[Holz] Arbeiten / Basteln mit Holz, DIY, Behandlungsmethoden usw.

Wir haben heute die Möbel meiner Tochter umgeräumt. Dabei haben uns meine selbstgebauten "Möbelhunde" wieder einmal gute Dienste geleistet. Als Material habe ich damals Birke-Multiplex und massive Leisten aus Eiche verwendet. Die Kanten sind in 2 verschiedenen Radien abgerundet und die Nutzfläche ist mit Pads aus Noppengummi (nennt man das so?) beklebt.

Besonderheit: (und der eigentliche Beweggrund, diese 2 Dinger zu bauen) Eine Beschriftung im Lasertransferdruckverfahren, die ich damals unbedingt mal ausprobieren wollte. Dazu druckt man eine Grafik spiegelverkehrt auf Normalpapier, klebt dieses mit Acrylkleber aus der Tube (PVA-Leim geht auch) aufs Holz, lässt das Ganze trocknen und rubbelt anschließend die Papierschicht mit einem nassen Schwamm weg, sodass die Grafik sichtbar wird. (Ähnlich wie bei meiner Kalimbalimba , aber anderes Papier und anderer Kleber [siehe entspr. thread].)

Hier die Fotos:

IMG_0105.jpgIMG_0104.jpg

Die Belastbarkeit der beiden übertrifft wahrscheinlich das, was man an ähnlichen Teilen im Baumarkt erwerben kann und reicht auch locker für ein akustisches Klavier.

Ach ja: Die Eichenleisten sind auf Gehrung geschnitten (Kappsäge) und mittels Flachdübeln (Lamellos) an den Platten verleimt.
 
Es gibt doch Radiergummis. ;-)
Ich meine aber, damals parkettsichere Rollen gewählt zu haben. Die "Bereifung" ist nicht aus Gummi, sondern aus Polyurethan.

Frauen (oder Männinen™) mit Stöckelschuhen sind für Parkettböden viel schlimmer als meine Möbelmöppen.
Man stelle sich bitte zwei übergewichtige Klaviertransporteurerich*innen mit Stöckelschuhen ein Klavier über Parkettboden schleppend vor.

Da nehm' ich doch lieber meine Möbelmöppen. ;-)
 
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Lasertransferdruckverfahren🤔... Spannend! Geht das nur mit Laserdrucker oder funktioniert es auch mit Tintenstahldrucker?....
....und wie lange rubbelt man da so:denk:
 
Lasertransferdruckverfahren🤔... Spannend! Geht das nur mit Laserdrucker oder funktioniert es auch mit Tintenstahldrucker?....
....und wie lange rubbelt man da so:denk:
Ja, das geht meines Wissens nur mit Laserdrucken, weil dabei ja eine Tonerschicht aus Kunststoffpartikeln aufs Papier geschmolzen wird. Die Tinte von Tintenstrahlern würde wegen Wasserlöslichkeit hässliche Verläufe und damit Randunschärfen erzeugen. Bei der Methode mit Normalpapier muss man schon einige Minütchen sanft rubbeln, um die Zelluloseschicht so vollständig wie möglich runterzubekommen ohne dabei die Tonerschicht zu verletzen. Hier und da klappt das nicht immer 100%ig. Die entstehenden Löcher im Toner müssen/können dann aber mit einem Edding-Stift in der passenden Farbe kaschiert werden.

Wesentlich besser geht es mit beschichtetem Papier, so wie es für Klebe-Etiketten als Trägermaterial verwendet wird. Kaufen kann man dieses gelbe, PVP-beschichtete Papier auf ebay. Bei diesem gelben Papier entfällt das Rubbeln mit dem Wasserschwamm. Manche empfehlen auch das Papier von Katalogen oder Illustrierten, weil auch dieses PVP-beschichtet ist. Hier noch der Link zu meinem Kalimbalimba-Projekt, wo ich die u.a. Transfermethode mit dem gelben PVP-Papier beschrieben habe: Link (runterscrollen...)
 
Der Begriff "Möbelhund" war mir bis zu diesem Projekt auch nicht geläufig und irgendwie erschließt sich mir auch bis heute nicht warum man bei diesem Compositum ein Tier eingebaut hat, welches - zumindest in unserem Kulturkreis - eher selten als Lasttier verwendet wird. Von daher hätte ich die Wortschöpfung "Möbelpferd" oder "Rollesel" als passender empfunden. Geht man weniger von der Funktion und mehr von der Form aus, hätte man sich auch den Begriff "Möbelschildkröte" einfallen lassen können. Ich als ripuarisch geprägter Rheinländer habe mich dann doch für den Möpp (=Hund) entschieden und meine sprachliche Kreativität dann lieber in die Produktbezeichnung "FURNIDOG-2000" einfließen lassen. ;-)
 
Der Begriff "Möbelhund" war mir bis zu diesem Projekt auch nicht geläufig

Den kannte ich schon seit meiner Jugend, und weil ich ebenfalls seit Jahrzehnten auch den Begriff "Möpp" kenne und - aber freundlich, nicht als Beschimpfung! - verwende, mag ich "Möbelmöpp".
 
Ich meine aber, damals parkettsichere Rollen gewählt zu haben. Die "Bereifung" ist nicht aus Gummi, sondern aus Polyurethan.

die sehen eigentlich eher so aus als ob sie aus stahl wären.

Man stelle sich bitte zwei übergewichtige Klaviertransporteurerich*innen mit Stöckelschuhen ein Klavier über Parkettboden schleppend vor.

warum nur ist mir dieses realitätsnahe beispiel nicht selbst eingefallen.


aber was dein dingen ja schön hat ist dieses anti-rutsch auf der ladefläche. das haben die aus dem baumarkt nicht alle.
 
Lasertransferdruckverfahren🤔


google bietet für dieses wort genau 17 suchergebnisse an und sie beziehen sich überwiegend auf die photovoltaik-waferherstellung.



erklärung findet sich darunter eine einzige:

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Druckmaschine mit einer Übertragungseinrichtung und einem Farbträger, wobei die Übertragungseinrichtung und der Farbträger so zueinander angeordnet sind, dass ein erster Übertragungsbereich ausgebildet wird, in dem während des Betriebs der Druckmaschine eine Farbe von der Übertragungseinrichtung auf den Farbträger übertragen wird, und mit einer Einrichtung zur Erzeugung eines Energiestrahls, welcher zum lokalen Eintrag von Energie in eine Farbe auf dem Farbträger vorgesehen ist, so dass während des Betriebs der Maschine zumindest ein Teil der Farbe von dem Farbträger auf einen Bedruckstoff oder ein Übertragungsmittel abgegeben wird. Um eine Druckmaschine bereitzustellen, welche auch nach mehreren Übertragungen von Farbe von dem Farbträger auf einen Bedruckstoff bzw. ein Übertragungsmittel einen homogenen, durchgehenden Film auf dem Farbträger gewährleistet, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass sie einen Farbabnehmer aufweist, wobei der Farbträger und der Farbabnehmer so angeordnet sind, dass ein zweiter Übertragungsbereich ausgebildet wird, in dem während des Betriebs der Druckmaschine die nicht verbrauchte Farbe von dem Farbträger auf den Farbabnehmer übertragen wird.

ich wusste gar nicht, dass vicco von bülow auch für BASF getextet hat.
 
man kann zb auf ne Katalogseite Laserdrucken und das dann mit nem bügeleisen auf frontplatten überbügeln. hab ich schon mal getestet. Katalogseite ist wichtig dabei weil der Toner darauf nicht so gut haftet. Zb Conrad. Oder Pollin ;-)

PS: das mit drauflleben und abrubbeln kannte ich so noch nicht ;-)
 
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Ich glaube, hier im Forum hat einer mal (vermutlich in nem eigenen Thread?) angeboten, Holzracks nach Wunsch zu bauen.
Der Fokus war eher auf der Funktion und einem günstigen Preis und nicht so sehr auf Design / Holzart / Lackierung etc.
Wisst ihr vielleicht, welche Person bzw. Thread ich meine?
Danke!
 
Die Holzracks glaub ich sahen so in der Art aus:
 
Bevor der Thread in Vergessenheit gerät zeige ich hier mal, was man aus Palettenholz machen kann. Bei uns stand die Kartoffelernte an, sodass die Anschaffung einer Kartoffelhorde familienintern diskutiert wurde. Da in den örtlichen Baumärkten nichts derartiges zu finden war, dachte ich an die Verwertung von Palettenholz und ein paar alten, weißlackierten Kanthölzern. Dank Dickenhobel von Metabo konnte ich die Lackschicht der Kanthölzer herunterhobeln und die rohen Palettenbretter auf eine einheitliche Stärke von 15mm bringen. Als Vorlage diente ein entsprechendes Fertigprodukt von Manufactum. Abweichend davon ließ ich die Versteifungsdiagonalen weg, zumal sämtliche Verbindungen verschraubt und verleimt wurden. Als Beize rührte ich mir ein Gemisch aus zwei verschiedenen Tanninen (unterschiedliche Polymerisationsgrade), etwas Zuckerkulör, Ammoniak, Isopropanol und Wasser an. Nach Trocknung wurden die nun aufgerichteten Holzfasern mit 240er Schleifpapier entfernt, der Schleifstaub mit Microfasertuch abgewischt und das Objekt mit 8 Flaschen Klarlack matt sprühlackiert.

Hier das Vorbild:

Manufactum-Kartoffelhorde

Und hier mein Nachbau:

IMG_1162.jpgIMG_1163.jpg

Mein Bestreben bei der Verarbeitung von Holzpaletten ist es, dass man dem fertigen Produkt seine wahre Herkunft nach Möglichkeit nicht ansieht.
 
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Wobei ich auch schon Varianten gesehen habe die nur so tun, als seien es ehemalige Transportpaletten. Es werden aus ungehobeltem Billigholz möbelähnliche Gebilde zusammengetackert, die den Anschein der Nachhaltigkeit - weil ja anscheinend upcycling stattgefunden hat - erwecken sollen. Find' ich sogar noch mehr zum Kotzen... ;-)
 
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Ich würde nur unbedingt dazu raten, sich die Paletten wirklich sehr genau anzuschauen, bevor man da was mit Lebensmitteln macht oder längere Zeit Hautkontakt zu einem draus gefertigten Möbel besteht oder man im selben Raum wie das Möbel ist und mögliche Ausdünstungen einatmet. Paletten werden in der Regel nicht besonders sorgfältig behandelt und können (nicht müssen) während ihres LKW-Lebens auf diversen Ladeflächen und Lagerhallen mit den allerletzten fiesen Chemikalien eingesaut sein, was man den Dingern möglicherweise nicht mal ansieht.
 
Kartoffeln haben schließlich auch Augen!
Genau! Und es sind ja schließlich vegetative Fortpflanzungsorgane eines Lebewesens mit einer zarten, empfindsamen Haut.

Und genau deswegen habe ich sämtliche nach Innen weisenden Kanten der Latten, mit denen die Kartöffelchen in Berührung kommen, mit meiner Einhandfräse abgerundet, damit sich keine Verletzungen der zarten Epidermis ereignen. Ne? ;-)
 
Mir gefällt dein Nachbau optisch besser.
Das kommt vom Hobeln, Beizen, Schleifen und Lackieren. Die etwas überdimensionierten Kanthölzer hatte ich noch in meinem Altholzlager (=Garage). Stabil ist das Ding in der Tat (wegen der Verleimung). Trotzdem würde ich die Kiste nicht vollgefüllt bewegen wollen, weil die Kräfteverteilung dann auf der Front- und Rückseite von nur jeweils 4 Schrauben übernommen wird. Es sind die Verschraubungen, die die horizontalen Latten (15x35mm) mit den Kanthölzern verbinden. Im Original sind diese Latten etwas dicker, aber ich war zu faul, dafür noch extra Hölzer passend zu hobeln. Ein kleines Kunststück war die Übertragung der Proportionen, weil ich ja vom Original nur die Außenmaße und ein Foto hatte. Bewerkstelligt hab' ich das mit - Tadaa - CorelDraw, indem ich den passenden Maßstab wählte, Hilfslinien erstellte und dann das freigestellte Foto des Originals mit seiner vorderen Außenkante an den Hilfslinien ausrichtete. Danach konnte ich dann horizontale Hilfslinien einzeichnen, die kongruent auf den Anfangs- und den Endpunkt der senkrechten Leisten gelegt wurden. Eine Bemaßung des Abstandes der horizontalen Linien ergab dann die Länge der Leisten von Front- und Rückseite.

Potatomat_1.jpg

Dabei sind mir zwar auch Fehler unterlaufen, die ich aber später geschickt so kaschiert habe, dass man es der fertigen Kiste nicht ansieht:
Potatomat_-2.jpg
Und zwar hatte ich die waagerechten Leisten der beiden Seitenteile abweichend vom Original nicht synchron mit der Oberkante der Kanthölzer beginnend auf selbigen angebracht, sondern um Lattenbreite (35mm) nach unten versetzt. Um diesen Fehler zu kompensieren, habe ich aus Reststücken der gehobelten Palettenbretter zwei L-Profile zusammengeleimt und oben auf die Kanthölzer geschraubt, sodass sich dadurch ein schöner Abschluss ergibt. Allerdings mussten deswegen - um Oberkantensynchronität zu erreichen - Front- und Rückwand um 15mm nach oben versetzt angebracht werden. Letzteres hatte dann auch zur Folge, dass die Schublade nicht wie beim Original mit ihrer Vorderkante auf dem Boden aufsitzt, sondern mit 15 Millimetern Abstand über selbigem schwebt.
 
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Es wird mal wieder langsam Zeit, den thread aufleben zu lassen, bevor er Schimmel ansetzt.
Daher hier mal ein kleines Rätsel, was das wohl sein könnte was ich da gerade fertiggestellt habe.

Die verwendeten Materialien sind:
- Buchensperrholz 8mm stark
- Schubladenteiler aus Ampullenschrank (Apotheke...)
- Senkkopfschrauben 2x10mm
- Rändelschraube 5mm Edelstahl plus Nutenstein
- Rundholz Buche 14mm Durchmesser
- M6 Schrauben mit Hutmuttern aus Messing und U-Scheiben
- Holzleim, Sekundenkleber
- schwarzer Sprühlack
- orangefarbener Acryllack

IMG_6030.jpgIMG_6031.jpgIMG_6032.jpg

Na? Kommt einer drauf?

Tipp: Der Salzstreuer hat nix mit dem Objekt zu tun und dient nur als Stütze... ;-)
 
Oder ein Stop für einen Fräs-/Winkelanschlag?

 
Also irgendein T-Schienen Anschlag scheint das zu sein - wofür erschliesst sich mir gerade nicht.

Ich plane gerade mobile Hobelbankinstallation im Arbeitsauto - bin von daher etwas maskuliner unterwegs mit den Teilen die hier langsam eintrudeln.

Heute 15kg - machen wir das auch zum Rätsel ?

Tipp - man kann damit Nüsse knacken - bekommt dann aber vom Altgesellen den Hobel ins Kreuz geworfen.Vorderzange.jpg
 
Jo, wobei ich sogar den Namen der Grafik mit der Bezeichnung versehen habe - ich wollte das Euch leicht machen ;-)
( nein ich war zu schusselig das zu ändern )

Das ist eine Vorderzangenmechanik für eine klassische Hobelbank - also "Schraubstock" kann man durchgehen lassen.

Dazu kommt klassische Hinterzange dito Selbstbau mit gekaufter Mechanik.

= Hobelbank mit "französischer" Vorderzange und deutscher Hinterzange
 


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