Hardware durch Software ersetzen

Habt Ihr nicht beide recht, sprecht aber über verschiedene Dinge? Denn dass es Korg gelingt, eigene Hardware-Synthesizer mit vollständig digitaler Klangerzeugung wie den Korg Prophecy oder Triton überzeugend als Plug-in zu emulieren, ist ja kein Beleg dafür, wie gut es Korg gelingt, bestimmte Hardware-Synthesizer mit vollständig analoger Klangerzeugung zu emulieren.

In den Fällen lässt sich noch relativ einfach das Signal so aufwerten, dass es dem Original ähnlicher kommt.
Ich nutze dafür meinen Preamp, ne Tubetech Pultec emu und Stereotool.
Das funktioniert bei Emulationen digitaler Synth sehr gut, bei Emulation analoger Hardware oder Hardware die ohne vorhandenem Code quasi gecaptchert wurde, funktioniert es nicht so.

Wie bei Beispiel der MS20 Emu hört man schon, dass die Filter anders, der Grundsound irhendwie verwaschen klingt, da möchte man in den Höhen mehr Kontur, in den Mitten was rausziehen, weil es aliasinghaft vlt mulmt und der Bass klingt auch nicht so toll. Find auch so als Eigenart von Softsynths, dass die Frequenzbereiche bisschen losgelöst von einsnder klingen, da wirkt die Hardware mehr wie aus einem Guss
 
Korg kann ihre digitalen gut emulieren, Prophecy habe ich in beiden Formen, 1:1 - aber MS20 eben nicht so sehr, analog emulieren ist eben schwerer. Ist es nicht mehr "so"?
Im Optimalfall kann man ja sogar 1:1 die Algorithmen von Hardware auf Software übertragen. Da gibt's dann wirklich keinen Grund, warum das anders klingen sollte, außer den DA-Wandlern natürlich.

Ein schönes Beispiel finde ich immer Blofeld und Largo (wurde ja auch im ersten Post genannt).
 
DA-Wandlern natürlich

Und der Verstärkung auf Linepegel und das ist das, was sich auch bei modernen Synths geändert hat,
weshalb die heute so klingen wie sie klingen, akkurat halt, präzise, sauber, clean, fast schon wie ein Plugin

Fands sehr deutlich beim Korg Opsix und dem Roland JD-08, hatte ich beides in HW und als Plugin und die
sind erstaunlich nah beieinander. Bei älteren Synths ist das nicht so und ohne mich jetzt mit Elektrotechnik auszukennen,
muss da auf analogem Wege was sein, was sich geändert hat und was mMn subjektiv nicht gut ist, aber wohl rein objektiv
besser ist, da bessere Messwerte?

Deshalb finde ich moderne Synths fast schon uninteressant - Aus Laiensicht, ich habe keine Ahnung was da passiert,
aber ich höre dass was anders ist, ich kann da nur mutmaßen und intuitiv meine Arbeitsweise und Kaufverhalten anpassen :D
 
Kann das nachvollziehen. Ich finde, selbst bei Plugins hat sich alles sehr Richtung clean und steril entwickelt, was ich absolut nicht gut finde. Ich habe mir da immer schon die Teile ausgesucht, die zumindest noch etwas Charakter haben. Alles andere ist für mich langweilig und uninspirierend.

Wenn ich mir deine Liste aus dem Originalpost so anschaue, ist da auch viel Charakterzeug dabei, aber auch bei den Softwareäquivalenten die du genannt hast. Largo ist z.B. einer meiner absoluten Lieblinge im Plugin-Bereich, gerade weil ich da eine Menge Charakter raus höre. Kann allerdings auch clean und brilliant.
 
Wenn man die Software zum Ersetzen benutzen möchte, dann geht man immer einen Kompromiss ein. Ich mag keine Kompromisse. Ganz oder gar nicht.

Wenn man die Software als Erweiterung nutzen möchte, dann kann man damit glücklich werden.
 
Weiterer Punkt ist.

Es macht einen großen Unterschied, ob man versucht die Nachteile zu vermeiden oder ob man versucht
eben diese Nachteile im nachinein hineinzuprozessieren. Bspw Rauschen, Harmonische usw.
 
Das kann man natürlich sagen - wo ist der Kompromiss ok und wo nicht - aber Clones SIND ein Kompromiss bei HW, weil die Kopien "gut" sind, meist zwar bei den Hüllkurven nicht immer - aber für den Preis meist wirklich ok - bei Software ist es die Qualität und wenn es nunmal Emulationen sind, muss man diese immer am Original abmessen und da geht es um Verhalten und Sound, muss ich mich verstellen oder ist es wirklich so echt, dass es wirklich passt? Das ist eher wegen der Art der Geräte, die man ersetzen will und davon sehr viel Behringer - also Clones halt.

Dabei geht es mir nicht um Bewertung, dass es Behringer ist, sondern muss hier ja am Ende bei der Soft sehen, ob da irgendwas ist, was einschränkt oder zu wenig nach dem klinge, was es sein soll - Die Arturia Sachen zB klingen alle ordentlich aber der ARP2600 erinnert mich klanglich nicht an den ARP2600. Da ist der Behringer vielleicht noch die bessere Wahl, bis das anders ist.
 
Mir ist schon bewusst, dass die Behringer an die Originale nicht herankommen, sehe aber grundsätzlich
einen Synth etwas anders. Mir geht es hauptsächlich um ein verwertbares Signal und wenn ich ein Signal erstmal
aufbereiten muss, dann ist es für mich nicht "verwertbar". Das bedeutet nicht, dass es schlecht sei oder ich es
nicht verwende, da ich weiss, wie ich damit umgehen kann, es ist lediglich eine pragmatisch, realistische Bewertung.

Nur weil die Behringers, nicht so schön, wie die Originale, klingen, haben die ja dennoch ein für sich stehendes
verwertbares Signal - Völlig unabhängig vom Vergleich. So sehe ich im Prinzip auch Plugins. Die Originale werden
lediglich zum Vergleich herangezogen, um meinen Standpunkt zu stützen und damit andere direkt hören könne,
was und wie ichs meine.

Vergleiche ich nicht, bewerte ich nur anhand des Signals und da kommen auch Synths schlecht weg,
für die es kein Oroigonal zum Vergleich gibt. Serum bspw oder Massive, Pigments. Das sind alles
sehr beliebte Synths - aus Gründen - aber ich finde nicht, dass sie aus tontechnischer Sicht gut klingen,
auch wenn mir bestimmte Sachen subjektiv gefallen. Das seh ich ganz realistisch
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde, dass sie durchaus gut herankommen, oft mehr als die mittleren Soft-Emulatoren an die echten. Die Frage ist, ob du alles abgeben möchtest oder willst und nicht die schwer zu simulierenden nicht einfach als HW behältst, die unkritischen Sounds mit der Soft machst, so hättest du nur noch wenige Geräte, die wirklich vertretbar noch auf den Tisch passen. Sehr smart. Den 2600 würde ich wie gesagt eher behalten - B ist ja auch finanziell so gelagert, dass man die eh nicht weg kriegt für "guten Preis", die hat man also eh gekauft um sie zu behalten - die Leistung bringen sie zu gut.

Ich denke, dass du das vermutlich eh bedacht hast, möchte es nur sagen - man kann es ja optimiert so tun. Oder aber damit alles "abspielbar" ist mit Emus machen und intern auch als Audio nochmal mit der HW aufnehmen, so ginge das auch.

Ja, die Sache ist immer schwer - ich habe auch ungleiche Synths "ausgetauscht", zB SQ80 durch MW XT, das hat geklappt und funktionierte, war damals eine Zusammenschrumpfung und Optimierung auf wenige Geräte. Schlecht war das nicht, hat sogar ganz gut geklappt, konnte sogar sehr spezielle Sounds reproduzieren - gut genug. Soll also ermutigen - man kann das schon schaffen, zumal andere das gar nicht so genau wissen, du musst zufrieden sein - aber insgesamt muss der Song in sich funktionieren. Dann passt's - da haben auch andere ggf. andere Haltungen dazu.
 
Die Frage ist, ob du alles abgeben möchtest oder willst und nicht die schwer zu simulierenden nicht einfach als HW behältst, die unkritischen Sounds mit der Soft machst, so hättest du nur noch wenige Geräte, die wirklich vertretbar noch auf den Tisch passen.

Hatte ihn so verstanden, dass er die Hardware gar nicht abgeben will, sondern die Software lediglich zur einfacheren Vorproduktion nutzen will, um diese dann im Endstadium durch die vorhandene Hardware zu ersetzen.
 
Ja, das hab ich auch gelesen - es ist aber auch vorstellbar, einige nicht so wichtige Teile wirklich raus zu tun, wenn die Soft genau so klingt. Allerdings, wie schon gesagt - bei Behringer gilt das fast nicht, weil die Teile gebraucht eben auch nix bringen, würde selbst auch nicht mal versuchen sowas zu verkaufen - da kriegst du ja nix für. Und sowas kauft man auch irgendwie eher nicht gebraucht - aber kann nur an mir liegen, bin ja superschlecht in so Handelsdinge.
 
Was kostet dann so ein 180€ Gerät wie der Kobol dann noch? Läuft das auch? Naja, müsst ja dann einem nachgeschmissen werden - aber - ich bin wirklich kein guter Flohmarkttyp und absolut kein Schnäppchenmacher, aber Weiterverkauf ist auch für die Umwelt besser. Aber will hier nicht zu sehr abweichen, weil das der Fab so vermutlich gar nicht wollte. Aber - kann gern nochmal korrigiert werden.
 
Die Frage ist, ob du alles abgeben möchtest oder willst und nicht die schwer zu simulierenden nicht einfach als HW behältst, die unkritischen Sounds mit der Soft machst, so hättest du nur noch wenige Geräte, die wirklich vertretbar noch auf den Tisch passen

Darum gehts doch gar nicht. Hier kommt nix weg
 
auf einer Plattform arbeiten oder auf der anderen !
ich würde auf "der anderen Plattform" nur Drumbeats entwickeln wollen -> wenn man so sehr an den original sounds hängt.
Nur perkussives. Da ist alles viel offener


HW Sound durch SW ersetzen geht gut, wenns nicht 1:1 dasselbe sein muss.
Aber auf basis dieses 1:1 denkens ?...dann noch 1<->1 austauschbar ?
halte ich für an der Sache vorbeigedacht
 
Meine Fresse, die werden ja immer günstiger... der Behringer Model D kostet auch nur noch 199 €, ist aber im Moment auch nirgendwo mehr lieferbar.
 


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