Kompletter Neueinstieg

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Graboter

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Hallo Zusammen,

ich habe seit Jahren Lust Synth.-Musik selbst zu machen und habe nun endlich mal den Moment gefunden die Zeit rauszunehmen und mich mehr damit zu beschäftigen und einzusteigen. Leider habe ich noch keine Vorerfahrungen und möchte von euch wissen, ob ich schon in die richtige Richtung gehe und/oder ob ihr mir Tipps geben könnt. Dazu beantworte ich mal soweit möglich die Fragen die ich gefunden habe:

Was ist schon da? Noch nichts, ich bin favoritisiere aber derzeit die Korg Volca- Reihe
Was solls kosten? Da ich mir nicht hundertprozentig sicher bin ich welche Richtung es gehen soll favorisiere ich vor allem auch wegen des Preises die Volca-Reihe
Keyb, Rack oder Software (Mac oder PC?)? Leider weiß ich nicht mit Bestimmtheit was hier gemeint ist, auf jeden Fall PC, und bitte möglichst analog
Dein Ziel / Musikstil / Idee ist? Ich will gerne in Richtung Electro-Pop gehen, dies auch mittelfristig (sofern schnelles erlenen möglich ist) in eine Band integrieren und in die Live-Musik gehen
Bist du eher Anfänger, Fortgeschrittener, Experte? Keine Erfahrung mit Synth. dennoch generel musikalisch, spiele Gitarre seit 10 Jahren.
Arbeitsweise und musikalische Ideale sind.. learning by doing
polyphon oder monophon? gehts monophon? Polyphone
Klangansprüche (Qualität..). S.u. (in welche Richtung ich gehen möchte)
-soll oder MUSS er mehr als unterschiedlichen Klang gleichzeitig machen? Sprich: Dann ist er natürlich mehrstimmig und diese Funktion heisst multitimbralität.. also: gehts auch mit 6 gleichen Stimmen? Bei Analogen ist das zB öfter der Fall.. Ich weiß nicht was wirklich notwendig ist...
ein paar Namen von Leuten, die diesen Sound vertreten oder gar Songs/Tracks/Stücke? Ideal mit Audio oder link, denn man kann nicht alles kennen ;-) nur grob.. Der wichtigste Punkt für mich: Ich möchte gerne in die Richtung Chvrches, M83, Messer, Pttrns, XX... gehen, gerne dabei zuerst möglichst viel möglichst schnell lernen, um gemeinsam mit Gleichgesinnten machen zu können.

Nun sind folgende Fragen für mich sehr wichtig beantwortet zu haben:
- Ist der Umgang (als auch die Fachsprache :D ) schnell zu erlenen, sprich schnelle Erfolgserlebnisse?
- Sind die Korg Volca Geräte die richtige Wahl zum Einstieg, in Zusammenhang mit der Richtung in die ich gehen möchte? Was wären Alternativen?
- Was benötige ich bestenfalls zusätzlich noch?

Ansonsten wäre ich auch über generelle Tipps dankbar, wie ich es am besten angehen sollte. Über kleine Antworten würde ich mich freuen, über ausführliche wäre ich berührt-dankbar.

Viele Grüße
 
Hi,

vor den Fragen stand ich vor Urzeiten auch und hatte mit nem Keyboard angefangen, dass zu einem günstigen Preis von allem etwas hatte.

Generelle Frage: ziehen Dich die weißen und schwarzen Tasten an? Willst Du wirklich selber direkt die Musik spielen? Dann wäre ein Keyboard sinnvoll.

Willst Du in Ruhe die Stücke zusammenstellen oder zu bereits festgelegter Musik die Knöpfchen drehen? Dann könnte ne Groovebox interessant sein. Naja, Zusammenstellen geht auch am PC, aber PC ist für mich Arbeitsgerät und Musik Freizeit :lol:

Zum Lernen... tja, kommt drauf an, wieviel Du bei Synthmusik selber machen willst. Das Klangbasteln z. B. empfinde ich als ziemlich großes und weites Feld. Beim Synthspielen hab' ich das Gefühl, es ist wie in der guten alten Zeit - man muss den Könnern auf die Finger schauen. Literatur hab' ich bisher nicht wirklich dazu gefunden. Aber youtube bietet zum Glück einiges.

Multitimbral: mehrere unterschiedliche Instrumente gleichzeitig. Bei Analogen eher selten anzutreffen, wenn dann bei virtuell analogen. Kann idR auch nicht durch Mehrstimmigkeit (Polyphonie) ersetzt werden.

Und eine ketzerische Frage noch: warum unbedingt Analog? :twisted:
 
danke für die Antowort.

Bei der Volca-Reihe wollte ich mir zunächst die Keys und die Groovebooks besorgen, sprich ich möchte basteln, möglichst alles selbst machen, wenig kopieren, ganze Songs komponieren und spielen.
Vor den "schwarz-weißen" Tasten habe ich ein wenig Respekt, das sieht für mich gleich viel komplexer aus, wobei die Volca-Keys die Tasten ja mehr oder minder beinhalten, ... aber halt in klein. :D

Und zu der Ketzer-Frage: Analog wird mir wohl einfach mehr Spaß machen, da es meiner Ansicht ein Stück weit mehr Handarbeit ist, die sich vorallem auf der Bühne (oder mit Anderen) schöner/impulsiver machen lässt.

(Youtube wäre auch einer meiner ersten Anlaufstationen gewesen, falls jemand dort gute Tutorial kennt.... gerne)
 
Hallo,
die von dir genannten Bands machen Songs mit Popstruktur. Intro, Strophe, Refrain, so was alles. Recht breite Sounds. Die Volca Serie kenne ich nicht allzu gut, aber würde sie eher in Richtung '2 Takte Minimal und dann ist gut' einordnen. Will sagen: Für opulente, majestätische, sehr vielschichtige Werke sind diese Kisten nicht richtig gedacht, mit ihren kleinen Step-Sequencern und maximal dreistimmiger Polyphonie. Jedenfalls nicht straight out of the box. Im Rechner mit Multitracking (viele verschiedene Spuren eines oder mehrer Instrumente aufnehmen) ist natürlich alles möglich. Jedenfalls: Für lange, komplexe, variierende Werke ist eine Software am Computer komfortabel und zu empfehlen. Ableton Live, Cubase, Logic, Pro Tools, Reaper usw - so heißen diese Dinger und das sind absolute Monster.
Egal, dir gehts um Synthesizer und kurze Worte helfen: Hier werden dir gleich die ersten unfassbar dicke Vintage-Möbel für >1000 Euro empfehlen. Vergiß das. Braucht man nicht für den ersten großen Spaß.
Du schreibst, du möchtest gern analog und polyphon für ganz schmales Geld. Nicht machbar, aber:
Dann schau dich nach einem gebrauchten Roland Alpha Juno 1 oder 2 um. Das ist das einzig halbwegs günstige Zeug mit Tastatur in dem Segment 'Analog und Polyphon'. Lass dir nix alternativ nix monophones analoges an die Backe labern, klar, die sind grad en vogue und können richtig was, aber wenn du in deiner Band mal einen breiten Akkord brauchst, ist da null zu machen. Frustrierend für den Anfang.
Wenn es nicht analog sein muss (und glaub mir, es MUSS nicht zwangsläufig) wird die Auswahl größer und günstiger. Dann gibt es eine ganze Stange von 'virtuell analogen' Geräten.
Wenn du preislich bei der Volca-Serie bist & als Erstgerät ganz sicher was mit Tastatur willst... für mich bleiben da nur der Yamaha AN1x, der Korg MS2000 und der Roland JP8000. Alles erste Generation virtuell Analog (vor 2000 gebaut), alle mit Stärken und Schwächen. Der AN1x klingt für mich am vielseitigsten, ist aber im Zugriff etwas eingeschränkter (viele Mehrfachbelegungen), als die anderen beiden. Findest du alle für max. 400 Euro, den An1x sogar für viel weniger.
Die z.Zt. günstigsten neuen VAs auf dem Markt, mit Tastatur & genug Bedienelementen, um mit Spass zu lernen sind imho die Novation Ultranova, der Roland Gaia und der MicroKORG. Der MicroKORG ist sowas wie ein moderner Klassiker.
Unschlagbar günstig ist der M-AUDIO Venom. Den habe ich noch nie benutzt und noch nie gesehen. Dazu werden dir andere etwas sagen können. Ich glaube, wenn du den über den Rechner steuerst (und dir vorstellen kannst, am Maus schubsen Spaß zu haben) ist der für den Preis ein goldener, weil risikoloser Einstieg.

Ich bin aber auch ziemlich sicher, sehr nah an M83 kommt man auch nur Sachen im Computer ran. Soll heißen: Es gibt auch Synthesizer im Computer. Das ist dann aber wieder ein anderes Kapitel. Und auch nicht leichter :)
Und jetzt auf zu Youtube, Synthesizer-Videos gucken!
 
Wenn Du die Gelegenheit (und viel Zeit und Muse) hast, spiel mal die Korg EMX an. Ist zwar "nur" virtuell-analog, aber dafür flexibler und recht mächtig (bei 3 Volcas bist Du auch ungefähr beim Electribe-Preis). Die meisten Beispiele auf der Kiste gehen in die Dance-Richtung, aber Synthpop-artiges kann sie auch recht gut. Der 6fach Saw kann in der zweittiefsten Oktave herrlich böse grollen. Drehregler hat sie auch einige zum rumspielen im Livebetrieb. Größter Haken für Anfänger: bei den Synthsounds macht man alles selber, da gibt's keine Presets wie beim klassischen Synth.

Ist halt sehr stark Geschmackssache...

Videos... hmmm... zum anfixen die Videos von musictrackjp und als Gegenpol die von jexus. Die Videos von DX5 machen imho Mut, auch selber mal was auszuprobieren. Und Synthmania hat paar sehr gute Tipps in seinem Kanal (und ist gut um auf die Finger zu gucken). Nach den Videos sollte man ebay und tunlichst meiden - die Videos provozieren unglaubliche Anfälle von haben-wollen, auch GAS genannt ;-)
 
Ich würde auch von den Volcas abraten.

Die Volcas sind putzige kleine Teile, machen spaß, klingen gut und für den Preis sind sie echt toll.
Aber sie sind trotzdem eher Spielzeuge.

Als Ergänzung zu einem bestehenden Setup kann man die sicher auch gut einbinden und musikalisch nutzen.
Aber eben nicht als Kern eines neuen Setups.

Immerhin haben die Volcas leider nur jeweils 8 Patterns und es fehlt Midi Out oder irgend eine Möglichkeit von diesen Patterns ein Backup zu machen. Zum rumspielen und spaß haben reichen 8 Patterns wirklich gut aus, aber um einen ganzen Song zu basteln wird es echt knapp.
Geschweige denn, du willst mit anderen zusammen spielen und mehrere Songs nacheinander....
 
Mir fällt noch der XW-G1 von Casio ein, hat casiotypisch von allem etwas und ist lt. dem Test auch recht gut: http://www.amazona.de/test-casio-xw-g1- ... nthesizer/

In dem Test wird auch der Sound angesprochen... ähm ja, als ich damals :opa: angefangen hatte, dachte ich Sägezahn wäre gleich Sägezahn und alle Filter wären irgendwie gleich. Deshalb - die Geräte auch anhören. Am besten live und in Farbe. Dann weißt Du auch, ob Dir das Gerät und der Sound liegt.
 
Ich wurde Dir ebenfalls eher zur Korg EMX raten, weil sie einfach viel mehr bietet, um schon mal sowas wie ein gute Song Idee zumindest schnell am Gerät selbst umzusetzen = schnelles Erfolgserlebnis, was Du ja möchtest. Sich später dann mal so ne Volca oder zwei mit dazu zu stellen oder auch einen richtigen Synthesizer ... ist bestimmt dann auch eine gute Idee aber damit alleine anzufangen, dafür haben die Volcas zumindest zu viele Einschränkungen. Und Dir geht es ja um schnell UND viel lernen und da passt meiner Meinung nach eher die Korg EMX. Zudem sieht man die EMX auch zwischendurch bei Profis mit auf der Bühne stehen, also das ist ein gutes Einstiegsgerät aber durchaus auch was, für das Profis Verwendung finden, also heißt, es ist ein gutes Gerät, das zudem auch viel Spaß macht, weil die Bedienung da sehr einfach ist (im Vergleich zu anderen Geräten dieser Art). OK, die Bedienung wird bei den Volcas wohl noch einfacher sein, aber da ist auch so gut wie nix drin ... ich bitte um Gnade liebe Volca Fans! :nihao:

Aber bevor Du kaufst, die goldene Regel ist immer: Erst testen, dann kaufen - also probier die Geräte einfach mal aus bei einem Händler den du erreichen kannst, schau bei Youtube Videos zu den Geräten an, lies Forenthreads drüber ... dann ersparst Du Dir vielleicht auch den ein oder anderen Fehlkauf!

Was so das Erlernen der Fachbegriffe etc. betrifft. Ich sag mal so, heutzutage hat man das große Internet, dass heißt, wenn man was nicht versteht kann man viel in Foren finden und beim Googlen. Das Problem ist am Anfang dann aber meist noch, dass man die Erklärungen die man so findet auch nicht so rafft. Das kommt aber mit der Zeit alles von selbst, wenn man sich eben Jahr für Jahr immer Stück für Stück mehr mit den Sachen beschäftigt. Bei mir war das über die Jahre so, dass ich auf die meisten Dinge immer wieder mal gestoßen bin und jedes mal hat es sich etwas mehr gelichtet ... also mach Dich mit diesen Begriffen und den teils viel zu kompliziert ausgedrückten Erklärungen nicht verrückt, meist steckt dahinter was total leichtes und das versteht man nur so schwer, weil es auch beim Musikmachen ein paar zu viele Wissenschaftler gibt ... und man muss sich eben irgendwann mal entscheiden was man sein will: Musiker oder Wissenschaftler - Musiker sein macht mehr Spaß, also mach einfach Musik! ;-)
 
Zunächst vielen Dank für die hilfreichen und ausfürhlichen Antworten, ich bin schon ein wenig von der Resonanz verwundert, positiv. :D
Ich habe mir heute mal jeden Vorschlag angeschaut, und auch ein wenig angelesen. Unter allen Vorschlägen gefallen mir auf den Ersteindruck am besten der Microkorg und der Casio XW G1. Kann mir jemand sagen, ob ich damit einen ähnlichen Sound hinkriege wie vorgesehen, auch gerne allgemeine/kurze Erfahrungsberichte ob diese Geräte für den Einstieg taugen, aber auch mit Erfahrung noch reizen? Und gibt es noch Geräte (oder anderes) was ergänzend anzuschaffen sinnvoll wäre?
Ich würde mich über weiter Vorschläge und weitere Alternativen ebenso freuen. Morgen schlender ich erstmal in den nächsten Musikladen um einfach mal zu schauen.


nebenbei...
@Zaphod : Da ich ebenfalls in Bielefeld wohne, habe ich auf dein Profil geschaut und festgestellt das ich deine Band vor ein paar Monaten im Ajo gesehen habe, sehr cool, sehr unterhaltsam! Den Namen wollte ich mir damals sogar merken, war aber am nächsten morgen schon wieder aus dem Kopf.
 
wenn du ganze songs machen willst, wirst du auf jeden fall mehr brauchen als "nur" einen synthie^^
entweder einen sequencer mit "vollausstattung" also noch ein paar software-synths, du willst ja irgendwie auch recorden, übereinanderschichten, arrangieren, wo solln die drums herkommen usw.
deswegen kann ich schon verstehen dass du an die volca-reihe gedacht hast wg. synthsounds und beats.
ich würde dir trotzdem auch eher zur schon genannten emx raten.
du hast einen guten überblick und kontrolle durch den lauflichtsequencer, einige drum und melodieparts,
und man kommt super schnell zu ergebnissen. man lernt echt ne menge an so einer kiste als anfänger :supi:

einziger nachteil imo: keine polyphonen parts
 
@Graboter: bei den Fragen zu den Geräten selbst kann ich nur sagen - such einen Laden, der beide Geräte hat und dann ausgiebig testen.

Für den ersten Eindruck des XW-G1


und des microkorg xl


ist zwar auf japanisch, aber das wichtigste versteht man auch so. Allerdings kann der Typ auch verdammt gut spielen, das macht ne Menge aus...
 


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