwas grundsätzlich Anderes als "Kriterien". Kriterien wende ich als Hörer von Modularmusik an, da sind die Herangehensweisen des Modularisten längst vorbei und mir auch meist gar nicht bekannt. Unterschiedlichste Herangehensweisen können ganz tolle, aber auch ganz bescheuerte Musik zur Folge haben.

Wenn ich aber - als Zuhörer! - ein fertiges Stück Modularmusik vor mir habe und ein etwas fundierteres Urteil als z.B. "joa, klingt doch nett" abgeben möchte, welche Kriterien, Maßstäbe, "Messlatte" lege ich an die Modularmusik an? Ob der Musikus dazu ein Kochbuch benutzt hat oder nicht, ist nicht die Frage (und vermutlich für das Ergebnis auch gar nicht relevant). Sondern: Was ist es, das IN DER MUSIK SELBST steckt, dass sie zu etwas Besonderem werden lässt?
Andreas
 
weinglas schrieb:
AndreasKrebs schrieb:
5. (entnommen aus der bisherigen Diskussion) Der Modularist hat bereits nachweislich MEIN Buch gelesen.

Entschuldigung. Da konnte ich einfach nicht wiederstehen ;-)
:lollo: :lollo: :lollo: :lollo: :lollo:
Mein Buch ist definitiv NICHT das wichtigste Buch, das ein Modularist gelesen haben sollte, ganz im Gegenteil, es ist viel zu technisch und befasst sich gar nicht mit Musik. Aber etwas über Formenlehre ist sicher nicht doof, oder etwas über zeitgenössische "Klassik" generell, usw. usw.

Nick Name schrieb:
Hier sollte die rede sein von musik, die mit einem modularsystem erzeugt wird und
den daraus folgenden besonderheiten und konsequenzen - in seinen ganz spezifischen art.

Erst wenn man diese differenz klar hat und beschrieben hat - kann man eventuell dazu übergehen kriterien für gute modularsystem-musik zu finden.
So wie es für gutes design auch kriterien gibt - unabhängig von "Finde ich schön"

Bin beinahe bei Dir, glaube aber, dass Modularmusik ein (besonderer!) Fall von "Musik" ist und erst einmal die Gütekriterien für Musik an sich anzuwenden sind. (Darunter fällt NICHT die naive Sicht, dass Musik harmonisch sein soll, frei von Geräuschhaftem, rhythmisch klar usw. - das sind alles Dinge die bereits die sog. "Klassische Moderne" erfolgreich über Bord geworfen hat. Sondern eher Dinge wie eine hinreichende Komplexität, das Transzendieren des bislang Bekannten, die Stimmigkeit von Form und "Dramaturgie" usw.) Und dann kommt der spannende Teil, nämlich was ist das Spezifische an der Modularmusik, wenn sie denn "gut" sein soll. Daher mein etwas unbeholfener Vorschlag als Startpunkt:

1. Es ist gute Musik. (An anderer Stelle zu vertiefen, was diese für Kriterien hat.)
2. Das Modularsystem ist für die Musik erforderlich, kann also nur unter Einbußen durch etwas Anderes ersetzt werden.
3. Der musikalische Beitrag des Modularsystems ist nicht trivial. (Ist ggf. redundant zu 1 und/oder 2.)

Andreas
 
AndreasKrebs schrieb:
2. Das Modularsystem ist für die Musik erforderlich, kann also nur unter Einbußen durch etwas Anderes ersetzt werden.

Das Modularsystem hat ja vielleicht in der Entstehung der Musik einen Einfluss auf die Kreativität gehabt, wie will man denn das beurteilen? :D

Ob man dann nach der Komposition den Beitrag des Modularsystems durch einen anderen Synthesizer ersetzen könnte ist doch dann da völlig irrelevant.
 
Aber dann ist das Modularsystem für die Musik selbst nicht erforderlich. Was im Kopf des Modularisten vorgeht, das kann ich als Hörer nicht beurteilen und das wird für mich als Hörer auch kaum ein Kriterium für "gute Modularmusik" sein können. Das Ergebnis ist dann ja vielleicht gute "Synthesizermusik", aber noch keine spezifische "Modularmusik".
 
Viel auf die Kette bekommt ihr hier bei dem Thema aber nicht, so wie es aussieht.
 
AndreasKrebs schrieb:
Aber dann ist das Modularsystem für die Musik selbst nicht erforderlich. Was im Kopf des Modularisten vorgeht, das kann ich als Hörer nicht beurteilen und das wird für mich als Hörer auch kaum ein Kriterium für "gute Modularmusik" sein können. Das Ergebnis ist dann ja vielleicht gute "Synthesizermusik", aber noch keine spezifische "Modularmusik".

Dann ist eine Klaviersonate, die heutzutage auch mit einem Ivory VST in Klang umgesetzt werden kann automatisch keine spezifische Klaviersonate mehr?
 
muelb schrieb:
Dann ist eine Klaviersonate, die heutzutage auch mit einem Ivory VST in Klang umgesetzt werden kann automatisch keine spezifische Klaviersonate mehr?
Und genau hier beißt sich der Hund in den eigenen Schwanz: Musik ist Musik egal von welchem Instrument vorgetragen.
Daher ist der Ansatz "Modular Musik" völlig falsch. Stattdessen müsste es doch heißen: Musik mit Modularsynthesizern.
Und dann stellt sich noch die Frage nach der Definition: was ist gut und was nicht?
Musik ist emotional oder auch nicht. Darum kann man nicht sagen: das ist gute Musik, die da aber nicht, nur weil sie einen nicht berührt.
Und was ist überhaupt Musik? Mindestens ein Temporaster muss erkennbar sein? Melodie? Akkorde?
Dann würden schon 90 Prozent aller Video rausfliegen. Was ist denn der Anspruch mit einem Modular Musik zu machen?
Die Freude an Geräuschen? Mit Sicherheit verlieren sich die meisten Experimente in Drones und geräuschhaften Klängen.
 
intercorni schrieb:
muelb schrieb:
Dann ist eine Klaviersonate, die heutzutage auch mit einem Ivory VST in Klang umgesetzt werden kann automatisch keine spezifische Klaviersonate mehr?
Und genau hier beißt sich der Hund in den eigenen Schwanz: Musik ist Musik egal von welchem Instrument vorgetragen.
Daher ist der Ansatz "Modular Musik" völlig falsch. Stattdessen müsste es doch heißen: Musik mit Modularsynthesizern.
Und dann stellt sich noch die Frage nach der Definition: was ist gut und was nicht?
Musik ist emotional oder auch nicht. Darum kann man nicht sagen: das ist gute Musik, die da aber nicht, nur weil sie einen nicht berührt.
Und was ist überhaupt Musik? Mindestens ein Temporaster muss erkennbar sein? Melodie? Akkorde?
Dann würden schon 90 Prozent aller Video rausfliegen. Was ist denn der Anspruch mit einem Modular Musik zu machen?
Die Freude an Geräuschen? Mit Sicherheit verlieren sich die meisten Experimente in Drones und geräuschhaften Klängen.

Musik (griech. μουσική (sc. τέχνη) mousikḗ (nämlich téchnē): „musische Kunst, Musenkunst“, besonders „Tonkunst, Musik“) oder Tonkunst ist eine Kunstgattung, deren Werke aus organisierten Schallereignissen bestehen.

Ein weiteres vertheoretisieren über diesen Satz hinaus halte ich persönlich für nicht zielführend.
 
khz schrieb:
The Secret Word For Tonight

Ring of Fire

Das mit der guten Modularmusik kann man getrost vergessen. Gäbe es nur eine Handvoll Leute, welche ein System besäßen, könnte man schon sagen: Das gefällt, jenes nicht. (Womit noch nichts über gut oder schlecht gesagt ist)
Aber bei der schieren Masse an Modularisten wird es schwierig. Zudem haben dann alle auch noch die gleichen 10 oder 20 Module... Rock'n'Roll ist schon dead, Video killed the Radio Star und gute Modularmusik wird es wohl geben, aber das ist so was von Geschmackssache.. Wenn man sich dann einig ist, was gut sei, werden es alle so machen, nach Rezept szsg. Besser man hielte seine Meinungen und Geheimnisse für sich. Dann gibt es zwar gute Modularmusik, aber keiner kennt sie. :agent:
Aber anscheinend geht es hier ja auch eher um die Diskussion als solche.
Da könnte man auch direkt nach dem Sinn des Lebens fragen. Macht ein Leben ohne gute Modularmusik überhaupt einen Sinn?
Does humor belong in music?

Johnny was going to join us tonight. But - unfortunately his wife got sick....
 
intercorni schrieb:
muelb schrieb:
Dann ist eine Klaviersonate, die heutzutage auch mit einem Ivory VST in Klang umgesetzt werden kann automatisch keine spezifische Klaviersonate mehr?
Und genau hier beißt sich der Hund in den eigenen Schwanz: Musik ist Musik egal von welchem Instrument vorgetragen.
Daher ist der Ansatz "Modular Musik" völlig falsch. Stattdessen müsste es doch heißen: Musik mit Modularsynthesizern.
Die Klaviersonate bleibt natürlich eine solche. Durch die Darbietung mit einem simulierten Klavier wird das Ergebnis allerdings mehr oder weniger große Einbußen erleiden.
Die Diskussion, ob es denn instrumentenspezifische Musik (speziell: Modularmusik) geben kann, haben wir bereits vor ein paar Seiten geführt. Bitte dort nachlesen, bevor wieder alter Kaffee aufgewärmt wird. :kaffee:
Ansonsten sollen die von mir vorgeschlagenen Kriterien 2 und 3 helfen, zwischen Modularmusik und "Musik, bei der ein Modularsystem eingesetzt wird" zu unterscheiden.
 
intercorni schrieb:
.. Mit Sicherheit verlieren sich die meisten Experimente in Drones und geräuschhaften Klängen.
Ich habe früher öfter mal ins Modular Diary reingehört. Da mag vielleicht nicht der Anspruch vorgeherrscht haben, fertig Tracks abzuliefern, aber manches fand ich schon sehr gut. Drones sind mir da eher kaum untergekommen, aber dafür braucht man ja auch kein Modularsystem, die gehen auch so. Meine Drones jedenfalls waren keine die auf Experimenten beruhten - Am Anfang schon, weil ich ja erst einmal lernen musste wie man die macht, aber später war das schon gezieltes Vorgehen. Ich hatte aber auch eher nie den Anspruch Musik zu machen die den Leuten gefällt - habe die also eher nur für mich gemacht.

Ich finde es aber auch echt schwierig die hier geforderten Kriterien aufzustellen. AndreasKrebs macht das aber doch ganz gut und ich werde mich dem einfach mit anschließen, denn mir fallen eben nur allgemeingültige Kriterien für Musik ein. Leider.

Wenn ich das richtig mitbekommen habe, bist du ja Profi, also verdienst Geld mit deiner Musik. Hast du da eigentlich noch Zeit auch mal zu experimentieren? Oder machst du das generell nicht?
 
Psychotronic schrieb:
Musik (griech. μουσική (sc. τέχνη) mousikḗ (nämlich téchnē): „musische Kunst, Musenkunst“, besonders „Tonkunst, Musik“) oder Tonkunst ist eine Kunstgattung, deren Werke aus organisierten Schallereignissen bestehen.

Ein weiteres vertheoretisieren über diesen Satz hinaus halte ich persönlich für nicht zielführend.

:supi:

Dem schliesse ich mich an. Alles Andere ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und settings und glücklicherweise höchst subjektiv.

Alles Gute
 
Kriterien für Modularmusik unter Nichtbeachtung der Güte:

1.) Rudimentäre musikalische Bildung (Klassik, Jazz, Rock, Pop)
2.) Kenntnisse im Umgang mit Modulen
3.) Adequate Zusammenstellung der Module
(Die von Andreas angeführten Punkte können ergänzt werden, allerdings gehen wir ja von Modularer Musik aus, somit entfällt m.E. die Austauschbarkeit der Instrumente!? Und ob ein gänzlich musikalisch ungebildeter Mensch nicht auch etwas gutes hinbekommt, weiß ich auch nicht.. aber gehen wir mal davon aus, dass es nicht schadet. Sonst kommt vielleicht sowas wie Gabba oder Eurodance dabei raus, und das ist anerkanntermaßen nicht gut.)

(Metagüte:
Ist es überhaupt Musik?)

Feststellung der Güte:
a) tanzbar oder nicht tanzbar
b) gefällig oder experimentell
d) populär oder akademisch

Sobald man sich auf die Güte geeinigt hat, die völlig flexibel gestaltet werden kann, kann man mit den Punkten 1-3 sicher Modularmusik produzieren.
Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit oder Allgemeingültigkeit erhoben. Eher sehe ich hier eine grobe Struktur, mit der man so etwas wie die Rahmenbedingungen schafft.
Der Rest hängt zu bestimmten Teilen vom Talent des Ausführenden, und dessen Zielsetzung in Bezug auf das was er unter gut versteht, ab. (Stichwort: Subjektivität)

Es ist hier, um das Beispiel nochmals zu bemühen, wie mit dem Sex oder Kochen. Kann sein, dass du es gut fandest, aber hat es auch allen anderen geschmeckt? Und kommt es darauf an?

:peace:
 
AndreasKrebs schrieb:
Die Diskussion, ob es denn instrumentenspezifische Musik (speziell: Modularmusik) geben kann, haben wir bereits vor ein paar Seiten geführt. Bitte dort nachlesen, bevor wieder alter Kaffee aufgewärmt wird. :kaffee:

Gut abgewürgt :supi:

Du willst halt nicht verstehen was ich mit meinen letzten Posts ausdrücken wollte. Man kann quasi alles was mit einem Modularsystem erzeugt wurde auch mit irgendeiner DAW und einigen VST's nachbilden. Mit einem grossen oder noch xfach grösseren Aufwand kriegt man wahrscheinlich eine gute, vom Original kaum zu unterscheidende Replikation einer Modularkreation (ich spreche da immer von der Hardware) hin. Somit sind Deine Punkte 2. und 3. erfüllt.

Die Kreationen wären aber ohne Modularsystem wahrscheinlich gar nicht entstanden, da dies die Kreativität und Arbeitsweise beeinflusst hat.

Ich spreche beim Nachbilden von einem sehr grossen Aufwand, wie er es auch wäre, wenn ich eine Klaviersonate so gut nachbilden möchte, damit Du keinen Unterschied mehr hörst. Aber ich bin mir sicher, dass dies mit den heutigen Möglichkeiten machbar ist.

Mein Schluss daraus: Die Klaviersonate bleibt eine Klaviersonate und die "Modularmusik" bleibt Modularmusik wenn sie ursprünglich damit und dafür komponiert wurde, egal ob man die Komposition auch mit anderen Klangerzeugern nachbilden kann.

Ich reduziere damit Deinen Kriterienkatalog auf Punkt 1, zudem der subjektivste: "Es ist gute Musik" ;-)
 


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