olivgrau
Was denn?
Nick Name schrieb:- Modularsystem-musik ist Improvisationsmusik und damit dem Jazz nahe. Dabei geht es aber nicht um Skalen und Harmonien und deren Beugung.
- Es wird der elementare Klang erimprovisiert, in dem das Klängereignis gerne von Grundauf neu gebaut wird - dies gilt auch technisch.
Man spricht hier von patchen. Das "patchen" ist die Bereitstellung (technisch gesehen) und das Klangerlebnis in Überlagerung.
(Beispiel: Das Bauen einer Gitarre, ist die Gitarrenmusik selber").
Damit steht die ModularsystemMusik in der Tradition der "Moderne", die gerne das "prozesshafte" betont und damit den Künstler als "Held"
zurücknimmt und ihn eher zu einem Zeugen/ Beobachter macht.
Das "Prozesshafte" ist auch der Grund, warum man gerne in das "Demo machen" verfällt - weil: der Vorgang ist derselbe, wie beim Musikmachen.
Dies ist das Besondere und gleichzeitig das Irritierende an dieser Musikform!
Das recordete akustische Dokument ist dann die Musik - dabei spielt keine rolle, ob diese Musik unfertig ist, ja das "Unfertige" macht deren Reiz aus!
Ob etwas "fertig", ist allein der Willensentscheidung des Musikers überlassen; im Gegensatz zu einer Komposition, die man kritisieren kann, weil sie eventuell ihre eigenen Ansprüche nicht erfüllt (Das kann man hören!)
Die ModularsystemMusik ist eher das Erzeugen von "Fragezeichen und ein Infragestellen", als ein Ausrufezeichen!
Viele Musiker betonen das "Hier und Jetzt"
Deine Kriterien gefallen mir! Deine Sicht hilft mir gerade auch bei meinen Vorbereitungen für eine Art Modular-Workshop, für Otto Normalverbraucher.
Ich müsste auch nochmal die IDOW-Doku durchschauen. Ich glaube Morton Subotnick sagt da was zum Modular und Anbindung einer Klaviatur, das wäre nicht so recht die Herangehensweise an ein Modularsystem. Ich muss es echt mal raussuchen.
Ist schon ein Unterschied, Modularsystem mit und ohne Klaviatur!
Mit Klaviatur und wird nur über diese gespielt, ist ja ein Synthesizer im "klassischen" Sinn. Beispiel Keith Emerson. Das wäre für mich keine Modularmusik per se.
Modularmusik entsteht für mich aus dem System, ohne eine Klaviatur. Beispiel Steevio. Klar ist dafür fast zwingend ein Sequencer nötig, um gezielte Tonfolgen zu erzeugen. Und klar, Steevio hat quasi eine feste Verdrahtung, seine Jams sind schon recht ähnlich!
Und ich glaube auch Florian Anwander schreibt es in seinem Buch, ein Patch kann schon die Komposition sein (so ähnlich).
Oder anders, gibt es einen Unterschied zwischen Modularmusik und Musik mit einem Modular?
Musik mit einem Modular für mich, wäre klassisches Multitrack-Recording, so wie es schon Wendy/Walter Carlos mit Switched On Bach getan hat.
Modularmusik eben Steevio. Das System spielt sich selber, mit Eingriffen des Operators, zur abwechselnden Klang/Rhythmusgestaltung.
ciaOliver