Kkrkslbrzl-dingdong-Plickplack-Knarz-Musik?

Altered States schrieb:
Was ich nicht verstehe ist: Warum muss man alles bis auf das kleinste auseinander nehmen. Muss man das wirklich, bzw. muss das wirklich sein? Ich denke nicht das dies sein muss. Hauptsache ist doch das es einem gefällt, wenns das schon nicht tut..
Müssen muß man gar nichts.
Finds aber spannender sich mit den Sachen zu beschäftigen und ist auch befriedigender als Zufalls-
produkte zu erzeugen. Und: der Weg ist das Ziel ;-)
 
Bekommt man Depressionen wenn Rausch-Musik, sei sie auch noch so Modular produziert - nicht beim Publikum ankommt?
Ist das so wie der 5er Kombi BMW den man eigentlich nicht braucht?!

Ich versteh die Philosophie nicht, sollte es doch einen tieferen Grund geben?
 
Nun scheint sich ja nach Beteiligung von Herrn Moogulator die Diskussion auf ein im Sinne von Kultur und Bildung gemeinsames Niveau einzupendeln, wobei allerdings freundlich zu bemerken ist, dass die sich daraus ergebene gedankliche Auseinandersetzung mit dem ursprünglichen Thema so gut wie nichts zu tun hat. Vielleich trennt das Moderatorenteam ab und stellt neu ein unter "Prekariat und Geräuschgedudel". Das meine ich absolut sachlich und sollte nicht als Beleidigung gesehen werden.
 
Thema ist durch, aber muss jetzt mal fragen:

(wie geht das mit dem player tag?)

das ist jetzt kein Noise, sondern harmonisch, aber ist es deswegen Musik? Eingängig?

Kunst? Oder beliebiges Gedröhne ohne Aussage?

Macht es einen Unterschied ob so was aufwändig per Livemusikern eingespielt wird?
Macht es das ernster, wichtiger?

Oder doch nur belangloses Zufallszeug?

Das Stück ist abgeschnitten - spielt das eine Rolle? Was wenn es noch 23 Minuten so weiter geht?
Braucht man Bildung um so was zu "verstehen" ?
Ist es wertvoll weil die Aufnahme selten ist, und eine einmalige Aufführung?
Wenn man den Künstler nicht kennt, ist man dann dumm?
 

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  • Seraphin '83 Opus Form9 excerpt.mp3
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memristor schrieb:
das ist jetzt kein Noise, sondern harmonisch, aber ist es deswegen Musik? Eingängig?

Könnte ein Soundteppich für einen Film sein. Arg harmonisch und so viele schlichte Akkordwechsel drin, dass es kitschig wird. So wird das nie was mit Kunst!

Und Musik ist immer das, was als "Musik" oder "für mich ist das keine Musik" bezeichnet wird. (Letzteres haben die Leute immerhin eindeutig als Musik erkannt - warum auch immer - sie mögen es nur nicht. Das ist aber kein Kriterium. )

In diesem Sinne:
play:
 
Ja, das müsste schon ziemlich anders sein um als Kunst durchzugehen.

Bei Film würd ich aber auch sagen daß das oft keine Musik ist, halt ein Soundeffekt, auch wenns mit Orchestersound ist oder so,
und ja tatsächlich funktioniert beim Zuschauer. Sind aber eher musikähnliche Atmoeffekte.

Hört sich ja auch niemand an, Filmmusik zwar schon aber kaum irgendwelche Atmos und so weiter, die auch kaum mit auf Soundtrackcds landen.

Warum eigentlich nicht? Warum gibts kein Konzert aus Filmeeffekt Klischees, nur so Schnipsel aus ner billig Fernsehserie wie Batman oder so was.
 
memristor schrieb:
Bei Film würd ich aber auch sagen daß das oft keine Musik ist, halt ein Soundeffekt, auch wenns mit Orchestersound ist oder so,
und ja tatsächlich funktioniert beim Zuschauer. Sind aber eher musikähnliche Atmoeffekte.

Darum geht es, und nur darum.

Jeder Mensch steht permanent in Bereitschaft zur Resonanz. Ist ein Klangerlebnis derart gestaltet, dass jemand dazu in Resonanz tritt, ist das Ziel erreicht, es hat funktioniert.

Dabei kommt es allerdings darauf an, wie jemand konditioniert ist. Das hat mit Kulturkreis, Bildung usw. zu tun.

Bei Geräuschhaftem wird das also etwas eigen sein, muss man auch nicht lange erklären, warum das so ist.
 
memristor schrieb:
Hört sich ja auch niemand an, Filmmusik zwar schon aber kaum irgendwelche Atmos und so weiter, die auch kaum mit auf Soundtrackcds landen.
Der Soundtrack besteht aus mehreren Elementen. Das zu Filmszenen synchronisierte Zeug läuft unter Underscoring.

Warum gibts kein Konzert aus Filmeeffekt Klischees, nur so Schnipsel aus ner billig Fernsehserie wie Batman oder so was
Einfach aus dem Film rausschnippeln, könnte man machen. Aber du hast zum einen Probleme mit dem Urheberrecht und zum anderen alle möglichen anderen Töne mit drin.
 
Zotterl schrieb:
Finds aber spannender sich mit den Sachen zu beschäftigen und ist auch befriedigender als Zufalls-
produkte zu erzeugen. Und: der Weg ist das Ziel ;-)
sehe ich auch so.
Bin öfters auf Konzerten mit experimenteller Musik, auch Noise und das kann manchmal sehr spannend sein.
Schon sehr interessant, wenn man nur mit dem Feedback von zwei Mischpulten Musik macht, ohne jeglichen weiteren Klangerzeuger, immer auf diesem sehr schmalen Grad vor dem Clippen.
Was ich absolut nicht mag ist, wenn manche "Musiker" mit Gewalt versuchen meine Ohren zu zerstören, einfach nur brutal lautes Rauschen über der Schmerzgrenze.
Ich habe da auch kein Verständnis für, der Zusammenhang von audiophiler Kunst und der Folter des Publikums mit Lärm hat sich mir noch nicht erschlossen.

Mein Ziel war es immer, den Menschen eine Freude zu machen.
 
also damit ich das jetzt auch mal verstehe, wer diese Noise Geschichte kapiert, hat was im Hirn und für wen sowas einfach nur Rauschen ist, der hat eher weniger drin, ist das so richtig nun, ich will ja auch noch mit kommen! :D

Ein Familienangehöriger von mir studiert bereits das zweite Mal mit Abschluss und der hört nur Chart Mucke! :D
 
Klaus P Rausch schrieb:
memristor schrieb:
Bei Film würd ich aber auch sagen daß das oft keine Musik ist, halt ein Soundeffekt, auch wenns mit Orchestersound ist oder so,
und ja tatsächlich funktioniert beim Zuschauer. Sind aber eher musikähnliche Atmoeffekte.

Darum geht es, und nur darum.

Jeder Mensch steht permanent in Bereitschaft zur Resonanz. Ist ein Klangerlebnis derart gestaltet, dass jemand dazu in Resonanz tritt, ist das Ziel erreicht, es hat funktioniert.

Das versuchte ich weiter oben klar zu machen, eben nicht ganz, es ist eine Vorraussetzung, die eben auch manchem was als Musik bezeichnet wird abgeht,
was ich deswegen nicht als Musik bezeichnen würde, zumindest nicht als Schöne Kunst, aber auch wenn das vorhanden ist muss es nicht Musik sein.
Denn, der Zuschauer reagiert dabei auch auf Geräusche die Teil der Handlung sind, oder eine Sirene, oder das Ächzen des Gebäudes bevor es einstürzt
es ist nicht primär Musik sondern primär Gehörtes.
Auch kann man eher physisch in Resonanz zur Musik kommen, also durchaus über das Ohr, aber mit vorwiegend physischer Reaktion,
zB zur Entspannung, Meditation, Tanzen, etc, jedenfalls ist es nicht Schöne Kunst und keine E-Musik,
sondern etwas funktionales, Funktionale Musik, so wie ein Joint auch nicht Schöne Kunst ist.
Natürlich kann das alles auch zusammenfallen, und die Trennung scheint eher idiotisch,
nur ging es mir zuerst darum zu zeigen was der Neuen Musik und anderen Sparten zum Teil einfach fehlt.

Nicht nur speziell mir persönlich, sondern allgemeiner, da es schlicht nicht so ist daß die Rezipienten da ganz andere Reaktionen haben,
sondern das ganze sehr Intellektlastig belibt, auch dann wenn man es mag.
Es steht nicht die ganze Emotionspallette zur Verfügung mit solchen Formen, sondern nur eine eine sehr spezielle, falls überhaupt.
 
OT: Bei und in Filmen ließe sich extrem viel Dynamik und Klangpotential nutzen, was man aber meist mit Orchesterklischees erledigt. Für mich pure Vergeudung von Potential für eine Reihe von Filmen. Das ist mir sozusagen nicht geräuschhaft genug. Nein, eigentlich ist es mir zu wenig aussagekräftig - überall sonst wird FX gemacht bis zum abwinken, aber die Musik ist noch auf dem Stand der Zeit in der der Film noch gar nicht erfunden war. Intelligente Konstruktionen wären echt gut, aber macht keiner. Vielleicht kann es keiner? Ok, Ligeti in 2001 mal ne andere Musik und so, aber die 3 Demobeispiele die man da immer nennt sind schon arm für so lange Filmgeschichte und noch weniger hochwertige Sachen.
viewtopic.php?f=98&t=41527&hilit=filmusik+zu+akustisch#p423296

Und ja, Emotion wird mehr wenn das gut auskomponiert ist und nicht einfach nur so "reingebaut" also Hubschrauber da und flapblapp da. Richtig draufkomponieren.
 
Moogulator schrieb:
OT: Bei und in Filmen ließe sich extrem viel Dynamik und Klangpotential nutzen, was man aber meist mit Orchesterklischees erledigt. Für mich pure Vergeudung von Potential für eine Reihe von Filmen.
Das! x1000
Immer dieses wagnereske French-Horn-Getröte ist mehr als nervtötend. Dabei ist es diesen Hanseln egal, ob sie einen Sci-Fi oder irgendeinen Action-"Thriller" bespaßen. Allerdings sind die Plots auch einfach gestrickt: Gut gegen Böse. Der Böse sieht zwar cooler aus, aber der Langweiler kriegt die Schnitte.
/sexismus OFF

Aber du kennst ja die olle Universalrechtfertigung: Der Kunde will das so.
Meine Fresse: aus einigen Rocknummern wurden die Gitarrensoli rausgeschnippelt, um die Hörer nicht zu verstören. Da frag ich mich, ob sie Nummern wie Brown Sugar von den Stones damals (nach 'm Kriesch) im Radio gespielt hätten, wenn einer der zwangsgebührenfinanzierten Moderatoren die Texte verstanden hätte.
 
Tja, ich bin da machtlos. Ich finde es immer irre, der Typ in seinem Hans Zimmer voll mit Synths, aber am Ende hörste Geigen und so, ich liebe Strings, ernsthaft, und sogar Bratschen - aber nicht da! Das ist so authentisch wie den Liebeskitschfilm mit Nanoloop zu vertonen obwohl ich das auch gern mal sehen würde. Wäre nicht uncool. Die von der Werbung waren mal mutiger. Wenn auch sehr trend-mutig. Schau dir alte Werbung zum DS an. Quietsch-Fiesel. Das galt damals als meganeu und Future, oder so. Klasse. Zumindest kein Rockenrohl oder sowas. Naja, ich denke hier gibt es wirklich eine Phobie vor dem was damit wirklich ginge oder sie können es nicht. Das muss ich annehmen, da es wirklich niemand tut. Kein Regisseur hat den Mumm dazu.

Und vielleicht ist das vorauseilend, wie das hier auch gesagt wird - keine Akzeptanz weil "nicht sendefähig". Und die Leute rennen reihenweise zu Netradios und Co weil denen die Musik zu langweilig ist, wir Indies waren die ersten die im Laden standen und was cooleres gesucht haben und dafür fett bezahlt. Die haben's ignoriert. Naja, bisschen OT halt.

Um Gitarrensoli wäre es mir nicht so arg schlimm, dafür bin ich zu jung. ;-)
Naja, und bei der Musik - da ging hier und da schon auch was, aber da ist das bei weitem nicht so unausgenutzt, da gibt es schon viel viel mehr. Selbst in der Popmusik. Immer wenns Großkonzernig wird flippen die in ihre Klischees. Und jetzt sag hier niemand TD. Das ist wirklich noch nicht das Ende, da ist selten Dynamik drin und so, sondern ich meine mal richtig..
 
memristor schrieb:
... es ist nicht primär Musik sondern primär Gehörtes.

.

So ist es.

Auch wenn es ein paar Verkopfte gibt, die ihre Emotionalität abgekoppelt haben - die meisten Menschen sind genau so reaktionär, wie du das beschrieben hast. Es ist also relativ simpel. Kann man sich bei pervertierten Formaten wie DSDS und dergleichen ansehen, dort wird das zielgerichtet ausgeübt, auch noch aus purem kommerziellen Interesse.

Zurück zur Kunst geht es um die positive Funktion. Ist ja nicht unbedingt jeder Künstler darauf aus, seinen Zuhörer gegen sich aufzubringen, was beim Prinzip Resonanz aber grundsätzlich eine Option ist. Also wirkt man drauf ein und stellt auch Geräuschhaftes in einen selbsterläuternden Zusammenhang mit dem Inhalt, der transportiert werden soll. Es liegt nahe, dass es sich dabei um Bildhaftes handelt. Man möchte den Zuhörer ja nicht gerade in dessen schon vorhandenes Kopfkino schicken, sondern steuert das ein wenig. Das ist idealerweise eine Story jedweder Art.
 
Aufbringen muss man nicht, aber vorauseilend jede böse Welle ausgleichen? Das ist bei RTL und Co fett, hab mal wegen Workshop geben bei jemandem der so Musik für die macht div. Sachen vermittelt und er wollte wirklich nichts was zu krank war und eigentlich war alles krank was nicht total chromatisch und klassisch-weichgespült ist. Klar - geht alles. Ist ja sein Job und so, aber - es ist schon auch warum ich keinen TV haben muss.

Wir sind alle raus. We are legion.
Aber ok, geht ja nicht nur um "meinen" und eigene "interessen", dennoch - scheint sich in diesen Aussagen ja doch wiederzuspiegeln -

Keine Experimente.
Ihr Musikadenauer.
 
Moogulator schrieb:
Um Gitarrensoli wäre es mir nicht so arg schlimm, dafür bin ich zu jung. ;-)
Ich wollte dich nicht mit Fakten über Katzendarm quälen! :oops:
Was ich damit sagen wollte: wenn sie schon ein kurzes Gitarrensolo rausschnippeln, um den "den Hörer nicht zu verstören", kannste dir ja vorstellen, was in diesen Entscheidern/Programmchefs/Kastraten vorgeht, wenn sie 'ne Nummer von der Too Dark Park hören.

Aber wollen wir sowas im Radio überhaupt hören? Otto Normhansel kriegt ohnehin Pickel davon. Und Avantgarde isses dann auch nimmer. Wäre die Welt wirklich besser, wenn die Leute musikalisch unsere Schiene fahren oder wäre sie nur anders krank?
 
Moogulator schrieb:
Aufbringen muss man nicht, aber vorauseilend jede böse Welle ausgleichen?

Ganz und gar nicht. Wenn das meine Absicht ist, dann gibt es eine böse Welle gegen den Strich. Wie gesagt, es geht um den Transport eines Inhalts. Handelt es sich dabei um Rosemary`s Baby, dann wird das ganz sicher kein Weichspüler sein :)

BTW an meinem offenen Fenster fährt hier jemand täglich mit offenem Cabrio vorbei und hat Sound auf 12, da wäre Goebbels neidisch. Keine Ahnung, was der Fahrer so einnimmt, aber man sollte sein Publikum hinsichtlich Auffassungsvermögen auch nicht dringend unterschätzen. Da geht was!
 
Klaus P Rausch schrieb:
Zurück zur Kunst geht es um die positive Funktion. Ist ja nicht unbedingt jeder Künstler darauf aus, seinen Zuhörer gegen sich aufzubringen, was beim Prinzip Resonanz aber grundsätzlich eine Option ist. Also wirkt man drauf ein und stellt auch Geräuschhaftes in einen selbsterläuternden Zusammenhang mit dem Inhalt, der transportiert werden soll. Es liegt nahe, dass es sich dabei um Bildhaftes handelt. Man möchte den Zuhörer ja nicht gerade in dessen schon vorhandenes Kopfkino schicken, sondern steuert das ein wenig. Das ist idealerweise eine Story jedweder Art.

Meinst du Summer in the city, Dead man's curve oder Leader of the pack, da unterstreicht Autohupen/Presslufthammer, quietschende Reifen und zusamenstoßende Autos die Geschichte, die im Text vorgetragen wird. Ähnlich auch bei Autobahn, wobei in der Urfassung die Autogeräusche auf dem Synthesizer nachempfunden wurden. Sprechen wir in dieser Diskussion davon?

In der Elektronischen Musik aber wurden von Anfang an Ton, Klang, Klanggemisch/Zusammenklang und Geräusch als Elemente in der Musik verwendet, ganz abstrakt, ohne eine Geschichte vorzutragen. Wäre ja auch viel zu dämlich. Aber was erzahle ich dir das ...
http://www.elektropolis.de/ssb_story_eimert.htm
 
Klaus P Rausch schrieb:
memristor schrieb:
... es ist nicht primär Musik sondern primär Gehörtes.

.

So ist es.

Auch wenn es ein paar Verkopfte gibt, die ihre Emotionalität abgekoppelt haben - die meisten Menschen sind genau so reaktionär, wie du das beschrieben hast. Es ist also relativ simpel. Kann man sich bei pervertierten Formaten wie DSDS und dergleichen ansehen, dort wird das zielgerichtet ausgeübt, auch noch aus purem kommerziellen Interesse.

Zurück zur Kunst geht es um die positive Funktion. Ist ja nicht unbedingt jeder Künstler darauf aus, seinen Zuhörer gegen sich aufzubringen, was beim Prinzip Resonanz aber grundsätzlich eine Option ist. Also wirkt man drauf ein und stellt auch Geräuschhaftes in einen selbsterläuternden Zusammenhang mit dem Inhalt, der transportiert werden soll. Es liegt nahe, dass es sich dabei um Bildhaftes handelt. Man möchte den Zuhörer ja nicht unbedingt in dessen schon vorhandenes Kopfkino schicken, sondern steuert das ein wenig. Das ist idealerweise eine Story jedweder Art.

Eben. Und wenn das fehlt, ist es vielleicht keine Kunst oder auch keine Musik.
Man kann natürlich behaupten dieses Fehlen wäre dann einfach Teil der Ästhetik und des Werkes,
und da behaupte ich dann, daß das bei mancher Kunst ganz sicher der Fall ist, bei andere aber nur eine Abwesenheit von Kunst selbst.

Sicher kann man auch ne Lohnsteuerklärung zum Kunstwerk machen, aber das geht nur beschränkt,
und die Fähigkeit des Publikums, jeden Publikums, diesen Zustand, das als Kunstwerk zu betrachten aufrecht zu erhalten, ist beschränkt.
Anders wäre es auch pathologisch.
Und das gilt eben auch für einen Teil der Neuen Musik, für mehr oder weniger ungeplante Modulargezwitscherei, Noise Core oder was auch immer.
Für vieles, wärend anderes teilweise fast immer irgendwie wirkt, wo man das im Gegenteil kaum abstellen kann.
Mal unabhängig von individuellem Aspekt, Geschmack usw.
 
Ja, sicher. Aber es ist immer akustisch - bloß nie wirklich aufwendig elektronisch. Das ist schon zu viel Arbeit. Und ja, das ist es auch. Selbst heute. Aber das sagt vielleicht auch, welchen Wert ein gutes Elektronisches Werk (groß geschrieben) sein könnte.

Ich meinte mit "böse" jetzt auch eher unkonventioneller, geräuschhafter, ggf. auch mal mit anderen Skalen etc.
Eben keine Popmusik, eher sowas wie Neue Musik, und das ist schon mehr Anspruch für den Komponisten, der eben nicht ein paar Librarysounds aneinanderkleben soll und auch nicht nur ein bisschen Experiment und bisschen Gallopp-Sequenz hier und da. Schon wirklich was mit Stil. Das lege ich so lange vor, bis da mal was in nennenswerter Anzahl kommt. Elektro gilt wohl als "billig", aber nun - wenn man auch nur Schnell-Schnell nimmt? Da wäre ich wirklich für ein hohes Niveau. Und dann kommt noch der Kinokram dazu bzw. wenn wir beim Film blieben. Das Musikbudget und die Zeit reichen vielleicht nicht für was "richtiges"? Jetzt bin ich mal krass - und sage - das ist wirklich unglaublich fad' was da geliefert wird. Ich bin oft sehr enttäuscht vom Sound. Ernsthaft. Und ich messe das ja nur an meinen eigenen Fähigkeiten, dh - da gibts sicher Leute die das besser können.

Oh, da kam noch was dazu: Modularzwitscherei klingt schon wieder abwertend, war ggf nicht so gemeint, aber - das sind die Teile mit denen man unter anderem arbeitet, Computer und so. Das ist per se noch mal offen, was damit geht. Man muss für Filmmusik sich an kein Genre binden. Nicht vergessen, keine Klischees.
 
memristor schrieb:
Eben. Und wenn das fehlt, ist es vielleicht keine Kunst oder auch keine Musik.
Man kann natürlich behaupten dieses Fehlen wäre dann einfach Teil der Ästhetik und des Werkes,
und da behaupte ich dann, daß das bei mancher Kunst ganz sicher der Fall ist, bei andere aber nur eine Abwesenheit von Kunst selbst.

Sicher kann man auch ne Lohnsteuerklärung zum Kunstwerk machen, aber das geht nur beschränkt,
und die Fähigkeit des Publikums, jeden Publikums, diesen Zustand, das als Kunstwerk zu betrachten aufrecht zu erhalten, ist beschränkt.
Anders wäre es auch pathologisch.
Und das gilt eben auch für einen Teil der Neuen Musik, für mehr oder weniger ungeplante Modulargezwitscherei, Noise Core oder was auch immer.
Für vieles, wärend anderes teilweise fast immer irgendwie wirkt, wo man das im Gegenteil kaum abstellen kann.
Mal unabhängig von individuellem Aspekt, Geschmack usw.

Diese Erkenntnis ist banal, wissen wir doch alle, dass es in allen Lebensbereichen Gutes, aber auch Scheiße gibt. Das zu unterscheiden bedarf einer besonderen Qualität, bei Musik nenne ich das Hörkompetenz.
 
König Alfons schrieb:
In der Elektronischen Musik aber wurden von Anfang an Ton, Klang, Klanggemisch/Zusammenklang und Geräusch als Elemente in der Musik verwendet, ganz abstrakt, ohne eine Geschichte vorzutragen. Wäre ja auch viel zu dämlich.
Was heißt dämlich, mach Dir Kraftwerk nicht schlechtm, die brauchst Du noch...

Es muss doch nicht buchstäblich konkretes und banales illustriert werden, ich glaube davon war nicht die Rede.

Nimm einfach Goa als Beispiel, das ist erstmal funktional wie ein Droge, und simuliert und verstärkt den Effekt davon, und primär zum tanzen, etc.
Kann man aber zT auch wie andere Wohnzimmermusik anhören, und kann alles mögliche illustrieren was nicht konkret und buchstäblich sein muss,
- es ist ja Musik- ähnlich wie ein gotisches Kirchenfenster. Da muss ja auch keine Apostelgeschichte drin illustriert sein um das Fenster zu einem großen,
auch religiösem Werk zu machen.
 
König Alfons schrieb:
memristor schrieb:
Eben. Und wenn das fehlt, ist es vielleicht keine Kunst oder auch keine Musik.
Man kann natürlich behaupten dieses Fehlen wäre dann einfach Teil der Ästhetik und des Werkes,
und da behaupte ich dann, daß das bei mancher Kunst ganz sicher der Fall ist, bei andere aber nur eine Abwesenheit von Kunst selbst.

Sicher kann man auch ne Lohnsteuerklärung zum Kunstwerk machen, aber das geht nur beschränkt,
und die Fähigkeit des Publikums, jeden Publikums, diesen Zustand, das als Kunstwerk zu betrachten aufrecht zu erhalten, ist beschränkt.
Anders wäre es auch pathologisch.
Und das gilt eben auch für einen Teil der Neuen Musik, für mehr oder weniger ungeplante Modulargezwitscherei, Noise Core oder was auch immer.
Für vieles, wärend anderes teilweise fast immer irgendwie wirkt, wo man das im Gegenteil kaum abstellen kann.
Mal unabhängig von individuellem Aspekt, Geschmack usw.

Diese Erkenntnis ist banal, wissen wir doch alle, dass es in allen Lebensbereichen Gutes, aber auch Scheiße gibt. Das zu unterscheiden bedarf einer besonderen Qualität, bei Musik nenne ich das Hörkompetenz.
Das dachte ich zuerst auch daß das banal wäre, hatte ja sehr viel weiter oben die kompakte Definition und dachte damit wäre das erledigt.
Aber dem ist offenbar nicht so, und mit Hörkompetenz hat es nicht so viel zu tun, da die implizit Bildung vorraussetzt, die dafür nicht das massgebliche ist,
und zT auch stören kann, zB auch gerade bei Profimusikern, so was nennt man dann professionelle Deformation.
 
Um zu illsutrieren was ich meine, ich kann zT Filme nicht sehen ohne bewußt Schnitte wahrzunehmen und den Zeitsprung der damit einhergeht.
Es gibt Filme mit sehr raffiniertem Schnittfolgen die extrem aufwändig inszeniert sind, und im Ergebnis surreal.
Wenn man so etwas bemerkt, ist der Film, der sehr gut sein kann, ein Stück weit ruiniert.

Wie Zaubertrick der nicht funktioniert.

Soist das mit der Hörkompetenz uU auch, deswegen ist die nicht das Kriterium.
Und wenn man sagt, die Kompetenz liegt darin das zu vermeiden, dann ist Kompetenz der falsche Begriff.
 
Stimme dir zu, wir hatten die "Hörkompetenz" inkl Bildung und bis runtergebrochen auf Herkunft und Prägung und Individualismus eigentlich schon durch. Das ist eigentlich auch nicht so besonders. Aber die von mir angesprochene Filmmusik hätte ich schon gern von einem kompetenten Musiker gemacht, nicht hingerotzt oder nur Handwerk wie zur Zeit. Aber das ist sicher klar - muss halt "gut" sein, nein es muss exzellent sein. Genies sollten an solcher Musik arbeiten.

Bei mir ist der EIndruck eines Films schon kaputt wenn da schon wieder die klassischen Dinger kommen, total unpassend. Und das in 2015. Hey, wir hatten das alles schon mit Akzeptanz der Elektronik und wir müssen da wohl immer noch betteln. Und ich meine Elektronik nicht als "Sache" sondern weil sie das ist, was mehr kann als alles andere, sonst würde ich das bevorzugen ,was danach käme und es besser könnte.

Ideen brauchen von vielen Dingen etwas. Im Film erwarte ich das das teure Visualzeug auch in der Musik zu hören ist in Form von Qualität und hoffentlich nicht in Effekthascherei allein.
 
clipnotic schrieb:
also damit ich das jetzt auch mal verstehe, wer diese Noise Geschichte kapiert, hat was im Hirn und für wen sowas einfach nur Rauschen ist, der hat eher weniger drin, ist das so richtig nun, ich will ja auch noch mit kommen! :D

Aargh!!! Es hat nichts mit Intelligenz zu tun, sonder mit "Bildung"/"Schulung"/"Prägung"/wass-weiss-ich. Und das kommt von Musik (in die gesprochene Stilen) zu hören. Muss man aber nicht, ich habe dazu kein besondere Lust oder Interesse (das wenige was ich von atonales/modernes "verstehe" kommt davon das ich im Chor teilweise so was gesungen habe), aber ich akzeptiere das mansche Leute das gern machen. Ich löse auch kein Sudoko (was hat das eine mit das andere zu tun, fragst du? Mustererkennung!)

Aber, fragt man jetzt, warum mag jeder dann "normale" Musik? Na, was hat deine Eltern für Musik Abends beim Einschlafen gesungen, was hast du im Radio gehört, was hast du in Schule gesungen? Nicht Stockhausen?

clipnotic schrieb:
Ein Familienangehöriger von mir studiert bereits das zweite Mal mit Abschluss und der hört nur Chart Mucke! :D
Ja, Prioritäten. 8)

Es gibt diese Vorstellung von der "Bildungsbürgertum", wo man Kunstmusik hören muss, nur weil mann studiert haben (oder ein Doktor haben muss, nur weil mann in der Politik will.... :P ) Es gibt nichts wofür man sich schämen soll, nur weil man sich entscheiden haben kein Kunstmusik zu hören, oder kein moderne Musik. (Ich höre fast nur Populärmusik, bin Wissenschaftler. Das eine hat nichts mit das andere zu tun.)

Aber es gibt viel Unsicherheit:

Jemanden sagt, "das ist kein Musik", und meint: "Ich bin gebildet, ich habe ja Medizin/Jura/BWL studiert, und gehe auch regelmässig im Oper (obwohl ich manchmal einschlafe), und ich höre da nur komische Geräusche! Aber der behauptet es ist schöne Musik, das darf doch nicht sein, ich bin ja gebildet! Ich kenne Musik! Lalalal!!! Das kann nicht sein!!!!" :selfhammer:
 


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