Ja, die Hardware ist prima und die Bedienung ist tatsächlich simpel, d.h. sehr gut gelöst.
teils teils, würd ich sagen: Grundsätzlich hat man die Bedienung recht schnell im motorischen Gedächtnis, aber ein paar Dinge stören mich dann doch immer wieder:
- Dedizierte Regler für die Hüllkurven. Gerade weil jeder Oszillator eine eigene Hüllkurve hat, würde ich die gerne mit zwei Händen parallel anpassen können (und damit meine ich so was wie Attack bei Osc1 hoch, während ich Decay beim Osc2 runterdrehe).
- Dass man beim Durchsteppen der Masks immer wieder die Oktave anpassen muss, stört. Ich würde mir ein Update wünschen, das (optional) dafür sorgt, dass sich beim Durchfahren der Masks die Transposition automatisch anpasst.
- Eher ne Kleinigkeit: Bei den FX und Modulationen fände ich es besser, wenn man jeweils zuerst das Ziel/den Effekttyp einstellen würde, und dann den Amount.
Aber der Klang ist sowas von austauschbar (mit jedem einfachen additiven oder FM Synth herstellbar) und vor allen Dingen eintönig.
Ganz unrichtig ist das nicht - obwohl ich nicht so viele Überschneidungen mit FM-Synthese erkenne: Da kommt man doch spektral eher zu anderen Ergebnissen. Die Ähnlichkeit mit additiven Spektren ist natürlich gegeben, und dadurch, dass die Oszillatoren einfach zusammengemischt werden, sind die Möglichkeiten schon irgendwie begrenzt.
Es gibt einige Punkte, bei denen syntheseseitig noch Optimierungspotential besteht:
- Die Signale der Oszillatoren könnten weitere Verknüpfungsmodi vertragen: z.B. Crossmod, Ringmod o.ä. (Anteil gerne zumischbar).
- Die Modmatrix ist sehr einfach gehalten. Könnte man z.B. per Velocity oder Aftertouch die beiden Oszillator-Hüllkurven unterschiedlich beeinflussen, würde man viel an Flexibilität dazugewinnen.
- Das gleiche gilt auch für die möglichen Ziele und Betriebsmodi der LFOs
- technisch vielleicht nicht ohne weiteres möglich, aber ich könnte mir einen Modus vorstellen, mit dem man "weich" durch die Masks blenden kann. Dann wären die Ergebnisse der Mask-"Minihüllkurven" auch weniger brachial.
- wie schon erwähnt würde ich mir mehr Einstellmöglichkeiten bei den FX wünschen: z.B. frei einstellbare (und zum Tempo synchronisierbare) Delayzeiten.
Dazu mehr Slots in der Modmatrix, um FX-Parameter zu beeinflussen.
Aber der Klang ist diametral zum HW Eindruck, Schade.
Der Grundklang ist (spätestens seit dem ersten Softwareupdate) eigentlich nicht schlecht - und das gilt auch für die FX. Aber man muss sich tatsächlich einige Zeit mit dem Konzept befassen, um wirklich interessante Sounds zu erzeugen - viele Wege sind da sehr anders als bei anderen aktuellen Synths.
Ein paar Dinge haben sich mit den letzten Updates tatsächlich stark verbessert:
- Der Grundklang der Oszillatoren bzw. deren Tuningverhalten ist deutlich angenehmer als unter der ersten Firmware.
- Neu hinzufügte Shortcuts bei der Bedienung (z.B. parallele Bearbeitung der Hüllkurven) sind teilweise recht hilfreich.
- Die neuen Filtermodi (bzw. der Parallelbetrieb des Filters) sind ein deutlicher Schritt nach vorne.
- Die zusätzlichen Masks finde ich eigentlich gar nicht so spannend - hier könnte man m.E. eher an der Sortierung optimieren.
Alles in allem habe ich ein etwas zwiespältiges Verhältnis zum Mask1. Vergleichbar finde ich ihn am ehesten mit Geräten wie dem DW8000, aber so richtig "fertig" wirkt das Produkt noch nicht. Am Bedienkonzept lässt sich natürlich nicht mehr so viel ändern, aber grundsätzlich könnte da per Softwareupdate noch einiges interessantes kommenen. Eine umfangreichere Modmatrix, ein Vowel-Filter oder Crossmod-Optionen würden den Synth deutlich aufwerten.