Also irgendein T-Schienen Anschlag scheint das zu sein - wofür erschliesst sich mir gerade nicht.
Wie
@unse Jung und
@Sontopi schon richtig vermuteten ist es ein Anschlag und zwar für meinen ersten Schiebeschlitten. Kürzlich war ich ja auf der Suche nach einer preisgünstigen TK-Säge mit 19,3mm-Nuten. Nach längerem Hin und Her ist es aus preislichen Gründen die Scheppach HS105 geworden und ich muss sagen, dass das Ding mit dem aufgesetzten Schiebeschlitten meine Ansprüche im Wesentlichen erfüllt.
Der Schiebetisch ist vom Holzmaterial her aus Abfällen und Reststücken gebaut. So waren der vordere und hintere Zaun mal Bestandteil einer Palette, auf der unser BTM-Tresor seinerzeit geliefert worden war. Ein paar Mal durch den Metabo-Hobel gejagt und die Kanthölzer waren tiptop. Die weiße 16mm Spanplatte (leicht mit irgendwelchen Beizen versaut...) hab' ich nur genommen, weil mir MPX im Moment zu teuer ist. Der Vorteil der Kunststoffbeschichtung ist die Gleitfähigkeit auf dem Sägetisch (nach Einschmieren mit Silbergleit™). Als Laufschienen hab' ich auf 19,3mm gehobelte Bucheleisten untergeschraubt und diese ebenfalls mit Silbergleit™ eingerieben. Flutscht einwandfrei und hat keinerlei wahrnehmbares Spiel.
Leider ist die Gleitfähigkeit der Spanplatte auf der Oberseite eher von Nachteil. Man muss schon ziemlichen Anpressdruck auf das Werkstück ausüben, damit es nicht beim Sägen verrutscht. Vielleicht beklebe ich diese Seite noch mit 80er Schleifleinen oder irgendeiner strukturierten DCFix-Folie, dann sieht man die Flecken auch nicht mehr...
Der Fingerschutz am vorderen Zaun besteht aus MDF-Resten vom Lautsprecherbau (ich werfe nämlich niemals die kreisrunden Ausschnitte der Schallwandöffnungen weg...). Die Mantelfläche des Schutzes ist aus Biege-MDF. Die Augenkrebs verursachende Lackierung besteht aus Signalsprühfarbe plus mattem Klarsprühlack. Zwei Aluwinkelchen aus 'nem L-Profil drangedengelt und "fertsch". Der Warnaufkleber, der aussieht wie eine plattgehauene Wespe ist ein simpler Farblaserdruck, der mittels UHU-Klebestift und transparentem Klebeband angebracht wurde.
Mit dem Farblaser wurde auch die Millimeterskala ausgedruckt und in die eingefräste Vertiefung geklebt (vor dem Zuschnitt mit Cuttermesser am Stahllineal natürlich ein Streifen Tesafilm sauber drübergeklebt, damit die Tonerschicht einen gewissen Schutz erhielt).
Leider hab' ich den Anschlag vor dem Fotografieren nicht korrekt ausgerichtet, sonst wäre die Vorderkante des Plexiglases schön parallel zur Vorderkante der Skala... Jedenfalls ist der Parallaxenfehler zwischen den unterseitig ins Plexiglas eingeritzten Linien und der Skala minimal, genauso wie ich das haben wollte.
Die Niederhalter schließlich hab' ich mir z.T. in einem Youtube-Video abgeguckt, aber durch komplettes Einsenken der Drehachse doch stark modifiziert. Außer MPX- und Buchensperrholzresten wurden noch zwei Sterngriffe von einem mittlerweile entsorgten Fahrradtransportdingenskirchen™ (ich weiß nicht, wie diese Fehlkonstruktion genau heißt) verbaut.
Das hier war übrigens die Youtube-Vorlage:
Insgesamt (bis auf die zu gleitfähige Oberfläche der Spanplatte) bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Das Ding macht genau was es soll und das wurde mit minimalem finanziellem Aufwand erreicht. Um z.B. 2mm von einem zu groß geratenen Bauteil eines Vogelhäuschens zu entfernen, muss ich nicht mehr die Oberfräse klarmachen, das Werkstück mit einem exakt ausgerichteten Anschlag auf dem Werktisch festzwingen um dann endlich die popligen 2mm abzutragen. Ich lege das Teil schön winklig auf den Schiebetisch, richte per Augenmaß die abzutragende Kante an der Schnittkante des Schiebetischs aus, schiebe das Dingen einmal durchs rotierende Sägeblatt und fertig ist die Laube. Echt genial!
Wer noch keinen Schiebeschlitten hat, dem kann ich den Nachbau nur empfehlen.