G.A.S.: Hat es je ein Ende?

ok. Also, ich hab ganz stark GAS, aber ich weiß nicht, was ich mir kaufen soll. Kennt das jemand hier? Ich habe alles. Ich vermisse nichts. Ich brauche nichts und es gibt auch nichts, was mich irgendwie anfixt. Ich finde den Wavestate ganz gut. Ich finde vieles 'ganz gut'. Aber ich brauche davon absolut nichts. :sad:. Was kann ich tun?
Du könntest - ganz verwegen - deinen Kram benutzen?

Nicht weniger gilt natürlich was @ppg360 gesagt hat: Das Leben hält noch soviel anderes bereit.
 
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...ich hoffe doch nicht, sonst bräuchte ich einen neuen Nick...

Das "Schlimme": ich glaube, so langsam habe ich Instrumententechnisch alles (auf dem Einkaufszettel), was ich möchte - zum Glück bin ich a) platzmäßig beschränkt und will b) auch alles im Interface verkabelt haben statt jeweils umzubauen (und bitte fangt nicht an, mich mit Patchbay- oder Submixer-Vorschlägen wieder davon abzuhalten - ich bin doch gerade auf einem so guten Weg...), das hilft mir schonmal.
Ich bin inzwischen auch bei "Kill your Darlings" angelangt, also sozusagen die erste transzendentale Stufe - jetzt gibt's bald den einen großen Schnitt, und dann sollte es das Synth-seitig gewesen sein.

Aber macht euch keine Sorgen um mich - denn schon stellt sich die Frage "Welcher HW-Sequenzer? Oder doch lieber ein MIDI-Looper?", da werde ich mich wieder austoben können.
 
ok. Also, ich hab ganz stark GAS, aber ich weiß nicht, was ich mir kaufen soll. Kennt das jemand hier? Ich habe alles. Ich vermisse nichts. Ich brauche nichts und es gibt auch nichts, was mich irgendwie anfixt. Ich finde den Wavestate ganz gut. Ich finde vieles 'ganz gut'. Aber ich brauche davon absolut nichts. :sad:. Was kann ich tun?

Kanalisiere Deinen Drang in andere Richtung.

Du könntest - ganz verwegen - deinen Kram benutzen?


Mach Musik, versuche Deine Fertigkeiten in der Benutzung zu verbessern, ...
 
Wenn ich für mich spreche: Endet die Faszination für Musikelektronik? Nein!
Trotzdem verspüre ich keinen Drang, mir ständig neue Synths zu kaufen.
Allerdings bin ich mit meinem Studio auch gut ausgestattet und ich habe all meine
Lieblingssynthesizer wie Minimoog, Memorymoog und die PPGs hier - auf die würde
ich auch ungerne verzichten.
Bei allen Neuerscheinungen, egal ob Hard- oder Software, ist immer allererst der Sound am wichtigsten. Dazu vergleiche ich den Sound mit meinen Vorlieben und dann kann man ganz schnell die Wunschliste wieder zusammenstreichen.
Es geht um eine Erwartungshaltung: was verspreche ich mir von dem neuen Instrument? Realistisch betrachtet kann man damit Gas ausbremsen.
 
ok. Also, ich hab ganz stark GAS, aber ich weiß nicht, was ich mir kaufen soll. Kennt das jemand hier? Ich habe alles. Ich vermisse nichts. Ich brauche nichts und es gibt auch nichts, was mich irgendwie anfixt. Ich finde den Wavestate ganz gut. Ich finde vieles 'ganz gut'. Aber ich brauche davon absolut nichts. :sad:. Was kann ich tun?

Der Kaufimpuls ist in der heutigen Zeit extrem, nicht einfach damit umzugehen. Hier mag es mehrere Ansätze geben, ggf. auch in Kombination.

Setze Dir zunächst Ziele. Die meisten kennen ihre Geräte zu 30 Prozent. Zwinge Dich mit je einem Gerät Tracks zu basteln. Erstmal hast Du dann schon mal Tracks oder Teilideen, Du kennst Dein Zeug besser und bist in der Lage es effektiver als bisher einzusetzen. Dir könnte auffallen, dass einige Geräte überflüssig sind. In dem Fall... verkaufen, das befreit mental enorm, spült Geld in die Kasse und wenn man sich dann spontan was holt, hat man etwas weniger Bedenken. Wolltest Du nicht mal ein hochpreisiges Boutique Gerät besitzen? Darauf Hinsparen verhindert dirchaus beim GAS-Anfall auf den Bestellbutton zu drücken. Und generell gilt bei jeder Erweiterung noch mehr die Frage, ob der neue Synth tatsächlich etwas Neues hinzufügt.
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Ok,Du kannst die Finanzen auch der Partnerin übertragen, aber dann muss man wirklich schon am Ende sein ;-)
 
ok. Also, ich hab ganz stark GAS, aber ich weiß nicht, was ich mir kaufen soll. Kennt das jemand hier? Ich habe alles. Ich vermisse nichts. Ich brauche nichts und es gibt auch nichts, was mich irgendwie anfixt. Ich finde den Wavestate ganz gut. Ich finde vieles 'ganz gut'. Aber ich brauche davon absolut nichts. :sad:. Was kann ich tun?
Einfach nicht so viel Bohnen essen ;-)
Aber mal ernsthaft. Hast du krasse Probleme! Kaufsucht oder wie ? :dunno: Ach so...du hast das bestimmt nicht ernst gemeint :)
 
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Bei allen Neuerscheinungen, egal ob Hard- oder Software, ist immer allererst der Sound am wichtigsten. Dazu vergleiche ich den Sound mit meinen Vorlieben und dann kann man ganz schnell die Wunschliste wieder zusammenstreichen.
Es geht um eine Erwartungshaltung: was verspreche ich mir von dem neuen Instrument? Realistisch betrachtet kann man damit Gas ausbremsen.
Geht mir auch oft so, daß ich kurz für etwas Feuer und Flamme bin, und mir dann bewußt wird ,daß ich den Kram gar nicht brauche. Ich streiche lieber anstatt zu kaufen.
Es ist ein erleichternes Gefühl sich die Objekte der Begierde aus dem Kopf zu streichen, dann den Kopf drehen und sein eigenes Gear anzuschauen ,anzuschalten und zu lieben:cool:
 
Der Kaufimpuls ist in der heutigen Zeit extrem, nicht einfach damit umzugehen. Hier mag es mehrere Ansätze geben, ggf. auch in Kombination.

Setze Dir zunächst Ziele. Die meisten kennen ihre Geräte zu 30 Prozent. Zwinge Dich mit je einem Gerät Tracks zu basteln. Erstmal hast Du dann schon mal Tracks oder Teilideen, Du kennst Dein Zeug besser und bist in der Lage es effektiver als bisher einzusetzen. Dir könnte auffallen, dass einige Geräte überflüssig sind. In dem Fall... verkaufen, das befreit mental enorm, spült Geld in die Kasse und wenn man sich dann spontan was holt, hat man etwas weniger Bedenken. Wolltest Du nicht mal ein hochpreisiges Boutique Gerät besitzen? Darauf Hinsparen verhindert dirchaus beim GAS-Anfall auf den Bestellbutton zu drücken. Und generell gilt bei jeder Erweiterung noch mehr die Frage, ob der neue Synth tatsächlich etwas Neues hinzufügt.
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Ok,Du kannst die Finanzen auch der Partnerin übertragen, aber dann muss man wirklich schon am Ende sein ;-)
Würde ich zu 99% unterschreiben. Mich dazu zu zwingen damit zu arbeiten würde nur dazu führen, dass ich die Lust verliere (ist natürlich eine Typsache). Dann steht das Gerät wirklich nur noch rum.
Aber ich habe gerade hier alles verkabelt, wie ich es will, mit dem Fantom als Master zur Ansteuerung aller Geräte. Dabei sind mir viele Sachen aufgefallen, die mich schon ein Stück weit geärgert haben (Volca Bass Cutoff per MIDI? Von wegen. Mircobrute und Drumbrute per MIDI benutzen? Auch eher grenzwertig).
Ich habe mich dann aber drauf eingelassen und bin halt ab und zu von der Fantom aufgestanden, um irgendwo am Rad zu drehen. Das Ergebnis gefällt mir richtig gut. Im Prinzip hat mir der Workflow auch Spass gemacht, das Arbeiten an alle Geräten gelichzeitig :xengrin:
Und im Mix hat mich jedes Gerät auch wieder begeistert. Damit zu arbeiten ist wirklich der beste Weg zu sehen (bzw. hören), was man an den eigenen Geräten hat. Außerdem findet sich dann immer was Neues, mal einen anderen Filter drauf etc., schon erlebt man manche Geräte wieder ganz neu :hifi:
 
Das mit dem Zwingen ist eher so wie "mit dem Essen kommt auch der Appetit (oder kann sich zumindest einstellen)" Man nimmt sich quasi mal vor, sich näher mit Gerät X zu beschäftigen, welches aber nicht das ständig genutzte Arbeitspferd ist. Würde man sich widerwillig an eins seiner Geräte setzen, passt es eigentlich von vorne herein nicht.
 
Die letzten Jahre war ich damit beschäftigt, mein Setup zu optimieren. Ich wußte genau, was ich noch brauche und hatte somit die ganze Zeit GAS, was eben immer mal wieder befriedigt wurde durch die nächste Anschaffung, bzw. den nächsten Haken auf der Liste. Aber jetzt ist mein Setup fertig und es steht nichts mehr auf der Liste, aber der Kaufreiz ist noch da. Dieser Wunsch, ein paar Tage lang die Sendungsverfolgung zu checken, weil man voller Vorfreude auf die Bestellung wartet. Der Dopaminschub beim Unboxing. Eben alles, was den Kaufprozess so lustvoll macht. Ist nicht so, dass ich deswegen jetzt zum Psychologen müsste. Es fällt mir nur auf, dass ich Lust habe, was zu kaufen, obwohl ich nicht weiß, was. Und irgendwas will ich auch nicht kaufen, weil dann wäre ich reif für den Psychologen, denke ich.
 
@Doc Orange
Beschäftigst du dich hin und wieder mit deinem Setup?
Bist du dir sicher, dass es (für dich) "optimal" ist?
Vllt passt dir doch z. B. der Klang, der Workflow oder der Output, den du damit erzeugst nicht?
 
Wie meinst Du 'beschäftigen'? Ich benutze es natürlich. Aber trotzdem gibt es immer die Frage, ob ich es wirklich 'brauche'. Das ist natürlich sehr subjektiv. Jedenfalls gibt es nichts, das ich nicht damit machen könnte, von den Sachen, die ich machen möchte, weil irgendetwas fehlen würde. Es ist eher zuviel insofern, als das es einfach zu viele Optionen gibt. Insofern bin ich auch nicht sicher, ob es optimal ist. Vielleicht wäre weniger optimal? Jedenfalls lässt es sich (für mich) nicht verbessern. Ich kann Sachen hinzufügen, aber das macht es nur komplexer, aber nicht besser. Eher möchte ich es weiter verkleinern, um mobiler zu sein.

Wenn ich mir so teilweise die Maschinenräume ansehen, die einige haben, dann ist es im Vergleich auch eher ein kleines Setup. Es ging mir ja auch darum, dass ich mein Setup als 'fertig' empfinde, aber trotzdem weiterkaufen möchte, aber nichts sinnvolles mehr finde. Aber es ist ja bald Weihnachten, so kann ich wenigstens für die Lieben Sachen kaufen.
 
Die letzten Jahre war ich damit beschäftigt, mein Setup zu optimieren. [...]

Dafür brauchst Du keinen Psychologen, sondern nur den Onkel Stephen, der Dir sagt, daß es sich hierbei um ein klassisches Beispiel für Prokrastination handelt: Wenn ich das Ding dann auch noch habe, dann ist mein Setup perfekt, und dann kann ich endlich loslegen.

Blöderweise ist bis dahin die tolle Musik, die man bis dato im Kopf gehört hatte, verschwunden, auf Nimmerwiedersehen.

Stephen
 
Onkel Stephen weiß aber ja gar nicht, was ich mache, wenn ich auch gern glaube, dass es viele Gear-Prokrastinateure gibt. Gerade hier. In weiten Teilen ist es ja ein Productreview und Konsumforum, was natürlich völlig ok ist. Darum finde ich es auch diskussionswürdig, warum man Zeug kaufen will nur um des Kaufens willen und was dieser ganze Techoverkill eigentlich an musikalischem Mehrwert bringt.

Der Doc
 
Onkel Stephen weiß aber ja gar nicht, was ich mache, wenn ich auch gern glaube, dass es viele Gear-Prokrastinateure gibt. Gerade hier. In weiten Teilen ist es ja ein Productreview und Konsumforum, was natürlich völlig ok ist. Darum finde ich es auch diskussionswürdig, warum man Zeug kaufen will nur um des Kaufens willen und was dieser ganze Techoverkill eigentlich an musikalischem Mehrwert bringt.

Der Doc

Wenn der Onkel Dir das sagt, dann darfst Du ruhigen Gewissens dem Onkel vertrauen.

Techoverkill... ich kannte bis dato nur Jehovakill, von Julian Cope.

Stephen
 
Selbst das Zeug was ich nicht mehr so viel nutze taugt noch als Abschreckung mir nix neues zu kaufen, mir meine Fehler vor Augen zu halten. Zu wissen an welcher Stelle ich besser keine Kompromisse eingehen sollte.
Der Dame kann ich nur raten die Schuhe in Tüten oder Taschen zu lagern, dann verstauben sie nicht so schnell ;-)
 
wenn man so viele Synths hat, dass man sie auf Haufen wirft, Mann und Hund drauftreten, und sich Staub und Spinnen auf den nicht genutzten Geräten ansammelt - dann hat man vermutlich wirklich zu viele Geräte. ;-)

Ganz so schlimm ist es bei mir noch nicht, obwohl ich dieses ominöse Rauschen auch manchmal höre - zumindest wenn ich alle Synths einschalte, und die Monitore aufdrehe oO
 
Schuboxen gibts stapelbar, obs sowas auch für Synths gibt, damit die ungenutzten nicht so verstauben? ;-)

 
Was ich am meisten beobachten konnte und auch bei mir selber teilweise festgestellt habe, wenn das Studio zu schnell wächst ist man überfordert mit den Geräten, aus diversen Gründen. Dann gilt es abzuspecken auf das was man regelmässig braucht, Geräte wegzustellen oder zu verkaufen.

Ich habe einige kennengelernt, die sich ihr Studio eigentlich erst zusammengestellt bzw. angefangen haben richtig Musik zu machen nachdem sie gute Jobs hatten. Dementsprechend waren auch ihre Studios vollgefühlt mit Geräten, für die sie kaum Zeit hatten. Desto komplizierter die Geräte, desto mühsamer wird es dann. Da man sich jedes mal wieder einlernen muss.
 
Desto komplizierter die Geräte, desto mühsamer wird es dann. Da man sich jedes mal wieder einlernen muss.
Einmal intensiv über einen längeren Zeitrum damit beschäftigt, kommt die Erinnerung eigentlich recht schnell wieder, aber wenn man jedesmal nur so ein bischen rumspielt und längere Pausen dazwischen nimmt, klappt das längst nicht mehr so gut. Das erklärt dann auch ein wenig meine Arbeitsweise ;-)
 
Und hat auch mit Ehrlichkeit mit mir selbst zu tun. Wenn ich viele Sound-Beispiele hier im Forum höre, denke ich "Wow, das willst du auch". Ich bin auch von der Technik sehr leicht zu begeistern. Modular zum Beispeil finde ich faszinierernd. Da kommen wahnsinnige Sachen bei raus, das Frickeln stelle ich mir total spannend vor. Ich weiß aber, dass ich das nicht lange nutzen würde beim Musizieren. Und dann wäre das verschenktes Geld/verschenkte Zeit + Gewissensbisse.
 
Man muss vielleicht das Hobby "Musik machen" vom Hobby "an Synths schrauben" trennen - für den einen leidet ersteres durch letzteres, und für den anderen ist letzteres vielleicht ein netter Ausgleich für die kreativen Schaffenspausen.

.. es soll ja sogar Zeitgenossen mit großen Modularsystemen geben, die völlig im Basteln, Patchen und Schrauben aufgehen, aber noch nie einen fertigen Track fabriziert haben ;-) und das ist dann ja auch völlig legitim, wenn das Hobby ( ? :sowhat: ) befriedigt.
 
.. es soll ja sogar Zeitgenossen mit großen Modularsystemen geben, die völlig im Basteln, Patchen und Schrauben aufgehen, aber noch nie einen fertigen Track fabriziert haben ;-) und das ist dann ja auch völlig legitim, wenn das Hobby ( ? :sowhat: ) befriedigt.

Legitim ist es schon, man sollte sich in Zeiten wie diesen dennoch fragen, was man gerade dazu beiträgt, dass unser Planet noch mehr zerstört wird. Ich glaube das istzum Teil auch so ein Technik-Neugier-Tick. Es wird ja wohl kaum angehende Schriftsteller geben, die sich erst einmal 30 verschiedene Papierblöcke kaufen.

Und ich möchte mit dieser Aussage niemandem auf die Füße treten, ich befinde mich ja selbst ständig auf dieser Gratwanderung zw. Konsum und Sinnhaftigkeit.
 


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