Kraftwerk - „Einflussreicher als die Beatles?“ (DW)

snip

Von den Beatles fällt mir in der Richtung kein Song ein. Das ist für mich alles nur nervende Songgrütze.

Ja schon, seh ich ähnlich... aber...

Frag mal die Menschen, als die Beatles bekannt geworden sind, wie die das gesehen haben.
Da war das revolutionär, wild, laut... die Leute haben Konzertsäle zerlegt vor Begeisterung.
 
Wenn man die Faktoren, warum Künstler einflussreich waren/sind, für sich eh ablehnt oder als nicht relevant erachtet, dann kann man höchstens den Nicht-Einfluss auf sich selbst feststellen.
Wenn ich Techno eh für Lärm halte, dann werde ich nie (an)erkennen, was zB an "Red2" oder "Flash" so besonders sein soll.
 
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Zuerst kommt die Idee, die künstlerische Vorstellung, dann die Technik, um das umzusetzen. Ich zitiere hier gerne Ralf Hütter: Technik durch Vorsprung.

Zuerst kommt die Unzulänglichkeit aller bekannten, gewohnten und traditionellen Mittel und Spielarten eine neue Idee umzusetzen.
Kraftwerk haben ja auch mit traditionellen Instrumenten angefangen.

Das ist die eigentliche Leistung der Band und dann der Technik. Das muss man anerkennen. Die haben sich nicht Synthesizer gekauft und dann überlegt was man damit machen kann, sondern sie hatten eine Vorstellung was sie machen wollen und sind dann auf die Suche nach der notwendigen Technik gegangen. Da spielt natürlich die Technik und der Techniker eine Rolle.

Die Beatles? Haben das traditionelle 3-Akkord-Country-Blues-Rocknrollschema aufgebrochen, mit Schlager (Hamburg) und englischem Kneipenfolk verknüpft, sich damit aus der Masse hervorgehoben.
Da waren sie sicher nicht die einzigen, aber sie waren halt auch eine typische Boygroup und musikalisch wirklich gut, konnten das einfach umsetzen.

Ich persönlich sehe hier keine Not für einen Vergleich wie im Ursprungsposting dieses Threads. Das waren zwei komplett verschiedene Dinge. Generiert halt Klicks fürs Video und lässt vortrefflich streiten, weil es keinen Konsens geben kann.

Ich selbst bin ja erst zu Synthesizern gekommen als meine herkömmlichen Mittel ( Gitarre, Gesang, Bass, Keyboards ) den Sound den ich im Kopf hatte auch mit Myriaden an Pedalen nicht mehr hergegeben haben ( für die Metal- und Stonerbands in denen ich gespielt habe machte das keinen Unterschied, für meine eigenen Ideen schon ). Erst über VST mit einem Keyboard über Midi angesteuert, dann halt Hardware weil das für mich als "klassisch handwerkenden" Musiker einfacher und natürlicher ist. Sequencer nutze ich eigentlich fast nie, nur für meine eigenen Experimente.
Zu meiner aktuellen Band bin ich jetzt gekommen weil ich... Synthesizer habe.
Tja nun.
 
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Die "Vorstellung", also eine Idee haben, ist weder das Huhn noch das Ei. Meine Oma hatte auch ne Vorstellung. War aber das Gegenteil einer Künstlerin.

Damit so etwas, wie die 'Kraft des Neuen' entsteht, oder Ekstase, Gravitas, Verletzlichkeit, Beseeltheit, Erhabenheit, Zeitlosigkeit oder eine andere Sinnhaftigkeit durch Kunst und Musik erlebbar wird, muss etwas da sein, das über das handwerkliche Können und die Nutzung eines ungewöhnlichen Instruments (Synthesizer) hinausgeht. Da muss etwas "ein"-fließen, sonst fließt am Ende nix raus und es wird nix mit dem Einfluss.

Meiner Erfahrung und Beobachtung nach entsteht das durch die Geisteshaltung mit der man durchs Leben geht.

Also die Haltung mit der Künstler ihr Handwerk betreiben und dabei Instrumente und Werkzeuge benutzen. Vorausgesetzt, es ist Talent da.
Technik ist für den Künstler am Ende nur Mittel zum Zweck, die will einfach nur beherrscht werden. Bist du nicht hochbegabt als Künstler, sondern nur hinreichend begabt, kriegst du die Technik auch mit Fleiß und Intuition in den Griff. Experimentieren ist wieder was anderes.

Ohne eine Haltung, die den Unterschied macht, nutzt dir eine Idee gar nichts.
Kraftwerk waren sicher nicht die ersten, die auf die Idee kamen, dass Maschinen menschliche Fähigkeiten haben (könnten). Musik machen zum Beispiel. Und die Beatles waren sicher nicht die ersten, die Songs geschrieben haben, die 'anders toll' oder 'besonders arrangiert' waren.
Das "Neue" wird total überbewertet, als Einflussnahme. Das ist nur der Überraschungseffekt, der Hingucker. Die normale Musterkennung muss trotzdem funktionieren, sonst ist es zu fremdartig. Und es muss auch dann noch schlüssig und zwingend sein, wenn das "Neue" etwas älter geworden ist.

Damit das "Neue" Substanz - also Relevanz – bekommt, muss man als Künstler schon ein Stück weit die Hosen runterlassen und etwas von sich als Mensch einfließen lassen, also preisgeben. Es braucht Hingabe. Aber auch Hirn und eine Art Rücksichtslosigkeit, denn das Vorhaben (die Vorstellung) muss konsequent realisiert werden. Die Relevanz muss erlebbar sein. Anti-Pillepalle erschaffen, sozusagen. Dass muss man vorher "wissen", was das ist und wie das fuktionieren könnte, also daran glauben und das braucht Intuition und Mut. Auch ne Haltung.

Manchmal hilft ein Konzeptgedanke, der die Vorstellung trägt – je relevanter und interessanter, desto genialer. Wenn eine Idee dann ein Leitgedanke für eine Umsetzung ist, kann auch was draus werden: Z.B. der Leitgedanke "Menschmaschine" oder auch eine Ingenieursleistung (zB. das Synthesekonzept WT), die man "fahren" kann. Das erfodert Commitment zu einem Gedanken. Also eine Haltung.

Und wenn dann trotzdem nur ein Lied an der Gitarre pur mit den 5 beliebtesten Hamonien im 4/4 Takt rauskommt, dann ist das eben so. Manchmal reicht das Thema "Liebe" ja schon, um Einfluss aufs Gefühlsleben von Millionen Hörern zu nehmen. Das ist dann zwar nicht groß besprechbar, sondern einfach nur konsumierbar, aber seis drum, Modern Talking eben. Und sooooooo viele Themen, die dauerhaft und weltweit Relevanz haben, gibt es nun auch nicht pro Jahrzehnt. Die Themen liegen ja alle auf dem Tisch. Aber wie schaut man darauf ? Das ist wohl die entscheidende Haltung.

Die Beatles sind deswegen einflussreich, weil sie Song-Klang universell gedacht haben, nicht nur instrumental. Diese Haltung immer wieder anders zu Denken UND emotional umzusetzen, ist die Kunst und das Einlfussreiche. Gefühl rules.
Und Kraftwerk ist nicht NUR deswegen so einflussreich, weil ihre Musik irgendwie anders klang, "neu synthetisch poppig" wegen mir, sondern weil sie bei Komposition und Performance konsquent die Illusion durchziehen, dass die Maschinen alleine laufen.
Computing eben. Denken rules.

Relevante Ideen konsequent realisieren, das ist einflussreich: Vorsprung durch Haltung.

Amen.
 
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Die "Vorstellung", also eine Idee haben, ist weder das Huhn noch das Ei. Meine Oma hatte auch ne Vorstellung. War aber das Gegenteil einer Künstlerin.

Damit so etwas, wie die 'Kraft des Neuen' entsteht, oder Ekstase, Gravitas, Verletzlichkeit, Beseeltheit, Erhabenheit, Zeitlosigkeit oder eine andere Sinnhaftigkeit durch Kunst und Musik erlebbar wird, muss etwas da sein, das über das handwerkliche Können und die Nutzung eines ungewöhnlichen Instruments (Synthesizer) hinausgeht. Da muss etwas "ein"-fließen, sonst fließt am Ende nix raus und es wird nix mit dem Einfluss.

Meiner Erfahrung und Beobachtung nach entsteht das durch die Geisteshaltung mit der man durchs Leben geht.

Also die Haltung mit der Künstler ihr Handwerk betreiben und dabei Instrumente und Werkzeuge benutzen. Vorausgesetzt, es ist Talent da.
Technik ist für den Künstler am Ende nur Mittel zum Zweck, die will einfach nur beherrscht werden. Bist du nicht hochbegabt als Künstler, sondern nur hinreichend begabt, kriegst du die Technik auch mit Fleiß und Intuition in den Griff. Experimentieren ist wieder was anderes.

Ohne eine Haltung, die den Unterschied macht, nutzt dir eine Idee gar nichts.
Kraftwerk waren sicher nicht die ersten, die auf die Idee kamen, dass Maschinen menschliche Fähigkeiten haben (könnten). Musik machen zum Beispiel. Und die Beatles waren sicher nicht die ersten, die Songs geschrieben haben, die 'anders toll' oder 'besonders arrangiert' waren.
Das "Neue" wird total überbewertet, als Einflussnahme. Das ist nur der Überraschungseffekt, der Hingucker. Die normale Musterkennung muss trotzdem funktionieren, sonst ist es zu fremdartig. Und es muss auch dann noch schlüssig und zwingend sein, wenn das "Neue" etwas älter geworden ist.

Damit das "Neue" Substanz - also Relevanz – bekommt, muss man als Künstler schon ein Stück weit die Hosen runterlassen und etwas von sich als Mensch einfließen lassen, also preisgeben. Es braucht Hingabe. Aber auch Hirn und eine Art Rücksichtslosigkeit, denn das Vorhaben (die Vorstellung) muss konsequent realisiert werden. Die Relevanz muss erlebbar sein. Anti-Pillepalle erschaffen, sozusagen. Dass muss man vorher "wissen", was das ist und wie das fuktionieren könnte, also daran glauben und das braucht Intuition und Mut. Auch ne Haltung.

Manchmal hilft ein Konzeptgedanke, der die Vorstellung trägt – je relevanter und interessanter, desto genialer. Wenn eine Idee dann ein Leitgedanke für eine Umsetzung ist, kann auch was draus werden: Z.B. der Leitgedanke "Menschmaschine" oder auch eine Ingenieursleistung (zB. das Synthesekonzept WT), die man "fahren" kann. Das erfodert Commitment zu einem Gedanken. Also eine Haltung.

Und wenn dann trotzdem nur ein Lied an der Gitarre pur mit den 5 beliebtesten Hamonien im 4/4 Takt rauskommt, dann ist das eben so. Manchmal reicht das Thema "Liebe" ja schon, um Einfluss aufs Gefühlsleben von Millionen Hörern zu nehmen. Das ist dann zwar nicht groß besprechbar, sondern einfach nur konsumierbar, aber seis drum, Modern Talking eben. Und sooooooo viele Themen, die dauerhaft und weltweit Relevanz haben, gibt es nun auch nicht pro Jahrzehnt. Die Themen liegen ja alle auf dem Tisch. Aber wie schaut man darauf ? Das ist wohl die entscheidende Haltung.

Die Beatles sind deswegen einflussreich, weil sie Song-Klang universell gedacht haben, nicht nur instrumental. Diese Haltung immer wieder anders zu Denken UND emotional umzusetzen, ist die Kunst und das Einlfussreiche. Gefühl rules.
Und Kraftwerk ist nicht NUR deswegen so einflussreich, weil ihre Musik irgendwie anders klang, "neu synthetisch poppig" wegen mir, sondern weil sie bei Komposition und Performance konsquent die Illusion durchziehen, dass die Maschinen alleine laufen.
Computing eben. Denken rules.

Relevante Ideen konsequent realisieren, das ist einflussreich: Vorsprung durch Haltung.

Amen.
Es ist nicht mehr möglich, etwas künstlerisch Neues zu schaffen, denn Kraftwerk war vorher schon da.
 
Etwas künstlerisch Neues zu schaffen ist kein Problem.
Dass daraus ein Massenphänomen wird schon.


aktuellstes und bestes Beispiel, ist das Sandwich was ich mir gerade gemacht habe

ein einfaches Käsebrot wird zur Kunst in einem Kontaktgrill

es reicht zu sagen : ich habe einen Kontaktgrill! ...und du bist so gut wie verheitatet
 
Rezept für Feinstroms Spezial-Pizza:
Eine Scheibe Schwarzbrot vortoasten.
Mit Pesto bestreichen.
Käse drauf.
Zwei Minuten Mikrowelle.
Fertig.

Merke:
Du kriegst den Kerl aus seiner Junggesellenbude raus, aber du kriegst die Junggesellenbude nicht raus aus dem Kerl.

Schöne Grüße
Bert
 
Ich finde das Krfatzwerg wichtiger sind als die Beutels.
Schlisslich haben Krfatzwerg die Synteseicher erpfunden und die Beutels nur die Musieg.
Für mich sind Synteseicher fiel wichstiger als Musieg.
Und die Autobann ham sie auch erpfunden (also Krfatzwerg) und die Beutels nur den Ceprastreifen.
Am wichstigsen sind aber Teppich Mode.
Die haben 1983 das Madderhorn zurechtgehämmerd.
 
wow...
weiss denn auch jemand was es bei den Beatles gab?

Sunday Roast mit Yorkshire Pudding?
 
wow...
weiss denn auch jemand was es bei den Beatles gab?
Heinz Baked Beans ... jedenfalls bei Ringo in Indien.

 
Heinz Baked Beans ... jedenfalls bei Ringo in Indien.


Ich habe mal gesucht und einen Tour Rider von der 1965 US Tour gefunden.
Normal steht da ja das Catering drin, hier Fehlanzeige.
Das waren Engländer. die werden damals anfangs noch froh gewesen sein über alles was man ihnen in den USA gegeben hat, wahrscheinlich haben die sich Burger und Pizza liefern lassen.

Für Ringo Starr gibts einen aktuelklen Rider.:

 
Das waren Engländer. die werden damals anfangs noch froh gewesen sein über alles was man ihnen in den USA gegeben hat, wahrscheinlich haben die sich Burger und Pizza liefern lassen.
Da wäre ich nicht so sicher. Die Beatles waren Engländer, eben. Britisches Frühstück gibt es in USA überall. Keiner der vier Beatles ist je durch eine besonders ungesunde Ernährungsweise aufgefallen - nicht mal John in seiner "Fat-Elvis-Phase". Ringo und Paul als langjährige Vegetarier sind mit Mitte 80 heute fit wie ein Turnschuh. Das kommt nicht von nichts.
 
Da wäre ich nicht so sicher. Die Beatles waren Engländer, eben. Britisches Frühstück gibt es in USA überall. Keiner der vier Beatles ist je durch eine besonders ungesunde Ernährungsweise aufgefallen - nicht mal John in seiner "Fat-Elvis-Phase". Ringo und Paul als langjährige Vegetarier sind mit Mitte 80 heute fit wie ein Turnschuh. Das kommt nicht von nichts.
Das wird aber in ihrer Anfangsphase sicher anders gewesen sein, man ändert sich und seine Gewohnheiten ja auch. Das waren Liverpooler Arbeiterkinder aus einfachsten Verhältnissen, alle vier.
Die Reeperbahn war ja auch nicht unbedint für ihre Vegane Meile bekannt, und gesund... ja nun.

Ich zitiere mal:

"Am 17. August 1960 gab die Gruppe im Hamburger Rotlichtviertel St. Pauli ihr erstes Konzert unter dem Namen „The Beatles“. Von nun an spielten sie täglich im „Indra“, einem Stripclub bei der Reeperbahn an der berüchtigten Großen Freiheit.[26] Nach und nach passten sich die Gruppenmitglieder, die in Hamburg ihre ersten sexuellen Erfahrungen machten,[27] dem spannungsgeladenen Umfeld aus Gewalt, Alkohol, Drogen und Sex an. Durch die bis zu neun Stunden dauernden Arbeitstage wurden Repertoire, Spontaneität und Selbstbewusstsein vergrößert. Eine von den Beatles zu Beginn ihrer Karriere konsumierte Droge war das Aufputschmittel Phenmetrazin, welches als Schlankheitspille vermarktet wurde. Sie bekamen die Droge (als „Prellies“ bezeichnet nach dem Verkaufsnamen „Preludin“) oft von dem Hausmädchen, das ihre Wohnung sauber machte, von deutschen Kunden oder von ihrer Freundin Astrid Kirchherr, deren Mutter sie gekauft hatte. McCartney nahm normalerweise eine, aber John Lennon nahm oft vier oder fünf.["
 


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