Kriteriensammlung für gute Modular Musik !!

Was ich noch sagen wollte: "Mal eben" mit Reaktor etwas basteln, artete in Stunden langes beschäftigen damit aus. Deshalb habe ich das dann auch irgendwann eingestellt. Reaktor ist wirklich ein Zeitfresser vor dem Herrn. Man kann damit zwar tolle Ens. basteln, aber das kostet alles richtig Zeit.
 
Bernie schrieb:
Leverkusen schrieb:
Eigentlich gibt es nur ein Kriterium: Es muss klingen wie zufällig erzeugtes Geklacker und Getue damit die Alten dann empört ausrufen können "Das ist ja gar keine Musik!". Sowie meine Oma als Mutter die Beatles gut fand, oder Elvis.

Früher musste ich dafür Gitarre spielen obwohl ich es nicht konnte. Hat auch Spaß gemacht, bis ich es konnte...

:geige:

Wer sich eine Dose Ravioli aufwärmt, würde das ja auch nicht gleich in einem Kochforum posten.
Glaubst Du :mrgreen: https://www.frag-mutti.de/ravioli-aufpeppen-a12335/
 
Ich sag euch was und es wird euch nicht gefallen.

Erstmal allein das wort "system" in modularystem deutet schon einen paradigmenwechsel an (im gegensatz zu instrument)

Das, was modularsystem/musik ausmacht findet man in diesem video in anschaung!
Und diese geisteshaltung in sein alleinstellungsmerkmal (was es ja angeblich nicht gibt)


Über das, was diese frau da macht kann man bücher schreiben.

ps: Natürlich kann man auch musik machen mit einem modularsystem als instrument , aber das ist überhaupt nicht das spannende daran!
 
Nick Name schrieb:
Ich sag euch was und es wird euch nicht gefallen.

Erstmal allein das wort "system" in modularystem deutet schon einen paradigmenwechsel an (im gegensatz zu instrument)!
Hä? In Posaune kommt das Wort Instrument auch nicht vor, sondern das wort Sau (sic.) ist das jetzt auch ein Paradigmawechsel?

Nick Name schrieb:
Das, was modularsystem/musik ausmacht findet man in diesem video in anschaung!
Und diese geisteshaltung in sein alleinstellungsmerkmal (was es ja angeblich nicht gibt)


Über das, was diese frau da macht kann man bücher schreiben.
Kann man über Dieter Bohlen auch ... Und? Was is'n das für ein Argument :selfhammer:

Nick Name schrieb:
ps: Natürlich kann man auch musik machen mit einem modularsystem als instrument , aber das ist überhaupt nicht das spannende daran!
Warum sollte es nicht spanned sein mit einem Modular-Gedöhns Musik zu machen? Nur weil dir das nicht passt? Allbern.
 
Hier mein ultimatives 'Best of' aus diesem Thread:

1.
Nick Name schrieb:
Modularsystem-musik ist Improvisationsmusik und damit dem Jazz nahe. Dabei geht es aber nicht um Skalen und Harmonien und deren Beugung.
Ich stehe auch zu meinen Vorurteilen. Hier im Norden ist bekannt: Pinneberger sind die schlechtesten aller Autofahrer (obwohl das jetzt weniger Behauptung und mehr Tatsache ist als diese Kategorisierung von Modularmusik).

2.
AndreasKrebs schrieb:
Und ja, klar, natürlich gibt es einfach "Modulsammler" ohne jeden musikalischen Hintergrund / Verstand, die dann auch (wenn überhaupt) nur musikalisch schwer Verdauliches mit ihren teuren Systemen erzeugen. Na und?
Für die Gelassenheit in der abschließenden Wertung.

3.
Bernie schrieb:
Nick Name schrieb:
Was auch anders hier - meiner beobachtung nach - das "randomness" betont wird, ja geradezu gesucht wird.
...weil es für andere Sachen nicht reicht.
Für: "BÄM!"

Knapp nicht geschafft hat's der:
Nick Name schrieb:
Ein instrument muss man auch immer üben - ein modularsystem kann man nach ein paar grundkenntnissen sofort spielen.
Passt irgendwie nicht ganz, denn beispielsweise eine Sitar kann ich ganz ohne Grundkenntnisse sofort spielen. Die Ergebnisse wären wohl ähnlich.
 
Nick Name schrieb:
ps: Natürlich kann man auch musik machen mit einem modularsystem als instrument , aber das ist überhaupt nicht das spannende daran!
Na zum Glück bist du dann schon mal weiter als zu Beginn. Da war das ja noch nicht mal ein Instrument für dich (wenn ich das so richtig behalten habe). Es ist doch auch gut das man damit dann auch "normale" Musik machen kann. Warum muss es denn etwas spannendes sein was man damit macht? Kommt doch eher darauf an was man an Sound haben möchte und den muss man sich dann eben basteln. Sehe da das Problem nicht so wirklich. Mit Reaktor habe ich immer recht einfache zielorientierte Sachen gebastelt, also so Zeug das für einen bestimmten Zweck gut war. Allerdings habe ich davon nie etwas in meiner Musik genutzt.. :mrgreen:

Nachtrag: Halt! Ich habe doch davon mal etwas genutzt, allerdings nur in einem Track, sonst nicht.
 
Nick Name schrieb:
Das, was modularsystem/musik ausmacht findet man in diesem video in anschaung!
Und diese geisteshaltung in sein alleinstellungsmerkmal (was es ja angeblich nicht gibt)

Diese "Geisteshaltung" kann man mit JEDEM Musikinstrument umsetzen.

Du willst glaub ich eher eine Kriteriensammlung für "Geräuschmusik ohne eindeutige tonale oder atonale Bezugssysteme"?
 
Nick Name schrieb:
Tja, so oft wie mir hier "völliger blödsinn" eingeräumt wird, bin ich wohl völlig auf dem holzweg mit meinem versuch einer beschreibung.
...
Wie würdet ihr denn das besondere am modularsystem und der daraus entstehenden musik - und zwar das typische und spezifische - beschreiben!?
Ich bin gespannt und lerne gern dazu!

Du begreifst es nicht, daher wunderst Du Dich...
Zu Deiner Frage: Nenne Du doch mal "typische und spezifische Musik" zu:
* Klavier
* Schlagzeug
* Gitarre
?????
Sowas gibt es vielleicht wenn man alles in Schubladen packt, das ist aber, Achtung: Unsinn.
Es gibt verschiedene Menschen, einige von denen machen Musik, mal selbsterdachte, mal nach Noten oder aus dem Gedächnis oder nach Gefühl nachgespielte. Mit Ausnahme von Sängern(innen) benutzen alle dazu Instrumente der unterschiedlichsten Art. Mir fällt jetzt kein einziges Instrument ein dem ich eine "typische Musik" zuordnen könnte. Nicht die Instrumente machen nämlich Musik sondern die Menschen, die Instrumente benutzen und durch Übung zu mehr oder weniger guten Virtuosen werden. Wer nun elektronische Instrumente kauft bei denen man von anderen programmierte Klänge verwendet, von anderen programmierte Rhythmen, Loops usw. der ist bestenfalls ein Bediener. Von den Bedienern gibt es auch gute, ganz gute und Stümper und wer etwas Erfahrung hat, kann diese ganz schnell erkennen.
Modularsysteme haben ihren Sinn darin, dass man sie sich nach BEDARF zusammenstellen kann, schon deshalb ist die Frage nach der typischen Modularmusik absurd
 
Wer schon nur die Jams des Happy Knobbing gesehen hat, bekommt einen kleinen Querschnitt davon, was mit Modularen Klangerzeugern auch tatsächlich angestellt wird. Das hatte auch relativ selten viel mit Jazz zu tun :lollo:
 
island schrieb:
Hä? In Posaune kommt das Wort Instrument auch nicht vor, sondern das wort Sau (sic.) ist das jetzt auch ein Paradigmawechsel?

Einer der grössten Paradigmenwechsel war, als man entdeckte, dass man mit einer Laute auch leise spielen kann :selfhammer:
 
Warum sollte man eigentlich andere Kriterien an Modular Musik stellen, als an normale? Mir ist es ziemlich Wurst was die Leute da schrauben, Hauptsache es gefällt mir. Mache mir jedenfalls dahingehend keinerlei Gedanken und sehe da auch keinen Sinn drin. Aber jeder wie er mag.. Ich jedenfalls will mich nur gut unterhalten fühlen, mehr brauchts da bei mir nicht sein.
 
Cyborg schrieb:
Zu Deiner Frage: Nenne Du doch mal "typische und spezifische Musik" zu:
* Klavier
* Schlagzeug
* Gitarre
?????
Sowas gibt es vielleicht wenn man alles in Schubladen packt, das ist aber, Achtung: Unsinn.

Ich persönlich wäre sehr zurückhaltend, die Beethovenschen Klaviersonaten, spanischen Flamenco oder auch das Konzert für Schlagzeug und Orchester von Bartok als "Unsinn" zu bezeichnen. Und doch sind das Stücke, die instrumentenspezifischer kaum vorstellbar sind. Die Liste lässt sich beliebig verlängern. :D

Und na klar, auch der Synthesizer und erst recht der modulare solche ist ein ganz besonderes Instrument, dessen Spezifika auch besondere Musik ermöglichen, die mit anderen Instrumenten nicht oder nur extrem unelegant zu erreichen ist.

Andreas
 
Mir ist es egal ob ich Klanghölzer, Gitarre (kein Ego_Soli (aber nicht Bass! ;-) )), Computer, Synthesizer, .... benutze, der Musikstil ist mir relativ (natürlich habe ich Lieblings und Hass) egal. Auch bin ich sehr tolerant den Mitmusiker (ausgenommen Herbert) gegenüber - solange man aufeinander hört und respektvoll miteinander umgeht. Wichtig ist das man (mit seinen Instrument(en) alleine oder in der Gruppe) etwas "beseeltes" (was auch immer das ist ;-) ) erschafft.
 
Unterschiedliche Instrumente ermöglichen unterschiedliche Aspekte der Musik zu vertiefen oder auch in den Hintergrund zu schieben. Das fängt ganz trivial beim Tonumfang an und erstreckt sich über eine große Bandbreite an "Fähigkeiten" des jeweiligen Instrumentes (die idealerweise stimmig zu den musikalischen Intentionen des Instrumentalisten sind).
Andreas
 
:)

Ihr verpasst das beste

!

Ich bedanke mich für die beitrage von Andreas Krebs, der sich wirklich die mühe gemacht hat mal nachzuschauen!
Alle anderen waren nur sportlich darin mir unsinn zu unterstellen!
;-)
 
das problem fängt schon mit der überschrift an . ".....für gute modular musik"
ist kein wunder das da die meisten mit blödsinn reagieren.
weil es die genannten punkte eben gar nicht ohne werteurteil gibt .

mir scheint die diskussion so geführt schon von anfang an verurteilt in diese "was erzählst du denn da für blödsinn"
richtung zu gehen . es lässt sich keinerleih allgemeingültigkeit ableiten die das wort gut rechtfertigt.

klar kann ich einen bass mit einem modularsystem bauen den kann man eben sicher nicht auf einem handgespielten oder anderen synth, oder computer nachbauen . ein modularsystem mit einer ukulele zu vergleichen ist dummfug .
das modularsystem arbeitet nunmal mit geplantem und errechnetem , konstruierten und manipulierbaren zufällen .
der mensch und sein bewusstsein spielen nur in dem grad eine rolle wie er dinge begrenzt ,verstärkt ...welchen weg er einschlägt
(wenn gewollt).
bei einer ukulele spielt man jeden ton mit einem bewusstsein von dem was man spielt .....spiel ich nichts kommt auch nichts raus .
beim modularsystem gibt es zig abfallprodukte , wiederverwertbares ,feedbackschleifen ,mischen von audio und cv signalen.
es entstehen unstabilitäten , lebendigkeit .....und halt auch chaos ,randomness . es ist eine der aufgaben dieses chaos einzudämmen ...musikalisch nutzbar zu machen ...und an dieser grenze arbeiten viele mit modularsystem ....mehr oder weniger erfolgreich .

ich gehe bei dieser betrachtung davon aus das derjenige der sich ein modularsystem kauft die grundlagen beherscht und sich von
dem festen aufbau eines 0815 synth befreien will , seine möglichkeiten bewusst erweitert.

spiele und baue ich mir auf dem modular ein patch im klassischen sinne , stimmt das gesagte eben nicht.
und natürlich muss ich das patch dann auch spielen wie ein instrument.und das will man ja auch wenn man sich so ein patch baut.

eine ukulele hat keinen lfo ...es gibt keine automatisierungen ...
es liegt doch auf der hand das manche musikinstrumente gewisse richtungen erfunden haben .

die e-gitarre. tb303. man kann ja auch techno auf nem normalen schlagzeug spielen ..hat aber komischerweise keiner gemacht :floet:

wär das einzigste instrument auf erden eine ukulele ...natürlich , da würden die rappen , und jazzen ....beethovens stücke für ukulele in d-moll , death metal auf runtergestimmten ukulelen :phat: :selfhammer: etc.

also bitte,das ist doch absurd ..............muss man sowas nochmal klarstellen? in einem musiker forum ? .




komisch diskussion .grundsatzdebatte die 3536igste.
 
Jonny-Bremsklotz schrieb:
wär das einzigste instrument auf erden eine ukulele ...natürlich , da würden die rappen , und jazzen ....beethovens stücke für ukulele in d-moll , death metal auf runtergestimmten ukulelen :phat: :selfhammer: etc.

also bitte,das ist doch absurd ..............muss man sowas nochmal klarstellen? in einem musiker forum ? .
Ja, den Eindruck hatte ich zumindest, meine Argumente beziehen sich ja auf andere Behauptungen zuvor.

Ich glaube auch nicht, dass die mit einer Ukulele rappen und jazzen und Beethoven spielen würden (wenn es nur die Uke auf dieser Welt gäbe), weil das Instrument das nicht "nahelegt". Manche schöne Grundsatztheorien behaupten ja, dass zuerst die musikalische Idee da sein müsse und sich der Komponist DANN das dazu passende Werkzeug zu suchen habe, um eben diese Ideen zu realisieren. Die Argumentation übersieht aber, dass es oft gerade auch die Instrumente und ihre Möglichkeiten sind, die die kreativen Köpfe zu Ideen anregen, was man damit wohl alles anstellen könne. Und da rede ich noch gar nicht von Modularsynthesizern, sondern z.B. von den Möglichkeiten, die das (halbwegs) moderne Klavier Beethoven oder Liszt geboten hat. Sie haben die Möglichkeiten aufgegriffen (allerdings in höchst individueller und gekonnter Art und Weise) und großartige Musik geschrieben, die nur auf diesen damals modernen Instrumenten funktionieren konnte.
Hätte Stockhausen den "Gesang der Jünglinge" ohne die vorherige Kenntnis der damaligen Studiotechnik (Tonbandmontagen usw.) "erfinden" können? Einfach so, ins Blaue hinein? Kaum, alleine die Kenntnis der technisch-musikalischen Möglichkeiten trägt bereits den Keim für kreative Ideen in sich. OHNE diese Kenntnisse wird allerdings rein gar nichts möglich sein, dann befinden wir uns auf dem Feld der Stümper, Sammler und "Modular-Quartettspieler" (mein VCO ist aber über 22 Oktaven stimmstabil usw).

Andreas
 
Jonny-Bremsklotz schrieb:
das modularsystem arbeitet nunmal mit geplantem und errechnetem , konstruierten und manipulierbaren zufällen .
der mensch und sein bewusstsein spielen nur in dem grad eine rolle wie er dinge begrenzt ,verstärkt ...welchen weg er einschlägt
(wenn gewollt).
Mein Modularsystem macht eigentlich genau das, was ich möchte und meine Vorgehensweise ist geplant und hat ein klar definiertes Ziel.
Zufälle gibt es da eher nicht, wenn ich auf einen bestimmten Sound hinarbeite.
Da bin ich aber sicher nicht der Einzige.

Das finde ich übrigens auch ganz nett:
 
AndreasKrebs schrieb:
Ich persönlich wäre sehr zurückhaltend, die Beethovenschen Klaviersonaten, spanischen Flamenco oder auch das Konzert für Schlagzeug und Orchester von Bartok als "Unsinn" zu bezeichnen. Und doch sind das Stücke, die instrumentenspezifischer kaum vorstellbar sind. Die Liste lässt sich beliebig verlängern. :D

Schade hast Du nicht Bach erwähnt :lol:

Ich denke aber das auch diese Werke komplett anders interpretiert und arrangiert werden können. Auch diese Werke könnten mit komplett anderen Instrumenten aufgeführt werden, ist meines Wissens nach auch bereits oft geschehen. Nur weil der Schöpfer dies so festgelegt hat, man die Werke des frühen Pop durch stetiges wiederholen in unseren Köpfen als unwiderruflich mit einem Instrument verbunden hat, ist dies trotzdem kein Muss. Auch Flamenco-Rhythmen kann man in komplett andere Werke einbauen, nur weil unser Ohr auf die Verbindung eines gewissen Rhythmus mit einem gewissen Instrument konditioniert wurde, heisst es nicht, das man diese Verbindung nicht aufbrechen darf. Manchmal wird dabei ein Werk musikalisch vergewaltigt, aber ich frage mich dann immer wieder, ob meine Konditionierung bei diesem entsprechenden Werk einfach schon zu weit fortgeschritten ist.

Lange Rede, kurzer Sinn: Alles ist gut in den Ohren weniger, vieles ist gut in den Ohren mancher, das wenigste ist gut in den Ohren vieler.

Das gebashe von Videos mit Modularsystem-Musik wird auch manchmal ein wenig übertrieben. Man sollte vielleicht bedenken, dass dies ja meistens nur Skizzen und nicht komplette Tracks sind. Vielmals sind es Demos oder Video-Bedienungsanleitungen mit Klang. Klar gibt es einige, deren Zeugs einfach nur geklimper ist, wahrscheinlich meines auch. Aber hey, nur weil am Samstag Abend Helene Fischer im Fernsehen kommt muss man ja nicht auf diesen Kanal schalten. Ich auf jeden Fall finde, dass die musikalische Verblödung nicht durch die ansteigende Vielfalt von Modularsystemvideos verschlimmert wird 8)
 
Nick Name schrieb:
Alle anderen waren nur sportlich darin mir unsinn zu unterstellen!
Wo habe ich dir denn Unsinn unterstellt? Ich bin lediglich auf manches deiner Aussagen ein gegangen und habe dazu eben eine andere Meinung als du. Mehr nicht. Am Anfang war für dich ein Modularer ja noch nicht einmal ein Instrument. Das sah/und sehe ich eben anders. Ich hatte geschrieben: "Glaube du stellst dir das alles ein wenig zu einfach vor." Das hat mit Unsinn doch nichts zu tun. Ich vermute mal du siehst einen Modularen, wo zig Kabel verpatcht sind und glaubst das könntest du auch mal eben so. Ich könnte das jedenfalls eher nicht, weil man bei den Systemen dann eben schon den Durchblick haben müsste, den habe ich aber nicht und von daher glaube ich eben auch nicht dass ich das "mal eben so" könnte, bzw. da etwas vernünftiges rausholen könnte. Kannst dir ja mal Reaktor besorgen und selber ein wenig damit basteln, dann würdest du auch sehen das manches schon sehr kompliziert zu bewerkstelligen ist und das da auch gerne mal ohne Ende Zeit bei draufgeht.

Aber bitte zeige mir doch mal ein Post von mir, wo ich dir Unsinn unterstellt habe, konnte das gerade nicht finden. Dein "Alle anderen" ist auch ziemlich heftig, da scheinst du mir vorschnell alle über einen Kamm zu scheren. Es wäre schön, wenn du so etwas in Zukunft unterlassen würdest.
 
muelb schrieb:
AndreasKrebs schrieb:
Ich persönlich wäre sehr zurückhaltend, die Beethovenschen Klaviersonaten, spanischen Flamenco oder auch das Konzert für Schlagzeug und Orchester von Bartok als "Unsinn" zu bezeichnen. Und doch sind das Stücke, die instrumentenspezifischer kaum vorstellbar sind. Die Liste lässt sich beliebig verlängern. :D

Schade hast Du nicht Bach erwähnt :lol:

Ich denke aber das auch diese Werke komplett anders interpretiert und arrangiert werden können. Auch diese Werke könnten mit komplett anderen Instrumenten aufgeführt werden, ist meines Wissens nach auch bereits oft geschehen. Nur weil der Schöpfer dies so festgelegt hat, man die Werke des frühen Pop durch stetiges wiederholen in unseren Köpfen als unwiderruflich mit einem Instrument verbunden hat, ist dies trotzdem kein Muss. Auch Flamenco-Rhythmen kann man in komplett andere Werke einbauen, nur weil unser Ohr auf die Verbindung eines gewissen Rhythmus mit einem gewissen Instrument konditioniert wurde, heisst es nicht, das man diese Verbindung nicht aufbrechen darf. Manchmal wird dabei ein Werk musikalisch vergewaltigt, aber ich frage mich dann immer wieder, ob meine Konditionierung bei diesem entsprechenden Werk einfach schon zu weit fortgeschritten ist.

Zuerst zu Bach: Auch bei ihm gibt es deutlich instrumentenspezifische Werke, z.B. die Partita für Violine Solo, die auf einem anderen Instrument einfach unsinnig wären. Die diversen Adaptionen von Bach-Werken z.B. für Synthesizer sind - nach weniger als 4 Jahrzehnten - ziemlich "schwer verdauliche Kost" geworden und wirken heute sehr bemüht und gar nicht mehr so originell wie seinerzeit. Die Originale haben dagegen bis heute Bestand.

Allgemein gibt es natürlich Musik, die man auf andere Instrumente übertragen kann, manchmal kommt sogar etwas recht Nettes dabei heraus: Ravels Orchestrierung von Mussorgskys Bilder einer Ausstellung verliert zwar eine Menge der "Wucht" des Originals (Klavier solo), hat aber eine faszinierende Farbigkeit bekommen. Fein.

Ich hatte aber auch nur behauptet, dass es instrumentenspezifische Musik gibt (sogar eine Menge davon), nicht dass jedes Umarrangieren oder Uminstrumentieren zum Scheitern verurteilt ist. Trotzdem glaube ich, dass wirklich gut geschriebene Musik immer etwas durch einen solchen "Übersetzungsprozess" verlieren wird, ein guter Komponist nutzt ja gezielt die Spezifika seiner Instrumente (und Werke eines schlechten Komponisten braucht man irgendwie gar nicht erst umzuarbeiten).

Und ja klar, man sollte bestehende Konventionen aufbrechen, aber das bedeutet ja nicht, die Möglichkeiten der eingesetzten Instrumente zu ignorieren. Flamenco auf der Bontempi-Orgel? (SEHR überspitztes Beispiel von mir, ok) Kann ziemlich lustig sein, braucht aber einen guten musikalischen Grund, wenn es nicht bald nur albern sein soll.

Andreas
 
AndreasKrebs schrieb:
Manche schöne Grundsatztheorien behaupten ja, dass zuerst die musikalische Idee da sein müsse und sich der Komponist DANN das dazu passende Werkzeug zu suchen habe, um eben diese Ideen zu realisieren.

Eine musikalische Idee, wenn sie stark genug ist, ist zunächst mal unabhängig vom verwendeten Werkzeug. Gerade lese ich ein Interview mit einem ziemlich
bekannten Gitarristen :mrgreen:

Whether I play the piano, or the trumpet or the guitar, I'm going to play the same thing. I'll play it better on the guitar because I can play it better. But the idea starts for me before the instrument, because it's not the guitar that I'm playing — it's the idea.

AndreasKrebs schrieb:
Die Argumentation übersieht aber, dass es oft gerade auch die Instrumente und ihre Möglichkeiten sind, die die kreativen Köpfe zu Ideen anregen, was man damit wohl alles anstellen könne. Und da rede ich noch gar nicht von Modularsynthesizern, sondern z.B. von den Möglichkeiten, die das (halbwegs) moderne Klavier Beethoven oder Liszt geboten hat. Sie haben die Möglichkeiten aufgegriffen (allerdings in höchst individueller und gekonnter Art und Weise) und großartige Musik geschrieben, die nur auf diesen damals modernen Instrumenten funktionieren konnte.

Großartige Musik funktioniert niemals nur auf einem Instrument. Die Werke von Isaac Albeniz sind ursprünglich für Klavier geschrieben, bevor sie für Gitarre transkribiert wurden. Eine berühmte Bach Fuge (BWV 1000) "funktioniert" sogar auf drei Instrumenten (Laute/Gitarre, Orgel, Violine). Fast alle Beatles Songs kannst Du auch auf dem Kamm blasen. Die Aufzählung liesse sich sicher problemlos erweitern.
 
Nick Name schrieb:

Über das, was diese frau da macht kann man bücher schreiben.

Über das Geklingel kann man Bücher schreiben? Mir geht der Clip eher auf den Sack und da habe ich schon um Längen besseres von den Modularusern hier im Forum gehört. Musik ist das für mich jedenfalls nicht. Aber wenn einem sowas gefällt.. Mein Fall ist das jedenfalls nicht.
 
Altered States schrieb:
Was ich noch sagen wollte: "Mal eben" mit Reaktor etwas basteln, artete in Stunden langes beschäftigen damit aus. Deshalb habe ich das dann auch irgendwann eingestellt. Reaktor ist wirklich ein Zeitfresser vor dem Herrn. Man kann damit zwar tolle Ens. basteln, aber das kostet alles richtig Zeit.


ist auch meine erfahrung, besonders vor der blocks-ära.
der typische modulargedanke, alles mit allem verbinden zu können war nicht möglich.
man musste dann schon wissen was für ein signaltyp aus einem modul-ausgang rauskommt, und wie man dieses signal behandeln/umwandeln muss um es irgendnem input zu geben.
reaktor ist eigenlich mehr grafisches programmieren also modulargestöpsel.

mit blocks ist das eindeutig besser geworden, aber trotzdem erfordert das immer irgendwie planung und man muss ziemlich genau wissen was man will. wildes patchen, trial and error und so, geht an reaktor/blocks bei weitem nicht so leicht von der hand wie am echten modular.
 
Ich hatte mir damals immer alle Baugruppen abschaltbar gemacht. Also damit nicht 3 gut ausgestattete LFOs permanent Leistung fressen, obwohl man nur einen braucht. Aber Spaß gemacht hat das schon, zumindest bis zu dem Zeitpunkt wo ich Reaktor nicht mehr genutzt habe. Ich brauchte einfach diese Vielfalt nicht mehr für meine Musik. Womit ich aber auch schon gut Zeit verballert hatte, waren diese Modularens. von herw., also die wo man Strippen ziehen konnte. Die fand ich klassen!
 
Arvin schrieb:
Großartige Musik funktioniert niemals nur auf einem Instrument. Die Werke von Isaac Albeniz sind ursprünglich für Klavier geschrieben, bevor sie für Gitarre transkribiert wurden. Eine berühmte Bach Fuge (BWV 1000) "funktioniert" sogar auf drei Instrumenten (Laute/Gitarre, Orgel, Violine). Fast alle Beatles Songs kannst Du auch auf dem Kamm blasen. Die Aufzählung liesse sich sicher problemlos erweitern.

Wie schon gesagt: Natürlich gibt es Musik, die sich auf andere Instrumente übertragen lässt. Bei der g-moll-Fuge: mmmh, mit unterschiedlicher Qualität. Und die auf dem Kamm gelassenen gesammelten Werke der Beatles: Würdest Du sie Dir kaufen? Und warum?

Kann man Stockhausen "Gesang der Jünglinge" ebenfalls auf dem Kamm blasen? Beethovens Hammerklaviersonate? Beides großartige Musik, die aber schwer unter einer Übertragung auf ein anderes Instrument leiden würde.

Deinem Argument kann ich mich nicht anschließen, nicht zuletzt aufgrund der Verallgemeinerung ("niemals"). Im Gegenteil, wirklich geglückte Uminstrumentierungen sind nicht besonders häufig. Zum "Handwerk" eines guten Komponisten gehört nämlich auch die Beherrschung passender Instrumentierung.

Damit vielleicht auch wieder zurück zur Ausgangsfrage: Ich persönlich glaube, dass sich GUTE Musik mit Modularsynthesizern dadurch auszeichnet, dass sie nicht beliebig ist, sondern gezielt die Stärken und Möglichkeiten des Instruments einsetzt. Und das auf eine Weise, die zu einem in sich stimmigen und originalen Stück führen.

Andreas
 
Ob ich mir die auf dem Kamm geblasenen Beatles Songs kaufen würde ? Nein, aber darum geht es ja auch nicht. Es geht darum, dass die musikalische IDEE als solche so stark ist, dass Du sie eben auch auf dem Kamm blasen kannst und sogar dann noch ihre Wirkung zeigt. Oder nimm den ersten Satz von Mozart's 25igster. Kannst Du auf der E-Gitarre spielen und es "kommt sofort rüber", auch ohne Orchester. Ob und wie man das dann goutiert ist eine andere Frage.

Ich möchte nochmals den vorhin erwähnten bekannten Gitarristen zitieren:

For me, the idea is completely the dominant factor, because the truth is I don't really play the instrument that well, relative to several hundred thousand other people. The playing of the instrument is almost incidental because the idea should dominate and should win.

Ich würde auch annehmen, dass bei Stockhausen oder Beethoven zunächst einmal die Idee da war, selbst wenn diese dann konkret auf ein Instrument oder eben Elektronik mit Lautsprechergruppen etc. umgesetzt wurde. Natürlich lassen sich immer "Gegenbeispiele" ins Feld führen. Helmut Lachenmann's "Salut für Caudwell" fällt mir gerade ein. Ein Duo für zwei Gitarristen, Emanzipation des Geräuschs über den Klang. Wird man auf der Querflöte wohl nicht umsetzen können weil letztere keine Saiten hat. Aber auch hier war zunächst die
Idee: der "Umgang mit Geräuschen als integralem Teil des Klangs".

Bei der Bach Fuge gebe ich Dir recht: die einzelnen Instrumentalversionen sind von unterschiedlicher Qualität. Darauf hat bereits Julian Bream hingewiesen. Aber ob eine Uminstrumentierung generell "geglückt" ist oder nicht, scheint mir doch einigermaßen schwer objektivierbar.
 


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