Eigentlich zeigt das ganz schön, wie widersprüchlich diese Vintage > Softsynth > Aktuelle Keys Diskussionen sind, weil es mehrere Wahrheiten gibt und jede ihre Berechtigung hat.
Wie schon vor längerem geschrieben und von Audiohead gleich in die Signatur übernommen:
"Die Wahrheit liegt wie immer im Auge des Betrachters. Will heissen, der eigene Anspruch, die Ziele und die Wege, diese zu erreichen beeinflussen individuell die Antwort."
Ansonsten 1 - CS50 und Ringmodulator:
Wenn man Vangelis heisst, so reisst man alle Regler maximal auf und beeindruckt den Kameramann im TV und vielleicht auch die Zuschauer. Jeder andere darf das bitte auch ganz dezent und behutsam verwenden. Das habe ich so nur vom CS50/CS60/CS80 gehört. Als die Arturia Emulation damals als Beta herauskam, was das eines der ersten Dinge, die ausprobiert wurden. Vergiss es. Genauso wie die Feedback Geschichte in den Minimoog-Emulationen. Der Minimax ASB ist eine coole Kiste. Feine Schwebungen kann er leider nicht und beim Feedback kackt er auch total ab. Dafür kann der Mini nicht mehrstimmig und auch kein Midi. Und für tonale FM eignet sich was digitales deutlich besser.
Ansonsten 2 - CS50 und "Performance Sektion":
Man kann mit der Kiste total genial abrocken und ohne an den Sound-Reglern zu fummeln sehr virtuos den Klang verbiegen. Sehr schön auch, den LFO mit absteigender Rampe auf Filter und VCA zu routen und dann so Quasi-Sequencer-Sachen mit zu spielen. Hat neulich einer in einem YT Video zum CS60 oder CS80 gemacht. Da kommt man recht schnell drauf.
meine vintage boliden sind ja fast alle weg, bis auf den cs-70m, der bleibt
Geschichte zum CS-70m:
Damals in Nürnberg machte in der Nähe ein gewisses Musikgeschäft namens TBS - Touched by Sound auf. Die haben dann mal eine Verkaufsausstellung mit tonnenweise alten Sachen veranstaltet. Mensch, wenn man da heute nochmal zu den damaligen Preisen einkaufen könnte. Aber ich schweife ab. Dort hatte ich den ersten Kontakt zu einem CS-70m und habe ein lustiges Feature entdeckt. Wenn man den Cutoff-Regler schnell hin und her bewegt, so kommt die CPU einfach nicht mit und es gibt einen sehr speziellen und organischen S&H Effekt. Würde man diese Kiste heute neu bauen, so würden die Turbo-Ingenieure (siehe auch Kommentar zu den DSI Sachen) das glätten und mit so vielen Bits abtasten, dass da nichts mehr von zu hören wäre. Aber gerade solche "Unfälle" machen den Reiz doch aus. Kann man aber mit einem vernünftigen Synth oft nachbauen, wobei S&H auf interne Modulations-Quellen nicht so verbreitet ist.