G.A.S.: Hat es je ein Ende?

Ein Roland 700 ist schon etwas mehr als nur Knopftapete.

Es bliebe ja auch nicht bei einem System... MOS-Lab, COTK, Dotcom, MOTM, MoonModular...

Stephen
 
Da beschränke ich mich strikt auf Eurorack...naja, ein paar Blacets haben sich eingeschlichen... :nihao:
 
Eurocrack ist doch G.A.S. mäßig am schlimmsten. 5U entwickelt sich behäbiger und damit entspannter.
 
Das mit dem GAS liegt einfach in der menschlichen Natur. Viele wollen einfach nur Geräte besitzen und damit rumspielen, das wird dann irgendwann langweilig und dann kommt das nächste Teil.

Neuer Besitz macht ja nur kurz richtig glücklich.
 
Das mit dem GAS liegt einfach in der menschlichen Natur. Viele wollen einfach nur Geräte besitzen und damit rumspielen, das wird dann irgendwann langweilig und dann kommt das nächste Teil.

Neuer Besitz macht ja nur kurz richtig glücklich.

Auch auf die Gefahr hin, das schonmal geschrieben zu haben:
Vor allem hält einem das vom Eigentlichen ab: Musik machen. Hat man zwar immer ne gute Ausrede, stellt sich aber selbst ein Bein. Vielfach wird sich Inspiration durch neues Gear erhofft, die dann aber ausbleibt, weil die ach so tollen Presets mit allen Tricks gebaut wurden, um die Schwächen der Soundengine zu kaschieren, sich nicht im Arrangement nicht unterbringen lassen und es beim Selbst Schrauben nur nach "möööp" klingt.

Es gibt durchaus Geräte, die inspirierend sein können, weil sie Spaß machen, die Inspiration sollte aber eigentlich nicht von dort kommen.
 
Die Lösung ist so einfach wie genial. Du musst alles kaufen, dann hast du kein GAS mehr und kannst dich wirklich schönen Dingen widmen. :)

Besitz macht niemals glücklich. Glück findest du abseits der bekannten Wege.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Frage die mir etliche schlaflose Nächte bereitet hat. Was bedeutet GAS?? Geil auf Synth vieleicht??
 
ive-got-gas-logo-black-large.jpg


Mittlerweile ein schulmedizinisch anerkanntes psychologisches Krankheitsbild.
 
G.A.S. hab ich auch. Satt und reichlich. Haben wir fast alle, glaub ich, sonst würden wir hier nicht am Rechner über G.A.S. schwadronieren, sondern auf dem Atari und dem abgerockten JV-80, die wir in den 90ern mal angeschafft haben, Musik machen.
Wir können bloß offensichtlich unterschiedlich gut damit umgehen. Ich zum Beispiel nicht besonders gut, geb ich gern zu.
Aber das gedenke ich beim Bezug meines neuen Musikspielzimmers grundsätzlich zu ändern (ja ja, lacht nur!). Ich beabsichtige, mehr Zeit gezielt mit Musikmachen zu verbringen, ein paar Instrumente/Geräte mal von Grund auf zu lernen (RozzBox, Integra, Fusion, Reaper, DP-32, iPad und noch ein paar andere) und vor allem auch mal vernünftige Aufnahmen zu machen, was mich hoffentlich von dem Wahn, immer Neues haben zu wollen, etwas abbringt.
Aber ganz aufgeben werde ich meine Neugier, Neues auszuprobieren, auf keinen Fall - dafür macht's mir einfach zu viel Spaß.
Und ich hab das voll unter Kontrolle.
Ich könnte jederzeit aufhören.
Kein Problem.
Echt jetzt.
Nein, wirklich.

Schöne Grüße,
Bert
 
Was mir in Zusammenhang mit GAS in meinem Umfeld auffällt: Es werden ständig neue Heilsbringer für den ultimativen Sound gekauft doch für Fähigkeiten und Wissen mag man prinzipiell keinen Cent ausgegeben.

Das stimmt, und nicht nur in Deinem Umfeld, das sehe ich in den ganzen Foren und Gruppen, in denen ich unterwegs bin, seit Jahren.
Vor allem ist man oft nichtmal bereit, sich Wissen anzueignen, schon Grundlagen und/oder Handbücher lesen ist zuviel verlangt, muß doch auch so gehen, man will sich keine Gedanken machen und es hat gefälligst zu funktionieren, sonst gibt's Shitstorm ey. Manche Postings sagen dann mehr über den Autor aus, als über das Gear oder die Software, über die sich gerade ausgelassen wird. Thema MIDI und Verkabelung will ich erst garnicht anschneiden, ist eh mein Spezialthema, aber da liegt ganz viel im Argen.

Ein rein deutsches Phänomen ist es nicht. In den englischsprachigen Gruppen zu Studio One von Presonus zB kommen zu 75% Fragen, die durch lesen des sehr guten Handbuches und Grundlagen beantwortet werden können. Dabei gibt's heute alles Wissen auf einen Klick greifbar, man muß es sich nicht mühsam zusammensuchen wie noch vor WWW-Zeiten. Leider ist halt auch viel Mist dabei, aber das liegt in der Natur der Dinge.

Foren sind wichtig und nützlich, allerdings ersetzen sie weder die Eigeninitiative noch Handbücher und oder Grundlagenlektüre, und das gilt für nahezu alle technischen Bereiche.
Da kommen manchmal so Helden rein, die sich bedienen lassen wollen, und wenn man denen schreibt "lies erstmal dies und jenes" sind sie angepisst und fangen an, über den Sinn und Zweck eines Forums zu diskutieren, weil sie ihren Willen nicht bekommen. Hatten wir hier auch schon, sind einer Community total abträglich.
 
Was GAS angeht, so versuche ich, genau wie Bert, seit meinem Wiedereinstieg vor 7 Jahren diesmal mich auf die Musik zu konzentrieren. Bin zwar auch diesmal recht schnell wieder bei der Technik gelandet, aber das ist wohl mein Schicksal :)

Gab natürlich erstmal eine Gear-Probier-und Wechselphase, aber inzwischen hab ich bis auf Kleimkram mein Setup gefunden, mich jetzt auch für eine DAW entschieden und will dann mal die ganzen alten Sachen und Fragmente nach und nach aufarbeiten und vielleicht mal zu was Ganzem zusammenfügen. Rein spieltechnisch zB bin ich derzeit weiter, als ich jemals war, aber immer noch nicht gut genug, um fest in einer Band zu spielen, wäre mir auch zu stressig mit dem ständigen Auf/Abbau etc.
 
Ich hatte in letzter Zeit häufiger hochpreisige Synths mit aufgemalten Noten auf der Tastatur gesehen :)

Das ist totaler Irrsinn. Heute lässt sich mittels günstiger Onlinesoftware relativ schnell und vor allen Dingen frei von Terminzwängen ein Instrument erlernen. Im Gitarrenbereich treffe ich auch immer wieder auf Menschen die ihr Geld für 300 Euro Booster aus dem Fenster schmeissen aber weder ein Skalenbuch noch einen Fingertrainer besitzen. Im Studiobereich gibt es dann noch Menschen die teures Outboard kaufen aber kein Geld in den Raum investieren und so nur extreme Settings wahrnehmen können.
 
Hallo,

Mein GAS habe ich mittlerweile gut im Griff. Und nutze dafür eine Art Glättungskondensator.

Ich bin Geisteswissenschaftler und sowohl beruflich als auch aus Neigung kaufe ich ständig Bücher. Damit ich nicht so ende wie meine Kollegen, habe ich aber ein großes Regal gebaut, in das so ca 3000 Bände passen. Ich mache es aber nicht ganz voll, um notfalls auch mal eine Gesamtausgabe eines Autors kaufen zu können. Ab und an stoße ich Bände wieder ab. Ich kaufe alle Bücher antiquarisch, bei denen das möglich ist. Dadurch gibt es beim Weiderverkauf nahezu keinen Verlust.

Für mein Musikerquickment nutze ich einen großen Rucksack als Kapazität. Alles soll da reinpassen, damit ich es zu einem Kumpel mitnehmen kann, wenn wir zusammen lärmen wollen. Dieser Rucksack ist mein Glättungskondensator und ich muss ihn von Zeit zu Zeit leeren. Ich versuche so viel gebraucht zu kaufen wie möglich, um auch hier den Wertverlust klein zu halten, wenn ich wieder etwas verkaufen muss.

Dass ich verkaufe, was nicht mehr in den Sack passt, zwingt mich dazu stets darüber nachzudenken, ob der Verlust des einen Gerätes durch den Zukauf des anderen kompensiert ist. Andererseits muss ich nicht immer und immer mit demselben Zeug Musik machen. Man möchte ja auch Neues probieren.

Viele Grüße
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Studiobereich gibt es dann noch Menschen die teures Outboard kaufen aber kein Geld in den Raum investieren und so nur extreme Settings wahrnehmen können.

Ist auch in anderen Bereichen so, zB in der Fotografie, wo ich mich auch rumtreibe.

Und auch an ganz anderen Stellen. Irgendwer sagte mal, in Deutschland stünden die teuersten Küchen, aber es würde das wenigste Geld für Essen ausgegeben.

Ich hab hier auch eine GAS-Bremse (welch Wort!): die Sachen stehen im Wohnzimmer, es gibt nur begrenzt Platz und die Wohnlichkeit soll nicht verlorengehen.
 
Ich sag dann immer:
"Ich habe ein Leiden...

Diagnose: Gear Akquisations Syndrom, kurz G.A.S.
Prognose: Unheilbar
Therapie: keine anerkannte
Verlauf: Gear kaufen zur kurzfristigen Senkung des Suchtpegels, späterer Verkauf zur Wahrung de Haussegens (bei Familien/Paaren) oder zur Optimierung des eigenen Setups. Kurzzeitig folgen dann keine Symptome. Dann, plötzlich wieder vermehrt Anfälle, vorallem, wenn Hersteller neues Gear ankündigen oder man zufällig in audiovisuellen Beiträgen auf Gear aufmerksam wird.

"
Ich dachte GAS ist die Abkürzung von Gear addicted syndrom
 
Die Firmen unterstützen das doch auch.
Mit G.A.S. lässt sich gut Geld verdienen.
Gear wird nicht nur kleiner, es wird sogar alles immer erschwinglicher.
Damit wird ein immer breiterer Kundenkreis gewonnen.
Gesegnet seien die, die mangels Budget von sowas wie G.A.S. verschont bleiben.
 
GAS kann man in den Griff bekommen.
Meine Methode: Immer wenn ich GAS nach einem neuen Tool verspüre, schau ich, ob ich nicht was Gleiches oder Ähnliches schon habe. Da entdecke ich dann oft schlafendes Gerät, das ich zum Leben erwecke, und während dieser Erweckungstat, die oft was von "Ganz-neu-anfangen" hat, vergeht mein GAS und löst sich in Luft auf.
 
DarkWalter und Microbug haben recht...
30€ für ein gutes Buch (...oder eine gute DVD...) sind häufig deutlich mehr wert, als der neueste, tausende Euro teure "Pupsfurz XY" Synthesizer !
 
Bei mir hatte GAS erst ein Ende, als ich komplett auf Software umgestiegen bin. Eben weil ich da von jedem Plug-In zig Instanzen öffnen konnte. Mir hat das zumindest gereicht und ich hatte da dann halt keinen Bedarf nach mehr Zeug. Zu meiner Hardware Zeit habe ich allerdings auch immer nach was neuen geschielt. Ich glaube das gehört einfach auch dazu, weil man sich ja auch klanglich weiter entwickeln möchte. Allerdings war ich mit meinen Paar Geräten ausreichend bestückt, vermisst habe ich da also nicht wirklich etwas. Ich konnte machen was ich wollte. Warum ich dann allerdings zu Software umgeschwenkt bin kann ich gar nicht mehr genau sagen.
 
GAS kann man in den Griff bekommen.
Meine Methode: Immer wenn ich GAS nach einem neuen Tool verspüre, schau ich, ob ich nicht was Gleiches oder Ähnliches schon habe. Da entdecke ich dann oft schlafendes Gerät, das ich zum Leben erwecke, und während dieser Erweckungstat, die oft was von "Ganz-neu-anfangen" hat, vergeht mein GAS und löst sich in Luft auf.

Das geht aber nur, wenn man bereits einen beachtlichen Fuhrpark hat, den man sich bei vergangenen GAS-Attacken zulegte.

Bei mir hatte GAS erst ein Ende, als ich komplett auf Software umgestiegen bin. Eben weil ich da von jedem Plug-In zig Instanzen öffnen konnte. Mir hat das zumindest gereicht und ich hatte da dann halt keinen Bedarf nach mehr Zeug. Zu meiner Hardware Zeit habe ich allerdings auch immer nach was neuen geschielt. Ich glaube das gehört einfach auch dazu, weil man sich ja auch klanglich weiter entwickeln möchte. Allerdings war ich mit meinen Paar Geräten ausreichend bestückt, vermisst habe ich da also nicht wirklich etwas. Ich konnte machen was ich wollte. Warum ich dann allerdings zu Software umgeschwenkt bin kann ich gar nicht mehr genau sagen.

Das hebe ich versucht. Leider verliere ich jede Spontanität und fange an Musik am Rechner zu konstruieren. So kam ich immer zu 3/4 fertigen Tracks. Ich brauche die Hardware.

Viele Grüße
Martin
 


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