Pads machen bei mir meistens Kontraste. Das "Schlagsahne auf Erdbeer" Prinzip.
Als Topping, Aromaträger oder Duft. Sahnesoßen werden tröpfchenweise (Ton für Ton, Moduation für Modulation, Farbe für Farbe) angedickt.
Lange, spektral aufregend-modulierte Pads und vollmundige "jezt komm ich Flächen", die klangbestimmend sind (also so Ambient-Teile in Stücken) sind bei mir meistens Schichttorten.
Oder Parfums mit Kopf- Herz und Basisnote: Oft lege ich 4 oder 5 Sounds zusammen, die sich ergänzen, in Modulationen und Schwebungen ablösen, spiele aber jeden Sound nur mit 2 Tönen.
Fehlt Schub oder Wärme wird auch mal gedoppelt.
Manchmal ist der gleiche Sound eine Oktave höher, leise dazugemisch, das bessere offene Filter. EQen tu ich Pads fast nie, die haben "Ab Werk" eine ganz bestimmte Farbe oder eine(n) eindeutige Klangsignatur/ -Verlauf.
Ich baue diese Farben nach Gehör zusammen.
Oder ZB ich spiele gezielt mit einem Sound eine Sexte, dem zweiten eine Quart und dem dritten eine Quint, mit Gainstaging abgeschmeckt. Tonverläufe arrangiere ich entweder sauber nach Stimmführungsregeln. Oder komplett nach Gefühl.
Beides mische ich nie. Terzen setze ich gezielt, wenn ich "Dur" oder "Moll" erzählen will.
Das passt zu dem hier bereits erwähnten Gedanken bestimmte, beim "Flächenlegen" gespielte Töne im Akkord, gezielt wegzulassen – oder eben gerade nicht.
Wobei: Je interessanter/wichtiger der PadSOUND in seinem Verlauf ist oder sein soll, desto weniger Töne spiele ich: Akkorde korrumpieren oft den tollen Synthklang.
"Zusätzlich Dreiklänge dazu legen" passiert selten bei mir.
So habe ich fast nie Probleme mit Zukleistern oder Pad-Adipositas. Akkordweschel mit Flächen sind bei mir nur mit zuviel Release und zu viel Hall ein Problem.
Vllt auch nicht, weil: Ich "ziehe" oder "webe" Flächen eher ein. Ton für Ton, nicht Akkordweise. Ich schneide keine Akkordscheiben ab und leg ich sie dazu. So arbeiten Metzger. Gitarristen beispielsweise. Padspielende Keyboarder sind eher Konditoren oder Parfumeure.
Welche Synths das dann machen ist mir komplett wurscht. Jeder.
Meistens steppe ich in der DAW 30 - 40 Padsounds durch, bis die Spektren/die Couleurs passen und diese mische ich dann. Hüllkurven und Modulationen (Tempi, Amounts) sind schnell geändert.
WT setze ich gar nicht ein. Hab auch gar keinen.
Das Klangspektrum einer Fläche unterscheidet sich bei mir immer von dem Klangspektrum des/der Hauptinstrumente.
Bsp: Fetzt das Hauptinstrument rhythmisch breit im Mittenbereich mit viel Hall, hat die Fläche keinen Hall und ist eher hell/nasal/schmal
Oft übernimmt eine Fläche bei mir die Funktion eines Halls. Hat also selber keinen Hall.
Bsp. Alles klingt absichtlich eher trocken und rhytmisch und mittig. Dann kommt eher eine erhellende Fläche dazu, die "Raum" macht. Oder eine, die ein anderes Spektrum abdeckt
Manchmal IST die Fläche ein Hall. (Oder ein Fenster, das sich öffnet. Oder ein Dunst, der sich verdichtet. Oder ein Lichtstrahl, der was in die Tiefe ausleutet)
Bsp. Ein saitenartiger sound (ZB Karplus) klingt mit Hall sagen wir mal "zu kitschig", soll aber "Mit Raum" spielen, dann suche ich einen Synthpadsound, der vom Spektrum her zum Saitensound passt (zB Granularfläche) und spiele den als Release dazu.
Bsp. Ein rhytmisches Gedudel muss dichter werden: Dann wird ein Ton oder ein Intervall dazu eingeblendet, der liegt.