[Holz] Arbeiten / Basteln mit Holz, DIY, Behandlungsmethoden usw.

Vor einigen Jahren habe ich ein Gehäuse meiner Hi-Fi LS (Bonsai Ideal) mit echt Eiche furniert, da sich die Original-Folie ablöste.
Nach dem furnieren habe ich schwarz gebeizt und nach einigen Tagen trocknen mit Hartöl "versiegelt".
Ich war zufrieden, es sieht super aus.
Aber :
Das Hartöl war ein großer Fehler, da ich heute noch beim anfassen schwarze Finger bekomme.
Hat jemand ne Idee wie ich das noch retten kann?
Das Öl nehme ich übrigens heute noch für meine Möbel (ohne Beize) mit guten Ergebnissen.


DSC_1057.JPGDSC_1059.JPG
DSC_1065.JPGDSC_1067.JPG
 
Hat jemand ne Idee wie ich das noch retten kann?
Aussehen tut es aktuell ja sehr schön!

Mit Alkohol ( => Fettentferner) versuchen das Hartöl herunter zu bekommen,
da sich aber das Öl wahrscheinlich in das Furnier gesogen hat, ev. sehr schwierig.
Sollte das Öl entfernbar sein, mit Klarlack für Holz über die Beize gehen,
oder altes Furnier entfernen, neu furnieren und lassieren.

Ich vermute, dass das Hartöl nicht so ohne weiteres entfernbar ist.
 
Hat jemand ne Idee wie ich das noch retten kann?
Wenn das Öl keine Wachskomponente als Inhaltsstoff hat, sondern ausschließlich aus einem trocknenden fetten Öl(gemisch) (Triglyceride mit hohem Anteil an Doppelbindungen in den Fettsäureresten, wie Linol- und Linolensäure) mit eventuellen Polymerisationsbeschleunigern besteht, kann ein Überstreichen mit einem lösemittelbasierten (also eher lipophilem statt hydrophilem) Klarlack Erfolg bringen. Zuvor würde ich die Oberfläche mit 400er Schleifpapier in Maserungsrichtung ganz vorsichtig anschleifen und dabei an den Kanten (im Bereich der Fasen) besonders behutsam sein, denn man ist schneller durch die gebeizte Schicht hindurch, als man denkt. Sollte trotz aller Vorsicht beim Schliff ungebeiztes Furnier zum Vorschein kommen, würde ich mit einer lösemittelbasierten Schwarzbeize von ICI nachbeizen, diese trocknen lassen und dann erst den ebenfalls lösemittelbasierten Klarlack aufbringen.

Der Einfachheit halber würde ich Klarlack aus der Sprühdose nehmen und zwar aus Kostengründen den matten von ACTION, der sich meiner Erfahrung nach auch gut verarbeiten lässt. Während des Sprühvorgangs ist es übrigens optimal, das zu sprühende Objekt (mit Abstandshaltern!) auf einen Drehteller zu stellen, dann gelingen Übergänge an den gefasten Kanten besser.

Sollte Dein Hartöl aber irgendein Wachs (z.B. Carnaubawachs, Bienenwachs, o.ä.) enthalten, gilt die Regel:
"Einmal Wachs - immer Wachs", d.h. einmal gewachste Flächen lassen sich nur noch mit wachsbasierten Beschichtungen/Pflegemitteln behandeln.

Dann bleibt nur noch das Ablösen des Furniers mittels Heißluftpistole und Neufurnieren.
 
Das Contura Natur Hartöl scheint keine Wachsbestandteile zu haben.
Da der Hersteller aber angibt, das Produkt sei vollkommen frei von Schadstoffen, ist davon auszugehen, dass es keinerlei Additive zur Trocknungsbeschleunigung (-> Polymerisation) besitzt. Solche Öle dürfen nicht in zu dicker Schicht aufgebracht werden und überschüssiges Material muss zwingend von der Oberfläche nach definierter Eindringzeit abgewischt werden. Tut man das nicht oder nicht gründlich genug, kann je nach Trocknungsbedingungen (zu geringe Sauerstoffzufuhr und Lichtmangel) eine Verzögerung des Trocknungsvorgangs eintreten, im schlimmsten Fall geht die oxydative Vernetzung der Ölmoleküle so in die Hose, dass ein dauerhaft klebriger Film entsteht, der auch nach längerer Wartezeit nicht mehr aushärtet. Zudem werden dann auch noch Fettsäuren aus den Esterbindungen freigesetzt, die je nach Kettenlänge einen mehr oder weniger unangenehmen, ranzigen Geruch verbreiten.

Wenn die Oberfläche Deiner Boxen sich also noch etwas klebrig anfühlt, könnte das auf einen Verarbeitungsfehler hindeuten, was dann auch die mangelnde Bindung der Beize erklären würde.

In diesem Fall würde ich die Oberfläche mit einem organischen Lösungsmittel, vorzugsweise Aceton abreiben und zwar so oft, bis sich die Oberfläche nicht mehr klebrig/ölig anfühlt, dann wie oben beschrieben mit 400er Schleifpapier in Maserungsrichtung schleifen, nachbeizen und anschließend mittels klarem Sprühmattlack endbehandeln.
 
Vorher:

1713376908969.png

Nachher:

1713376932512.png

Nich schön, aber selten falls mal jemand quick'n'dirty Platz für sein Geraffel braucht. Und mit 7 Euro für einen zerschnittenen 42*50er IVAR-Fachboden in einem 80er Feld jetzt auch nicht wirklich der Rede wert.
 
In den letzten Tagen hab ich nen Terrassentisch gefriemelt...komplett aus Altholz, Eichenbalken als Beine, alte Fichtenbretter als Rahmen, und Bretter alter Fachwerkverschalung als Tischplatte. Leider sind die Bretter nur 22mm stark gewesen, und hatten dicke Faulstellen die ich alle raus gepopelt hab. Dann dachte ich, OK, machste ein mal Epoxy drüber.
Hatte ich vorher keine Ahnung von... Insgesamt hab ich dann 4x Epoxy nachbestellen müssen, und insgesamt fürs Epoxy 180€ verbraten :lollo: da waren tiefe Stellen, teilweise ist's 2 cm dick wo Löcher waren...naja. Die Bretter für die Platte und den Rahmen waren umsonst, für die Balken insgesamt 40€ bezahlt...

Leider ist das Untergestell insgesamt n bisschen zu ausladend, an den Ecken sitzen ist nicht ganz so gemütlich daher...aber...ist ja mein erster Tisch :dunno:

Maße 190x95cm

IMG_20240527_210959_4.jpg


IMG_20240527_211027_4.jpg

Da wir jetzt am Wochenende unsere Hochzeit nachfeiern, lass ich das erst mal so..evtl. später noch mal den Unterbau verkleinern...aber auch so reicht er für 6 Leute sehr gemütlich, und für 8 immer noch so gerade eben gemütlich zu sitzen...

Aufs Epoxy kommt langfristig noch mal PU Lack oder ganz evtl. noch ne paar mm Schicht PU Gießharz...ist unempfindlicher als Epoxy und UV beständig...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi, mal die Frage in die Runde ob mir jemand mit Brettchen aus Esche weiterhelfen könnte...
In meiner Umgebung haben die Tischler und Holzläden leider keine, mir wurde nur Eiche angeboten und für etwa 70,- .
Ich brauche 2 mal ca. 830 mm und 2 mal 670 mm lange und alle 4 Bretter 80 mm breit und 15 - 20 mm stark (gehobelt).
Es soll ein Rahmen für mein neues Eurorack werden.
 
Hi, mal die Frage in die Runde ob mir jemand mit Brettchen aus Esche weiterhelfen könnte...
In meiner Umgebung haben die Tischler und Holzläden leider keine, mir wurde nur Eiche angeboten und für etwa 70,- .
Ich brauche 2 mal ca. 830 mm und 2 mal 670 mm lange und alle 4 Bretter 80 mm breit und 15 - 20 mm stark (gehobelt).
Es soll ein Rahmen für mein neues Eurorack werden.
Ich weiß nicht, ob es Dir weiterhilft, aber ich habe bei ebay “Esche 20mm” eingegeben und Ergebnisse erhalten.
 
Ah ok, habe eben einen Verkäufer angeschrieben....
Bretter in passenden Maßen zu finden ist eher aussichtslos.
Ach so, ich dachte, Du hättest sowas wie Tischler in der Nähe, die Dir das dann passend sägen können. Was ist mit einem Makerspace in der Nähe oder selbst die Säge in die Hand nehmen?
 
Wobei, Echtholz in ganzen Stücken (Vollholz) kann sich verziehen. Auch beim Leimholz im Baumarkt oft gesehen. Daher wäre evtl. zu überlegen, ob furnierte Platten nicht sinnvoller wären. Furnier ist da, glaube ich, i.d.R. künstlich, also Kunststoff in Holzoptik.
 
Wobei, Echtholz in ganzen Stücken (Vollholz) kann sich verziehen. Auch beim Leimholz im Baumarkt oft gesehen. Daher wäre evtl. zu überlegen, ob furnierte Platten nicht sinnvoller wären. Furnier ist da, glaube ich, i.d.R. künstlich, also Kunststoff in Holzoptik.
80mm, 20mm, Eurorack, also weitgehend konstante Temperatur und Luftfeuchte: Da verzieht sich gut abgelagertes Holz praktisch nicht mehr. Kommt auch auf die Anwendung an. Ideal wären zwei Wochen artgerechte Lagerung am Bestimmungsort, dann hobeln. Für Leimholzherstellung unerlässlich, hier wohl etwas Overkill. Wenn du zusätzlich beim Kauf schüsselnde Faserverläufe vermeiden kannst, perfekt. Trotzdem sollte quer zur Faserrichtung ein kleiner Spalt bleiben, also nicht gequetscht verbauen.
 
Zurück
Oben