Falcon - Neuer Softsynth-Bolide von UVI

Bis vor kurzem ja 249.- und zur Zeit zumindest 50,- Rabatt.

Ist ansonsten sicher auch eine Frage der Musikrichtung, ob´s paßt. Ich nutze häufig Wavetables - hatte da neulich mal wieder etwas mit Largo gemacht und nach einigen Modulationen derart Artefakte im Klang gehabt.....Die Möglichkeiten hier empfinde ich als außerordentlich und auch die Effekte sind was ganz anderes wie z.B. bei Largo, habe aber natürlich noch andere PlugIns.
 
Ich will z.B. einen Sound mit 4 Oszillatoren machen. Lege ich die innerhalb einer Keygroup an, wo kann man die einzelnen Level einstellen ? Muß man dazu wirklich auf verschiedene Keygroups verteilen ?

Filter scheint nur über FX zu gehen ? o.K. damit kann ich leben.

Ein paar (hoffentlich hilfreiche) Hinweise:

Wenn man mehrere Oszillatoren in einer Keygroup anlegt editiert man deren Parameter (Gain, Pitch,...) erst mal gemeinsam. Links neben diesen Parametern ist ein leuchtendes Symbol (zwei Kettenglieder?) das diesen Modus anzeigt. Klickt man da drauf erlischt es und man editiert diese Parameter nun für den jeweils angewählten Oszi. Hierüber gehen auch verschiedene Modulatoren für verschiedene Oszis etc.

Um mehrere Wavetables separat in der Lautstärke (oder im Pitch etc.) anzupassen fügt man somit erstmal alle Oszis ein, schaltet das Kettensymbol ab, wählt den Oszi an, dessen Gain etc. man regeln möchte und stellt ihn ein. Wählt man nun einen anderen Oszi/Reiter an, so springen die Regler auf den richtigen Wert für diesen Oszi.

Alternativ kann man in der Baumansicht den entsprechenden Oszi wählen und die Parameter im Inspector Fenster ändern. Das gilt dann immer für den einzelnen Oszi.

Zum Filter bzw. zu den Effekten:

Effekte, die man auf der Keygroup-Ebene einhängt, sind Polyphon. Ein Filter in der Keygroup verhält sich somit wie erwartet. Legt man den Filter (oder einen anderen Effekt) auf Layer oder Keygroup ebene, so ist er Mono, das heißt man baut sich einen paraphonen Synth.

Möchte man also mehrere Oszis polyphon durch einen Effekt schicken (z.B. für gemeinsame Sättigung OHNE Interaktion zwischen den Stimmen), so MÜSSEN die mehreren Oszis und der Filter (bzw. Sättigungseffekt etc.) auf die Keygroup-Ebene.

Parallele Effektstränge bzw. unterschiedliche Effekte links und rechts bzw center/side gehen übrigens mit Effektracks...
 
Wie sieht das denn mit Erweiterungen aus ? Habt Ihr Euch etwas zugelegt und wenn ja was - man hat ja diesen Gutschein.

Ich hatte mir damals die Extreme FX gegönnt, weil ich zum Field-Recording zu faul bin aber ganz gerne mal mit "Rauschartigen" Quellen arbeite. Kann man viele nette Sachen damit machen (z.B. Wassergeblubber in den String Oszillator etc.), ist aber sicherlich eher speziell...

Die "Meinung des Internets" ist wohl, dass von den UVI-Bibliotheken insbesondere die Synth-Samples sehr gut sind. Hab das selber aber nicht getestet. Das rundum glücklich Paket ist da wohl die Synth Antology 2. Ist aber natürlich primär Geschmackssache...
 
....Links neben diesen Parametern ist ein leuchtendes Symbol (zwei Kettenglieder?) das diesen Modus anzeigt. Klickt man da drauf erlischt es und man editiert diese Parameter nun für den jeweils angewählten Oszi....

Super, da hast Du mir schon mal sehr weitergeholfen !

Den Gutschein habe ich jetzt erstmal für drei Falcon-Expansions verbraten. Die "Atmospherics" habe ich bisher etwas angespielt und sehr tolle Sachen (für meine Zwecke gefunden), was ich mir so eher nicht basteln würde/ könnte. "Analog Motion" hat mich nicht so angeprochen - in die "Ether Fields" bisher noch nicht reingehört.

Ein letztes, was ich bisher noch nicht hinbekomme, sind die Filter-Envelopes. Wo stellt man denn den Envelope-Amount ein ? Wenn ich stattdessen einen LFO benutze funktioniert alles auf Anhieb, der Envelope bewirkt rein garnichts.

:ultrafrolic:Richtig gut das Teil !
 
Ein letztes, was ich bisher noch nicht hinbekomme, sind die Filter-Envelopes. Wo stellt man denn den Envelope-Amount ein ? Wenn ich stattdessen einen LFO benutze funktioniert alles auf Anhieb, der Envelope bewirkt rein garnichts.

Hmmm...
Schau mal nochmal ob dein Filter in der Keygroup-Ebene ist. In der Layer-Ebene funktioniert das mit der Modulation über Envelopes glaube ich nicht (zumindest nicht trivial).

Die Modulationstiefe einstellen geht über die quer liegenden Fader im Modulationsbereich (oberhalb der Reiter zur Auswahl des zu editierenden Modulators). Die Fader sind etwas fummelig einzustellen. Feineinstellungen mache ich da mit Doppelklick und Zahleneingabe. Ist zwar etwas nervig, passt aber schon...

Schon mal guten Rutsch und frohes neues Jahr!
 
Danke - Dir auch einen guten Rutsch ! Geht ja gleich los....

So war´s : Hatte es immer in der Layer-Ebene gemacht, jetzt geht alles.
 
Jetzt doch nochmal eine Frage an die Fachleute. Was ich bisher überhaupt nicht nutze ist der Sample-Bereich. Ich will jetzt erstmal auch garnicht in die Granular-Geschichten einsteigen (später schon), aber würde z.B. gerne Samples von Naturgeräuschen einbauen. Fakt ist allerdings daß ich überhaupt keine Samples finden kann. Ist da von Haus aus überhaupt nichts dabei und wenn ja gibt es sinnvolles zum Nachkaufen ? Bei den direkten Erweiterungs-Paketen zu Falcon handelt es sich ja eher um programmierte Sounds. Läßt sich das Sample-Zubehör zur Uvi-Workstation dann einfach in Falcon verwenden ? Mit "einfach" meine ich daß ich so wie in Omnisphere ein Sample direkt verwenden kann ohne da noch etwas einstellen zu müssen.

Ich habe irgendwelche DX7-Vintage-Samples für FM8 - die lassen sich sogar laden, allerdings habe ich den Eindruck, daß man da aus mehreren Einzelsamples noch etwas machen müßte. Von dem Sample-Bereich habe ich auch leider wenig Ahnung, will mich aber auch nicht zu genau damit beschäftigen.
 
...Das rundum glücklich Paket ist da wohl die Synth Antology 2. Ist aber natürlich primär Geschmackssache...

Doch ist schon gut gemacht und ordentlich sortiert. Als Sample-Lieferant für eigene Sounds funktioniert es allerdings nicht so wie gewünscht. Man kann das Teil halt anklicken und bekommt einen fertig erstellten Sound, dem man dann zwar schon noch Sachen hinzufügen kann. Wenn ich jetzt aber in einen bestehenden Sound nur ein Sample einfügen will scheint das so nicht zu gehen. Sicher wird man da etwas auf Layer-Ebene machen können, aber irgendwie finde ich das Programm dann doch immer wieder anstrengend/ umständlich.

Ist dann wohl doch sinnvoll mal öfter bei KVR-Audio für solche Sachen vorbeizuschauen, vielleicht melde ich mich da auch mal an.
 
Ich beantworte dann mal meine Frage - tatsächlich bin ich auf Seite 61 (von 291!) bei KVR-Audio fündig geworden. In den Libraries ist es wohl wirklich schwierig auf einzelne Samples zuzugreifen, aber es wird empfohlen diese dann bei Bedarf zu exportieren. Natürlich umständlich, aber besser als nix.

Nachtrag : Es geht, aber nur für die Einzel-Samples. So gesehen doch recht mühsam. Meine Nummer 1 wird sicher Omnisphere bleiben und wenn ich eine Library für Kontakt habe läßt sich das dort auch einfacher nutzen selbst wenn der Import auf Ebene der einzelnen Samples möglich scheint. Paßt für mich halt nicht sorecht damit zusammen, daß man auf der anderen Seite mit den Samples einiges anstellen kann (Granular), die aber erstmal so mühsam nur reinbekommt.
 
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Nachtrag : Es geht, aber nur für die Einzel-Samples. So gesehen doch recht mühsam. Meine Nummer 1 wird sicher Omnisphere bleiben und wenn ich eine Library für Kontakt habe läßt sich das dort auch einfacher nutzen selbst wenn der Import auf Ebene der einzelnen Samples möglich scheint. Paßt für mich halt nicht sorecht damit zusammen, daß man auf der anderen Seite mit den Samples einiges anstellen kann (Granular), die aber erstmal so mühsam nur reinbekommt.

Sorry für die späte Antwort, letzte Woche war viel los...

Erstmal etwas vorgelaber über Samples und Sampler im allgemeinen:

Einzel Samples sind zum tonal spielen immer etwas problematisch, weil mitgesampelte Modulationen, Hüllkurven etc. sich mit der Tonhöhe verändern. Eine Oktave höher sind dann LFOs doppelt so schnell und Hüllkurvenzeiten halb so lang. Das stört bei perkussiven bzw. gezupften Sounds nicht so sehr, weil diese Klangart auch "im echten Leben" typischerweise für hohe Töne schneller abklingt. Für wabernd-blubberndes ist das aber Mist...

Drum (und um sie dynamisch spielbar zu machen) verwenden tonal spielbare Sounds typischerweise Multisamples. Wenn ich Dich richtig verstehe willst Du ein Multisample in einen bestehenden Sound einfügen.

Dabei macht die Struktur von Multisamples in fast allen modernen Samplern leider etwas Probleme. Falcon (und z.B. auch Kontakt) setzen ein Multisample aus mehreren Keygroups zusammen, wobei die einzelnen Keygroups neben dem reinen Sample noch die polyphonen Effekte (also z.B. Filter), Hüllkurven, etc. umfassen. Das hat den Vorteil, dass verschiedene Samples verschieden bearbeitet werden können, was es z.B. ermöglicht, bei einem E-Piano Sound nur für hohe Anschlagsstärken eine Zerre einzufügen etc. Also eigentlich ganz toll, aber für deinen Zweck recht lästig, weil es das "nackige" Multisample schlicht nicht gibt.

Zum konkret Sample verwerten in Falcon (insb. aus den Libraries) würde ich je nach Zweck verschiedene Ansätze nutzen:

Geht es eher um wilde Sample-Manipulation (Granular, Scratch-Oszi, String-Oszi mit Sample anregen, etc.), so kann man schlicht das gewünschte Einzelsampel extrahieren und dann verwursten.

Will man tatsächlich ein Multisample nutzen, so kommt es ein bisschen drauf an, wie weit man von dem Presetsound weg will. Für ein einfaches Layern würde ich mir das Preset zusätzlich in den Multi ziehen (also nicht mit Doppleklick wählen, sondern mit Drag-and-Drop von der Verzeichnisstruktur rechts in den Multi links ziehen). Dann noch den gleichen Midikanal wählen und schon ist die Schichtung fertig (bei Bedarf noch etwas den Sound anpassen).

Soll es in einen bestehenden Klang eingebaut werden, so kann man in der List Ansicht in der linken Spalte einzelne Layers oder Keygroups oder auch mehrere auf einmal (Shift-Klick zur Auswahl) über das Schraubenzieher-Symbol kopieren und in den eigenen Sound in eine Layer oder in ein Programm einfügen.

Hilft natürlich alles nichts wenn man Multisamples aus einer Library auf Keygroup ebene gemeinsam mit anderem durch die gleichen Effekte schieben will...
 
Danke für die ausführliche Antwort.

Letztendlich habe ich es jetzt wirklich so gemacht, daß ich die fertigen Sounds aus der Synth Anthology mehrfach in eine Multi eingebaut habe (ggf. noch mit etwas ganz anderem) und dann an jedem Part etwas individuell geändert habe. So lassen sich mächtige und lebendige Sounds erstellen, die mich vergessen lassen, daß es "nur" Samples sind. Durch die wirklich sehr vielseitigen Samples und die gute Sortierung ist das ganze eine gute Ergänzung um andere Klangfarben in meine Stücke zu bringen. Mir war z.B. auch nicht klar daß es so tolle Sounds von der Wavestation gibt - habe die ja auch bei der Korg Legacy, aber dort nie benutzt. Vielleicht klingen die echten Samples ja doch besser ?

Bin schon am überlegen ob ich da noch eine Library brauche, aber die anderen sind wohl schon eher spezieller und teilweise auch noch deutlich teurer. Vielleicht gibt es dann sogar Überschneidungen falls die Synth Anthology so etwas wie eine "best of" ist ?

Das "From the Scratch" mit Samples mache ich dann aber wohl doch weiterhin in Omnisphere.
 
Habe mir nun die Vintage Legends zum halben Preis gegönnt. Klingt für meine Ohren richtig gut (nach Vintage) - bei UVI werden einfach schöne + gut verwendbare Presets vorgelegt, was nicht selbstverständlich ist. Zwei Module davon sind auch besonders zum selber machen ausgelegt. Wer weniger ausgeben möchte würde vielleicht sonst mit dem "CS-M" glücklich.

Falcon braucht es ja nicht unbedingt für diese Sachen, verkehrt ist´s aber auch nicht weil sich dadurch das ganze in alle Richtungen erweitern läßt. Anfangs hatte es mich gestört, daß man an die Samples nicht so richtig rankommt. Mittlerweilen finde ich´s aber o.K. daß es schon eine Grundstruktur gibt auf die man aufbauen kann.

Nachtrag : U.a. ein paar sehr schöne Glöckchen-Sounds dabei !
 
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Habe nach langer Abstinenz wieder ein paar Sounds damit gemacht. Die Bedienung geht schon halbwegs in Ordnung, dafür kann das Teil ja auch sehr viel. Mit den Ergebnissen bin ich aber nur halbwegs zufrieden. Irgendwie endet alles immer sehr schnell in einem relativ diffusen Klangmatsch, selbst ohne FX und Stereo (bei den Tables). Wenn ich z.B. etwas mit Hive oder Serum mache - wofür ich dann nebenbei nur einen Bruchteil der Zeit benötige - klingt das viel presenter/ kraftvoller/ eindrucksvoller.

Mache ich da etwas falsch oder ist das eine Eigenart von Falcon ?

FX : Auch hier gibt es ja eine große Auswahl, aber irgendwie sind mir da ein paar auf die klanglich wirklich Verlaß ist wie bei den beiden anderen Kollegen dann wohl doch lieber bevor ich mir einen Wolf suche und das ganze dann doch wieder im Diffusen verschwindet.
 
finde uvi falcon sehr gut und zusammen mit vintage vault ist das schon ne mächtige library und klingt besser als syntronik / sampletank
sehr gut bei falcon finde ich auch die zusammenarbeit mit expressive touch controller und denen ihre presets.
habe falcon seit version 1.0 und seither jede menge kostenlose geniale updates bekommen - also ich kann den weiterempfehlen
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: CBS
Version 2.5 wurde als kostenloses Update veröffentlicht. Zudem aktuell 244 EUR inkl. 2 Erweiterungen.
Darüber hinaus gibt's noch €100 als Warengutschein für den UVI-Shop.

Der Falcon ist mein Lieblings-VSTi.

Klingt Bombe, ist semi-modular, hat großartige "Soundware" die bis ins kleinste Detail modifiziert werden kann und ist vergleichsweise CPU-schonend.
Die Soundbänke sind recht speicherhungrig auf der Platte.
 
Hier mal meinen Senf zu UVI Falcon für diejenigen, die sich die Frage stellen, ob sich das doch teure Teil lohnt.

UVI FALCON - Übersicht & Entscheidungshilfe

Da muss man erst mal mit der grundsätzlichen Frage anfangen: Was ist Falcon eigentlich überhaupt?
Falcon ist ein Monstrum eines Software-Klangerzeugers. Es ist etwas, als hätte man Kontakt mit Reaktor gekreuzt.
Somit kann er mit einem Spectrasonics Omnisphere oder Steinberg Halion verglichen werden, wobei seine Möglichkeiten teils deutlich weiter ausgebaut sind und weiter ausgebaut werden.
Es gibt schlicht nicht viel, was mit Falcon nicht machbar ist.

Fangen wir mal mit der reinen Synthese an: da findet man VA/Subtraktiv, Additiv, FM, Phasen Modulation, Wavetable und Physical Modeling.
Nun ist er aber kein Spezialist und daher findet man ein paar Begrenzungen, wie beispielsweise 4 Operatoren im FM Synth. Wenn man nun DX7 Sounds nachbauen möchte... tja, da braucht es einen Spezialisten.
Wenn man aber kombinierte Sounds bauen möchte, möglicherweise noch mit Modulationen in allen Richtungen, dann wird es hier spannend.

Seitens der Sampling-Engine ist er eindeutig im Top-Bereich.
Da merkt man, dass er die direkte Nachfolge von MOTU MachFive antritt.
Das sieht man im Design und auch im Konzept.
UVI hatte MachFive für MOTU gebaut und dieser wird auch weiterhin als MachFive 3 für ca. 400€ verkauft.
Macht das Sinn? Nein. Es ist und bleibt ein Vorgänger.

Wie sieht es aus mit Arpeggiator und Sequenzer?
Da bietet Falcon eine beeindruckende Spielwiese und man mag enttäuscht sein, dass er keine Midi-Outs anbietet.

Und sonst?....
Die Effekte gehören zu den Besten, die in einem Soft-Synth gefunden werden können. Sie entsprechen weitgehendst den ausgezeichneten Effekten, die UVI als VSTs anbietet.
Falcon bietet eine Scriptsprache und einen Frontend-Designer, mit denen sich komplexe Instrumente bauen lassen.
MPE ist komplett abgedeckt.


Seitens der Möglichkeiten klingt das fast zu gut? Ja, fast. Denn das Ganze muss man erst mal in den Griff bekommen und das ist nicht mal nebenbei gemacht...
Sprich: für Sounddesigner ist Falcon eine riesige Spielwiese.
Wenn es hingegen darum geht, mal schnell, schnell einen Sound zusammenzuschrauben, geht das natürlich, aber eben einfacher in anderen (beschränkteren) Synths.
Es geht zwar auch in Falcon schnell, aber man ist rasch versucht den Sound weiter auszubauen...

Wie sieht es nun mit dem Sound aus? Der kann ja fast alles, hat der überhaupt einen eigenen Sound, eine Signatur?
Ja, hat er. Ich würde den Sound immer als Edel, etwas HiFi-mässig beschreiben.
Man kann so ziemlich jeden Sound basteln, aber sogar aggressive Sounds haben dann diesen eleganten, sehr präzisen Touch und das ist nicht unbedingt erwünscht.
Manche mögen den Sound und freuen sich, dass Falcon sich ausgezeichnet in Arrangements einbauen lässt. Andere suchen eher einen tendenziell Power-Wavateble-Synth...und das ist er nicht.
Daher kann ich (wie bei jedem anderen Instrument) wärmstens empfehlen, sich Demos anzuhören.
Ein guter Anfang dafür sind auf der UVI Webiste die Demos der Falcon-Extensions. Sie enthalten prinzipiell keine Samples, sondern sind reine Synth-Patches sind. Trotz der verschiedenen Ausrichtungen, lässt sich ein gemeinsamer Grundsound erkennen.

Eine knackige Demo ist auch hier:


https://www.youtube.com/watch?v=bp0btPOGBfk


Was macht nun Falcon interessant und was nicht?
Falcon ist im Normalpreis nicht gerade billig mit seinen 349€. Da lohnt es sich auf Angebote zu warten. Beim Kauf von Falcon erhält man einen Bon (ich glaube für 100€) mit dem sich Extensions kaufen lassen.
Nun gibt es zwei Sorten von Extensions: die ersten sind sogenannte Falcon-Extensions für normalerweise 39€. An sich sind dies reine Falcon-Patch-Libraries, aber jeweils schön in einem eigenen Interface verpackt.
Dann gibt es Instrumente (SoundWare bei UVI), die sich in Konkurrenz zu Kontakt-Libraries stellen. Diese können auch im Gratis-Player UVI-Workstation benutzt werden.
In Falcon allerdings geht für Schrauber die Sonne auf, denn jedes Instrument kann verändert und wiederverwertet werden.

Ich habe einige Instrumente von UVI und finde sie meist bemerkenswert: die Tasteninstrumente Augmented Piano, Attack EP88, EGP und die Key-Suites entsprechen höchsten Ansprüchen.
Letztere positionieren sich direkt gegenüber Keyscape von Spectrasonics und entsprechenden Libraries für Kontakt.
Bei den Vintage-Synths bin ich zurückhaltender, da es sich eben um ausgebaute Sample-Libraries handelt. Sie klingen einwandfrei und haben Druck, sind aber in den Möglichkeiten nicht mit den Emulationen von Arturia vergleichbar.
Es gibt noch spezielle Libraries und Instrumente aus aller Welt. Als Futter zum Schrauben existiert hier locker genug.

Aus Sicht der Presets, kann Falcon nicht als Konkurrent von Omnisphere gesehen werden. Falcons Presets sind schon fast süss im Vergleich zu den über 1300 Presets von Omni.
Falcon alleine lohnt sich also vorwiegend für den Sounddesigner und Tüftler. Oder man mag die Libraries von UVI und möchte diese erweitern oder ändern. Oder man sucht einen ausgefuchsten Sampler, der sich erweitern lässt.
Leider bieten UVI keine Demo an.
Den Sound kann man mit den Demos bei UVI und Youtube noch relativ gut einordnen, aber das Touch-and-Feel leider nicht. Ich finde es relativ gut, aber manchmal erschliessen sich einem nicht sofort alle Möglichkeiten.
Falcon wird konstant weiter entwickelt und auch grosse Updates sind für Kunden inklusive.

Alleine oder im Gesamtpaket kann Falcon enorm viel, klingt gut, benötigt aber Aufwand.
Wer diese Power sucht und den Sound mag, für den lohnt sich die Investition.

Ich hoffe, ich konnte dem einen oder anderen in der Wahl weiterhelfen.

UPDATE 16.11.2021:
Die neuen Sonic Extensions von Spectrasonics für Omnisphere entsprechen den UVI Soundwares. Also gesampleten Instrumenten mit spezifischer Oberfläche und eigenen Einstellungen und Effekten. Sogar die Preise sind nah beieinander 149$ und 149€.
Wo unterscheiden sie sich?
- Bei UVI gibt es regelmässig Angebote, bei Spectrasonics nicht.
- Die Auswahl ist bei UVI viel grösser
- Die Sonic Extensions sind mehr themenorientiert, bei UVI gibt es Instrumente, Effektsounds oder Oldies.
- Mit Falcon lassen sich die Soundwares anpassen/erweitern/verdrehen. Ich vermute, dass da Omnisphere beschränkter ist. (Könnte da ein Omnisphere User uns seine Erfahrung teilen?)
- und hey.. das Marketing von Spectrasonics ist der Hammer. Deren Videos sind sehr GAS-fördernd. UVIs Videos sind sehr professionell, klingen gut, sind aber sehr viel sachlicher.
 
Zuletzt bearbeitet:
UVI bewirbt den Falcon bzw dessen Soundware immer vollmundig damit, dass alles bis ins kleinste Detail verändert werden kann.
Das stimmt im Allgemeinen auch und ist schön.
Nur für eine meiner Favoriten-Soundware, die "Attack EP88“ funktioniert das bei mir nicht.
Im entsprechenden Edit-Window steht sinngemäß This program can't be edited".

Kann das jemand bestätigen oder ist das ggf. nur bei mir so?
Ich finde, dass solche Soundware gerade für den Falcon klar gekennzeichnet sein sollte.
 


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