Ein bisschen schon, als ich voller Stolz einen FM Sound gebaut habe und den in einem Stück hörte, habe ich den nie in einem eigenen Stück mehr nutzen wollen. Das hätte ich nicht tun MÜSSEN, aber ich wollte ja was NEUES machen, mit meinen Möglichkeiten. Dh - so edel bin ich auch nicht gewesen, nur weil ich kein Internet hatte. Ich war auch nur so ein Junge, der Musik machen wollte und ich wusste nur in etwa, wo hin und was und wie - aber meine Sache gab es so noch nicht, also musste ich Wege finden und ja auch weiter lernen, experimentieren mit dem primitiven Zeug. Sowas wie Sample-CDs und fertige Sachen fand ich immer doof, hab ich aus ideologischen Gründen sehr radikal abgelehnt. Ihhhh Presets. Rompler waren ja schon irgendwie bäh, deshalb. Ich sehe das heute entspannter, aber - ich bin eher Sockelrüttler und stelle erstmal in Frage, sowas wie "was soll ich mit Beatles und Rockenrohl" - ich will die Zukunft machen. Vielleicht wäre die Kenntnis von all dem auch gut gewesen, ich hab nur gehört und das gemacht was ich denke was ich mit Ohren machen kann.
Ich sag das so simpel, weil ich anderen auch nicht weniger unterstelle, die machen das schon irgendwie.
Und vielleicht hätte man heute wohl einen Computer und vielleicht Garageband und kann schon beginnen, und da ist eben klanglich nicht so viel drin, aber man macht dann langsam was.. Mein Klavier hatte nur einen Sound. Ich hab trotzdem versucht, was draus zu machen *G*
Aber - ich konnte auch nicht alles, ich war ja in allen Bereichen neu, allerdings habe ich so mit 5 das erste Mal auf Tasten geklimpert - vom Flohwalzer und dem Fröhlichen Landmann bis zu dem was ich so mochte und dann erst Synths, weil - die waren nicht überall und billig sowieso nicht, ich denke sowas ist heute einfach leichter und das ist gut so. Ich freue mich, dass keiner mehr erst Schrott, dann reihenweise schlechte Sachen kaufen muss, Sachen ohne Dynamik, um dann noch für einen Sampler mit 440KByte alles auszugeben was man besitzt. Sowas find ich super, dass heute sogar mit 5€ schon ein Minimoog drin ist als App, so man nen iPad hat. Eigentlich ist sogar super, dass Behringer für alle sowas hinstellt, was ich mir nie leisten konnte. Ich glaube ich würde das alles super finden und dann meine Epigonen-Vorstellung dann halt umsetzen oder was auch immer ich da für eine Scheiße baue.
Ich hab auch Fade to Grey mit meiner TR505 gebaut und weil das Ding MIDI hatte, konnte ich die als eine Art Billigsequencer auch nutzen, das führt fast automatisch dazu EBM zu machen, weil du hast ja nur 2-3 Instrumente auf die du verzichten kannst. Ich kenne einige, die mir später erzählten, dass sie auch so arbeiteten, aber auch eher weil man nix anderes hatte. Ich fand nicht mal die Sounds wirklich "gut", ich wollte ja was ganz anderes. Aber - es hat geholfen da hin zu kommen und wert zu schätzen was ich heute so kriegen kann, einen Minimoog für 400€ für die Handtasche. Danke Zukunft!!
Meine kranke Musik hab ich gemacht, und ich war mir eh nicht klar, ob das überhaupt jemand anders hören mag, vielleicht spiel ich es sehr guten Freunden vor, so war mein Gedanke - oder heimlich in einem Club, dann weiss keiner von wem und es ist dann halt gut oder nicht. Für mich war "gut" auch ein bisschen sowas wie "besonders", das Handwerkliche war nicht immer vorn. Aber - das nur zur Ergänzung.
Ich weiss nicht, ob ich kreativ bin, sowas überlass ich dann anderen, ich muss damit ja auch zufrieden sein, aber ich geb mir Mühe. Und wenn das Gedudels dann gut genug ist für andere Ohren, super.. Hatte aber die meiste Zeit eher Angst vor zu viel komischem Eigensinn. Je näher das an etwas dran war, desto eher ein Lob. Oh, klingt ja wie..