Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue???

Wenn es diese Unterschiede aufgrund der "alten" Elektronik gibt, sollte es in einer ersten Näherung doch genügen, die neue CotK- und die alte Moog-Version z.B. eines Moog 15 zu vergleichen, beide gemäß Service-Unterlagen kalibriert. Ein ähnlich sinnvoller Untersuchungsgegenstand wäre das Oberheim SEM in alter und neuer Darreichungsform.

Auf beiden Instrumenten wird der gleiche Klang eingestellt und mit denselben Noten aufgenommen, nur die Aufnahmen werden zum Doppelblindtest verwendet.
Der Proband muss – in Echtzeit und idealerweise knackfrei – zwischen bei Aufnahmen umschalten können.
Das Ganze wird für mehrere Probanden und Klänge wiederholt.

Wer glaubt, in einem solchen Doppelblindtest treffsicher die Unterschiede zwischen aktuellem analogen Nachbau und in Ehren gealtertem (aber noch nicht defektem) Original heraushören zu können?
 
serge schrieb:
Wer glaubt, in einem solchen Doppelblindtest treffsicher die Unterschiede zwischen aktuellem analogen Nachbau und in Ehren gealtertem (aber noch nicht defektem) Original heraushören zu können?

Woher soll man das wissen, bevor man das ausprobiert hat?

Wenn die jeweiligen Herren Cloner da ihre Ohren & ihren Sachverstand benutzt haben, und nicht nur auf die Farbe der Kondensatoren geguckt haben, dann hat man keine Chance. Allerdings ist die Geschichte der Clones ja durchaus die Geschichte von Leuten, die wesentliche Punkte übersehen.
 
nordcore schrieb:
Wenn die jeweiligen Herren Cloner da ihre Ohren & ihren Sachverstand benutzt haben, und nicht nur auf die Farbe der Kondensatoren geguckt haben, dann hat man keine Chance.
Meinst Du nicht, dass wir diesen Sachverstand bei den Herren Kazike und Oberheim voraussetzen können?
 
serge schrieb:
Auf beiden Instrumenten wird der gleiche Klang eingestellt und mit denselben Noten aufgenommen, nur die Aufnahmen werden zum Doppelblindtest verwendet.
Der Proband muss – in Echtzeit und idealerweise knackfrei – zwischen bei Aufnahmen umschalten können.
Das Ganze wird für mehrere Probanden und Klänge wiederholt.

Wer glaubt, in einem solchen Doppelblindtest treffsicher die Unterschiede zwischen aktuellem analogen Nachbau und in Ehren gealtertem (aber noch nicht defektem) Original heraushören zu können?

Was bringt mir dieser Test??
Ich finde es völlig sinnlos einen ebensolchen Test zu machen, nur um festzustellen, dass das eine Instrument nicht 100%ig identisch zum anderen Instrument ist.
Sinn macht der Test für mich insofern ich mir blind und ohne Vorurteile heraussuchen kann, welcher Klang mir mehr liegt, welcher Klang besser zu meinem persönlichen Empfinden und meiner Musik passt, egal aus welcher Kiste er kommt.

Wenn man im Alltag etwas produziert und mal schnell einen Brot und Butter-Sound braucht und in einem ROMpler die Presets durchsteppt achtet man automatisch auf die Namen der Presets. Zumindest geht es mir so. Steht dort sowas wie JP-8-Pad oder OB-X-Strings ist man automatisch schon in einer Erwartungshaltung und ist dann meist enttäuscht, wenn dieser Sound nicht 100%ig dem Vorbild entspricht.

Ich empfehle jedem mal, falls er in eine solche Situation kommen sollte (jaja ich weiß, niemand nutzt Presets, jeder bastelt sich einen Orgelsound von Grund auf neu :lol: ) ---steppt doch mal bitte die Presets durch ohne hinzusehen, wie sie heißen. Man findet schneller einen Sound, der passt. Selbst popelige ROMpler-Klänge klingen manchmal so schön "erdig und analog".. um mal wieder auf das Thema zurückzukommen.

Achja, ich habe bis auf Ausnahmen auch nur alte, analoge Synthesizer im Studio. Das ist aber weniger eine Frage des Klanges, eher eine des Herangehens an das Musikmachen. Da ich gern ohne Menüs arbeite und alle Parameter sofort griffbereit habe fallen viele moderne Synths einfach aus dem Raster.
 
sternrekorder schrieb:
Was bringt mir dieser Test??
Ich weiss nicht, was Dir so ein Test bringt, aber er versucht zumindest eine Antwort auf die Ausgangsfrage dieses Threads zu geben:
uziphunk schrieb:
"Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue? (…) Einbildung, Selbstsuggestion guter alter Zeiten oder geht es auch anderen so?"
Ein solcher Test könnte wenigstens dergestalt Klarheit schaffen, ob man bei einer solchen Aussage "Einbildung" oder "Selbstsuggestion" aufsitzt – zumindest für die Vergleichspaare "CotK vs. Moog" und "altes vs. neues SEM", womit aber immerhin zwei wirklich klassische Klangerzeuger betrachtet worden wären.
 
Witzigerweise sind unsere Schwingungen der VCOs in engerem Sinne noch nicht mal Schwingungen, zumindest gibt es im VCO nicht das, was eine übliche physikalische Schwingung auszeichnet.
Anders beim Filter: *das* hat wenigstens schon mal eine ordnungsgemäße Schwingungs-DGL!
Die richtige, authentische Schwingung haben allerdings nur DCO und Digitalsynths, da pendelt dann wirklich Energie im (Master-)Oszillator.
 
schwingungen.jpg


wellen.jpg


Quelle: Herbert Eimert, Hans Ulrich Humpert - Lexikon der elektronischen Musik
 
Elektrokamerad schrieb:
Quelle: Herbert Eimert, Hans Ulrich Humpert - Lexikon der elektronischen Musik
Nur weil der alte Eimert das geschrieben hat, muß es noch lange nicht richtig sein.
Ich hab damals als 14-jähriger verdammt viel Haue von meinem Physiklehrer einstecken müssen, weil ich nicht glauben konnte, das Licht das schnellste ist, was es gibt. Ich sagte: "Licht besteht doch aus Wellen, da muß der gerade Weg doch kürzer und natürlich auch schneller sein". Heute weiß man, das ich mit meiner Theorie dann doch nicht so falsch lag.
Der Eimert hatte von "Wellenformen" echt keine Ahnung...
 
Ist halt wie im Handwerk, da definieren sich die "wahren Könner" ja auch dadurch, das sie jeden "Zollstock" sofort mit "Faltgliedermaßstab" verbessern...
 
Könnten wir ansonsten mal zur Tat schreiten?

Also die Vertreter der "erdigen und warmen Klänge" erstellen einfach mal ein Klangbeispiel, von "erdig und warm" vs. "unerdig und kalt".

(Idealerweise mit Midifile und relativ genauer Soundbaubeschreibung, damit man da weitere Apparate einfach hinzufügen kann. )
 
Jungens, die Schwingungen - Wellen - Diskussion hatten wir schon, sollte man in einem eigenen Thread (dem wievielten?) abhandeln und dann drauf linken, wenns mal wieder dazu kommt. Echt jetzt.

Hier können wir hier im Thread weiter sagen, dass analog besser ist ;-)
 
Für die dummen Antworten auf meinen freundlichen Hinweis fühle ich mich nicht verantwortlich.
 
@Moogulator

Hast schon recht, ich kann die Sachen eh nur mit 'nem extra Click lesen und das ist gut so.
 
Ich glaube Nordcores Vorschlag ist gar nicht sooo einfach zu erfüllen, quasi "dies ist DER Sound der "Vintage" und diese ganzen schwammigen Attribute in sich vereint".Ich zB finde diese Leadsounds mit rel. starrer Artikulation, welche einige gern mit "moog" verbinden zB. gar nicht in meinem Fundus bei diesen Attributen wieder. Gern hat man wohl auch von "Dreck" gesprochen und früher hieß das wohl breit oder fett oder wie auch immer voluminös-körperlich.

Diese ungeschliffenen Altelektrosounds als "Marke" zu definieren hat bisher eigentlich keiner gemacht, weil die meisten "wohl wissen" was das ist.
Aber ein MS20 kann nur dreckig und so, aber nicht wirklich "fett" - wohl aber dieses ominöse und höchstnebulöse "Vintage", was als Klangattribut mich hier und da noch verwirrt, ..

Theoretisch könnte man den ganzen Weg gehen. Ähnlich wie beim Schwurbel oder sowas, ist aber in einigen Phasen sicher etwas mehr beamtisch/wissenschaftlich als musisch, dann. Aber dann wäre es was für die Ko(s)mische Enzyklopädie.
 
Man kann die Attribute ja auch auf mehrere Sounds verteilen, die Vorlagen muessen halt von Leuten kommen der die das "anerkannte" Equipment besitzen und die Vintage Fraktion sollte sich auf aussagekraeftige Beispiele einigen koennen, mit Beschreibung der markanten Eigenschaften der jeweiligen Demos. Es macht keinen Sinn Beispiele zu machen, die niemand als Aussagekraeftig anerkennt.
Danach kann man probieren dem Original mit anderen Klangerzeugern und Nachbearbeitung wie z.B EQing, Kompressor etc. so nah als nur moeglich zu kommen.
 
@Moogulator
Ich sehe schon, es gibt gravierende sprachliche Diskrepanzen, bzw. Nord/Südgefälle :)

"Wenn Wellen schwingen. Ferne Stimmen singen..."
 
Moogulator schrieb:
Jungens, die Schwingungen - Wellen - Diskussion hatten wir schon, sollte man in einem eigenen Thread (dem wievielten?) abhandeln und dann drauf linken, wenns mal wieder dazu kommt. Echt jetzt.

Hier können wir hier im Thread weiter sagen, dass analog besser ist ;-)

Ich nenne die Sägezahnschwingung ab jetzt Kippschwelle. Und überhaupt: Ein Grain einer solchen Kippschwelle wäre ein Teilchen.
 
Naja, wenn jemand bei mir schon mit "können WIR uns nicht einigen" anfaengt, ist er bei mir schon unten durch. Denn im Prinzip besteht das WIR einzig und allein daraus das der Gefragte nachgeben soll. Das ist weder freundlich noch unverfaenglich sondern generell indiskutabel.
 
scheiß doch drauf, analog, nicht analog, spaß macht es die generationen miteinander zu verknüpfen ...
ohne midi ... cv ... midi bis baujahr84 .... midi ab baujahr 84 ... but insgeheim turnt mich meine
analoge ecke doch ein klein wenig mehr an als die "digitale" ecke ... eine sache des geldes ...
und der allgemeinen lebenseinstellung/philosophie ... soll auch leute geben die es toll finden mit traktor aufzulegen.

das ihr euch immer wieder so traumhaft gegeneinander schickt ... herrlich ! :selfhammer:
 
Moogulator schrieb:
Jungens, die Schwingungen - Wellen - Diskussion hatten wir schon, sollte man in einem eigenen Thread (dem wievielten?) abhandeln

ähm ... wieso?
Den einen ist es egal, die anderen können in jede Wellengleichung hinreichend Konstanten einsetzen, um eine Schwingungsgleichung daraus zu machen, und der Herr Elektrokamerad wird nicht davon ablassen, dumme Sprüche zu posten, wenn jemand es wagt, nicht seiner Kleingartensatzung zu genügen.
 
Ist ja nicht dumm, hat ja seinen Platz - aber wollte jetzt nicht all zu viel zu Meta-Ebene posten.
Denke alles an Input ist schon ok und gut, so es nicht zu sehr alte, aber zum 11.11. passende Kamelle sind, welche dann aktuell sein werden und einen eigenen Thread bekommen.

Weiss aber nicht, was der Starter dieser Anfrage so wünscht, vielleicht bist du ja schon satt?
Es gibt übrigens Dinge, die sich vielleicht lohnen mal zusammen zu untersuchen, denn wir als Forum haben doch so ziemlich jeden Synth und könnten damit fast alles ausprobieren.
 
aus einem befreundeten Forum:
Als erstes kam mir das Zeichen für Liebe in den Sinn... Mein Gedanke war dass dieses Zeichen folgendes symbolisiert: Durch Betreten der Wohnung wird Liebe emfangen und gegeben. War so mein erster Gedanke...

Dann hab ich überlegt ist es nicht sinnvoller im Flur das Zeichen für Schutz zu malen? Oder für Glück und Wohlstand...

Oder ist es nicht empfehlenswert eins dieser Zeichen im Flur an der Wand zu haben? Was meint Ihr dazu?

PS: Ich bin noch nicht sicher, wo das Klo hinkommt?
 


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